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Philosophie ernstlich studieren will, bor   hat zu feinen Schriften zu greifen. Und dazu gibt die neue dreibändige Ausgabe seiner gesammelten Schriften die beste Gelegenheit.

Sie bringt in den ersten zwei Bänden Diekgens Hauptschriften in chronologischer Abfolge; der dritte Band vereinigt seine fleine­ren Gelegenheitsschriften und Artikel, Briefe usw. Eine solche Anordnung ist für die Schriften Dießgens die natürlichste. Bei feiner Kopfarbeit legte sich Diebgen feine Fesseln strenger Syste= matik an, und wer seine Schriften etwa in übliche Rubriken: theoretische und praktische Philosophie mit ihren Unterabteilungen, einzwängen wollte, der hätte recht bald an der Vielseitigkeit einer jeden Schrift scheitern müssen. Andererseits aber erleichtert gerade Diese Vielseitigkeit das Eindringen in den Geist der Dießgenschen Philosophie, da sie sozusagen viele Zugangspforten zu ihr schafft. In dieser Hinsicht ist an erster Stelle die reifste und innerlich ab­gerundeste Schrift: Streifzüge eines Gozialisten in das Gebiet Der Erkenntnistheorie" zu nennen. Sie stellt eine Vertiefung und teilweise Ergänzung seiner ersten, mehr systematisch angelegten Arbeit: Das Wesen der menschlichen Kopfarbeit" vor, in der Diebgen auch zu den grundlegenden Fragen der Ethit Stellung nimmt. Zwei weitere größere Schriften: Briefe über Logit" und Das Akquisit der Philosophie", dienen der Verständigung und Weiterentwickelung der Gedanken, die feine Erstlingsschrift ent­hält. Viel Köstliches bieten seine kleinen Artikel, von denen manche wahre Musterstücke der Popularisierungskunst sind. Einige von ihnen greifen und mit viel Glück auf das Gebiet der Oeko­nomie und Gesellschaftslehre über. Es ist hier vor allem das schöne Schriftchen Religion der Philosophie" zu nennen. Wir müssen uns indes versagen, darauf des näheren einzugehen.

Alles in allem: die vorliegende Ausgabe, deren Gebrauch durch einleitende Kommentare des Herausgebers- Eugen Dießgen­wesentlich erleichtert wird, wird für alle, denen die Erfüllung der Massen mit dem sozialistischen   Geist am Herzen liegt, eine nie ver­siegende Quelle der Anregung und Belehrung sein. Das alte Wahre", von dem der Dichter spricht, bringt sie uns wieder dar. V. Th.

Kleines feuilleton.

Archäologisches.

8

7

6

3

2

Schach.

Unter Leitung von S. Alapin. Wardener.

b C d e

& b C

2+( 194-101 T)

CO

go

h

7

6

5

3

2

Schachnachrichten. Der Schlußstand von San Sebastian  ist: Rubinstein 12, Niemzowitsch und Spielmann je 12, Tarrasch 11, Berlis 10, Marshall, Duras 82, Schlechter und Teich mann je 8, Leonhardt 5. Nachstehend eine Partie aus dem Turnier: Spanisch.

Spielmann

1. e2- e4 2. Sg1- f3

3. Lf1- b5

4. Lb5- a4!

5.0-0

Dd4;

Dr. Tarras

8.:

Sc6Xd4!

Bon Schlechter herrührend. 9. Sf3Xd4

e7- e5

e5Xd4

Sb8- c6

10. Sb1- c3

10.

a7- a61

Se4Xca

10.

Sg8- f6

dXc3?; 11. Lxd5 2c

11. b2Xc3

c7- co!

12. a4 b5

Lf8- e

13. Dd1- f3

Bir

Auch in diefer Partie zeigt sich, daß dies nicht der stärkste Zug ist. erinnern an 5. Dd1- e2!, b7- b51; mit 13... Lb7 ein ausgezeichnetes Auch bei 13. c4! erlangt Schwarz SXc5, ( 5. Le5?; 6. LXS, dXc6; Spiel. 7. SXc5, Dd4; 8. Sd3, La7; 9. Se3 2c. Auf andere Gegenzüge spielt Beiß 6. c2- c3 nebst eventuell d2- d4); 6. La4- b3, Lf8- c5; 7. a2- a4, Ta8- b8!( 7. b4?;

13.

Le8- e6

14. TalXa6

15. c3Xd4

0-0 co- c4

16. Lb3- a2

8. LX17, KXL; 9. De4+ nebft 16. La4, Dd7! und gewinnt den L. DXL); 8. a4Xb5, a6Xb5!; 9. Sb1- c3, 0-0( von Tarrasch  d51; 11. Sc3, Lg4 nebst eventuell herrührend); 10. Sc3- d5( 10. SXb5?, Sd4 mit überwältigendem Angriff) 10..

5.

Le7;

16. 17. b5Xa6 18. La2- b1 19. Df3-3 20. f2- f4

TasXa6

Dd8- a4

c4- c3!

Tf8- c8­

Le6-15!

Die Bernierung der gegnerischen Läufer ist von Schwarz meisterhaft durchgeführt.

21. Tf1- e1

22. Kg1- h1 23. h2- h3

Le7- f6

h7- h6!

Te8- b8

Das Nehmen auf d4 würde den Le1 frei niachen.

24. Lc1- e3

Sf6d5; 11. Lb3d5, Sc6- d4; 12. Sf3Xd4, Le5Xd4; 13. c2- c3, Le5- b6; 14. 0-0 2c. Die freie a- Reihe, die Schwäche des Bb5 und die Möglichkeit mit d3 nebst Le3( oder auch Tdi nebst d4) im Anziehenden das bessere Spiel. Zentrum vorzugehen, verbürgen dem Sf6Xe4 Ausreichend ist auch 5..... 6. Tel, b5; 7. Lb3, d5; 8. c3, Sa5; 9. Le2, c5; 10. d4, De7; 11. Sbd2, 0-0; 12. h3, Lb7! ( Der hier zum selben Resultat. 25. Tel- di übliche Rüdzug Ses? ist zu unter­26. Dg3- e1 laffen) 13. Sf1, Tfc8( droht cxd4) 27. Khth2 14. Te2, Se8; 15. Sg3, Sc4; 16. b3, Sb6; 17. Lg5, Lf8 2c. Schwarz ist 28. Del- f1 auf dem Königsflügel hinreichend ge­29. Td1- e1 bedt und fann mit a6- a5 auf dem Damenflügel eine Aktion einleiten. 30. g2- g3?

24..

Da4Xa6

Dal; 25. a7!, DXa7- führt

Da6- al

Lf5- e4

Lf6- e7

17- f5

Wie alt ist das Eisen? Man war früher allgemein der Ansicht, daß das Eisen und seine Bearbeitung in den alten Kultur­Tändern am Mittelmeer   bereits Jahrtausende vor Christi Geburt befanni gewesen sei. Auch in Aegypten   follte, so nahm man an, das Eisen schon sehr frühzeitig, und zwar zur Zeit der Erbauung der Pyramiden, in Benußung gewesen sein. Diese Anschauung hat sich jedoch auf Grund neuerer Forschungen als irrig erwiesen. n einem Vortrage, den dieser Tage der bekannte schwedische Reichs­antiquar Professor Montelius   zu Stockholm   hielt, führte er aus, daß um das Jahr 2000 bor Christi das Eisen in Aegypten  noch nicht bekannt gewesen sein kann. Wir wissen nämlich, daß in Griechenland   das Eisen selbst um 1200 v. Chr. noch nicht bekannt gewesen ist. Nun war aber Griechenland   auch im Altertum nur wenige Tagereisen von Aegypten   entfernt und stand außerdem mit dem Pharaonenlande in lebhaftester Verbindung. Es ist in­folgedessen undenkbar, daß man in Griechenland   von einer techni­schen Fertigkeit länger als 800 Jahre nichts hätte wissen sollen, die man im benachbarten Aegypten   bereits beherrschte. Die An­nahme, daß das Eisen in Aegypten   schon so frühzeitig bekannt ge­avesen sei, rührt daher, daß während der Zeit des neuen Reichs das Eisen durch eine Hieroglyphengruppe bezeichnet worden war, die auch schon in wesentlich älteren Inschriften vorkommt. Man darf aber ruhig annehmen, daß diese Gruppe nicht allein das Eisen, sondern überhaupt ein Metall bezeichnete, und zwar eins, das schon sehr früh bekannt war. Es gibt auch einige Funde eiserner Ge­rätschaften aus sehr alter ägyptischer Zeit; aber wirklich verbürgt ist das Alter dieser Funde keineswegs, zumal eine sachgemäße Untersuchung bei der Ausgrabung nicht erfolgt war. Man darf ihnen deshalb nicht allzu große Bedeutung beimessen. Auch im avestlichen Asien   und in Persien   war das Eisen vor dem Jahre 1200 v. Chr. nicht bekannt. Ebensowenig fannte Griechenland  während der Mykene  - Periode das Eisen. Aus etwas späterer Zeit stammt ein griechischer Fund von einigen Eisenringen. Aus Italien  ist gleichfalls fein früherer Fund bekannt. In den Alpenländern dürfte das Eisen um das Jahr 1000 b. Chr. in Gebrauch gewesen sein; aus dieser Zeit stammt der Fund eines Brenzeschwertes mit eingelegter Eifenverzierung. In den Ländern nördlich der Alpen  , so in Deutschland   und auch in England, ist das Eisen ziemlich all­gemein um das Jahr 800 herum bekannt gewesen. Nach Nordeuropa  wird es noch etwas später gekommen sein. Es ist charakteristisch für das erste Auftreten des Eisens, daß es zunächst immer erst zu Schmudgegenständen und eingelegten Verzierungen berivandt haben. wurde. Erst später ging man dazu über, Waffen und Werkzeuge daraus zu schmieden. Uebrigens wurde sehr lange Zeit Bronze gleichzeitig mit dem Eisen vertrendet. Wo das Eisen zuerst bekannt war, läßt sich mit Bestimmtheit nicht sagen. Man neigt aber au Der Auffassung, daß die Bearbeitung des Eisens zuerst auf Sereta erfolgt ist. Eine alte griechische Ueberlieferung erwähnt nämlich, baß auf Kreta   das Eisen im Jahre 1423 v. Chr. bekannt ge­worden sei. Verantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Drud u. Verlag: BorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW,

6. d2- d4

b7- b5

Le7- h4

Beschleunigt das Berderben.

30.

Lh4- e7

31. Le3- f2 32. Tel- cl

Le7- d6

Kh8- h7

33. Te1- e1

bei

34. Tel- c1 35. Tcl- e1 36. Df1- e2 37. Tel- g1 38. Tg1- e1 39. De2- h5?

Tb8- b6 Ld6- a3

Dal- b2

Tb6- b4

Tb4- b6

Db2- b4

Die Aften über 6... e5Xd4; 7. Dd1- e2( Bon Alapin angegeben. mit 7. Tel, d5; 8. SXd4, Ld6; 9 SXc6, LXh2+ gelangt man zur Rigaer Berteidigung, die 10. Khi!. Dh4; 11. TXSt, dxe4; 12. Dd8+!, DXD; 13. SXD1, KXS; 14. KXL, Le6 zc. dem Nachziehenden eine ausreichende Verteidigung ge währt.) 7.... Dd8-67; 8. Tfi- e1, Set- c5; 9. De2- d1, Seo- e6 2c. find noch nicht abgeschlossen. Schwarz wird einen Bauer mehr behalten, aber heftigen Angriff auszuhalten geren Widerstand.

7. La4- b3

8. a2- a4

d7- d5

aber auch bier tann sich Schwarz Beffer ist 8. dxe5, Le6; 9. c3. mit 9.... Sc5( Das Manöver rührt von Dr. E. Laster her) 10. Le2, Lg4! nebst event. Se6 Droht d5- d4) genügend verteidigen.

Berliert sofort. Dii leistete län

39. 40. Te1Xb1 41. g3- g4 Aufgegeben.

Db4Xb1! Tb6Xb1 La3- c1!

Les nebft event. Lg1) jolgt 42. Denn auf 42. Kh2- g3( 42. Lg3, g7- g6; 43. Dh4, LX14+ 1; 44. KXL, 5 mit Damengewinn. Eine von Dr. Tarrasch schön gespielte Partie.