Dir gelobt für gute Ernte, und a ganze Massen Fürbitten haben'S asig'schickt. Soll ich Dir's lesen?" Fahr ab dermiti" rief der Heilige.  | Aber er zögerte. Schreib' in Klammer'sim Grödner Tal soll vierzehn Tag' die Sonn' scheinen)! Na, was is Dir wiederum net recht?" s is nur wegen der Freilen" Wegen was für eine Freilen?" Der Engel zog ein rosa Papierl zwischen die Flügel hervor. Da drunten in St. Ulrich   is ein Freilen irgendwo aus dem Deutscherland her die hat heut Abend so herzlich um Regen bct't." Auf was braucht's denn den Regen, selbiges Freilen?" Sie iS halt mit einer Dam' drunten ihr' Tant' oder God', was weiß ich so'ne rechte Z'widerwurz'n die is arg nach'm Bergkraxeln. Naturschwärmerei nennt's i mein halt, sie mächt' a paar Pfund Fetten verlier'n. Und das Freilen aber ich lies Dir lieber gleich ihre Vitt'.Lieber Gott!" weißt, sie is'ne Luthersche, die wissen nix von die Heiligen." Bist narrisch worden, daß D' mich um eine Ketzerische an- gehst!" Wer Taverl fuhr fort, zu lesen:Lieber, lieber Gott  ! Ich bitte Dich vom ganzen Herzen, laß es in den nächsten Tagen regnen, so- lange der nett« Leutnant noch hier ist! Nicht zu sehr, weißt Du, damit die Tante nicht zu Hause bleibt, und doch genug, damit ich Schnupfen vorschützen und zurückbleiben kann! Ich Hab' gewiß keine schlechten Absichten, lieber Gott, ich versichere Dich. Aber die Tante findet alles gleich unschicklich. Und die anderen Mädchen holen sich doch auch immer Bücher aus dem Lesezimmer, wenn die Herren dort Billard   spielen. Und meine Freundin hat doch auch schon einmal ein Abenteuer gehabt Und er ist doch so furchtbar nett Und am Ende, man kann doch nie wissen Bitte bitte lieber Gott, laß es doch ein paar Tage nach Tisch ein bißchen regnen!" Und um so ane Schneegans tust mich molestieren?" fuhr der Heilige auf. Aber innerlich schmunzelte er. Er hatte ein Herz für die Jugend und ihre Freuden. Weil's a gar so a lieber Schneck is, Patron! Wann's Du sie nur selber g'schen hättest als wie ich Wie's dahergesessen is in sein Bett'l Haar wie Mondschein«in G'sichtl wie ein Apfel und so zart und jung in sein weißen Nachtgewandl!" Dem alten Herrn lief das Wasser im Munde zusammen. Nacha laß mer's halt in St. Ulrich   a bisserl regnen! Nur so tröpfeln, weißt an die Nachmittag!" Brav, daß die Bergpätz' trocken bleiben für die Radler" Jetzte die Radler hörst die Hallodri« nixnutzigen, wo mir die Weg' ruinieren die geh'n mich gar nix an für die tu' i nix" Geh' her! Heiliger Cyprian  , sei nit so grantig? Denk','s sein Leut', die tun sich hart das ganze Jahr in die Schreibstub'n, in die Schulen, in die Fabriken! Jetz« haben's sich die paar Kreizer zammg'spart, freuen sich die langen Wintermonat' auf die paar freien Täg jetzte tu ihnen die Freud  ' nicht verderben gelt?" Was Du mich sekkieren tust. Du Lausbub mangari laß mer auf die Pätz halt die Sonn' scheinen!" Taverls Augen funkelten.Is auch die reichen Hotels zu ver- gunnen," sagte er scheinbar unschuldig.Lauft ihnen eh's Wasser von die Wänd so wie's ein paar Stund mit Regnen anhält." Wieder stieg die Galle dem Heiligen in die Höh'. Was dene Hoteliers soll ich helfen dene Filoten, wo mir's Land verwüsten wo mir die Ketzerschen in die Berg' bringen und's sündhafte Geld wo mir meine Tiroler verderben daß nur noch aufs Saufen denken und aufs Beten vergessen dene Kerle laß ich's regnen justament daß ihnen's Dach von die Mauern fallt...." Hallo!" rief's am Telephon. Hallo!" antwortete der heilige Cyprian   etwas zaghaft denn er hatte die Stimme des heiligen Petrus erkannt. Hier Petrus." Hier Cyprian." Sta alsdann wie steht's wo bleibt die Wetterkart' hast Dich cpper wieder beim Tarokieren versäumt?" Baleib nit. heiliger Petrus   bin eh schon fertig's Taverl is eh schon am Afiflicgcn!" Nacha schleun' Di a bisse! in zwei Minuten is Neumond!" 's Taverl stand, da als kunt's nicht drei zählen. Alsdann was g'schieht, heiliger Cyprian regnet's oder scheint die Sonn'?" Der Heilige ritz die Brille herunter. Dias red'st so dalket daher, Bub', sitzst't epper auf die Ohren hab's eh schon deutlich g'sagt hast es nicht aufschrieb'»?" Und Taverl las. Wetterprognose für die nächsten vierzehn Täg für das Eisack  , Grödnertal   und Umgegend Anhaltender Regen im Grödnertal Sonnenschein in St. Ulrich in den Rachmittagsstunden etwas' Regen auf den Pässen trocken und heiter lieber den Hotels Gewitterneigung und feuchter Niederschlag" Jessas Jeffas is das'ne Talkerei!" ächzte der Heilige. Noch nicht fertig?" klang's durch Telephon so scharf, wie hie gütige Stimme es vermochte. Die zweite Minute war vorüber, i Nacha flieg afil" Und's Xaver! flog. Und die Wanderer in Tirol sammerten über die Launen des Wetters. Aber das Tarokieren um Mondwechselzeit hat der heilige Cyprian   auf immer verschworen. Sonnen strablen uncl k)autfärbung. Von Dr. Ludwig Stabh. Mit dem Sommer ist die Zeit gekommen, in der mit den Bleichgefichtern der Stadt eine groß« Veränderung bor sich geht, denn wer seine Urlaubs- oder Ferienzeit auf dem Lande verbringt, der kehrt mit einer ganz anderen Gesichtsfarbe wieder zurück, als er vorher hatte, und selbst die vordem blassesten Wangen sind jetzt mit einem kräftigen Rot bedeckt oder zeigen gar eine tiefbrauns Färbung. Besonders die Stadtbewohner, die sich am Strande   dev See oder im Gebirge aufgehalten haben, können nach ihrer Rück- kehr mit Stolz die Glückwünsche ihrer Bekannten wegen ihres vor- züglichen, gesunden Aussehens entgegennehmen. Wer lange dauert di« Freude nicht, schon wenige Wochen des Stadtaufenthaltes, der ja gewöhnlich mit einer größtenteils im Hause geübten Beschäfti- gung verbunden ist. genügen, um die Rothaut der Sommerfrische! wieder in ein Bleichgesicht der Stadt zu verwandeln. Lust und Sonne, die einzigen Ursachen der Braunfärbung der Haut, haben jetzt keinen ungehinderten Zutritt mehr und bald verschwindet die braune Favbe, die ja bei den Landbewohnern und auch bei den in der Stadt im Freien in Wind und Wetter arbeitenden Leuten, wie Maurern, Pflasterern, Gärtnern, Kutschern und anderen die dauernde und natürliche ist. Woher kommt nun die Braunfärbung der Haut und was hat sie für einen Zweck? Sie ist keineswegs immer das Zeichen einer guten Gesundheit, die ja allerdings in der reinen Landluft eher erzielt wird als in der Stadt, sondern sie hc>t eine ganz bestimmte, für das Wohlbefinden des Körpers allerdings sehr wichtige Mission zu erfüllen, sie ist ein sehr nötiger und wirksamer Schutz gegen das starke Licht der Sommersonne, und zwar ein Schutz, den die Sonne selbst schafft. Das lebenspendende, dem Gedeihen des Kör- pers so notwendige Sonnenlicht hat auch schädliche Eigenschaften, wovon sich der Europäer in den Tropen am ehesten überzeugen kann. Setzt sich ein zum erstenmal in die Tropen gekommener Europäer nur wenige Stunden den Sonnenstrahlen aus, so bilden sich im Gesicht und auf den Händen sehr schmerzhafte Blasen und Anschwellungen, die nicht nur ein Ablösen der Haut, sondern auch bösartige Entzündungen hervorrufen können. Wird das Gesicht aber von einem breitrandigen Hute beschattet und sind die Hände mit Handschuhen bedeckt, dann treten diese Erscheinungen nicht auf, die also unbedingt eine direkte Wirkung der Sonnenstrahlen sein müssen. Worin besteht nun das Schädliche des Sonnenlichts? Be­kanntlich zerfällt das weiße Licht in eine Reihe verschieoenfarbiger Strählen, die uns der Durchgang eines Lichtstrahls durch ein Prisma am besten vor Augen führt. Die Strahlen durchlaufen eine Farbcnftala von Rot bis zum Violett, das heißt mit anderen Worten, sie, die ja aus unendlich schnellen Wellenbewegungen be- stehen, zeigen eine Verschicdenartigkeit ihrer Schwingungen, die bei Rot am langsamsten, bei Violett am schnellsten sind. Es gibt aber noch über das violette Ende des Prismas hinaus Lichtstrahlen, die noch schnellere Schwingungen haben als die violetten, die abev von unseren Augen nicht mehr wahrgenommen werden können? es sind dies die sogenannten ultravioletten Strahlen. Diese üben nun trotz ihrer Unfichtbarkeit eine bedeutende chemische Wirkung aus, weshalb sie auch direkt chemische Strahlen genannt werden; sie sind es. die auch auf unsere Haut zersetzend und zerstörend ein- wirken. Da diese chemischen Strahlen aber von gelben, roten und braunen Farben verschluckt, das heißt unschädlich gemacht werden, so sind diese Farbentöne als Schutz gegen ihre schädliche Wirkung notwendig. Allein zu diesem Zweck und aus diesem Grunde wer» den in unserer Ober- und Lederhaut Farbstoffe, Pigmente, ab- gelagert, die die Haut und den unter ihr liegenden Organismus gegen die chemischen Strahlen schützen sollen. Je größer diese Anhäufung der dunklen Pigmente ist, desto weniger Schaden können die Sonnenstrahlen der betreffende»» Haut zufügen, und daher müssen wir die schwarze Farbe des Negers als eine ideale Färbung für die Tropenbewohner ansehen. Der Neger ist denn auch in der Tat völlig geschützt gegen die schäd» lichen Wirkungen der Bestrahlung. Wenn ein Neger und ein Weißer nebeneinander ihre Hände längere Zeit ungeschützt der Tropcnsonne aussetzen, dann bedecken sich die Hände des Weißen mit schweren Brandblasen, während die des Negers völlig unver- sehrt bleiben. Färbt aber der Weiße seine Hände braun oder schwarz, dann bleiben auch sie von den üblen Folgen der Belich- hing verschont: ein Beweis für die Nützlichkeit und Zweckmäßig- keit, ja für die Unentbehrlichkeit der Hautfärbung. Infolgedessen sind alle Menschenrassen, die in heißen, sonnigen Ländern wohnen, mehr oder Nxniger dunkel gefärbt, und diese dunkle Hautfärbung ist ein Schutzklcid gegen die Sonne, das die Natur ihnen verliehen hat. Durch das Sonnenlicht selbst wird die Haut zu intensiver Tätigkeit angeregt, und nur unter Einwirkung des Lichtes bilden sich in der Haut die dunklen Pigmente; die Sonne erzeugt also selbst das Schutzmittel gegen ihre schädlichen Strahlen.