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Na hoscht dein Ruah. Und jetzt pfiad di!"
„ Ja. " Bfüad Good( Behüt dich Gott)!"
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„ So a Weibsbild is scho wirkli was Dumm's ," sagte der Schormayer zu sich selber und schaute der Zenzi nach. Auf dös kimmt oana gar it vo selm , wos dena all's eifallt. Kind muaß an Vatern hamm, sagt i', und ganz wehleidi thuat f', als wann dös wos davo hätt', bal s' mi ins Brotafoll eini schreib'n! Na! Es is wirkli a so: sie san abscheuli dumm! Wiah! Steh um, Bräundl! Deh!..."- Aber gar so einfältig waren die Gedanken der Magd nicht, als sie durch den stillen Wald ging und über lauter Sinnieren ihre Schritte langsamer werden ließ.
Die letzte Meinung des Bauern hatte sich fest bei ihr eingehakt.
Geld haben und einen heiraten, das wäre freilich das Beste und Schönste. Und als richtiges Frauenzimmer wußte sie allsobald, wer der selbige sein könnte. Eine Viertelstunde außerhalb Rollbach stand in einer Waldecke das fleine Haus, in dem tausend bare Mark eine gute Hilfe gewesen wären. Und es gehörte der alten Holzweberin, die zwei Kühe hatte und einen Sohn. Ueber den Winter verdingte er sich als Holzknecht, und im Sommer taglöhnerte er, wenn daheim die Arbeit getan war, die nicht viel hieß bei den etlichen Tagwerken Acker und Wiesen. In der letzten Ernte hatte er beim Schormayer ausgeholfen, und sie waren oft beisammen gesessen in der Mittagszeit auf einem Feldrain oder im Schatten einer Haselnußstaude. Er war ein lustiger Mensch, der keck zu reden wußte mit jedem Mädel; und auch der Benzi hatte er diesmal was gesagt, das ihr jetzt eeinfiel.
Vorhin, auf ihrem Weg zum Bauern, hatte sie ihn von weitem gesehen, und er hatte die Art niedergestellt und herüber geschaut. Wenn es der für gewiß hätte, daß sie tausend Mark friegen könnte, ließe er vielleicht mit sich reden. Sie blieb stehen; seitab von ihr rief jemand in langgezogenem Ton, und dann fiel frachend ein Baum zu Boden.
a lomo coming
1]
( Fortsetzung folgt.)
Lügen.
el and tan olie Von Gustaf Janson.
Signor Fontanara! Signor Fontanara!" Der Archäologe fah von den Papieren auf, die er vor sich auf der Bank hatte. Ein fleiner, dider Mann mit einem roten ez, aber im übrigen europäisch gekleidet, kam den Fußsteig entlang, der nach dem Zelte führte. Fontanara suchte in seinem Gedächtnis. Wo hatte er diesen Menschen früher gesehen?
Signor Fontanara!" rief der Dicke im Fez und winkte eifrig
mit der rechten Hand.
Aergerlich über die Störung stand der Archäologe auf. Jeht fiel es ihm ein, der Mann war Dolmetsch an einem der Konsulate, er fonnte sich nicht gleich befinnen, an welchem. Na, weshalb kam er und störte ihn, gerade wo die Ausgrabungen anfingen, etwas zu versprechen.
" Signore!" Der Dolmetsch stedte sein schweißtriefendes Gesicht durch die Beltöffnung.
„ Buona sera!" grüßte der Archäologe kurz, indem er den Störenfried im stillen zum Kuckuck wünschte.
Der dicke Dolmetsch drückte sich ins Zelt hinein, pustend von seinem Geschwindmarsch den Berg hinan, und begann:
Sie sind doch allein, Signore?"
Na nun! Er beantwortete nicht mal einen höflichen Gruß. Fontanara sah hochmütig auf den kleinen Mann nieder und seine Augen fragten: Was meinen Sie eigentlich?"
Der Dolmetsch schien nicht das Geringste zu begreifen. Ein fettiges Lächeln erhellte seine Züge, als er geheimnisvoll flüsterte:
Von den Arbeitern ist doch keiner in der Nähe?"
Der Archäologe steďte seine Rechte in die Aufschläge seiner Joppe und setzte ein Gesicht auf, das den anderen von Rechts wegen über seinen Irrtum hätte aufklären müssen.
" Schön!" meinte der Dolmetsch, der das Schweigen für etwas anderes nahm als was es war. Dann wollen wir sofort Ihre Siebensachen zusammenpacken, Signore."
Was denn?" Fontanara starrte überrascht den andern an. " Sie müssen sich noch heut abend auf die Strümpfe machen, verstehen Sie. Die Reisetasche paßt famos, groß, geräumig und beinah neu." Er nahm die betreffende Tasche und sah sich nach den Gegenständen um, die nach seiner Meinung hineingestopft werden follten.
Ich versteh Sie überhaupt nicht."
Heilige Madonna, wissen Sie es noch nicht? Dann bin ich wirklich keine Minute zu früh gekommen." Er trat dicht an Fontanara heran und flüsterte ihm ins Ohr:" Der Krieg fängt heute an. Jetzt begreifen Sie's wohl?"
ich.
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done befigteit leid, und er det dem Dolmetsch die Sand.
Fontanara stampfte mit dem Fuß. Im selben Augenblic tat
Und um mir das zu sagen, find Sie eigens hergekommen,
"
„ Na, doch natürlich," unterbrach ihn jener. „ Na, doch natürlich," unterbrach ihn jener. Jetzt geht's los .. vermutlich auch noch auf ein paar da draußen vor Tripolis anderen Stellen. Ich seh ordentlich, wie die Türken aus dem Schlafe auffahren und sich die Augen etwas gründlicher als gewöhnlich reiben. Machen Sie doch nicht solch erstauntes Gesicht, Signore. Die Geschichte ist lange vorbereitet und gut überdacht. In einer oder höchstens zwei Wochen ist es abgemacht. Und Italien besitzt eine neue große Proving jenseits des Meeres Evviva.. ach fo... hm... still! Aber Sie sehen wohl auch ein, daß wir Sie hier nicht allein draußen in der Einöde lassen können. Das wollen wir lieber nicht ristieren."
Ja, ich seh' es ein," antwortete Fontanara verwirrt.
In ein paar Tagen, vielleicht schon morgen ist die Neuigkeit in ganz Kleinasien verbreitet," fuhr der Dolmetsch mit unvermindertem Eifer fort. Die Kerls hier draußen friegen sie natürlich auch zu wissen, und wenn sie sich die Sache ein wenig bedacht haben, segen sie sicher zueinander: hier lebt ein Italiener mutterseelenallein unter uns... Na, die Fortsetzung fönnen Sie sich selber denken, Signore." Der Dolmetsch warf einen hastigen Blid auf seine Uhr." Santissima, wenn wir zur rechten Zeit zum Bahnhof fommen wollen, müssen Sie sich sputen. Nehmen Sie nicht den Anzug mit, Signore! Die Papiere, ein paar Bücher, den Revolver und vor allem die Moneten. Wenn Sie mehr Gepäck mitnehmen, sieht es nicht natürlich aus. Man wittert schon was in der Luft. Also, Signore, wir haben gerade zehn Minuten, teine Sefunde mehr."
Fontanara sah ein, daß er sich nach dem andern richten mußte. In größter Gile ordnete er jeine Manuskripte und Aufzeichnungen wann würde sich ihm die Gelegenheit bieten, seine groß ange= Icgte Arbeit zu vollenden? Dann war es das Geld. Die Brieftasche steckte in der Innentasche des besten Rocks. Er zog sich um, vertauschte seine türkische Kopfbedeckung mit einer leichten Reisemüte seine Schuhe
„ Sie haben keine Zeit," sagte der Dolmetsch , der seinen Blick verstand. lig us d Nun ja, er konnte leicht ein Paar neue in der Stadt kaufen. " Fertig," berkündete Fontanara und schloß die Reisetasche zu. " Fünf Minuten gewonnen. Gehen wir denn!" Fontanara ging der Zeltöffnung zu. Die Sache war so überraschend gekommen, daß es ihm nicht eingefallen war, Einwendun= gen zu machen. Aber nun quoll auf einmal die Bitterfeit in seinem Innern auf. Mit wie großen Erivartungen war er nicht an diese Ausgrabungen gegangen. Er hatte mehrere Jahre gebraucht, um den Plan auszuarbeiten und die Mittel dafür zu sammeln. Es glückte ihm, der Staat bestritt einen Teil der Kosten für die Erpedition, was fehlte, schossen einige reiche Privatleute zusammen. teten Namen. Er war in Fiorellis Schule gegangen, hatte einige Pietro Fontanara besaß einen in wissenschaftlichen Kreisen geachHeinere Grabungen selbständig geleitet und dabei in jeder Hinsicht seine Tüchtigkeit bewiesen. Seine begeisterten Worte von den Verpflichtungen der Nachwelt gegen eine glänzende Vergangenheit gewannen alle. Voller Zuversicht, seine Aufgabe lösen zu können, vorbereitenden Untersuchungen. Es zeigte sich bald, daß die Ausfam er in Kleinasien an, engagierte Arbeiter und begann mit den grabungen ein einzig dastehendes Resultat versprachen. Wieviel Sie jetzige Zeit auch an den Tag gebracht, barg die Erde noch immer ungehobene Schäße. Jeder Tag schenkte neue und interessante Funde
Und jetzt?
Er hatte einen außergewöhnlich glücklichen Anfang gemacht, nichts mehr. Für die Jektzeit war eine Erweiterung ihrer Interessensphäre von größerer Wichtigkeit, als alles Forschen in den Geheimnissen der Vergangenheit. Natürlich.. nein, für ihn war es doch nicht so natürlich. Der Krieg fegte feine Hoffnungen fort, ihm je vergönnt sein würde wiederzukommen, um das unter so seine Arbeit, seine Zukunft. Denn wer garantierte ihm, daß es glücklichen Auspizien begonnene Unternehmen zu Ende zu führen? " Signor Fontanara!" ermahnte der Dolmetsch .
Plänemachen war es aus. Er mußte fort. Der Krieg vereitelte Der Archäologe zuckte die Schultern. Mit dem Hoffen und mehr als nur seine Ausgrabungen. Er seufzte tief.
viel
,, Vortvärts also!"
Sie gingen den abschüssigen Weg hinab. Fontanara mißmutig unschlüssig, der Dolmetsch mit einem zufriedenen Lächeln auf dem feisten Gesicht.
und
Signore!" Die Aussprache war undeutlich, aber die Stimme
langvoll.
Sind Sie's, Yussuf?" Fontanara blieb stehen.
Ein hochgewachsener, breitschultriger Türfe tam ihnen nachs gelaufen. Er sah fragend auf die Reisetasche in der Hand des Archäologen. Eine unerwartete Nachricht. Ich muß zur Stadt," erklärte ihm Fontanara in Gile.
Der Türke sah ihm treuherzig in die Augen. Er hatte es sich gedacht. Und als er den Archäologen in Begleitung eines anderen Europäers auf den Weg abbiegen sah, war er ihm nachgelaufen. Die Reise nach der Stadt dauerte ja wenigstens zwei, vielleicht gar