247
Er öffnete ein großes Buch und wies auf einige Abschnitte. Das| Farben wirken bei ihnen nicht als reine Empfindungsqualitäten", ist das letzte Modell der American- Company, auf das die Hälfte als selbständige Gefühlswerte", sondern stets in Verbindung mit der Sachverständigen im ganzen Land schwört. Lesen Sie nur zahlreichen anderen, sehr wechfelbollen Gefühlsbefandteilen, so daß es ist ein Passagieraufzug, der zehn Stockwerke sichert zehn bei dieser Methode eine objektive Lestimmung der Gefühle Stockwerke, verstanden? Und als es zum Ernst kam, blieb er füns betcnung der Farben unmöglich ist. Die Frage nach dem Gefühlsa zehn Fuß über dem Boden stehen und stieß die Leute noch dazu wert der einzelnen Farben tann nur bei möglichster Ausschaltung über den Haufen. Stellen Sie sich einmal vor, alter Junge, was der Beschaffenheit und Form des Materials, an dessen Oberfläche ohne diese fünfzehn Fuß Zwischenraum geschehen wäre. Und hier wir sie wahrnehmen, sowie bei Beseitigung assoziativer Vorstellun ist ein anderer von Huiler in Chicago , der sich ebensowenig be- gen beantwortet werden. währt hat. Und so ist einer wie der andere."
„ Aber das Modell, von dem ich spreche, ist eben nicht so, wie die andern," beharrte Shererd.
Was ist es denn?" fragte Mc Donald mit erwachendem Interesse und stand vom Schreibtisch auf.
„ Es ist Haggertys Patent," erwiderte der Ingenieur. Haggerty Haggerth," befann sich der Direktor. " Ach ja, ich weiß, ein armer Teufel, sah aus wie Henry Clay ich erinnere mich."
Kommen Sie," sagte der Ingenieur.
-
Sie betraten durch einen Privateingang einen riesigen Waren raum und gingen zu den Probeschachten im Hintergrund. Hier war für Versuchszwede ein großer Passagieraufzug montiert. Shererd erklärte dem Direktor kurz die Anwendung des Sicherheitsapparates und ließ ihn hierauf in Wirksamkeit treten. Gin Mann drückte auf einen Knopf und der Aufzug stieg langsam über ihren Köpfen in die Höhe. Als er das Ende des Schachtes erreicht hatte, läutete die Glode von neuem. Die Maschine wurde umgeschaltet, der Aufzug senkte sich und die Männer sprangen rasch zur Seite. Immer schneller fiel der Aufzug und als er die Gefichtshöhe des Direktors erreicht hatte, hörte man etn plöbliches schnappendes Geräusch. Das Drahtseil war durchgesägt worden und riß.
Mit diesem durchrissenen Seil hätte nichts den Aufzug einhalten können. Er mußte auf den Boden des Schachtes auffallen und in tausend Stüde zerschellen.
Aber im selben Augenblid, als das Seil riß und seine Laft, dem Gesetz der Schwere folgend, herabstürzen wollte, erfolgte ein Krachen, Knistern und Splittern von Holz und mit einem leichten Ruc hielt der Aufzug vor ihren Augen an.
Der Direktor blidte auf den Ingenieur.
Diese Sache müssen Sie mir genauer erklären," meinte er. Shererd erklärte und erläuterte jedes kleinste Detail, während Mc. Donald unbeweglich zuhörte.
Wieviel Versuche haben Sie gemacht?" fragte er endlich. Shererd lächelte:
" Dies ist der Dreiundvierzigste."
Hm," sagte der Direktor einigermaßen erstaunt." Das scheint ja endlich das Ding zu sein, das wir suchen. Wie denken Sie
darüber?"
" Ich bin überzeugt davon," erwiderte der Ingenieur. Der Direktor tlopfte ihm auf die Schulter.
" Wie lange brauchen Sie, um den Versuch wiederholen fönnen? Einen Tag?"
"
Diese methodische Bedingung ist in den Farbenuntersuchungen der experimentellen Psychologie erfüllt. Der experimentell- psycho logischen Farbenforschung werden nur reine Farbeneindrücke zu grunde gelegt, um alle störenden Nebeneinflüsse auszuschalten und die Analyse des individuellen Bewußtseins zu erleichtern, und fernev wird Eintritt und Verlauf des Farbenerlebnisses durch erperia mentelle Hilfsmittel geregelt. Solche durch das Experiment unter stützten Farbenforschungen sind, abgesehen von den ersten genialen Versuchen Goethes, erst in der neuesten Zeit angestellt worden.
Zunächst haben sich die experimentell- psychologischen Forschungen nur mit dem Lust- oder Unluftgefühl der einzelnen Farbeneindrücke beschäftigt; dadurch aber von vornherein, indem sie auf eine ein gehende Analyse die Gefühlsdifferenzierung der Farbenerlebnisse verzichteten, ihre Aufgabe begrenzt. Eine soeben erschienene experi mentell- psychologische Untersuchung hat diesen Mangel beseitigt.* Sie untersucht die Gefühlseinwirkungen der Farben überhaupt und gelangt dabei, weil auf sorgfältiger experimenteller Grundlage beruhend, zu feststehenden und darum wertvollen und interessanten Ergebnissen.
"
Bei diesen Versuchen wurden einer Reihe von Versuchspersonen reine Farbeneindrücke, gleichförmige, glanzlose, farbige Flächen in planmäßiger Variation geboten. Zur Bestimmung der Gefühls wirkung der Farben tam neben der subjettiben Selbstbeoba achtung der Versuchsperson auch die Beobachtung der mit den Ges fühlsänderungen verbundenen psychologischen Erscheinungen des Herzschlags, der Gefäße und der Atmung als objettiver Mert male in Anwendung.
Wir geben im folgenden einen zusammenfassenden Ueberblic der Ergebnisse der langwierigen und mühsamen Forschungen und beginnen mit der Farbe des internationalen Proletariats, dem Rot. Rot hatte meistens eine stark erregende, erwärmende und be lebende Wirkung und veranlaßte Aussagen wie:" Diese Farbe ruft eine leidenschaftliche Erregung hervor";" Ich fühlte mich nach vormärts gedrängt";" Diese Farbe hat eine anspornende, angreifende Wirkung."" Fast immer war die erregende Gefühlsbetonung des Rot mit Lust, in einem einzigen Falle ausgesprochen mit Unlust verbunden."
" Die objektiven Ausdrudssymptome, die den, oben angegebenen Aussagen entsprechen, fielen sehr übereinstimmend und ausdrucksvoll aus. Unter dem Einflusse der erregenden Gefühlsbetonung des Rot wurde die Atmung beschleunigt und vertieft.... Der Puls wird verkürzt und verstärkt. Je stärker und reiner die Erregung war, zu desto bedeutender und ausgeprägter tratem diese Ausdruckssymptome hervor."
,, Ein halber genügt," erklärte Shererd. " Schön," meinte Mc Donald,„ ich will den Präsidenten benach richtigen, daß er um vier Uhr hierherkommt. Jezt muß ich gehen, es ist spät geworden. Wenn alles bereit ist, lassen Sie mich wieder Beim heiligen Georg, es scheint das richtige Ding zu Noch den gleichen Nachmittag wurde in Gegenwart des Präfidenten der Versuch wiederholt, mit nicht geringerem Erfolg als das erstemal. Der Präsident war begeistert.
fein!"
Mc Donald," rief er, diese Sache ist das, was wir brauchenwir müssen sie haben!" Er zögerte einen Augenblick und sah den Direktor an: Sie müssen sie uns verschaffen!" fügte er hinzu. " Kommen Sie in mein Zimmer, wir wollen das Nähere besprechen." Und sie besprachen das Nähere.
( Schluß folgt.)
Oran 'ge hatte eine ähnliche Wirkung wie Rot, nur erheblich schwächer." Es wurde im allgemeinen als anregend, lebhaft, heitev erregend, warm, heiter bezeichnet.... Aus den Aussagen der Beob fam hier weniger als bei Rot vor. Gewöhnlich war es mit einem heiteren Lustgefühl verbunden." Die mit der erregenden Wirkung des Orange verbundenen Ausdruckssymptome stimmen mit denen des Rot überein, sind aber nicht so groß, wie bei diesem.
Gelb. Die Wirkung des Gelb wurde übereinstimmend ala erregend, warm, heiter bezeichnet. Aus den Aussagen der Beobachter ergab sich, daß dieses spezifische Erregungsgefühl des Gelb nicht immer rein zum Ausdruc tam. Gewöhnlich gab man als seine begleitenden subjektiven Erlebnisse Lust, seltener Unlust, und nur einige Male Spannung an."
Grün. Die Gefühlseinwirkung dieser Farbe wurde in der Mehrzahl der Fälle als beruhigend, sanft, freundlich, ruhig, heiter bezeichnet. Aus den Aussagen ging aber hervor, daß die Gefühlswirkung des Grün nicht so einheitlich wie bei den andern Farben ist."" Die objektiven Symptome, die unter der beruhigenden Einwirkung dieser Farbe bemerkt werden, sind durch die Zunahme der satz zu den erregenden Farben ausgezeichnet."
Die Gefühlsbetonung der farben. Atmungslänge und Abnahme der Atmungshöhe genau im Gegen
BIau. Die Gefühlsbetonung des Blau wurde einstimmig Die Farben haben, wie die unmittelbare Selbstbeobachtung als beruhigend, etwas deprimierend, friedlich, ruhig, ernsthaft cha lehrt, einen starten Einfluß auf das Gefühlsleben des Menschen. rafterisiert." Pezeichnungen wie: sehnsüchtig, melancholisch, ruhig Der verschiedenartige Gefühlemert einzelner Sinneseindrüde erscheint in bedeutendem Maße bedingt durch die mit ihnen berbun- falt, träumerisch kamen auch öfter bor. Das Blau bringt mit sich etwas Geheimnisvolles, man fühlt sich leicht und träumerisch gedenen Farben. stimmt." Diese Ergebnisse der Selbstbeobachtung werden von den objektiven Symptomen bestätigt. So zeigen die Ausdrucsfurben überall, wo die Beruhigung als der hauptsächlichste Gefühlszustand angegeben wird, eine Verlangsamung und Verflachung der Atmung eine Verlängerung und Erniedrigung des Pulses. Violett. Seine Wirkung wurde meistens als deprimierend, niederdrückend, sehnsüchtig, traurig, sehr melancholisch bezeichnet. Manche Aussagen lauteten:„ Diese Farbe versette mich in einen
Als eine wesentliche Quelle des ästhetischen Genusses sind die Gefühlswirkungen der Farben, die Frage nach dem Wohlgefallen und Mißfallen einzelner Farben und Farbenkombinationen, oft Gegenstand wissenschaftlicher Forschung gewesen. Seit den geistreichen Untersuchungen Goethes in seiner Farbenlehre haben Kunsthistoriker, namentlich Chabreul und Bezold, und Psychologen die mit Farbeneindrüden verbundenen Gefühle zu bestimmen und erklären versucht.
Die Methode der Kunsthistoriker suchte die Gefühlsbetonung der Farben an Werken der bildenden Kunst, und aus der Literatur* Florian Stefanescu- Goanga , Erperimentelle Untersuchungen verschiedener Zeiten und Völker zu ermitteln. Nun sind aber die zur Gefühlsbetonung der Farben. Psycholog. Studien, heraus Eindrüde von Kunstwerken höchst zusammengesetter Natur, die gegeben von W. Wundt , VII. Band, 4. und 5. eft.