sich in jederlei Geschäfte locken, die Gold versprachen. Ohne Sach» ienntms versanleu sie den einen nahm das Gefängnis und tötete ihn, der andere geht eben in feine Heimat, er hatte ein amtliches Papier   ich glaube er erbt vielleicht 9000, wenig, aber das reicht, um ein Trinkerashl zu bezahlen bis er tot ist. Was," schrie der Seemann..Trinkerasyl? Mensch wir haben sechs Wochen nichts wie Tee gehabt! Komm Hannes, jetzt will er uns schubsen." Ja, komm, Karl," sagte Hannes und fie wankten in inniger Freundschaft hinaus in die Nacht und sangen falsch, aber laut, sehr laut das Lied vom roten Huhn. P. G. Kleines feuilleton. Medizinisches. Die Milz als Schutzorgan gegen Tuberkulose. Eine Reihe von Untersuchungen, die von den Aerzten Dr. Schröder, Kaufmann und Kögel vorgenommen wurden und im Julihest der Beiträge zur Klinik der Tuberkulose" veröffentlicht werden, befassen sich mit der Rolle, die der Milz als Schutzorgan gegen die Tubcr- kuloseansteckung im menschlichen Organismus zugeteilt ist. Für den Berlauf und die Behandlung der meisten Infektionskrankheiten ist es von besonderer Wichtigkeit, dah sich im erkrankten Körper chemische Substanzen bilden, sogenannte Antitoxine oder Antikörper, die ein Gegengift gegen die als Krankheitsgist wirtenden Stoffweckselprodukte der Krankheitserreger, der Bazillen, darstellen. Durch frühere Untersuchungen, die neuerdings experimentell bestätigt werden konnten, wurde bereits festgestellt, daß die Bildung der genannten Antikörper, des Gegen- gists, nicht am Orte der Infektion, bei der Lungentuberkulose also in der Lunge, sondern vielmehr in den blutbildenden Organen, vor- nehmlich in der Milz  , vor sich gehe. Durch Ueberpflanzung(Trans- plantation) der Milz von infizierten Tieren, in denen sich schon Anti- körper gebildet hatten, oder Stückchen davon auf ein anderes infiziertes Tier, erhielt das Blut dieses zweiten TiereS eine Verstärkung seiner Fähigkeit, die Krankheitserreger durch Zusammenballung auf einen Haufen(Agglutination) oder Auflösung der Bakterienkörperch m(Baktcriolyse) unschädlich zumachen reip. völlig zu vernichten. Die überpflanzten Stücke behielten ihre Wirksamkeit auch nach bei; Ueberpflanzung bei; weniger wirksam als Gewebsstücke erwiesen sich dagegen wässerige Extrakte. Da die Milz gleichzeitig die Geburtsstätte der im Blute kreisenden Lhmphzellcn ist, dürften diese wohl als die Träger der Waffen gegen die Infektion, der Antikörper, anzusehen sein. Sie sind dafür be- kannt, daß in ihnen ein Fett spaltendes Ferment enthalten ist, d. h. ein chemischer Lkörper. der, ohne selbst dabei zersetzt zu werden, imstande ist, Fett in seine einzelnen chemischen Bestandteile zu zer- legen. Da nun der Zelleib der Tuberkelbazillen aus einer lipoiden (fettähnlichen) Substanz besteht, wird durch die in den Lymphzellen enthaltenen fettspaltenden Substanzen(Lipasen) eine Schädigung der Bazillen, eine teilweise Auflösung bewirkt! sie werden gleichsam vor- verdaut für die weihen Blutkörperchen, die Leukozyten, die Schutz- truppe unseres Organismus, die so leichter instand gesetzt werden, die geschwächten Tuberkelbozillenaufzufreffen", d. h. in ihre Zellmasse (Protoplasma) aufzunehmen und durch chemische Auflösung, die einer richtigen Berdauung entspricht, zu vernichten. AnS der Tatsache, daß das fettspaltende(lipolytischc) Ferment an die Zellen selbst gebunden ist. erklärt es sich auch, daß die Einverleibung kompakter. Lymph- zellen enthaltender Milzstückchen ungleich wirksamer ist als die Ein- spritzung wässeriger Extrakte, in die das fettspaltende Ferment, die sogenannte Lipase, nur sehr schwer und in geringen Mengen über- geht. Bei den einschlägigen Versuchen stellte sich ferner heraus, daß durch Einverleibung von Milzbrei normaler und noch bester solcher Tiere, die gegen Tuberkulose unempfindlich gemacht(immunisiert) worden.waren, sich Heilungsvorgänge bei kranken Tieren auslösen liestcn, wobei es zu einer Vcrnarbung der tuberkulösen Herde kam. Wenn man einen derartigen Milzbrei in den Brutschrank setzte und Tuberkelbazillen, deren giftige Wirksamkeit(Virulenz) erprobt war, dazu brachte, so wurden diese trotz der Bruttemperatur, die sonst ihrer Entwickelung und Fortpflanzung überaus dienlich ist. in ihrer Virulenz stark abgeschwächt, zum Teil sogar völlig abgetötet. Eine weitere Aufgabe der Milz ist es, dem Organismus Eisen zu erhalten. Schneidet man einem Tiere die Milz aus, so verarmt sein Blut an roten Blutkörperchen(Erythrozyten) und rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin), die beide viel Eisen enthalte», ein Schaden, der sich nur durch genügende Eisenzufuhr von austen wieder decken läßt. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, durch eine zweckmästige, eisen- reiche Ernährung(grüne Gemüse, Spinat, Kohlarten) zur Stärkung der Milz und ihrer Funktionen beizutragen und so dem Körper in- direkt gegen Infektionen eine Hilfe zu geben. Ans dem Tierlcbe». Wieder ein Tier weniger. Deti Lesern der hübschen Tiergeschichten, die Ernst Seton-Thompson in seinem BandePrärie- tiere und ihre Schicksale" erzählt, sind diese possierlichen murmeltierartigen Nager wohl bekannt. Sie bevölkern die nord- amerikanischen Prärien, ausgedehnte Ansiedelungen bildend, in Berantwortl. Redakieur: Albert Wachs. Berlin. Druck u. Verlag: denen einzelne Hügel je einen Bau bezeichnen. Auf jedem dieser sitzt eines dieser gelbbraunen Tierchen aufrecht als Wache und warnt vor»»der nahenden Gefahr, um dann schleunigst im Innern zu verschwinden. Die Löcher des Präriehundes find nämlich wie ein gerade nach unten verlaufender Trichter, be- richtet Seton in seiner prächtigen Geschichte von der Prärie- wölfin Tito  . Um seinen oberen Teil wird ein hoher Rand errichtet, der als Zugang dient und auch die Sicherheit gewährt, daß der Be- wchner, ganz gleich,, wie er in der Eile ausgleitet, bestimmt in den Trichter rutscht und von der allbehütenden Erde aufgenommen wird. Nach außen fällt der Boden langsam nach allen Seiten ab. Alle Hügel sind je b bis S Meter voneinander entfernt und durch fest- getretene Pfade miteinander verbunden. Schon bei einer Eisenbahn- fahrt durch den großen Westen Amerikas   gewahrt der Reisende vom Fenster des Zuges aus überall diePrärie Dog Towns". die Städte" der nach ihrer bellenden Stimme benannten Präriehunde, die in jenen Gebieten die am häufigsten vorkommenden Tiere find, ausgenommen natürlich die Heu- schrecken. Sie nähren fich von Gras und Wurzeln und halten von Ende Oktober bis zum Frühjahr Winterschlaf in ihren Bauten, deren Eingänge fie vorher verstopfen. Ihr Fleisch ist wohlschmeckend, doch ist die Jagd schwierig und selten ergiebig weil die getroffenen Tiere in die Löcher hinabstürzen oder von ihren Ge- nosten in diese hinabgezogen werden. Run wird auch für diese harmlosen Höhlenbewohner die Totenglocke geläutet: den Prärie- Hunden droht das gleiche Schicksal, das lange vor ihnen die Herden der nordamerikanischen Wisente oder Bisons betroffen hat. Das biologische Auffichtsamt der Bereinigten Staaten hat nämlich, wie die Zeitungen melden, das Todesurteil über die kleinen Tiere aus- gesprochen. Es wird dies damit begründet, daß die Präriehunde schlimme Feinde der Viehzucht seien, nicht nur weil diese Nager in dem Bestände von Gräsern und fonsttgen Pflanzen Verwüstungen an- richten, sondern weil auch ihre umfangreichen unterirdischen Bauten in ihrem Umkreise die Vegetatton zerstören und die Ernährung deS Viehbestandes erschweren. Zudem ist die Vermehrung der Prärie- Hunde in den letzten Jahren so stark gewesen, daß nunmehr das Landwirtschastsministerium und die Forstverwaltung beschlossen haben, die merkwürdigen Tiere mit allen Mitteln auszurotten. Gegen die Stichhaltigkeit dieser Gründe wird sich kaum etwas einwenden lasten, dennoch erfüllt den Naturfreund das den kleinen Wesen drohende Schicksal mit Bedauern. So lange haben fie im fernen Westen die einsamen Wanderer die endlose Prärie weniger einförmig erscheinen lasten i in Zukunft aber wird man den Präriehund nur noch in Me- nagerien und zoologischen Gärten zu sehen bekommen. Aus dem Pflguzenreich. DaS Haupt-Knlturzentrum der Muskatnüsse, die früher ein noch mehr wie heute beliebtes Gewürzmittel waren. sind die B a n d a- Inseln. Hier werden sie in sogenannten Parks gezogen. In diesen Parks, von denen es auf Groß-Banda 26, auf Neira 3 und Waes oder Aj 5 gibt, stehen die MuSkatuußbäume in Reihen gepflanzt und sorgfältig i auber gehaltenem Gras­boden, besten GraS stets ziemlich kurz geschnitten wird. I« bestimmten Zwischenräumen find hohe Tamarinden und Zypresten gepflanzt, um den Nußbäumen den notwendigen Schalle» zu geben. Von den Muskatnußbäumen ist ein Teil, etwa ein Viertel, nicht tragend, sondern dient zur Befruchtung der übrigen: so stehen in den 26 Parks aus Groß-Banda ungefähr 220 000 tragende Muskatnußbäume und 67 000 nichttragende, zu deren Unterhaltung und Pflege 1250 Arbeiter erforderlich sind. Da die Arbeit in diesen Parks eine ziemlich schwere ist und die Bewohner der Gewürzinseln zu träge sind, sich als Tagelöhner zu vermieten, hat sich das Gouvernement genötigt gesehen, Scharen Verbannter aus den west- lichen Inseln des Archipels nach den Banda-Jnseln zu transportieren. Sobald die Nüsse reif werden, beginnt das Abpflücken: hierzu bedient man sich kleiner, aus gespaltenem Bambus geflochtener, läng- lichrunder Körbe, die an einer Seite etwas weiter sind; oberhalb dieser weiteren Oeffnung ist ein gebogenes Stückchen Holz oder Eisen angebracht, mit dem die reife Frucht erfaßt und abgeschnitten wird, die alsdann in den an einer langen Stange befestigten Korb fällt. Diese Körbe, Mit-gknt genannt, sind von den Portugiesen vor länger als 200 Jahren eingeführt worden und gleichen völlig den noch jetzt in Portugal   beim Pflücken der Oliven gebräuchlichen. Es wird beim Abpflücken der Muskatnüsse mit großer Strenge darauf gc- sehen, daß keine unreifen Rüste gepflückt werden, noch solche mit auf- geborstenen Schalen, da diese schnell wurmstichig werden. In den Parkhäusern wird die Muskatblüte abgemacht und dann in der Sonne getrocknet; die Nüsse selbst werden aus Räucherböden ge- bracht, auf Latten einen halben bis einen Fuß hoch geschüttet lind dann unter den Latten Holz angezündet. Nach drei Monate währendem Räuchern werden die Nüsse aus dem sie umgebenden harten Polster genommen und in die Parkhäuser gebracht, wo sie wiederum drei Monate im Kalk mit Secwasser gemischt liegen müsten. Dann werden sie sortiert und in Fässer aus Djatibolz verpackt. Bevor die häufigen Erdbeben die Plantagen auf den Banda-Jnseln zum.Teil vernichtet, war ihr Erträgnis bedeutend höher. Man hat jedoch seit längerer Zeit schon auf der Südküste der Insel Ceram der Kultur des MuSkatnußbaumes besondere Aufmcrk- samkeit zu schenken, um so den Ausfall auf den Banda-Jnseln zu decken. VorwärtsBuchdruckerei u.VerlagsanstaltPaulSlngcräcEe.Berlin   LVV,