Nosenart, der Rosa rugosa führen� Diese furchtbar stachelige Rose, mit grotzen, rosafarbigen und weißen einfachen Blüten und langer Wlütendauer, die nebenbei bemerkt, ein ansprechendes, lederartiges Laub trägt und prachtvolle große Hagebutten liefert, hält jeder Kälte stand. Prächtige, gefüllte Blüten hat eine aus ihr hervor- gehende Kreuzung, eine hell rosarote Edelsorte, die zu Ehren des verstorbenen Schweizer   Dichters den Namen Konrad Ferdinand Meyer trägt. Auch diese Sorte hat sich bei mir unbedeckt tadellos gehalten, während unsere schönste rein weiß blühende Remontant- rose, die duftlose Frau Karl Druschki, bis auf den Wurzelhals zurückgefroren ist.(stanz gegen Erwarten haben auch die meisten Schlingrosen furchtbar gelitten. Selbstverständlich ist von den so stark zurückgcfrorenen Schlingrosen im laufenden Sommer kein Flor zu erwarten. Man wartet ab, wo sich die jungen Triebe am Wurzclhals entwickeln und sägt dann die Krone über dieser Stelle mit einer feinen, der sogenannten kleinen Baumsäge ab. Die Wundfläche wird danach mit scharfem Messer glatt nachgeschnitten und möglichst mit Baumwachs bedeckt. Bei niedrig veredelten und bei Schlingrosen kann man dem vollständigen Ausfrieren vor- beugen, indem man sie bei der Anpflanzung so tief pflanzt, daß der Wurzelhals etwa 10 12 Zentimeter in die die Erde kommt. Wenn dann alles den Boden überragende Holz erfriert, hat man doch die Gewißheit, daß die im Boden ruhenden Teile lebensfähig bleiben, also erneut austreiben. Es liegt jetzt nahe, manche Schäden dem Mnterfrost zuzu­schreiben, die in Wirklichkeit auf die vorjährige Hitze und Dürre zurückzuführen sind. So wird man in trockenen Lägen die unlieb- same Beobachtung machen können, daß die vorjährigen Ruten der Himbeeren und Brombeeren trocken und tot sind, so daß sich erst wieder aus dem Wurzelstock neue Triebe entwickeln müssen, die aber bekanntlich erst im zweiten Jahre tragen. Die Lebensdauer der Triebe genannter Beerenobstsorten erstreckt sich auf zwei Jahre. Das jetzt beobachtete vorzeitige Absterben, das den diesjährigen Ertrag ausschließt, ist einzig und allein auf die vorjährige Dürre zurückzuführen, ebenso auch das teilweise Absterben und schlechte Blühen der Johannisbeertriebe. Aber auch im Ertrag des Kern- und Steinobstes wird die vorjährige Dürre unliebsam zum Aus- druck gelangen. So weit ich bis jetzt übersehen kann, berechtigt die Blüte der Birnen, falls sie nicht durch den Nachtfrost vom 30. April zum 1. Mai gelitten hat, zu den besten Hoffnungen, ebenso die Blüte der Kirschen und Pflaumen, während die Apfel- sorten teilweise versagen. Birnen und Kirschen, deren Wurzeln sehr tief in den Boden eindringen, sind von der vorjährigen Dürre weniger als die flachwurzelnden Apfelforten mitgenommen worden. Unter den Aepfeln haben wieder die am wenigsten gelitten, die auf die tiefwurzelnde Wildlingsunterlage veredelt sind, während auf Zwergunterlage veredelte Aepfel  , wie alles Spalierobt, Pyra- «nii>en und Buschbäume, als Flachwurzler am meisten mitgenommen Worden sind und deshalb wenig oder gar nicht blühen. Der Monat Mai ist die beste Pflanzzeit für Nadelbäume. Freilich lassen sich Nadelbäumchen im Herbst und im Frühling pflanzen, am besten wachsen sie aber zur gegenwärtigen Zeit an, in der sich der junge Trieb gerade entwickeln will. Aehnlich ver- Hält es sich auch mit immergrünen Gartensträuchern, wie Stech- Palmen, oder Hülsen, Kirschloribeern, Alpenrosen, Michsbäumen and ähnlichen. Die meisten dieser Gehölze, die im Herbst gepflanzr wurden, werden dem strengen Winter zum Opfer gefallen sein. Selbst die Eibe, in grauer Vorzeit ein deutscher Waldbaum, der Heute aber fast überall ausgerottet ist, weil er seines schwachen Wuchses halber nicht in die moderne Waldwirtschaft paßt, hat vielfach unter der abnormen Winterkälte gelitten. Es sind dies die ersten Frostschäden, die ich bei diesem Baum seit dem noch viel strengeren Winter von 1879/80 zu beobachten Gelegenheit hatte. Nadelbäume und immergrüne Gehölze, auch einige wenige laub- abwerfende, so namentlich die Magnolien, jene herrlichen Frühlings- vlühcr, wachsen nur an, wenn sie mit festem Erdballen gepflanzt «werden. Deshalb kauft man sie am besten aus Baumschulen mit Lehmboden. Sobald der Erdballen auf dem Transport oder bei der Pflanzarbcit von den Wurzeln abfällt, ist ein Anwachsen selbst bei bester Pflege fast ausgeschlossen. Zu beobachten ist ferner, baß man alle Nadelhölzer nicht tiefer pflanzen darf, als sie zuvor in der Baumschule gestanden haben. Es ist hier besser, die obersten Wurzeln liegen frei, als daß auch nur ein kleines Stück des Stammes in die Erde kommt, denn ein Ersticken der Pflanze ist im letzten Falle im höchsten Grade wahrscheinlich. Eine Ausnahme machen nur die Kiefern, deren Stämme unter Umständen bet Terrainbewegungen in Gartenanlagen 1 1H Meter tief mit Erde «ingeschüttet werden können, ohne daß irgend welche Schädigung -im Wachstum eintritt. Nach der Anpflanzung müssen die jungen Nadelbäumchen tüchtig angegossen, richtiger angeschwemmt werden. Machen sie dann Um- stände wegen des Anwachsens, d. h. wollen sie nicht recht vorwärts, so überbraust man sie täglich wiederholt. Bräunen trotzdem die Nadeln, was ein bedenkliches Zeichen ist, dann errichte man um jede Pflanze ein primitives Stangengerüst, das man mit Pack- leinen bekleidet, das durch täglich wiederholtes Ucberbrauscn so lange- feucht gehalten wird, bis die kritische Zeit überwunden ist; bann entferne man Decke und Gerüst an einem trüben Tage. . Die Nadelbäume sind die Schmerzenskinder der Gartenbesitzer stl den Städten. Die verdorbene Stadtluft schadet diesen Bäumen ganz außerordentlich. Unsere Brennkohlen enthalten in berschie- den Arten mehr oder weniger reichlich Schwefel, der durch die Hau?» und Fabrikfchornsteine in die Luft entweicht und mit dem Sauer- stoff ein Gas, die Schwefelsäure, bildet. Als schärfstes Gift allen organischen Lebens nimmt sie die im Winter belaubten Nadel- bäumchen schwer mit. Am schlimmsten tritt diese Wirkung da zutage, wo vorzugsweise Braunkohlen gebrannt werden. Ein Bei- spiel hierfür ist München  . Man wird dort in keiner öffentlichen Anlage, in keinem Hausgarten auch nur einen gesunden Nadelbaum finden. In Grotz-Berlin   ist die Sache nicht so schlimm. Am wider- ftandssähigsten haben sich bei uns die Blaufichten gezeigt, d. h.. Fichten mit herrlicher blaugrauer Bclaubung, besonders die Varie- täten der Picea   pungens, die auch absolut winterhart sind. Zur Zeit des jungen Triebes   sind diese Blaufichten die herrlichsten Schau- stücke unserer Gärten.  _ Hd. Rleincd f cullleton. Sprachwissenschaftliches. Hundenamen. Daß in den letzten Jahrzehnten eine große Zahl fremdländischer Hundenamen in unsere Sprache eingedrungen ist, müssen wir auch deshalb bedauern, da diese Wucherpflanzen nianche hübsche altdeutsche Bezeichnung zu ersticken drohen. Wir brauchten die fremden Namen nicht, denn wer aufmerksam Umschau hält unter unfern deutschen Hundenamen, staunt über den ihm ent- gegentretenden Reichtum bedeutsamer, anschaulicher Wörter. Wie gemütlich klingen Afferl, Bürschel, Gigerl. Guscherl. Lumperl. Schnauferl, Schnauzerl! Auffällig sind die zum Teil schon in unserer mittelhochdeutschen Dichtung als Hundenamen be- legten Flußnamen, etwa Donau  , Elbe  , Neckar  , Rhein  , Traun, Werra  , Weser  . In diesen Namen leben altehrwürdige, bis in die Zeit des Heidentums zurückführende Vorstellungen: unsere Alt- bordern meinten, Hunde, die Namen wie Wasser oder Strom oder Flußnamen hätten, könnten nicht behext werden, die Namen schütz- ten die Hunde gegen die Erdmännchen. Wie wir öfter Befehls- formen als Personennamen finden, etwa Bleibtreu, Schüttauf, Zer» giebel, so auch als Hundenamen: Faßan, Greifan, Hebauf, Kicke« busch, Packan, Paßauf, Putzenweg, Weckauf. Nach der Farbe nennt man rötliche Hunde Brandl oder Fuchs, silberaraue Birke, schwarze Neger, Mohr oder Moor, Schwarzkopf, einen Hund mit einem lich- ten Flecke über jedem Auge Vieräugel. Der Eigenart der Hunde entsprechen nicht nur die einfachen Namen Bissig, Blitz. Flink, Lustig, Schneidig, sondern auch die sinnvollen Namen: Windsbraut, Galgenstrick, Schlauberger, Schlaumeier, Purzelbaum, Heinzel- männchen, Muckl, Kratzer, Pechvogel, Prinz, Ritter, Feldwebel, Hauptmann. Neben Benennungen, die anderen Tiernamen entlehnt sind, wie Bär, Gans, Geier, Grille, Kiebitz, Maus, Wolf, steht die lange, lange Reihe von Personennamen, von so berühmten Namen an wie Alarich  , Blücher  , Faust, Tell, Hadwig   bis zu den schlichten Namen Friede!, Fritz, Hans, Heinz, Karl, Gretel, Hilde u. ä. Richard Wagner   nannte seine Hunde nach Gestalten seiner Werke: Fafner, Fasolt, Freier, Fricka, Marke. So bietet unsere Götter-, Sagen- und Märchenwelt begeisterten Hundeliebhabern eine große Zahl edler Namen für ihre vierfüßigen Freunde, wie: Wodan, Odin  , Donar, Herta, Holle  , Alberich, Frithjof, Roland, Gunter, Volkmar, Hagem Dornröschen, Schneewittchen, Rotkäppchen. Naturwissenschaftliches. Hexenringe. Wie aufmerksam der Volksgeist selbst auf kleine Erscheinungen in der Natur ist, dafür gibt eine eigentümliche Bildung, die am häufigsten mit den Sagen der Hexenringe belegt wird, einen nachdrücklichen Beweis. Die Hexenringe, auch Feen- ringe, oder Elfentanzplätze sind kreisförmige Stellen auf Wiesen, die sich in ihrer Bcwachsung bor   der Umgebung auszeichnen. Je nach der Jahreszeit können diese Stellen entweder ganz kahl sein, oder gerade durch junges und üppiges Grün auffallen. Sie würden dem menschlichen Auge wahrscheinlich entgehen, wenn sie nicht gerade eine so ausgesprochene Kreisform in der Umgrenzung zeig- ten, so aber ist es nicht wunderbar, daß die immer rege Phantasie des Volkes darauf verfallen ist, sie als Tanzplätze von Elfen und ähnlichen Geisterwesen anzusprechen, da ihre Entstehung schlecht- hin als ein Rätsel betrachtet werden mußte. Die Naturforschung hat mit diesem Aberglauben schnell aufgeräumt, und man weiß heute ganz genau, wodurch die Ausbildung der Kreise, die oft einen Durchmesser von mehr als zehn Metern haben, bedingt wird. Es sind Pilze von mehreren Arten, die durch ihren Stickstoffhunger anderen Pflanzen die Nahrung entziehen und sie außeroem durch ihre Wucherungen erdrücken. An der Oberfläche ist dann meist wenig von den Pilzen zu sehen, deren Fäden sich vielmehr im Boden ausbreiten. Nur ihre Früchte oder Samenträger wachsen über die Oberfläche hinauf. Aber auch die Pilze haben ihre Wachstumszeit, und wenn diese zu Ende ist, drängt sich das Gras von neuem durch, und dann zeichnen sich die Hexenringe durch ein frisches Grün aus, während das Gras in der Umgebung schon eine dunklere Färbung angenommen hat. Die Herrlichkeit dauert aber nicht lange, denn bald ist eine neue Generation von Pilzen auf dem Platz, und der Umkreis des Ringes wird von Jahr zu Jahr größer. In England ist die Erscheinung besonders häufig, aber wohl nur deshalb, weil der Ra�n in den englischen Parks eine besondere Rolle spielt. Kerantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin. Druck». Verlag:vorwä'.-tsBuchdr.lckereiu.Verlagsanstl:lt Paul SingerMo., Perlin LW.