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Es kann doch so leicht jemand eindringen, Alexej Wladi- aufgeplustert hoden die Spazen dazwischen, ein Häuschen Unglüd, mito und piepien fläglich und schauen neidisch, doch mißtrauend der flinken, Bist wieder mal betrunken, was? Wart', ich will Dich bunten Meise zu, die auf ihrer Walnuß Karussell fährt. Ich hab' lehren.. mir den Brindman aus dem Schrank geholt, den„ Kasper- Ohm", Er wollte Wawila einen Schlag versehen, befann sich jedoch der paßt so recht in diese Stimmung. Buten frür dat Bidet eines andern. stein. Jd har äwersten bannig insucheln laten. Da kommt ein Sonnenstrahl durchs Fenster. Mit einem Ruck schließ ich den Schmöker, daß der Dompfaff im Bauer vor Schreck fast von der Stange purzelt, und dann hinaus ins Freie.
„ Na, hol' Dich schon der Teufel. Mach' Licht!" Sofort, im Augenblic
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Wawila war in der Tat betrunken, er war beim Zeugunter offizier zur Namenstagsfeier gewesen.
Als er nach Hause gekommen, hatte er so allerhand Vergleiche zwischen seinem eigenen Leben und dem Leben des Zeugunteroffiziers Jwan Matwjejewitsch angestellt. Jwan Matwiejewitsch hatte seine schönen Einnahmen, war verheiratet und hoffte, nach einem Jahre seinen Abschied zu bekommen.
Wawila dagegen war als Knabe von der Herrschaft ins Haus genommen worden, und er zählte bereits vierzig Jahre und war noch immer nicht verheiratet, sondern mußte mit seinem liederlichen Herrn dieses elende Lagerleben führen.
Er war ja tein böser Mensch, sein Herr, er prügelte ihn nur felten einmal, aber was für ein Leben war das im Grunde genommen! Er hatte versprochen, sobald er aus dem Kautajus nach Hause käme, ihm den Freibrief zu geben; aber was sollte Wawila mit dem Freibrief anfangen?
Ein Hundeleben ist's," dachte Wawila, und weil er sehr schläfrig war, beschloß er, sogleich zu Bett zu gehen. Da er jedoch fürchtete, es tönnte jemand tommen und etwas stehlen, so hatte er der Vorsicht halber den Riegel vorgeschoben. Poltorazkij betrat das Zimmer, in dem er mit seinem Kameraden Tichonow zusammenschlief.
Na, hast Du verspielt?" begann Tichonow, der bei seinem Eintritt erwacht war.
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Im Gegenteil ich habe siebzehn Rubel gewonnen und eine Cliquot leeren helfen.".
Und Moria Wassiljewna angehimmelt..."
Und Maria Wassiljewna angehimmelt ganz recht wiederholte Boltorastij.
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„ Es ist Zeit zum Aufstehen," sagte Tichonow," um sechs Uhr follen wir abmarschieren."
Heda, Wawila!" rief Boltorazkij, daß Du mich ja um fünf Uhr wedit!"
" Damit Sie mich prügeln, wenn ich Sie wede, nicht wahr?" Wecken sollst Du mich hörst Du, Kerl?"
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Zu Befehl."
Wawila nahm die Stiefel und Kleider seines Herrn und entfernte sich. Poltorazkij legte sich ins Bett, zündete sich lächelnd eine Bigarette an und löschte das Licht aus. Im Dunkeln sah er das lächelnde Gesicht Maria Wassiljewnas vor sich.
Bei Woronzows schlief man nicht sogleich ein. Als die Gäste fort waren, trat Maria Wassiljewna auf ihren Mann zu, blieb vor ihm stehen und sagte streng:
" Run, wirst Du mir jeßt sagen, wer da war?" ,, Aber, meine Liebe
Ach was, meine Liebe! Es war ein geheimer Abgesandter, nicht wahr?" Und wenn es selbst der Fall war ich darf es nicht sagen." Du darfst nicht? Gut, dann will ich es sagen!" „ Du?"
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,, Es war Chadschi- Murat, nicht wahr?" sagte die Fürstin. Sie hatte bereits seit einigen Tagen von Unterhandlungen gehört, die mit Chadschi- Murat geführt wurden, und vermutete nun, daß Chadschi- Murat selbst bei ihrem Manne erschienen sei.
Woronzow fonnte nun nicht mehr leugnen, doch bereitete er feiner Frau eine Enttäuschung durch die Mitteilung, daß nicht Chadschi- Murat selbst, sondern nur ein Abgesandter erschienen fei er habe ihm die Nachricht überbracht, daß Chadschi- Murat an der Stelle, wo im Walde das Holz gefällt würde, mit ihm zusammentreffen wolle.
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In dem einförmigen Festungsleben, das die jungen Woronzows führten, bot dieses Greignis immerhin eine Abwechselung, über die sie beide erfreut waren. Sie plauderten noch eine ganze Weile darüber, wie angenehm die Nachricht seinem Vater sein würde, und legten sich gegen drei Uhr zu Bett.
( Fortsetzung folgt.)
Kaum bin ich draußen, grüßt mich täppisch der Frost. Er zupft mich an der Nase und kneipt mir die Baden und zwickt mich ins Dhr und drückt mir die Hände, daß mir die Augen blinzeln. Der Wind pfeift die Straße entlang wie ein Gaffenjunge, flopft an alle Fenster, reißt an allen Türen und das hüpft und tanzt und stöbert dazu, daß einem schier der Atem stockt. In den Gärten, die Sträucher und Bäume, nicken unter der weichen Wucht und schauen darein, als hätte ste der Zuckerbäcker gepudert.
Und vor mir nun das weite, weiße Feld. Wie ungelenke Stapfen eines Riesen laufen die Krüppelweiden die Kreuz und Quer darüber hin, zum Walde, der dort hinten, ein schwarzer Fled, wie eine drohende Wolfe aufsteigt. Es schneit und schneit, die Krähen am grauen Himmel schreien, und zu meinen Füßen trippelt ängstlich, nach Futter spähend, ein Haubenlerchenpaar. Schon seh ich wie ein Schneemann aus. In Haar und Bart, auf Hut und Rock ein Flockengespinst, ein glitzerndes Eisblumenblühen, pointilliert wie eine Landschaft Segantinis. Und Stern an Stern, sechsstrahlig jeder, wie Amethyst und Bergkristall, bald spiz, bald stumpf, nun rauh, nun glatt.
Und heller wird's. Die Flocken fallen sacht und sachter. Irgendto flingelt ein Schlitten. In breitem Streifen flirrt das Sommengold über das bläulich leuchtende Schneetuch.
Ich bin im Walde. Die jungen Bäumchen hier am Saume neigen die schweren Zweige bis tief zur Erde und ächzen heimlich. Ein Specht hämmert am morschen Eichenstamm, und wie aus weiter Ferne flingt das Hochzeitslied des Kreuzschnabels in seine Trommelrhythmen. Am Bache blühen die finstern Erlen, ich breche mir Kätzchen davon und stecke sie an den Hut. Tastend prüf ich das Eis, es trägt mich. Weit ausholend schlitt're ich wie ein Schulbub' dahin, daß der knirschende Schnee hoch aufstäubt, und jauchze, wie's da unten stöhnt und grollt. Knidinad setzt ein Rehbock, den weißen Spiegel hoch in der Luft, mit mächtigem Sprunge ins Didicht zurück, und laut schackernd streicht mit zappelnden Schlägen eine erschreďte Elster bachauf.
Nun hör' ich das tiefe Summen der fleißigen Mühle. Das Eis unter mir birst pfeifend querüber, ich springe haftig ans Ufer. Noch ein paar Schritt, und vor mir liegt der verschneite Weiher. Dort drüben am Ufer, wo das fable Rohr wie Palmenwipfel nickt, steht ein Fischer in hohen Wasserstiefeln und schlägt mit der Art Wuhnen ins splitternde Eis. Ein Bolt buntschillernder Enten schaut ihm interessiert aus respektvoller Entfernung zu, eine drollige Korona, die einen platt auf der Eisdeck hockend, die andern talentvoll auf einem Beine balanzierend.
Am Ufer träumen ringsum die schneeberhangenen Bäume. Wie ein Senfzen löst sich im Windhauch das weiße Bolster von den Zweigen und zerflattert in tausend slimmernde Sterne. Und die Mühle rauscht und summt dazu ihr einschläfernd Lied.
Beitschenknallen, so hell und Inatternd wie Gewehrfeuer. Mit Brettern schwer beladen, flimmt ein Wagen mühsam den steilen Hohlwveg hinan. Die Braunen schnauben und dampfen, und die Der Knecht, die blanken Sielengehänge tanzen und klirren. Stummelpfeife zwischen den Zähnen, geht nebenher und allt und Und nun hebt von der Mühle drunten die Säge zu zischen und zu gellen an. Ein scharfes fchriiiiüüh", das dumpfer wird und dumpfer, von neuem aufschreit und erstirbt, und über allem, wie ein Drgelpunkt, das tiefe Summen der Welle.
Inallt.
Wie der Schneekönigin Zauberschloß starrt in tausend funkelnden Zapfen das Häuschen. Vom Dache hängen fie herab, sie hüpfen auf der Welle und tanzen mit dem Rade, fie tauen von den Latten Und der Bach stürzt und flettern an den feuchten Pfeilern. schäumend über sie her und führt sie fort, und mit spizzigen Nadeln flammern sie sich an das Eis und kämpfen mit den verebbenden Wogen. Die ganze Mühle ein Glizern und Funkeln und glänzendes Weiß. Und wie die Sonne nun darauf strahlt, schließ ich geblendet die Augen.
Die Hunde schlagen blaffend an, der Müller tritt in die Tür, ich bin am Ziel.
Kleines feuilleton.
Astronomisches.
Draußen flingt der helle Frost. Ich aber fiße im bequemen Lehnstuhl und spotte seiner. Der eiserne Ofen glüht von den Die Entstehung neuer Sterne. Die Beobachtung Buchenscheiten wie eine Tulpe, und die Aepfel auf dem Roste bräteln neuer Sterne am Himmel ist dem Menschen, von wenigen Ausund zischen leise vor Behagen. Am Fenster funkeln tausend Blumen, nahmen abgesehen, erst seit verhältnismäßig furzer Zeit beschieden. fie hängen an Zweigen und sprießen aus Moos, sind zarter denn Früher, als die Beobachtungsmittel und demzufolge auch die Kennt Schneeglöckchen und wieder stachlicht wie ein Jgelfaftus: ein ganzer nisse vom Sternenhimmel noch unvollkommen waren, mußte eint Garten ist mir über Nacht erblüht. In dichten, schweren Floden neugebildeter Stern schon von besonderer Helligkeit sein, um aufzu fällt der Schnee. Wie Wattebäuschchen auf dem Weihnachtsbaum fallen. Jetzt hat man für die meisten Teile des Himmelsgewölbes liegt er gehäufelt auf den kahlen Aesten der Robinie draußen, daran bereits photographische Aufnahmen, so daß bei genauer Brüfung ein bie langen, braunen Schoten aneinanderprallend raffeln. Zu Bällen neuer Stern der Feststellung faum entgehen kann, Allerdings nimmt