-
-
63
Wie feine internationale, auswärtige Bolitik zersetzend wirkte, Jin Berichten, Aeußerungen, Schriften die herrlichsten, edelsten Auffo feine Politit im Innern. Sie führte unterhalb des faffungen entwickelt, nur hat er ihnen nie einen Einfluß auf feine Absolutismus in feudale Anarchie, in der er nur ein Gewalthaber wirklichen Gesinnungen und Taten verstattet.
-
-
-
des alten
-
biel
war von vielen. Er trieb nicht„ Staats-", sondern Privatwirtschaft. Wenn gleichwohl das Bild Friedrichs bedeutend saillert, so leiht Gerade daß er sich den ersten Diener des Staates" nannte, be- ihm das Zeitalter der französischen Aufklärung die täuschende Farbe. deutete Schlimmeres als den Absolutismus, der sich mit dem Der Geist der Enzyklopädisten und die Kunst des Rokoko( an der Staat identifiziert; es ist ein Absolutismus ohne Staat und ohne Friedrich ein mehr finnlich- stoffliches Interesse nahm) verleiht dem Verantwortung. Diese Staatsdienerschaft ist ein päpstlich- flerikaler Sönig trügenden Glanz. Aber während er die edlen Gedanken und Kunstgriff. Würden die Herrscher der Kirche fich selbst als Empfindungen der Aufklärung ftilifiert, verrät er in den unbe Götter behaupten, so würde mit der Uebernahme iolcher wachten Geständnissen doch nur die preußisch- derbere Losgebundenperfönlichen Verantwortung ihre Vernichtung besiegelt. Darum heit Regime. Die Hiftorifer geben sich erklären fie fich als Beauftragte einer überfinnlichen Macht, Mühe, aus der Hohenzollerngeschichte den schrecklichen Kleg die nicht angegriffen und zerstört werden kann. So bezeichnet zu radieren, daß ihr ein Atheist berühmtester Sproß fich Friedrich nicht als den Inbegriff des Staats, sondern als den gewefen. Seine Pfaffenfeindschaft, seine frivolen Spöttereien Diener eines mystischen Staates, der alles, nur nicht die Gemein- über alle positiven Religionen seinem Freunde d'Argens schaft eines Voltes ist. Die Staatsdienerschaft Friedrichs ist die goß er einst eine Stanne Del ins Bett, um ihm, der sich atheistische Formel für das Gottesgnadentum. Er stellt sich unter hypochondrisch sterbenstrank fühlte, die letzte Delung" zu spenden- den Schutz einer jenseitigen Staatsidee, hinter der als einzige Wirk lassen sich nicht gut leugnen; und daß er troßdem darauf hielt, die lichkeit der Diener selbst steckt. Religion seinen Untertanen zu erhalten, berschlimmert noch die Aber einen blassen Deismus" möchte Friedrichs Wirtschaftspolitik ein privatwirtschaftliches gerrbild fönigliche Gottlosigkeit. des Merkantilismus ist Negation des Staates. Sie ist nur auf man wenigstens reiten, und man zitiert allerlei schöne Stellen über die Sammlung eines Staatsfchages gerichtet. Staatsschatz aber Friedrichs Glauben an eine göttliche, wenn auch unpersönliche das heißt wieder nur Privatvermögen. Die gesamten Ein- Vorsehung. Die frommen Retter vergeffen nur eines: Friedrich nahmen fließen in einen föniglichen Dispositionsfonds, über den der war viel mehr der Schüler und Anhänger de la mettries als Herrscher frei verfügt; sein Vorgänger war schon weiter in der Voltaires. De la mettrie , bei dessen Namen sich noch heute selbst die Trennung öffentlicher und privater Gelder gekommen. Die einzige radikalen Denker befreuzigen, lebte und starb an seinem Stoff. Regel der föniglichen Dekonomie ist: Ueberschüsse in barem Gelde. De la mettrie war nicht nur extremer Materialist im philosophischDeshalb: feinen Groschen ins Ausland, Hebung der inländischen naturwissenschaftlichen Sinne, sondern auch ethisch Materialist", so Sinnlicher " Industrie", die mit den findlichsten und gewalttätigsten Mitteln ver- wie ihn die Traftätchen- Gelehrsamkeit denunziert: Sein Lehrbuch physischer geblich emporzutreiben versucht wird. Statt Waren werden aus Lebensgenuß war ihm Lebensziel. befolgt. dem Auslande Menschen eingeführt, sofern man Geld bei ihnen Liebe wurde am Hofe Friedrichs eifrig gelesen und vermutet oder die sich als Arbeitskräfte verwenden lassen. Darum Aber auch de la mettrie leugnet nicht die Existenz eines höchsten ist Friedrich tolerant". Als der Jesuitenorden verboten und über- Wesens, er hält sie sogar für wahrscheinlich. Nur erscheint ihm die all berfolgt wird, schafft ihnen Friedrich, der Freund Voltaires , der Frage de la Mettrie ist im übrigen ein origineller, aufrichtiger König, der unabläffig über Pfaffen, Muder, Jefuiten schimpft, in und feiner Kopf für die Praris des Lebens ganz gleichgültig. Schlesien ein Asyl, so lange er nämlich märchenhafte Reichtümer bei Das war genau die wirkliche Auffassung Friedrichs. Er herrschte ihnen vermutet. Mit allen Mitteln leitet Friedrich Geld in den gottlos über ein entgöttertes Reich „ Staatsschap": Ein unübersehbares Gewirr von Kopfsteuern, Gnaden, der nur von den Münzen, aber nicht aus seinen RegierungsAfzifen, Gingangs- und Binnenzöllen, Stempelsteuern pumpt die fundgebungen die Formel der göttlichen Begnadung wegließ. arbeitenden Untertanen leer. Als mit wachsendem Alter seine „ Das sflavischste Land in Europa ", eine„ verzweifelte Galeere" Menschenverachtung und Habsucht ausschweifend entartet, wird der hat Leffing das Preußen Friedrichs genannt. Von einem„ Schinder Steuerdruck unerträglich, der ausschließlich auf den Bauern und den der Völker" sprach Winckelmann . Eine ununterbrochene Wachtstube" Bürgern lastet. Der Adel ist nicht nur steuerfrei, sondern der König bieß Graf Alfieri das Land. Als buntscheckige Mischung von Barbeteiligt ihn auch am eigenen Geschäft: er bekommt alle fetten Bosten barei und Humanität", als ein System ohne Mitleid und Gewissen, in Staat und Armee; nach dem Siebenjährigen Kriege erhalten die Moral und Religion, aber voll Aberglauben und Grausamkeit Junker die Hälfte und mehr des Wertes ihrer Güter in baren Geld- schildert diefes Preußen 1776 Lord Malmesbury . Inzwischen hat sich eine düstere Ahnung Leffings erfüllt; heute geichenten. Der König las persönlich nur Buschriften von Adeligen, die an ihn gerichtete Korrespondenz von bürgerlichem und bäuerlichem redet man vom„ Zeitalter Friedrichs des Großen".. Back überließ er seinen Schreibern. Die Bauern mußten Kopfsteuern entrichten, die Kontribution", 282/3 Proz. des Reinertrages ihrer Höfe jährlich. Um diese Steuerzahler, die zugleich lebens
-
-
ein Atheist von Gottes
K. E.
fänglich militärpflichtig waren und Fuhren, Vorspann, Reitpferde, Geftändniffe und Schöngeiftereien.
Futter für die Militärpferde stellen mußten, nicht zu vermindern, berbot Friedrich die Einziehung von Bauernhöfen durch die Adeligen; Die Schriften, Dichtungen, Briefe Friedrichs II. von Preußen das ist der berühmte Bauernichuk", um den sich die Junker find häufig auf schöne Stellen" hin ausgepreßt worden. Friedrich II. obendrein nicht fümmerten. Die Bürger in den Städten erstickten Schriftstellerte gern, und es war ihm ein Vergnügen, landläufige unter den Abgaben auf Gebrauchsmittel, Verkehr, Handel und Gedanken und Empfindungen der französischen Aufklärung in Verse Wandel; es war schlechthin jede Lebensregung doppelt und dreifach zu bringen. Alle diese Erzeugnisse haben keine Eigenart. Es sind besteuert. Dazu wurden in den letzten Jahren die Steuern an die blaffe Abzüge fremder Originale. Jit ihr literarischer Wert unbe französische Regie" verpachtet. Calz- und Tabakregale, ein Kaffees trächtlich, fo find diese schriftstellerischen Versuche noch weniger Urbrennereimonopol verschärften noch den ungeheuren Druck und den funden für die wirklichen Gesinnungen Friedrichs II. und ganz und wachsenden feigen Haß gegen den Despoten. gar nicht für seine Regierungsprayis und menschlichen Handlungen. Der Siebenjährige Krieg wurde geführt mit den 81 Millionen Er ftilifierte das Zeitalter der franzöflichen Aufklärung noch einmal Mark englischer Subfidien, 160 Millionen Mark, die durch Beießung auf seine dilettantische Art, aber all die freien Gedanken und edlen Empfindungen der Humanität find Schulaufsäge nach Vorlagen, die von Kursachsen, Mecklenburg und Vorpommern gebrandschaßt wurden; nichts gemein mit seinem inneren Wesen haben. Auch seine Briefe weitere 87 Millionen Mark wurden gewonnen, indem Friedrich zwar alle Summen in gutem Gelde verlangte, aber alle Zahlungen find schöngeistige Vergnügungen des Verstandes und Wizes, mit mit verschlechterten Münzen und entwertetem Papier leistete. Friedrich angelefener Bildung erfüllt, aber keine Bekenntnisse. Dagegen gibt es auch eine große Anzahl von Aeußerungen, die trieb schließlich die jährlichen. Staatseinnahmen auf jährlich über wirklich Friederizianisch sind, in denen der Mensch zum Durchbruch 20 Millionen Taler, von denen 12 für das Heer, 4 für den Hoffam. Sie sind derb bis zur Unflätigkeit, boshaft, bisweilen nicht und die Zivilverwaltung, 2 bis 3 zur Anfüllung des Staatsschatzes berwandt wurden; für Kulturausgaben war fein Taler ohne Wig, und in ihnen enthüllt sich der lebendige Mensch( statt. des Literaten) und der wirkliche König des echten Breußen. Jedes übrig.
willfürlich Der König greift
Die sozialen Verhältnisse waren entfeglich. Die einzelne diefer Bekenntnisse steht in Widerspruch zu den sorgsamen Bauerniflaverei wurde auf feine Weise gemildert. Es gab nicht llebungen seiner Schriftstellerei. die geringste Rechtssicherheit. In den folgenden Aeußerungen stellen wir durcheinander Zeugin alle Verhältnisse seiner Untertanen ein. Die alte Grausamfeit nisse der beiden Arten zusammen. Man wird daraus erkennen, auf der Justiz wurde bewahrt. Auch wer sich bei seinem Studium welche Weise eine aufrichtige Geschichtsschreibung Friedrich- Zitate bepreußischer Geschichte daran gewöhnt hat, teine einzige überlieferte nugen darf. Tatsache ungeprüft zu übernehmen, ist doch überraicht, wenn er bei der Durchsicht der furchtbaren Folianten altpreußischer Edifte entdeckt, daß der humane Friedrich, der König der Aufklärung, es noch verstanden hat, sogar die Verordnungen seines unheimlichen Baters zu verschärfen.
Religion, Kirche.
Mein System ist, das höchste Besen anzubeten, als das einzig Gute, einzig Barmherzige, das deswegen meine tieffte Ehrerbietung erheischt, den Menschen, deren elendes Verhältnis mir bekannt ist, es zu lindern und zu erleichtern, und übrigens mich auf den Willen des Schöpfers zu verlassen.
In diesem Staate gab es teine Freiheit. Niemals ist ein Wort über politische Dinge geftattet worden. Die geistige Freiheit bestand lediglich in den föniglichen Anekdoten, die darüber, erzählt worden sind, wie ja denn auch Friedrich selbst ganz sozialistische Wie kann der Baron von Holbach mit Wahrheit sagen, die Steuertheorien geredet hat. Friedrich war nicht nur sein eigener chriftliche Religion sei die Ursache von den Uebeln des MenschenDiener", sein Feldherr, fein Kanzler, feine eigene Akademie und geschlechts? Er hätte, um sich richtiger auszudrücken, sagen sollen, Grammatit, sondern auch sein eigener Offiziofus. Er hat Stolz und Eigenuuz der Menschen gebrauchen diese Religion zum
-