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Teil der verfügbaren Fläche beanspruchen, denn der Laubenkolonist| Herbstastern, die staudenartigen Sonnenblumen, manche Edel ist und bleibt ein Praktiker, der mit seiner Sonntagsarbeit zunächst disteln u. a. Bor diesen hüte man fich oder pflanze fie nur mit den häuslichen Küchenbedürfnissen Rechnung tragen will. Aber Worficht. Freilich gibt es auch unter den Herbstaftern Ausnahmen. Eine jeder, der sich mit Gartenkultur beschäftigt, schließt auch unsere folche löbliche Ausnahme macht die frühblühende Aster Amellus mit deutschen Boltsblumen und manche anmutigen Fremdlinge aus dem ihren wundervollen Gartenforten; fie ist von allen Herbstastern ent Reiche der Gartenblumen in sein Herz. Deshalb findet man überall schieden die beste für unsere Verhältnisse, weil sie einmal da bleibt, auf den Lauben- und Gartenparzellen mehr oder weniger große wo sie hingepflanzt wurde, dann auch, weil fie schon regelmäßig im Streifen, die ausschließlich in den Dienst der Blumenpflege ge- August und September zu blühen beginnt, während die spätblühenden stellt werden. Schon die Kinder bringen der Arbeit des Vaters ein Staudenaſtern in unserem Klima in talten Sommern vollständig ver nicht geringes Intereffe entgegen, beachten ihn mit Auf- fagen. Manche Stauden find insofern schwierig, weil sie nicht merksamkeit und richten sich gern ein eigenes Beet her, das sie be- mehrere Jahre an gleichen Orten stehen können, sondern pflanzen und eifrig pflegen, oft so eifrig, daß sich die Pfleglinge jährlich nach der Blüte ausgenommen, geteilt und frisch ge recht ungemütlich dabei fühlen. pflanzt werden müssen, wie z. B. die ausdauernden Nelten. Andere muß man wegen der Mäuse im Winter in Sicherheit bringen. Unter diesen Nachstellungen leiden in erster Linie alle Nelken, dann unter anderen auch die prächtige Goldrute mit ihren herrlichen, gold. gelben Blütenrispen, die die fleißigen Bienen von früh bis spät umsummen.

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Die Lieblingspflanze des Kolonisten ist und bleibt die Rose. Die Stacheln nicht Dornen mit denen der Dichter die Rose fälschlich behaftet hat, nimmt man gern mit in den Kauf, man achtet der blutigen Krazer nicht, mit denen uns die Königin der Blumen und des Gartens bei jeder unvorsichtigen Annäherung Hände und Arme zeichnet, und freut sich der zartfarbigen, edlen und prächtig duftenden Blüten, die uns vom Juni ab bis in den Oktober, in milden Vorwintern oft bis in den Dezember hinein am Strauch erfreuen.

Bei manchen Stauden ist das Wasserbedürfnie ein außerordent lich großes. Wenn man sie bei Trockenheit und Hiße einmal ver gißt, findet man sie schlaff und welt wieder, und an ein Neuaufleben der Blütentriebe ist dann faum noch zu denken. Zu diesen durstigen Blühern gehören alle Spiräen und Astilben. Auch die wunderhübsch blühenden japanischen Fris find solch durftige Gesellen, während die deutschen Schwertlilien lang andauernder Trockenheit stand halten. Wo aber der Boden natürliche Feuchtigkeit enthält, da pflanze man japanische Jris und die neue Astillie Arendsi jowie ihre Gartensorten. Sie blühen vom Juli ab in langen, stolzen Rispen, in Farben vom zartesten bis zum tiefsten Rosa, auch hell­gelb. Jeder der diese Pflanzen auf meiner Plantage blühen sah, war entzückt von ihnen. Die abgeschnittenen Blütentriebe bilden ins Wasser gestellt einen einzigartig schönen und duftigen Zimmer­schmuck.

Jetzt, da der Frühling ins Land gezogen ist, die Knospen an Strauch und Baum die Schuppenhüllen abstreifen und das weit Hin leuchtende Gelbgrün der werdenden Blättchen und Blätter das Auge erfreut, das Herz mit neuem Hoffen erfüllt, fehen wir zu unserem Leidwesen, daß die ganz ungewöhnliche Strenge des ver­flossenen Winters so manche hübsche Staude, in erster Linie aber so manche zarte Rose vernichtet hat. Nicht nur die empfindsamsten Rosen unserer Gärten, die edlen Tee- und Noisetterosen, sind der strengen Kälte zum Opfer gefallen, sondern auch Monats- und Schlingrosen, die man nach den Erfahrungen des letzten Jahr zehntes abfolut winterhart hielt. Jezt, wo alles treibt und grünt, bleiben diese Rosen regungslos, die Rinde färbt sich matt Was nun die 8 wiebel und Knollenpflanzen des und schwarz, das Holz braun, und die Knospen erweisen fich als Laubenkolonisten betrifft, so ist zu beachten, daß die frühblühenden troden und brüchig. In mancher scheinbar abgestorbenen schon im Herbst gepflanzt werden müffen. Hierher gehören: Schneeglöd Nose, namentlich in ben hart mitgenommenen Schling chen, Schneestola, der kleine, im Februar blühende Winterling oder Winter rosen, pulsiert aber noch Leben; fie beginnen aus dem stern, die reizende blaue Scilla, die in lieblichen blauen, weißen und Wurzelstod neu auszutreiben, aber alles alte Holz muß, weil er- gelben Aehren blühende Mustathyazinthe, Tulpen, Tazetten, froren, dicht über dem Boden abgeschnitten werden, weshalb der Frühlingssafran u. a. Wo ein, wenn auch noch so fleiner Rasen Flor in diesem Jahre ausfällt, da das sich frisch entwickelnde Holzplatz zur Verfügung steht, pflanze man diese Zwiebelchen im Herbst erst wieder im nächsten Sommer blühbar ist. Er gibt zahlreiche in den Grasteppich hinein. Man wirft sie mit der Hand über die prächtige Gartenschlingrosen neben einmal blühenden, mit Fläche und wie sie fallen, so pflanzt man fie 6-8 Zentimeter tief. denen wir früher ausschließlich zu rechnen hatten, auch zweimal Mit diesem Verfahren erreicht man, daß sie im Frühling un blühende, deren Hauptblüte noch ein bescheidener zweiter Flor folgt. gefünftelt an allen Eden und Enden aus dem Grasteppich hervor Die Sorten sind nach der Größe der Hauswand- oder Lauben- prießen, als feien sie dort schon seit Jahren bodenständig. Wenn flächen auszuwälen, die sie bekleiden sollen. Sehr starkwüchsige, der Rafen wächst und zum erstenmal gemäht werden muß, find große Flächen deckende Rantrofen find: Crimson Rambler, alle diese Frühlingstinder schon wieder verschwunden; ihre Zwiebeln Blush Rambler, Graf Zeppelin( alle herrlichrot), Frau A. Hoch- und Knollen schlummern dann im Erdreich dem rächsten Lenz ent strasser( hellgelb), Gräfin Chotet( rosa), Aglaia( weiß); gegen. Sie erscheinen, einmal angefiedelt, von Jahr zu Jahr in schwachwüchsigere Sorten Sorten für fleinere Flächen find: Rubin , reicherer Fülle." ( rubinrot), Trier ( reinweiß), Tausendschön( rosa), Himmelsauge Von den sommerblühenden Zwiebel- und Knollenpflanzen pflanzt ( feuerrot). Sehr zarte und empfindliche Rosensorten möchte ich dem Kolonisten nicht empfehlen, sondern nur wirklich dankbare. man jetzt die herrlichen, stolze Blütenrispen bildenden Gladiolen, schwachwüchsigen, nebrig bleibenden find die Polyantharofen die vor Eintritt des Winters wieder ausgenommen und trocken und sehr zu empfehlen. Die schönste, hierher gehörige weiße Sorte ist frostfrei überwintert werden; ferner die stolzen japanischen Lilien. Aennchen Müller, die schönste tiefrote Erna Teichendorf. Prachtvolle Die größte und schönste von ihnen ist die Goldbandlilie, wunder rote Sorten find ferner: Maman Levavasseur und Mme. Norbert schön find auch Tigerlilie und Lilium speciosum in verschiedenen Levavasseur. Alle diese Sorten sind fleinblumig, jeder Trieb ent- Farbenvarietäten. Die Zwiebeln der Lilien pflanzt man mindestens faltet aber einen ganzen Strauß der prächtigen Röschen. Auch 15 Zentimeter tief, in tief geloderten Boden. Durch dieses Tief die Monats- oder Bengalrosen find für bescheidene Pflege Pflanzen zwingt man fie, einen 15 Bentimeter langen Stammteil außerordentlich dankar. Die Sorte Gruß an Teplig ist im Boden zu entwickeln, was von äußerster Wichtigkeit ist. Die wüchfig und bringt tieffeuerrote Blumen, ein gleiches feuriges Zwiebeln selbst, die meist aus Japan zu uns gelangen, bilden nur Rot hat die schwachwüchsige Sorte Leuchtstern. Auch weiße wenige Wurzeln, die Hauptwurzeln bilden sich am unteren Stamm­und rosafarbige Sorten gibt es. Der Hauptwert der Monatsrosen teil. Das ist natürlich nur möglich, wenn sich dieser im Boden liegt darin, daß fie unermüdlich vom Borsommer bis zum Winter entwideln muß. Lilienzwiebeln können jahrelang an Ort und Stelle bleiben, wenn man sie durch eine gute Laubdecke gegen allzu strengen blühen. Frost schützt.

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Jett frischgepflanzte Rosen gießt man gründlich an und be­häufelt dann die Kronem noch auf 2-3 Wochen mit Erde, um sie Zu den Knollengewächsen gehören die Edeldahlien, früher In den letzten Jahren find Hunderte von bis zum Anwachsen gegen die austrocknende Frühlingsluft zu schüßen. Georginen genannt. Bei och stämmigen Rosen biegt man nach der Pflanzung den Sorten entstanden, darunter auch hübsche einfach blühende, die vom Stamm so um, daß die Krone dem Boden fest aufliegt, und Sommer bis zum Herbst eine Fülle stolzer Blüten entfalten. Be bedeckt sie dann gleichfalls mit lockerer Erde. Will man aber sonders dankbar ist der Flor im mageren Boden; in fettem Boden Als die Stämmchen gleich wachsen sie zwar start ins Kraut, blühen aber weniger. an Stäbe heften, so umgibt man Kronen mit je einer der aus geöllem, haltbarem Merikanerin ist die Dablie frostempfindlich, deshalb wird fie Papier gefertigten Rosenbauben, die in den Samenhandlungen er- frühestens ausgangs dieses Monats gepflanzt. An der Pflanzstelle hältlich find. Sie schützen bis zum Anwachsen gegen Lufttrodenheit schlage man zunächst einen kräftigen Rosenpfahl ein, dann erst und Sonnenbestrahlung. pflanze man die Knolle an diesen. Die jungen Haupttriebe werden frühzeitig an den Pfahl geheftet, die Seitentriebe bindet man dagegen nicht an, denn das würde der Staude das elegante Aus­sehen rauben.

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Der Laubenkolonist hat das begreifliche Bestreben, irgendeine Lieblingspflanze nur einmal zu kaufen; er will sich dann von Jahr zu Jahr wieder an ihr erfreuen, will sie vermehren, also nicht immer und immer wieder die gleiche Art neu anschaffen. Pflanzen, Bei den sommerblühenden Zwiebel- und Knollengewächsen haben die auch diese Möglichkeit bieten, find die mehrjährige, ausdauernden wir es schließlich in der Hand, den Flor wunschgemäß zu regulieren. Stauden und die schönblühenden Zwiebel- und Knollengewächse. Frühpflanzung hat frühen Flor, Spätpflanzung späten zur Folge. Unter den Stauden ist die Wahl außerordentlich groß. Manche Aus diesem Grunde pflanze man Lilien, Dahlien, namentlich aber von diesen Gewächsen haben freilich auch ihre Schattenseiten, Gladiolen zu verschiedenen Beiten. Bon letteren jezt einige Knollen, z. B. daß fie nicht auf dem Blaze bleiben, den wir ihnen angewiesen dann wieder in 14 Tagen. in vier und in sechs Wochen. haben, sondern nach allen Seiten Wurzeltriebe aussenden, die das Von anderen dankbaren Zwiebel- und Knollenpflanzen, die man Erdreich neßartig durchziehen und aussaugen, und schließlich nur jetzt in den Gärten auspflanzen kann, feien noch Galtonia candicans, schwer wieder auszurotten find. Solche Pflanzen von ein der Hyazinthe nahestehendes Gewächs, mit großen, weißen quedenartigem Charakter sind gewisse getvisse Knöteriche, manche Blütengloden, Sprekelia formosissima, mit großen, tief feuerrotes