Jetten sind nie neu Und ihre Wahrheiten nie Lahr . Was sagte Set Major, als er an Ihnen vorüber kam?" Ihre Kosten belaufen sich auf zwei Millionen pro Tag." übet- setzte Pietto. Nichts weiter," tief der Offizier und lachte erleichtert. Geld!" Et zuckte die Schultern.Das ist nicht unsere Sache. Immerhin schönen Dank! Ich... Aufgewecktheit bei der Mann- schaft ist... hm!" Er nickte herablassend freundlich, zuckte die Schultern und entfernte sich. Pietro stand regungslos und starrte geradeaus. Ohne daß er dazu kam. sich den Zusammenhang klarzumachen, meinte er, in einet flüchtigen Vision das sorgenvolle Gesicht seines älteren Bruders gesehen zu haben. Die siebente Kompagnie war bis auf weiteres in ein Tal zwischen zwei hohen Sandrücken verlegt. Auf dem südlichen lagen ihre Vorposten, hinter dem nördlichen war der Train des Regi- ments zusammengeführt. Näher der Stadt zu gab es einen Artilleriepark, noch weiter fort ein provisorisches Vorratsdepot und ein kleines Lazarett. Vor der Stellung dehnte sich die Wüste. Der Feind lag vermutlich irgendwo im Süden versteckt. Der zweite Pelotonschef, Leutnant Carello, kam jung und fröhlich vorüber. Freiwillige!" rief er unternehmend.Freiwillige!" Benedetti, der Kamerad im Glied hinter Pietro, stand auf und sah fragend seinen Offizier an. ,.Na, Sie Fontanara... was?" Der Leutnant lächelte und zeigte seine weißen Zähne. Pietro erhob sich eilig. Das beste Erfrischungsmittel, was et kannte, war ein langer Marsch, er hatte es nötig. Zirilli und Rapagnotti stellten sich neben Pietro. Der erste Kalbzug war ja eine Elitetruppe, es galt, ihr Ansehen zu wahren. Die übrigen Soldaten nahmen ihre Plätze ein. Acht Mann und der Korporal... nicht mehr." Der Leutnant kommandierte Marsch, und die Offizierspatrouille setzte sich in Bewegung. Der Weg ging ostwärts an dem südlichen Bergrücken entlang. Hauptmann Vitale, der überall war und sich nichts entgehen ließ, kam gelaufen. Carello!" Der Leutnant blieb stehen, bis der Hauptmann ihn eingeholt hatte. Sie find nicht weit weg. Halten Sie die Augen aus!" Er drückte dem Leutnant die Hand. (Fortsetzung folgt.! Sotanifcder 8pa2iergang. So groß auch die Fülle der Gewächse ist, die im August Noch in Flor stehen, so gibt es doch immer eine Anzahl, die auch der Nichtbotanikcr ohne Schwierigkeit in der Menge erkennt oder nach gegebener Anregung leicht auffindet. Da steht B. fast an allen Bahndämmen, allen lichten Wegen und Chausseen und auf jedem Ackerrain eine Pflanze mit entfernten, weit auseinanderspreizenden Aesten von etwa einem halben Meter Höhe oder mehr. Ihre grünenden Teile haben nichts Anziehendes. Aber an den dünnen, rutenförmigen Arsten sitzen kurzgestielte, große Blumen von wunder­vollem Blau, scheibenartig weit ausgebreitet. Blumensterne kann man sie nennen, denn den Umkreis bilden etwa anderthalb Dutzend sternförmig ausgebreitete, bandförmig flache, blaue Strahlen», die «in kleines aus viel kleineren Blüten zusammengesetzes Mittelfeld umschließen. Diese spcrrigcckige Pflanze mit den hübschen Blumen- sternen ist die bekannte Konkurrentin des Kasfecstrauches, die Zichorie. Sie wird ihrer Wurzeln halber stellenweise angebaut, aber fie wächst auch allenthalben wild. Mas wir bei ihr auf den ersten Blick für eine einfache Blüte halten, ist in Wirklichkeit eine zusammengesetzte, eine sogenannte Körbchenblüte, die uns lehrt, wie auch die Blumen Arbeitsteilung treiben. Mit der Pinzette oder einer Nadel können wir aus dem Mittelfelde die einzelnen kleinen Blüten herausheben, oder ein Längsschnitt mit dem Taschen- messer senkrecht durch die Mitte zeigt uns, wie diese Blüten, dicht gedrängt einem gemeinsamen Blütenboden aufsitzen. Es wäre ein unscheinbares Bild, das dieses kleine Blütenkörbchen lieferte, wenn die fternartig ausladenden großen Randblüten nicht wären. Sie vergrößern die Körbchen auf über Zollgrößc und so öffnen sich am frühen Morgen bei Sonnenschein ansehnliche blaue Reklame- schilder an der sonst so unscheinbaren Pflanze, und Insekten aller Art folgen sogleich dieser Einladung. Sie ist für beide Teile von Nutzen. Die Insekten suchen den Nektar in den kleinen Blumen- röhrchen über jedem der winzigen Samen und die Pflanze macht sich dafür bezahlt, indem sie die Gäste als Spediteur für den Blütenstaub benutzt. Es ist bekannt, daß bei zahllosen Pflanzen solche Wechselbeziehungen bestehen. Aber die Einrichtungen dafür sind außerordentlich mannigfaltig. Mit einem gewöhnlichen Ver- größerungsglas, das heutzutage billig genug zu haben ist, kann man auf diesem Gebiete schon recht viel lernen. Bei der Zichorie geht die Sache so vor sich: In den kleinen Blüten stehen je fünf! schmale lange Staubgefäße. Mit ihren gestreckten Staubbeuteln sind sie so miteinander verwachsen, daß sie eine enge lltöhrc bilden.| Durch diese hohle Gasse muß es kommen, nämlich das Pistill oder' der Griffel, also das aus dem Fruchtknoten entspringende weibliche Organ. Es ist ein dünner Faden, der sich streckt, nachdem die Blüte sich geöffnet hat. Bei /dieser Streckung durchwächst den Griffel die von den Staubbeuteln gebildete Röhre, in die die Staubbeutel inzwischen ihren gelben Blütenstaub ausstreuen. Wenn der Griffel aus der Röhre oben herauswächst, ist er gründlich eingepudert, ein Ziel, das durch winzige, nach vorn gerichtete Härchen am Griffel mit Sicherheit erreicht wurde. Der Griffel ist am Ende auf eine längere Strecke gespalten und beide Hälften rollen sich jetzt bogenförmig gegen die Blüte zurück. Es ist ganz unvermeidlich, daß die nektarnaschenden Insekten von der Puder-- bürste des Griffels eingestaubt werden und daß sie beim Weiter-- fliegen den aufgeladenen Blütenstaub an die herabgebogenen und! empfängnissähigen Griffelenden anderer Zichorienpflanzen ab, setzen. Sehr viele Pflanzenarten sind auf solche sogenannte Kreuz, befruchtungen angewiesen und gehen der Inzucht mit allen Mitteln aus dem Wege. Es fehlt sogar nicht an Pflanzen, bei denen jeder Versuch, eine Samenanlage mit dem Pollen der eigenen Blüte zu befruchten, stets fehl schlägt. Andere Arten wieder sind nicht ganz so fittenfest. Gelingt die Kreuzbefruchtung nicht, so wird zuletzt auch mit dem Pollen aus eigenem Hause vorlieb genommen, damit nur ja die Samen reifen. So auch bei der Zichorie. Die Enden des Griffels biegen sich schließlich so weit zurück, daß sie sich an seinen ungespaltenen Teil anlegen und sich hier selbst mit Pollen behasten, wenn sie bis dahin leer aus- gegangen sein sollten. Dieses System, den Blütenstaub aus der Pollenröhre herauszubürsten, wie man etwa mit dem Lampen- Putzer durch den Lampenzhlinder fährt, ist bei dem größten Teil der Körbchenblumen mit verschiedenen Abänderungen eingeführt. Wir finden es z. B. ähnlich bei Distelarten und bei der größten Körbchenblume, unserer Sonnenblume. Bei dieser ist die Arbeits- teilung so weit vorgeschritten, daß die gelben Randstrahlen, die den Namen Sonnenblume entstehen ließen, ganz geschlechtslos geworden sind. Sie enthalten weder männliche noch weibliche Organe, sondern dienen ausschließlich als Schauapparat, und alle Insekten, die es angeht, verstehen die flammend goldgelben, stummen und doch beredten Worte: hier wird Nektar ausgeschänkt! Die Körbchenblütler nehmen gerade im Hochsommer einem sehr hohen Prozentsatz der heimatlichen Flora ein. Viele von ihnen sind unscheinbar, wie die gelben Habichtskräuter und die weißlich blühende Scharfgarbe, die aber durch ihre Massenhaftigkeit Überalk bei uns herrschen. Zwischen ihnen findet man häufig den gelb- blühenden Frauenflachs, den wir daran erkennen, daß seine Blüten genau so gebaut sind, wie bei dem allgemein bekannten Löwenmaul unserer Gärten. Beide sind nahe verwandt. Die Blätter zeigen vorn eineOber"- und eineUnterlippe", und enden hinten in einen langen Sporn, der den Blütenhonig enthält. Der Zugang ist sehr vielen Insekten erschwert oder auch unmöglich gemacht, denn d-ie aufgebogene Unterlippe liegt ohne Lücke der Oberlippe an: die Blume ist vollständig verschlossen. Drücken wir eine solche Blume seitlich zwischen zwei Finger, dann öffnet sich dasLöwenmaul" rachenartig, um sich beim Nachlassen des Druckes sofort wieder zu schließen. Bei unserem Löwenmaul der Gärten sind es die Hum- mein, die sich den Eingang erzwingen. Sie setzen sich auf den vorspringenden Teil der Unterlippe, die unter dem Gewicht dieser Bären unter den Insekten etlvas herunterklappen, und verschwinden dann in der Bhimenröhre, in der sie gründlich mit Pollen beladen werden, den sie in anderen Blumen an empfängliche Griffel ab- geben. Bei den wilden Verwandten, dem gelbbstihcnden Frauen- flachs, der kleinere Blumen hat, übernehmen auch kleinere Vettern der Hummel dieselbe Rolle. Auf trockenen Triften und Wiesen. wo diese Pflanze stets häufig ist, kann man auch beobachten, wie dieses Jnsekienvolk sich unter Umständen herausnimmt, die Natur zu korrigieren. Statt sich durchs Vorderhaus einzuzwängen, beißen die Tiere nicht selten Löcher in den Blütensporn und bemächtigen sich des Nektars auf diesem Umwege. Derart angefressene Blumen findet man stellenweise in Menge. Da bei diesem Verfahren� die Blumen nicht befruchtet werden, so stellt es sich als gemeiner Einbruchdiebstahl dar, der, wie es scheint, von den Hummeln zuerst erfunden wurde.__ L. L» Die ftebnenkarnpfe in JSord- frankreieb. Vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß die srangösische Rr-» gierung die Veranstaltung von Stierkämpfen im Norden unter- sagt hat. Bekanntlich spielen die Stierkämpfe im Süden im Leber» des Volkes eine große Rolle. Sogar die Gemeinden, die von den Sozialisten venvaltct werden, haben bisher diese Schauspiele, die sich allerdings in Frankreich erheblich harmloser gestalten, als in Spanien nicht abzuschaffen vermocht, weil sie als alter Volksbrauch eingewurzelt sind und namentlich dort» wo sie sich in den ungeheueren römischen Arenen abspielen, wie in Nimes , Arles und Orange, Zchntausende aus der näheren und weiteren Umgebung- anlocken. Indes fehlt es auch dem französischen Norden nicht an einem Brauch, der, wenngleich ihm die Großartigkeit des Stierkampfes abgeht, an brutaler Tierquälerei und Aufpeitschung der mensch- lichcn- Grausamkeitsinstinkte ihm nichts nachgibt. Es find die H a h n c n k ä m p f e, die sich namentlich in den Bcrgarbeitcrbe- zirken- des Nord und Pas-dc-Ca!aiS wie im angrenzenden