Kleines feuilleton.
Aus der Vorzeit.
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Die Religion der Krmenschen. Von der Kultur des borgeschichtlichen Menschen weiß man nur wenig, Ihm eine solche ganz abzustreiten, würde ungerecht sein, denn als eine Kultur darf an fich alles gedeutet werden, was sich über die tierische Art der Lebensführung und des Nahrungserwerbes erhebt. Außerdem beweisen die in zahlreichen Höhlen, namentlich in Südfrankreich auf gefundenen Wandgemälde, daß der Mensch schon damals das BeSürfnis empfand, fein Heim zu schmücken, so wenig es auch unseren Begriffen eines solchen entsprac. Da ibm aber jedes Mittel fehlte, feine Gedanken aufzuzeichnen, so erscheint es schier hoffnungslos, etwas über seine Geistesrichtung zu erfahren. Es ist daher etwas fühn, wenn ein Mitarbeiter des Kosmos" eine Untersuchung über die mutmaßliche Religion des vorgeschichtlichen Menschen zu geben wagt. Aus den ersten beiden Stufen der älteren Steinzeit, dem sogenannten Chelleen und Acheuléen, in denen der Mensch am Ufer der Flußläufe in Gemeinschaft mit den Nilpferden, dem Rhinozeros und dem Mammut lebte, liegt auch nicht der gectngfte Anhalt für das Vorhandensein religiöser Bräuche vor. Ta gegen werden Funde, die in jüngster Zeit in Frankreich gemacht worden sind, und der nächsten Stufe, dem Mousterien entsprechen, mit Entichiedenheit dahin aufgefaßt. Als ein Beleg wird vor allem ein Sfelett angeführt, das augenscheinlich absichtlich in einer fleinen Mulde unter einer Höhle lag, alio eigentlich begraben worden war, während alle früheren Neste regellos zerstreut zum Vorschein gekommen find. Jener Tote lag auf dem Rücken, der Kopf forgfältig zwischen Steinen gebettet. Ueber seinem Schädel befanden sich aufgebrochene Tierfnochen, die ihm wohl nach seiner Auferstehung zur Nahrung dienen sollten. Ferner waren ihm zum Gebrauch im Jenseits zahlreiche zugerichtete Feuersteine mitgegeben worden, teils als Werkzeuge, te: ls als Verteidigungswaffen.
so geht aus der Statistit von Dr. Peters hervor, daß die Leistungen der Kinder mit denen der Eltern am besten im Lesen und Schreiben übereinstimmen, etwas weniger gut im Rechnen, noch weniger im Sprachunterricht und am wenigsten im Religionsunterricht. Im allgemeinen sind die Leistungen der Kinder denen der Mutter am ähnlichsten. Dies tritt besonders deutlich überall da hervor, wo die Mutter bessere Schulleistungen aufweist als der Vater. Wo dagegen der Vater die beffere Leistungen hat, verschiebt sich die Sachlage zugunsten des Vaters. Dann sind eine größere Anzahl Daraus darf man schließen, dem Vater ähnlicher als der Mutter daß die größeren intellektuellen Fähigkeiten eine stärkere erbliche Wifung ausüben als die geringeren Fähigteiten.( Leider ist bei dieser Untersuchung das soziale Milieu nicht berücksichtigt.)
Aus dem Pflanzenreich.
Das Gift des Goldregens. Der Goldregen( Cytisus laburnum) ist wegen seines gefälligen Wachstums und seiner anmutigen Blüten weit verbreite, und es würde schwer halten, ihn auszurotten, selbst wenn eine derartige Verordnung erlassen werden würde. Unbedenklich ist seine Gegenwart in so vielen Gärten und Bartanlagen allerdings nicht, denn ziemlich häufig kommen Fälle von Vergiftungen durch diese Pflanze vor, sodaß immer wieder von neuem davor gewarnt werden muß. Meist sind es Kinder, die aus Spielerei und Unbedachtsamkeit die Früchte des Goldregens in den Mund nehmen, zerfauen und vielleicht auch verschlucken. Aber auc die übrigen Teile der Pflanze find giftig und können zu Erkrankun gen führen. Neuerdings ist ein Fall verzeichnet worden, indem drei Frauen sich dadurch vergifteten, daß sie Blüten vom Goldregen mit denen der unechten Akazie( Robinie) verwechselten und zur Er. höhung des Wohlgeschmade an eine Epeise taten. Die Vergiftung äußert sich immer zuerst in Erbrechen. Dann folgt ein Zustand der Ohnmacht und der Starre, dem zuweilen allerdings noch eine starke Erregung vorausgeht. Außerdem fann es zu Krämpfen, Sinnes täuschungen, Schwindel, faltem Schweißausbruch, Muskelschmerzen und noch anderen Erscheinungen kommen. Bei Kindern besteht so gar Lebensgefahr durch Lähmung der Atemwerkzeuge. Die beson ders starte Wirkung der Samen ist auf einen Stoff zurückzuführen, der Chtisin genannt wird und zu den Alkaloiden gehört. Seine Wirkung wird nach neuen Untersuchungen mit der des Nikotin berglichen und es wird sogar die Frage aufgeworfen, ob eine so große Aehnlichkeit noch zwischen zwei anderen Stoffen gefunden werden kann, die chemisch miteinander nicht verwandt sind. Man hat jetzt auch einen Versuch gemacht, ob das Cytisin wie andere Pflanzengifte in der Heilkunde nicht auch gute Dienste leisten fönnte; bisher aber hat es sich als nuplos erwiesen. Technisches.
Demnach handelt es sich hier um ein rituelles Begräbnis, und die Vermutung, daß damit der Glaube an ein Fortleben nach dem Tode, also eine religiöse Vorstellung, verbunden war, liegt wenigstens nabe. Für die Epoche des Magdalénien wird ein Schluß in dieser Richtung noch zwingender. Man findet bereits sichere Anzeichen eines Totentults. Die Beigabe von Schmucksachen und Geräten fann faum noch anders verstanden werden, als in dem angedeuteten Sinn, und so roh die Ausstattung dieser Gräber auch noch ist, so begeugt fie doch das hohe Alter eines Glaubens an irgend eine Fortexistenz, der fich freilich faum über eine Geisterfurcht erhoben haben mag. In ber jüngeren Steinzeit schritt dann die Entwidelung mächtig fort. Die Zeichnungen, die sich aus diefer Zeit erhalten haben, tragen zuweilen schon einen unverkennbaren religiösen Chacatter, nämlich den von Götterbildern. Vor allem aber tritt er in thre c den megalithischen Denkmälern, den mächtigen Steinfreifen, hervor, unter denen das Stonehenge in England das fabren. In einem Referate des Oberingenieurs Albrecht auf der berühmteste ist. Schon Friedrich Theodor Vischer hat in seiner Pfahldorf- 33. Jahresversammlung des Märkischen Vereins von Gas-, Elektri geschichte, wenn auch mit phantastischen Ausschmückungen, die religiöje zitäts- und Wasserfachmännern wurden die Gefahren der modernen Bedeutung dieser vorgeschichtlichen Stätten in den Hauptzügen treffend Kraftfernleitungen gründlicher Besprechung unterworfen. gezeichnet. Jm letzten Jahrzehnt haben auch die Astronomien die Beziehungen solcher Steinkreise zum Lauf der Gestirne, namentlich der Sonne, untersucht, und es besteht nicht mehr der leiseste Zweifel daran, daß diese Denkmäler die Schaupläge religiöser Versammlungen gewesen sind, deren Einberufung und Verlauf sich damals nach der Sonne richtete.
Psychologisches.
I
Die geistige Mitgift bon Eltern und Großeltern. Während man in der Frage der Vererbung geistiger Fähigkeiten sich bisher hauptsächlich mit der Vererbung psychischer Störungen und der Vererbung übernormaler, sogenannter genialer Fähigkeiten beschäftigt hat, ist man erst in neuester Zeit an das Studium der Vererbung der normalen geistigen Begabung herangetreten. Einen interessanten Beitrag zu diesem Problem gibt Dr. W. Peters in der Umschau". Er hat in verschiedenen Teilen Bayerns , Preußens und Oesterreichs aus ländlichen Volksschulen die dort aufbewahrten Beugnisse vor Kindern, Eltern und Großeltern gesammelt und die Leistungen von 354 Kindern mit den Leistungen ihrer Vorfahren verglichen. Bei dem Studium der Schulnoten ergab sich, daß von allen Kindern, deren beide Eltern gute Leistungen, d. h. die Noten eins und zwei hatten, 76 Proz. ebenfalls gute Leistungen aufwiesen, während 24 Broz. schlechtere oder schlechte Leistungen( die Noten drei, vier und fünf) hatten. Bon den Kindern, von deren Eltern einer gute, der andere schlechte Leistungen aufwies, hatten nur 59 Proz. gute und 41 Proz. schlechte Leistungen. Wurden bei beiden Eltern schlechte Leistungen fonftatiert, so wiesen unter ihren Kindern nur 38 Proz. gute und 62 Proz. schlechte Leistungen auf. An der Abhängikeit der Schulleistungen der Kinder von denen der Eltern läßt sich also nicht zweifeln. Es fonnte aber auch nachgewiesen werden, daß die Kinder im Durch schnitt die besten Leistungen aufweisen, deren Großeltern die besten Leistungen hatten und umgekehrt. Dabei durften nur die Kinder berücksichtigt werden, deren Eltern alle beide die gleiche Note hatten. Denn nur bei ihnen ließ sich beweisen, daß trotz der Gleichheit der Eltern die Leistungen der Schulkinder mit den Leistungen der Großeltern variierten. Was die einzelnen Unterrichtsfächer anbetrifft,
Moderne Kraftfernleitungen
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Es wurde zunächst festgestellt und zwar auf Grund forg fältiger Erhebungen daß die Gefahren der Gasfernleitungen verichwindend klein im Vergleich mit denen der Elektrizitätsleitungen find. Abgesehen davon, daß die Beschädigungen von Gasröhren in folge der Erdbewegungen zu äußersten Seltenheiten gehören, bildet der intensive Gasgeruch ein Warnungssignal für Menschen wie für Tiere. Auf die Pflanzenwelt üben fleinere Gasausströmungen teine merklichen Wirkungen aus.
Ganz anders die Fernleitungen für hochgespannten elettrischen Strom. Sie sind zu einem wahren Mordinstrument für unser. Rogelwelt geworden. Nach dem Berichte des Landesverbandes lächsischer Tierschutzvereine wurden auf einer Strede von 1000 bis 1500 Meter Länge 16 Turmfallen, 3 Bussarde, 3 Eulen,& Stare und ein halbes Dußend andere Vögel und in einem zweiten Falle Turmfalten, 4 Schleiereulen, 2 Sumpfrohreulen, 2 Buffarde, viele Dohlen und eine große Menge Stare unterhalb einer Hochipannungsleitung tot aufgefunden. Es ist dabei noch zu berück fichtigen, daß die Raubvögel die Leitungspunkte bereits als gut Beutepläge kennen und etwaige herabfallende Vögel sofort ber schleppen.
Als eine ganz besondere Gefahr haben sich die Ueberland zentralen für die Entwickelung der modernen Luftschiffahrt erwiesen. Die Landung von Luftfahrzeugen in einer an Starfstromleitungen reichen Gegend ist, zumal bei Finsternis, äußerst gefährlich, und das fürzlich eingetretene Unglück des Militärballons in Straßburg hai ge.. zeigt, daß auch die Schleiffahrten von Ballons durch Starkstrom leitungen sehr gefährdet werden können. Das berabbängende nasse Schlepptau übt nämlich bei der Berührung mit einem Hochipannungsdrabt eine Bligwirkung auf die Jniassen des Ballons aus. Nur durch unterirdische Berlegung sämtlicher Starkstromleitungen fönnten nach Ansicht der Sachverständigen alle diese stets wachsenden Gefahren vollständig beseitigt werden.