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Nr. 37. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

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nun freisinnig, antisemitisch oder sonstwie, lieber zu wählen, als einen+++ Socialdemokraten..

Mittwoch, 14. februar 1900.

Ueber das Familiendrama in der Oderbergerstraße werden amtlich folgende Mitteilungen gemacht: Der Telegraphenleitungs­Hoffentlich sorgen die Arbeiter dafür, daß die National- Socialen Aufseher Neumann, welcher gestern nachmittag feiner Frau zwei Auf die Tagesordnung für die Sigung der Stadt- diese neue Gelegenheit, sich selbst zu blamieren und ins Gesicht zu Beilhiebe auf den Kopf versetzte, hat mit seiner Frau, ausgenommen verordneten- Versammlung am Donnerstag, den 15. Februar d. 3. schlagen, nicht erhalten, indem sie unfrem Kandidaten Glocke heute geringfügige Streitigkeiten, in gutem Einverleben gelebt. Am Sonna find u. a. folgende Gegenstände gesetzt: Engere Wahl eines Mit- im ersten Wahlgang zum Sieg verhelfe11. gliedes in die Schuldeputation. abend besuchten sie gemeinsam einen Maskenball, der erst um 6 Uhr Die speciellen Entwürfe zum Neu­bau der Realschule am Schleswiger Ufer 9, und je einer Gemeinde- Die Frage des Kranken- Transportwesens, die gerade jetzt gegen 12 Uhr in verschiedenen Lokalen sich aufgehalten und getrunken. morgens beendet war, und beide gemeinsamt haben dami bis abends Doppelschule in der Straßmannstraße und in der Wattstraße sowie bei der Ueberfüllung der Krankenhäuser für Berlin recht aktuell ist, Cr glaubt wahrgenommen zu haben, daß seine Frau mehrmals das Bauprogramm und den Vorentwurf zum Neubau einer dritten beschäftigte gestern die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Ge- fremde Herren angesehen habe und dann herausgegangen sei. Frrenanstalt in Buch. Berichterstattung über den Antrag von Mit- sundheitspflege. Dr. George Meyer gab einen lleberblick über die Sie sei aber jedesmal nach 10 bis 15 Minuten wieder im Lokal gliedern der Versammlung, betr. die Bereitstellung von Witteln zur Entwicklung dieser für die Hygiene so wichtigen Angelegenheit, schilderte erschienen. Nach der Rückkehr in die Wohnung habe er bis Gewährung von Vorschüssen an die Krankenhäuser für solche Per- die vielfach recht mustergültigen Einrichtungen andrer Städte, nament- Montagmorgen 6 Uhr geschlafen. Er habe seiner Frau erklärt, er sonen, die, ohne der Armenpflege zu unterstehen, in der Zahlung der lich Londons , und knüpfte darait für Berlin die Forderung zur Ueber wünsche sie nach seiner Rückkehr nicht mehr in der Wohnung zu Verpflegungskosten vorübergehend im Rückstande sind.- Beantwortungnahme des Kranken- Transportwesens in städtische Verivaltung zur finden. Als er nachmittags zurüdtam, stand die Frau am Feuerhero der Anfrage von Mitgliedern der Versammlung, betr. die Nicht leichteren Durchführung der sonstigen Forderungen, die in erster und machte Feuer an. Nach einem Wortwechsel habe er sie am Arm bewilligung des Festsaales im Rathause zu einer Giordano Bruno- Reihe eine Verbilligung des Krankentransports ins Auge fassen, ergriffen, um sie aus der Wohnung zu werfen. Als sie sich heftig Feier. Vorlagen, betreffend die Annahme des Naumann dann sich aber auch namentlich auf die Desinfektion beziehen. sträubte, sei unglücklicherweise sein Blick auf das Beil gefallen. Abrahamschen Vermächtnisses, die der Stadtgemeinde in der Zeit Dr. Meyer wünscht möglichst nach jedem Transport eine durch Er habe es ergriffen und der Frau zwei Schläge versetzt. Als sie vom 1. April bis 30. September 1899 gemachten Zuwendungen. greifende Desinfektion, die am besten gleich in dem Krankenhaus hinstürzte, habe er nicht weiter geschlagen. Vor allen Dingen sei er selbst vorzunehmen wäre, wohin der Kranke gebracht worden, und nicht in der Abficht nach Hause zurückgekehrt, um seine Frau zu die sich vor allem auch auf das Personal und möglichst auch auf töten. Nur der zufällige Umstand, daß er in seiner Erregung das die Pferde auszudehnen habe. Die Kleidung des Personals müsse Beil bemerkt, habe ihn zu der That gebracht. dabei so beschaffen sein, daß die Desinfektion erleichtert werde, jedenfalls seien. wie Dr. Frant in Warenhänser und Fenersgefahr. Die Forderungen, welche der Diskussion hervorhob, die dicken, wolligen Röcke, wie sie in Berlin vom Kranken- hat, sind jetzt im Centralblatt der Bauverwaltung vom Geh. Baurat der Polizeipräsident an die Besitzer der Warenhäuser gestellt transport- Personal der Privatunternehmer getragen werden, schlecht Garbe eingehend mitgeteilt und begründet worden. Die zahlreichen zu desinficieren. Wie Dr. Jacobsohn betonte, müsse man an Maßnahmen zielen darauf hin, die Gefahrquellen thunlichst zu ver ftreben, ein für seinen Beruf besonders ausgebildetes Trägerpersonal mindern, eine rasche und sichere Entleerung zu ermöglichen, die zu gewinnen, da der Krankentransport ein wichtiger zweig der Weiterverbreitung eines Feuers zu verhüten und die Rettung der tonnte mitgeteilt werden, daß in der Berliner Umgebung vielfach formuliert. Auch ist vorgesehen, daß die Höchstzahl der Besucher im Strantenpflege sei. Zur Kennzeichnung der gegenwärtigen Zustände Menschen zu erleichtern. Die Forderungen sind sehr eingehend Milchwagen(!) zu Strankentransporten, auch zu denen ansteckend Verhältnis zur Breite der Treppen, Gänge und Ausgänge bestimmt Kranker, verwendet werden. wird. Wie das gemacht werden soll, ist uns noch unklar.

Tokales.

Arbeiter, Parteigenossen!

Heute finden im 35. und 44. Kommunal- Wahlbezirk Nachwahlen zur Stadtverordneten- Versammlung statt. Als Kandidaten der socialdemokratischen Arbeiterschaft sind aufgestellt: im 35. Bezirk( Schönhauser und Rosenthaler Borstadt) Reichs­tags- Abgeordneter Emanuel Wurm , Kirchbachstr. 16; im 44. Bezirk( Moabit ) Expedient Th. Glocke, Laufizer straße 52. Parteigenossen! Wirkt in eifriger Agitation dahin, daß unsre beiden Kandidaten im ersten Wahlgang den Sieg erringen. Die Wahlen vom November vorigen Jahres haben gezeigt, daß ein solcher Erfolg möglich ist. Sei ein jeder in fleißiger, umsichtiger Arbeit auf dem Bosten!

Bur Mitarbeit melde man sich im 35. Bezirk bei Bach gänger, Swinemünderstraße 34, im 44. Bezirk bei Pfarr, Buttligstraße 10.

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Der Wahre Jacob" ist infolge des Eisenbahn- Unglücks auf der Strecke Leipzig - Berlin gestern mit Verspätung hier eingetroffen. Wir bitten unsre Parteigenossen um Entschuldigung, falls sie erst heute bedient werden sollten.

Socialdemokratischer Wahlverein für den fünften Wahl­freis. Donnerstagabend 81/2 Uhr, hält Dr. Alfred Bernstein in Quargs Sälen, Alexanderplatz , einen medizinischen Vortrag; ferner werden Bereinsaugelegenheiten besprochen.

Die Kommunalwahlen und die National- Socialen. Die national- socialen Wasserpatrioten sind bekanntlich in eine Agitation für die Stadtverordneten - Nachwahl im 44. Kommunal­

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in der Ein probates Mittel gegen die Krankenhansnot. Kasperle Deutschen Tageszeitung", der monatelang den Schlaf des Gerechten schlief, ist am Montag durch den Lärm, den die Landwirte im Cirkus Busch verübten, aus seiner Nuhe auf­geschreckt worden. Er rieb sich die Augen und besam sich mit gutem Recht darauf, daß es seine Aufgabe sei, den Clowns im Cirkus nicht das Feld allein zu überlassen. Kasperle nahm ein Berliner Blatt zur Hand, stieß zufällig auf einen Artikel mit der Ueber= schrift: Krankenhausnot" und begann nunmehr sein Wirken und Wüten in der Deutschen Tageszeitung", die am Bundestage er­lärlicherweise ohne genügende Aufsicht war und daher fünf gerade sein lassen mußte. Die Krankenhäuser sind also überfüllt, sagt Kasperle. Genau wie heute der Cirkus . Da giebt es ein einfaches, in der Manege oft und unter Beifall erprobtes Mittel: Man veranstalte einen großen Rauswurf und die Krankenhäuser werden leer

werden.

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Sanitätsrat

Ein Eisenbahn- Unfall ereignete sich gestern früh auf der Linie Niedergörsdorf und Blönsdorf der Personenzug Nr. 203, wobei zwei Leipzig - Berlin . Kurz nach 3 Uhr entgleiste zwischen den Stationen Wagen der Pack- und der Speisewagen aus dem Geleiſe gesperrt. Es soll niemand bei dem Unfall zu Schaden gekommen sein. sprangen. Infolgedessen blieben beide Geleise auf zwei Stunden

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Abgestürzt ist gestern früh um 2 1hr von der Treppe des Hauses Katharinenstraße 11 aus dem dritten Stock über das Ge­länder hinweg der Buchhalter Schach . Der wahrscheinlich obdach­lose Mann hatte das Haus aufgesucht, um in einem oberen Stod werk zum Schuß gegen die Kälte zu nächtigen. In der Schlaf trunkenheit scheint er sich zu weit über das Geländer gebeugt und das Gleichgewicht verloren zu haben. Sch. hat einen Schädelbruch und auch Brüche beider Oberschenkel davon getragen.

Schwer zu Schaden gekommen ist bei der Arbeit der 25 Jahre war für die Borsigsche Fabrik auf einem Neubau des Central- Bich alte Schlosser Bruno Rudolph aus der Schönebergerstraße 62. Er hofs beim Vernieten von Kesseln im zweiten Stock beschäftigt, that einen Fehltritt und stürzte auf einen zu ebener Erde stehenden Kessel, der nach oben gebracht werden sollte. Dabei schlug er mit einer Körperseite auf, so daß ihm alle Rippen gebrochen, außerdem das Becken und das Rückgrat verlegt wurden. St. blieb besinnungs­los auf dem Plage. Die Unfallstation des Viehhofs veranlaßte feine Ueberführung nach dem Krankenhaus am Friedrichshain in einem Lüdischen Wagen.

Sidney O'Daune, der nach wechselndem Geschick nunmehr wieder in Untersuchungshaft fizt, da er des Betrugs beschuldigt wird, bietet alles auf, um seine Freilassung zu erwirken. Er hat durch seinen Verteidiger den Antrag stellen lassen, ihn zur Be­obachtung seines Geisteszustandes in die Charité zu bringen.

Ein Fahrstuhl- Unglück ereignete fich Dienstagabend im Hause Gitschinerstr. 79. Zwei Arbeiter waren mit der Reparatur des Fahr­stuhls beschäftigt, als aus unbekannter Ursache das Seil riß. Beide stürzten in die Tiefe und erlitten lebensgefährliche Verlegungen. Man brachte die Berunglückten in das Krankenhaus am Urban.

immer die Boruntersuchung, weil noch fortgefest fommissarische Ver­Gegen den angeblichen Falschspieler Wolff schwebt noch nehmungen stattfinden, da viele der zu vernehmenden Zengen sich in Nizza ( Monte Carlo ?), Wiesbaden und Paris aufhalten. Wolff hat vergebens eine Kaution von 20 000 m. angeboten, um auf freien Fuß zu kommen.

gegeben.

Weshalb macht man denn aber unter den jetzigen Umständen nicht kurzen Prozeß und setzt diese teils simulierenden, teils übertreibenden, teils eingebildeten Patienten zu Gunsten Schwerkranker an die frische Luft?" So Kasperle, der in seiner ländlich- burschitosen Unschuld natür­Wahlbezirk, wo die Wahl unsres Genossen Millarg für ungültiglich keine Ahnung davon zu haben braucht, daß vor allem in ärzt erklärt worden ist, eingetreten, und haben unsrem Kandidaten lichen Kreisen wohl oft genug über eine zu frühzeitige Entlassung Glocke in der Person Damaschtes einen Gegenkandidaten der Kranken Klage geführt worden ist, daß aber bei der ganzen Art gegenübergestellt. Allerdings sind die Herren um Naumann nicht wird, schon ein sehr eigentümlicher Geschmack dazu gehört, dort der Behandlung, die einem in den öffentlichen Heilanstalten zu teil als politische Partei in den Wahlkampf eingetreten, sondern Herr über Gebühr zu verweilen. Damaschke hat sich den Wählern als Kandidat der vereinigten Wieter zu empfehlen gesucht. Als Mieter sollen sich Das mildeste, was man nach Lage der Umstände als Ent Konservative, Frefsinnige, Antisemiten sowie die socialdemokratischen schuldigung gelten laffen kann, ist, daß es egoistische Beweg Arbeiter fühlen und Herrn Damaschte als dem Vertreter der Mieter- gründe waren, die Kasperle anstachelten, sich zu Gunsten Schwer interessen ihre Stimme geben. Genau so sollen sich ja auch bei den tranfer" ins Zeug zu legen. Reichstagswahlen alle Parteien im nationalen Interesse bei Herrn ,, Großstädtische" Krähwinkelei. Bekanntlich werden Kindern Naumann zusammenfinden, um über alle Interessengegensätze armer Eltern in den hiesigen Gemeindeschulen die Lehrmittel ument­hinweg sich friedlich in einem Mischmasch zu vereinigen. geltlich geliefert, d. H. geschenkt. Bis zur unentgeltlichen Lieferung In einem kürzlich erschienenen Büchlein Vom Gemeinde- der Lehrmittel für alle, die Gemeindeschulen besuchenden Kinder, Socialismus" hat Damaschte sein kommunales Programm dargelegt. wie es von den socialdemokratischen Stadtverordneten wiederholt Das Programm, das Damaschke für die Kommune vertreten beantragt wurde, haben sich unsre Gemeindebehörden leider noch nicht will, liegt also in socialer Richtung, und die einzelnen Forderungen aufzuschwingen vermocht. Ein Teil unsrer städtischen Schultommissionen fönnen im großen und ganzen gebilligt werden. Aber selbst scheint aber der Ansicht zu sein, daß auf diesem Gebiet jetzt schon zu verständlich wird ein Arbeiter, der die Lage seiner Klasse viel geleistet wird. Die am 20. Februar stattfindende Versammlung kennt und der weiß, daß die Besserstellung nicht durch gütliche Vor- der Schul- Kommissions- Vorsteher wird sich nämlich mit folgendem stellungen, sondern durch bittren Kampf errungen werden muß, Antrag zu beschäftigen haben, der von 15 Schulkommissionen gestellt seine Stimme nicht Herrn Damaschke, sondern dem Kandidaten der worden ist. Es wird beantragt:" Lehrmittel nicht mehr geschenk­focialdemokratischen Arbeiterpartei, Glo de, geben. Ganz abgesehen weise, sondern leihweise an die Kinder zu verabfolgen; die von Im Wissenschaftlichen Theater der Urania findet heute der davon, daß fämtliche Forderungen Damaschkes von der socialdemo- dem Plenar- Bureau verabfolgten müssen vor Verabfolgung an die 12. Centenar- Bortrag statt, und zwar spricht Herr Direttor Dr. P. Spies kratischen Partei fester, energischer und klarer vertreten Bittsteller mit dem Stempel des Schul- Kommissions- Vorstehers, da- über:" Die Geschichte des elektrischen Stroms". An allen übrigen Tagen werden, miß ihm als national- socialen Parteimann gegen die von dem Buchhändler gelieferten mit dem Schulstempel wird das neue dekorative Ausstattungsstück Von den Alpen zum Vesuv " noch ganz besonderes Mißtrauen entgegengebracht werden, versehen werden." da er sein politisches Glaubensbekenntnis bei den Kommunal­wahlen in den Hintergrund stellen will. Die Kommune Zur unentgeltlichen Geburtshilfe haben sich, wie die Armen­hat mit der Politit nichts zu thun, ist das schöne Dr. Hirschfeld; KI. Präsidentenstr. 4; direktion bekannt macht, folgende Aerzte erboten: Aus den Nachbarorten. Schlagwort, durch welches dieses Verhalten den Wählern SI. Präsidentenstr. 4; Geheimer Sanitätsrat Pankow. Donnerstag findet im Restaurant Nordstern, Wollant­mundgerecht gemacht werden soll. Das ist eitel Spiegel- Dr. Wolfert, Potsdamerstr. 43a; Sanitätsrat Dr. Odebrecht, König- straße 115, eine öffentliche Bersammlung statt, in welcher Reichstags­fechterei. Die einzelnen Gebiete unfres öffentlichen Lebens lassen grägerstr. 98( Sprechstunden in seiner Poliklinik, Prinzenfir. 84, von abgeordneter Wilh. Iees über die Flottenvorlage referieren ſich nicht mechanisch von einander trennen, so daß man hier 2hr, außer Mittwoch); Sanitätsrat Dr. Blafius, Süßorſtr. 65, wird. Näheres bringt die Annonce in der heutigen Nummer. Socialpolitit treibt, die übrigens auch Politit ist, und dort für die Bezirke westlich der Potsdamer Eisenbahn; Prof. Dr. Landau, allgemeine Politit. Oder will D. seine Forderung bezüglich Dorotheenfir. 54( Sprechstunden in seiner Klinik, Philippstr. 21, von Brau- und Bierstener beschlossen. Vom 1. April ab sollen des Reichstags- Wahlrechts für die Kommune vielleicht als eine Röinigin Augustaste. 12( Sprechstunden werktäglich Starlstr. 25 von eingeführtes Bier 65 Pf. an Abgaben erhoben werden. Man hofft des Reichstags- Wahlrechts für die Kommune vielleicht als eine 10-2 Uhr); Dr. Steinthal, Kurfürstenstr. 72, und Dr. Czempin, für 1 Hektoliter 50 Pf. an Braufteuer, für 1 Hektoliter von auswärts nicht politische Forderung bezeichnen? Gerade gegen die Gerade gegen die national- sociale Politik müssen die Arbeiter sehr mißtrauisch durch diese Steuer eine jährliche Einnahme von 3000 m. zu erzielen. sein; denn was diese Herren national nennen, kommt im wesent- Ermäßigte Eisenbahn Fahrpreise für Krankenkassen­lichen darauf hinaus, den Hohenzollernpatriotismus zu Mitglieder. Eine bemerkenswerte Neuerung im Eisenbahnverkehr Die 30 jährige Tischlersfrau Wessel, Geßlerstr. 20, hat sich selbst! Ein Familiendrama hat sich gestern in Schöneberg abgespielt. pflegen und sich an den sogenannten Großthaten des Kaiserhauses ist, einer Zeitungsmeldung zufolge, seit kurzem in Straft getreten. und ihre beiden im Alter von ein und zwei Jahren stehenden zu berauschen. Byzantinismus vor den höchsten Stellen haben Auf sämtlichen deutschen Eisenbahnen können nämlich fortan die Kinder durch kohlen dunst ums Leben gebracht. Ein älteres wir aber im Stadtparlamente gerade genug; den Nationalismus Mitglieder von Krankenkassen, die von den Kassen in eine Heilanstalt Kind war von der Unglücklichen vor Verübung der That mit einem des Herrn Naumann brauchen, wir dem nicht noch gewaltsam hinzu- oder in Erholungs- und Kurorte gesandt werden, in der dritten Auftrage vom Hause fortgesandt worden. Wessel arbeitet in einer zufügen. Wagenklasse für den Militärfahrpreis mit 25 Kilogramm Fabrit der Bellealliancestraße. Und noch ein Umstand kennzeichnet das Verhalten der National Freigepäd fahren. Die Zugehörigkeit zur Kasse und Zweck der Fahrt haltungen darüber gemacht haben, daß fie mit dem Wirtschafts­Er soll öfter seiner Frau Vor­Socialen bei dieser Wahl im 44. Bezirk ganz besonders. Die Herren ist durch eine Bescheinigung des Kassenvorstands und der Orts­werden nicht müde, zu betonen, daß die bösen Socialdemokraten so behörde nachzuweisen. Die Begleiter solcher Kranken genießen in- auch das ältere, siebenjährige Mädchen, welches von Frau W. in die gelde nicht ausfäme. Hieraus haben sich Streitigkeiten ergeben; gar nicht national sind; wäre das nicht, so tönnten sie fast dessen keine Fahrpreisermäßigung. immer mit uns zusammengehen. Denn in socialer Be­The gebracht wurde, soll zum Zantapfel geworden sein. Die Frau ziehung wollen sie durchaus mit uns für die Beſſerſtellung der alle Soflieferanten zum begeisterten Heraushängen der Fahnen ver- werde. Gestern schritt sie zur That. In dem Schlafzimmer baute Die Ankunft des Prinsen Heinrich von Preußen hat gestern hatte dem Manne schon öfter gedroht, daß sie sich das Leben nehmen Arbeiter und die Koalitionsfreiheit eintreten. Andrerseits betonen fie, um die Wahl Damaschtes auch ihren politischen Gegnern mund- anlaßt. Das ist sozusagen ihre Pflicht, so daß sich dagegen ebenso die Unglückliche einen Herd von Steinen auf, damit der Fußboden gerecht zu machen, daß ihr Nationalismus bei der Kommune ja Leute, die Zeit und Luft hatten, auf den Straßen Spalier zu bilden. Kohlen gefüllten Eimer. Vorher hatte sie Rum gekauft und sich wenig etwas sagen ließ, als gegen das Hurrarufen vieler andrer nicht anbrenne. Auf diese Unterlage sette sie einen mit glühenden nichts zu sagen habe; hier handle es sich ja nicht um politische Fragen. Nun wohl!' Wenn es ihnen mit ihren Beteuerungen Ernst Tadelnswert wäre es jedoch, wenn die Nachricht sich bestätigen sollte. Mut getrunken. Dann legte sie ihr 1897 gebornes Mädchen und wäre, wenn nur ihr Nationalismus fie von uns trennt, dieser aber daß die Lehrer an den Gemeindeschulen ihre Schüler und Schülerinnen den 1890 gebornen Knaben in die Betten, verschloß Thüren und bei der Kommune nicht in Frage kommt- wenigstens nach dem, was und dort auf die Ankunft des Prinzen zu warten. Um 9 Uhr war that ihre Schuldigkeit; in furzer Zeit müssen Mutter und Kinder direkt aufgefordert hätten, nach dem Anhalter Bahnhof zu gehen Fenster und lagerte sich auf den Fußboden. Die Qualmentwicklung fie selbst sagen so wäre doch die einzige Folgerung, die sie logischerweise ziehen könnten, daß sie bei den kommunalwahlen für uns die Schule bereits zu Ende und um 11 Uhr vollzog sich das Er- betäubt gewesen und entschlafen sein. Das von der Mutter fort­eintreten. Statt dessen sehen wir, daß sie in eine Agitation eignis erſt. Wie manches arme Kind mag sich da in seinem Un- gesandte ältere Mädchen fand die Thür verschlossen und lief schließlich zu dem Vater nach der Bellealliancestraße. Dieser tehrte sofort heim gegen uns eintreten, daß sie einen Bezirk, der das vorigemal verstand eine arge Erkältung herangeholt haben? socialdemokratisch gewählt hat, uns zu entreißen Das neue Fernsprechteilnehmer Verzeichnis wird und fand die entsegliche Ueberraschung. Drei Briefe, an die An­suchen. Nicht nach ihren Worten, nach ihren Thaten sollt ihr sie gegen den früheren Dispositionen, die zu einer großen Rat- und gehörigen gerichtet, wurden von der Polizei beschlagnahmt. Der eine beurteilen. Schon einmal hatten sie Gelegenheit, die Konsequenz Regellosigkeit im Telephonverkehr geführt hätten nun doch bereits war an den Ehemann adressiert und lautete etwa wie folgt:" Dic ihrer Worte zu bethätigen, bei den letzten teichstags- Stichpünktlich zum 1. April, dem Termine, an welchem die neue Ge- beiden Kinder, die ich liebe, nehme ich mit. Das dritte, das Du wahlen. Geschlossen traten sie damals für die Kandidatur der bührenordnung in Kraft tritt, ausgegeben werden. Die Fern nicht lieben kannst, hinterlasse ich Dir!" Ordnungsparteien" und gegen uns ein, trotz aller sprechteilnehmer haben sich dieser Tage darüber zu entscheiden, ob sie Schöneberg . Die Stadtverordneten Versamm= schönen Redensarten, die sie vorher von sich gegeben hatten. Bausch oder Einzelgebühren bezahlen wollen. Am nächsten Iung genehmigte am Montag die Entlastung der Rechnungen Sollte durch die Aufstellung bolt Damaschkes Kandidatur Donnerstag, den 15. Februar, läuft die Frist ab, bis zu welcher die des Schul- und Armenetats für 1899, die beide um geringe unser Kandidat Glocke nicht im ersten Wahlgange fiegen, faiserliche Ober- Postdirektion die Erklärung entgegennimmt, daß der Summen überschritten waren. Der Schuletat stellt sich in Ein­sondern in Stichwahl mit einem Ordnungsmann" kommen, so find Teilnehmer vom 1. April an Einzelgebühren entrichten, will. Wer nahme auf 94 419 M., in Ausgabe auf 520 682 M., der Armen­wir überzeugt, daß die National- Socialen auch diesmal ihren An- diese Erklärung unterläßt, hat vom 1. April an 180 M. Bauschgebühr et at auf 35 021 resp. 129 553 M. Der Mietung von hängern empfehlen werden, einen, Ordnungsmann", heiße erlin Berlin zu bezahlen. Klassenräumen im Friedenauer Ortsteil für die

2-3 Uhr).

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