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Es ist zu beachten, daß bei jungen Hunden so ziemlich alle Dressurversuche vergeblich sind. Eine erfolgreiche Dressur tann frühestens im Alter von 8-9 Monaten einsehen, länger als zwölf Monate sollte man aber damit auch nicht warten.

meinen Hunden stele gelungen. Eine solche Erziehung bietet noch in furz und rauhhaariger Spielart 6orkommend, zu empfehlen. einen weiteren Vorteil: man kann den Hund, auch wenn er scharf Die Vertreter beider Rassen sind auch vorzügliche Ratten- und st, während der Nacht auf gut umfriedigtem Grundstücke frei laufen Raubzeugwürger. Ein weniger empfehlenswerter Wachthund ist Lassen. Nur in diesem Falle kann ey seine Aufgabe als Schüßer unser Spik, der in drei Schlägen gezüchtet wird. Der Zwerg­von Haus und Garten vollständig erfällen. spib, auch Mannheimersi genannt, ist nur Damenhündchen, der gewöhnliche Spik, entweder reinweiß, reinschwarz oder wolfsgrau, ist dagegen ein guter Wachthund; besser ist aber noch die größte Varietät, der Wolfspih, stets wolfsgrau. Die Spize haben aber den Fehler, daß sie allzuhäufig fläffen, oft ohne jede sichtbare Ver anlassung; dadurch werden sie unzuverlässig und auch lästig. Wacht- und Schuhhunde zugleich sind die Hunde des mittel großen Schlages, die etwa die Größe unserer Jagdhunde haben. Ich empfehle von ihnen nur heimische Rassen, den ganz kurzhaarigen Dobermannpinscher, meist glänzend schwarz, mit rost farbigen Abzeichen, auch in einer braunen Varietät anerkannt, den Rottweiler, früher nur württembergischer Fleischerhund, jetzt aber als Rassehund anerkannt, und unseren idealschönen deutschen Schäferhund. Beim Dobermannpinscher werden Ohren und Rute fupiert, beim Rottweiler, der Hängeohren hat, nur die Rute, falls die Tiere beider Rassen, was häufig vorkommt, nicht schwanz­los, mit sogenanntem Muß- oder Stummelschwanz zur Welt kom­men. Am Schäferhund wird nichts geschnitten, er verkörpert den idealisierten Wolf mit Stehohren und Hängerute. Die Haupthaar. varietät ist das Stockhaar, d. h. ein halblanges, drahtartiges Ded haar, mit Unterwolle, die sich im Winter reich entwickelt, um sich zu Beginn des Sommers dann in ganzen Bolstern   abzulösen. Die Hauptfarbe ist wolfsgrau oder grau gewolkt, schön sind auch die schwarzen, roten, braunen und weißen Tiere; lettere treten aber nur außerordentlich selten auf.

Trotzdem der Hund das verbreitetste und überall gehaltene Haustier ist, das einzige, das dem Menschen über den ganzen Erd­ball folgen fonnte, wird er doch in vielen Fällen nicht sachgemäß behandelt. Als Wohnung weise man dem Wachthund eine ge­räumige Hütte an, deren Eingang bei strenger Winterkälte mit einem Tuch verhängt wird, das dem Tier den Ein- und Ausgang nicht erschwert. Die Hütte soll nicht direkt auf der Erde, sondern auf untergelegten Steinen stehen, so daß zwischen Boden und Erd­reich ein Luftraum bleibt. Als Lager gibt man einen alten Tep­pich, trockenes Torfmüll oder Stroh, womöglich eine grobgefloch tene Strohdecke. Decken sind ab und zu herauszunehmen und aus­suklopfen, auch ist die Hütte hin und wieder gegen Ungeziefer aus­zuschwefeln. Frisches und sauberes Trinkwasser muß stets zur Verfügung stehen. Junge Hunde werden anfangs täglich vier- bis fünfmal, später nur noch zwei bis dreimal und vom 10. bis 12. Monat ab nur noch täglich einmal gefüttert, am besten gegen Mittag. Dann füttert man aber so reichlich, daß sich das Tier vollständig fättigen fann. Defteres Füttern ist, von kleinen Schoßhunden ab­gesehen, bei ausgewachsenen Tieren nur vom Uebel, sie werden da­Surch forpulent, faul, altern und erblinden oft vor der Zeit. Wo reichlich Küchenabfälle vorhanden sind, gebe man diese, sie dürfen aber nicht von zu sehr gewürzten Speisen stammen, nicht zu fett sein und nicht viel Kartoffeln enthalten, denn Kartoffeln werden bon Hunden nicht verdaut. Fehlt es an Küchenabfällen, so gibt man gefochten Bruchreis mit etwas Fleisch( Pferdefleisch) oder Kalbs­Enochen abgefocht. Geflügel- und Hammelknochen, die spitz Bersplittern( Röhrenknochen), werden den Hunden leicht verderblich. Hundefuchen stellen schon ein ziemlich teures Futter dar, immerhin fann man sie zur Abwechselung geben, auch trocken, wenn sie so ge­nommen werden.

In neuerer Zeit wird der Schnauzer oder Rattenfänger auch in einem großen, an Größe dem Schäferhund etwa gleichstehenden Schlag als sogenannter Münchener Schnauzer gezüchtet. Er ist ein Tier, das durch seine struppige Behaarung, namentlich durch seinen struppigen Kopf und durch seinen Schnauzbart tolossalen Respekt einflößt, und zwar weit mehr, als die bedeutend kleineren und weniger gewandten Bulldoggen und Bullterriers. Wer die Vertreter der beiden eben genanntn Rassen schön findet, und sie als Lurus- und Begleithunde hält, den beneide ich wirklich nicht um Hd.  seinen Geschmack.

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Kleines feuilleton.

Kulturgeschichtliches.

Das Baden der Hunde hat in den ersten sechs Lebensmonaten zu unterbleiben, dann werden sie in gewissen Zwischenräumen in warmem Wasser mit Hundeseife gewaschen. In der kalten Jahres­Beit müffen sie aber nach dem Waschen gut abgerieben werden und find dann bis zum nächsten Morgen in erwärmtem Zimmer zu halten. Schön ist es, wenn der Hund gern ins Wasser geht und gut Schwimmt. Langhaarige Hunde sind meist gute und passionierte Bis in die Puppen". Die uns heute so geläufige Nebens­Schwimmer. Un den Hund ans Wasser und ans Schwimmen zu Bis in die Puppen", mit der wir eine sehr weite Entfernung gewöhnen, darf man ihn nicht in das Wasser werfen, wie es häufig und im übertragenen Sinne überhaupt eine Ueberschreitung des geschieht, wodurch man das Tier nur wasserscheu macht, sondern normalen Maßes bezeichnen, ist in ihrem Ursprung gewiß den meisten, aman muß ihn immer solange vorsichtig hineinsehen, erst nahe am die sie anwenden, völlig dunkel. Eine Aufhellung des eigentlichen alfer, dann weiter und weiter davon entfernt, bis er sich daran Sinnes, der mit der Entstehung des Berliner   Tier gewöhnt hat, seiner Schwimmkunst vertraut und dann gern ausgartens eng verknüpft ist, wird gewiß willkommen sein. Diese eigenem Antriebe und auf Befehl ins Wasser geht. Rückführung der Redensart auf ihre eigentliche Bedeutung gibt Daß Hunde gelegentlich von gewissen Krankheiten befallen Dr. Frizz Arnheim in einem vor furgem erschienenen Buche über werden können, die auch auf uns Menschen übertragbar sind, dürfte den Hof Friedrichs II., das auch ein aufschlußreiches Rapitel bekannt sein. Ich erinnere hier nur an die gefürchteten Echino- über den genialen Baumeister Knobelsdorff   enthält. Knobels coccen und an die Näude, cine Hautkrankheit, die mit der Straße dorff ist ja der eigentliche Schöpfer des Tiergartens, denn aber bes Menschen nahe verwandt ist. Abgesehen davon, daß diese er führte die schon von Friedrich I aufgenommene, bon seinem Nachfolger ganz auf Krankheiten bei Hunden ebenso wie die gefürchtete Tollivut nur nicht durchgeführte und Sehr selten auftreten, besteht eine Gefahr auch nur dann, wenn man gegebene Idee aus, aus dem Wildgehege des Tiergartens einen Ben erforderlichen Abstand zwischen Mensch und Tier nicht einhält, Lustpart nach französischem Muster zu schaffen. Knobelsdorff, dessen 6. h. sich von den Hunden belecken läßt, sie füßt oder gar aus einem zartes und tiefes, in seiner Zeit ziemlich alleinstehendes Natur­Teller mit ihnen ist. Ich fann nur raten, derartige Intimitäten empfinden wir in seinen ganz impressionistisch gesehenen Landschaften mitfühlen lönnen, hat dem Tiergarten in großen Zügen die Gestalt zu unterlassen. Alle Hunde, die für uns als Wacht- und Schuhhunde in Frage gegeben, die er heute hat. Er selbst wohnte ja in der Meierei", kommen, sind hart und unserem deutschen Winter durchaus ge- jenem fleinen von ihm erbauten Landhaus, das noch jetzt beim wachsen. Man soll sie deshalb während des ganzen Jahres im Schlosse Bellevue steht und zur Wohnung des Hofgärtners ge­Freien übernachten lassen, allerdings nur in einer guten und luft- hört. In der Nähe dieser idyllischen Befizung schuf er den Stern" und die Charlottenburger Chaussee; bom bicht gebauten, mit Ruberoid, Dachpir oder zur Not mit gewöhn- Großen Stern" und aus, zwischen denen licher Dachpappe gut verkleideten Hütte, die also im Innern durch Großen Stern gingen breite Alleen aus trocken bleibt und so aufgestellt wird, daß die Oeffnung der allerlei Baum- und Strauchpartien mit Frrwegen, die damals Herrschenden Windrichtung entgegengesett liegt. Wer wetterfeste so beliebten schattigen Labyrinthe", angelegt waren. In hellen Hunde im Winter mit wollenen oder gar bestickten Decken behängt, Echaren zogen von nun an die Berliner   in den früher so unwirt oder ihnen, wie man das in Berlin   gelegentlich sehen kann, ge- lichen und ungangbaren Tiergarten, um die neu angepflanzten aus­Stricte Strümpfe über die Füße zieht, macht sich nur lächerlich, die ländischen Akazien zu bewundern, oder bis zur Fasanerie", dem Natur füßt das Tier allein durch dichte Behaarung. Ist es Wind heutigen Zoologischen Garten zu pilgern, wo die seltenen vom Ritt und Wetter ausgeseßt, so bildet sich mit dem Herbstbeginn bei meister Chasot besorgten böhmischen Fasanen allgemeines Ent­Gewichtiges Kopfschütteln und so manchen allen länger behaarten Hunden eine volle Unterwolle, die besser zücken erregten. als alle Decken schützt. Läßt man de Tiere in warmen Zimmern Schlafen und behängt sie am Tage mit Decken, so verkümmert vie Unterwolle; der verweichlichte Hund leidet dann mit Decke und troß warmen Schlafraumes mehr als der sachgemäß behandelte. Kurz­Haarigen Hunden fehlt im Winter meist die Unterwolle, weil sie beren nicht bedürfen.

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is riefen aber die sechzehn Puppen" hervor, mythologische Figuren, die Knobelsdorff am Großen Stern zwischen den nach französischer Art gestuzten Hecken hatte aufstellen lassen. Diese Bildwerke, deren gelehrten allegorischen Sinn man nicht verstand, Aber nur rüstigen Spaziergängern war es wurden viel besprochen. möglich, ibre Tiergartenpromenade bis in die Puppen" auszudehnen, denn die Entfernung vom Mittelpunkt der Stadt war groß und der Fußweg so sandig, daß man nur langsam und mühsam vorwärts fam. So entstand denn für eine weite Entfernung der Ausdruck bis in die Puppen", und er wurde bald in wißiger Weise auch im anderen als räumlichen Sinne gebraucht und erhielt rasch jene Aus­

Was nun die Auswahl der Rassen betrifft, so empfehle ich auf Grund meiner langjährigen Erfahrungen, bon den kleineren Maffen, die ausschließlich nur Wacht- aber feine Schußtiere liefern, in erster Linie unseren rauhhaarigen deutschen   Pinscher, auch Schnauzer und Rattler genannt, der meist pfeffer- und falz) arbig . In zweiter Linie wäre der englische   Better, der Forterrier, prägung, die er noch heute hat.

Berantwortl. Redakteur: Albert Wadis, Berlin  . Drud u. Verlag: VorwärtsBugsruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

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