sönnigm Norken , M rdH Pfefferrmmz. Vonla und saftigem Grün. Der Zauber der lange nicht mehr gesehenen Felder und des freien Himmels berauschte Marek. Der kräftige Duft der Gräser erinnerte ihn an etwas längs» Vergangenes, und toieder traf ihn die heiße Freude am Leben gerade ins Herz. Gr vergaß alles, was schlecht war. unnütz, widerlich. Er atmete den Rest der faulen Kerkerluft aus und mit ihr die »eichenhafte Weisheit in Erwartung des Todes. Ein heller klarer Tag in der freien Welt wurde für ihn das Sinnbild für ein glückliches Leben. Es war ihm bestimmt, noch einen Tag zu leben darüber hinaus wollte er nicht denken und nichts weiter wissen. So mochte denn dieser Tag frei, üppig. unbedacht verbracht werden! So mochte er freudig sein, tapfer, voll Aufopferung: schön und jugendlich wie dieser Sommermorgen Was alltäglich war. quälende Sorgen, veralteter Kummer, schrumpfte zusammen. Es entfemte sich, verschwand. verlor sich in der Welt, mit jenem Zug, der geliebte, feind- selige Freund. Er blieb allein zurück in der Welt mit diesen Bauern hier, und die Seele füllte sich ihm mit gewaltiger, unersättlicher Liebe. Schon immer hatte er die Gestalt dieses Orawiec. seine kräftige, tapfere Erscheinung geliebt, sein ehrliches Maul und die unerschrocken schauenden grauen Augen. (Boitfeiuna folgt. 1 8] Hn die Scholle gebunden. Bon Gustaf Janson. (Schluß.) Ihre Entschlossenheit gab HcmS Mortensson tie Besinnung Wieder, und er griff mit beiden Händen nach dem Hoffnungsstrahl, den sie angefacht hatte. Am folgenden Morgen, eine ganze Stunde bevor das Dampf- boot anlangte, stand Hans Mortensson auf der Schiffsbrücke von Djupnäs. Ruhiger geworden, vermochte er über seine Lage nach- zudenten und erkannte nun feinen Fehler, daß er nicht der Zeit und ihren Neuerungen gefolgt war. Um die Wartezeit zu verkürzen, rief er sich die Begebenheiten deS gestrigen Tages ins Gedächtnis zurück und lachte bitter über seine eigene Blindheit, die ihn den Unterschied zwischen den alten und neuen Scheinen nicht hatte sehen lassen. Zu feinen Ankäufen hatte er die neuen verwendet, weshalb ihn auch niemand aufmerk- fam machen konnte. Der im Grunde feines Herzens schlummernde Haß gegen seine Nachbarn und Feinde ans der Insel flammte von neuem auf, und erspähte mit geballten Fäusten nach zemandem aus, der ihm zur Zielscheibe seiner Wut dienen könne. Da«r litt, wollte er auch andere leiden sehen. Sobald der Dampfer nm die Landspitze bog, folgte er jedoch her inneren Stimme, die ihm Klugheit und Selvstbeherrfchuuy zu- raunte. Fest grub er die Nägel ins eigene Fleisch und bezwang seinen Zorn. Andere aufzureizen war dumm und gefährlich, solange man selbst der Hilfe bedurfte. Im Bewußtsein, daß sein Ruf als stärkster Mann der Insel ihm dort in der Stadt nichts nütze, bestieg er mürrisch und in sich gekehrt das Borderdeck. Jetzt galt's sich zu bücken� zu bitten und zu schweigen, späterhin würde er schon das Versäumte nach- holen. Bier Tage später kehrte Hans Mortensson zur Insel zurück. In feinem Gesicht war nichts zu lesen» aber er ging unsicher, wie einer, dessen Beine den schweren Körper nicht zu tragen vermögen, «in Rest der Schwäche, die ihn an jenem Tage überfiel, als seine Füße den Dienst versagtem Fragend blickte ihn Karin an. Ja, sie gaben mir neues Geld für da? alte." beruhigte er sie. .bis auf dreihundert Kronen ist alles gerettet. Das sind Scheine von anderen Banken, und die Herren woll'n anfragen, ob ich sie eingewechselt bekomme, vielleuht..." Herrgott," unterbrach ihn Karin, indem sie eine Träne trocknete. Der Mann vor ihr betrachtete sie, wie groß und kräftig sie vor ihm stand. Befriedigt nickie er ihr zu, die als Antwort matt »«Helte. Soviel ist gewiß," setzte er mit einer Stimme hinzu, die wie unterdrücktes Schluchzen klanz,.das Gehöft bekommen wir nimmer, wir müssen froh sein, können wir das hier behalten." Um Gottes willen.. stammelte Karin. Jammern und heulen Hilst nichts,'s gilt weiter arbeiten," sagte er barsch. Fünf Minuten später war er umgekleidet und auf dem Wege zu den Feldern. Bier Tagewerke waren vergeudet und mußten ein- geholt werden. Seine eigene Unvorsichtigkeit und Rachläfsigkeit trugen die Schuld, und die Strafe war gerecht. Er arbeitete wie vordem und die magere Erde lieferte ihm. was sie vermochte. Gleichwohl gab die Ernte in diesem Jahre keinen Ueberschuß und Hans Mortensson sah ein, daß der Münder zu viele im Hause waren. Ohne etwa! verlaute» zu lassen, grübelte er augenscheinlich nach. Im Spätherbst verbreitete sich die Nachricht, daß das Gehöfk, das Hans Mortensson einst zu besitzen hoffte, versteigert werden sollte. Eine Hypothek war gekündigt und der Hofbauer konnte sie nicht einlösen. Am Sonntag vor der Auktion begab sich Hans Mortensson auf den Weg zu seiner Geburtsstätte und blieb, wie manchmal zuvor, unten an der Landstrahe stehen. Der Bauer. der ihn kommen sah, trat aus der Tür und lehnte sich an den Pfosten. Bist Du schon wieder da?" fragte er mürrisch. Hans Mortensson nickte nur. Nun bist Du froh, denk' ich." Nee." entgegnete der Angeredete fest. Der Mann am Pfosten stutzte und musterte Hans Mortensson scharf, indem er fragte: Was hast Du denn hier zu suchen?," Ich gucke bloß." Glotz' man zu, Halunke!" Die beiden Männer starrten einander an. Nach einer Weile fragte Hans Mortensson:Darf ich rein?" Meinetwegen, ich bin nicht bange vor Dir." Das brauchst Du auch nicht," entgegnete Hans Mortensson. indem er eintrat. Einige Minuten maßen die beiden einander. dann streckte der Besuchen die Hand hin und sagte: Ich habe Dir Böses gewünscht, um selbst den Hof zu be» kommen, aber mein Geld reicht nicht hin, ihn zu kaufen. Das Gehöft hier ist nicht für Viertausend feil und mehr Hab ich nicht. Will man's behalten, braucht einer doppelt so viel und dahin bring' ich's nie bin schon zu alt und meine Kräfte nehmen bald ab. Ich will Dir einen Vorschlag machen... Raus mit der Sprache!" Ich kaufe die Hypothek." Damit nahm er die schmutzige Brieftasche hervor, klatschte sie gegen sein Linie und sagte:Das hier reicht hin." Und dann kündigst Du mir und ich bin nicht besser dran." Solange ich lebe, steht die Hypothek fest, damit du'S weißt." Nach einer stummen Pause, während der die beiden Männer einander prüfende Blicke zusandten, fragte der Besitzer des Hofes etwas unsicher: Weshalb willst du mir helfen?" Das Gehöft ist zu gut, um aus einer Hand in die andere zu gehen. Kann ich's nicht bekommen, soll's auch kein anderer haben. Willst du wie ich. so halten wir beide zusammen, solange wir können, dann müssen unsere Jungs seh'n, wie sie fertig werden." Damit reichte Hans Mortensson abermals die Hand hin. Prüfend ergriff sie der Bauer: Dein Händedruck ist der eines ehrlichen Kerls. Mortensson, komm'rein, so machen wir's Geschäft ab." In derselben Woche übernahm Hans Mortensson die gekündigte Hypothek und die Auktion wurde abbestellt. Nachdem er daheim auf dem Klapptisch in der Küche das Dokument ausgebreitet und Wort für Wort aus dem steifen Papier studiert hatte, wandte er sich an Karin: Soweit sind wir gekommen, unsere Jungs müssen das übrige tun." Damit zeigte Hans Mortensson, daß er sich in das llnab- änderliche ergebe. Redlich hatte er gearbeitet, wie kein zweiter. aber er hatte einmal den Boden unter seinen Füßen schwanken und das einzige, worauf er gefußt hatte, in Rauch aufgehen sehen. Als der Winter vorüber war und der Lenz seinen Einzug hielt, war Sans Mortensson genau so weit gekommen, als der Vater vor ihm. Eines Sonntagsnachmittag rief er seine Kinder zusammen, sechs langbeinige, breitschultrige Jünglinge und ein Mädchen, alle mit schwermütigen Augen und niedrigen Stirnen, hinter denen sich spärliches Leben regte. Die Söhne waren mit riesenhaften Fäusten ausgestattet, geschaffen, um den Pflug zu führen oder die Axt zu handhaben. Mit ruhigen, fast gleichgültigen Blicken musterte der Bater die Kinderschar mit dem einzigen Gedanken, daß Jungen mit so großen Gliedmatzen und ehrlichen Augen schon durch die Welt kommen würden, worauf er begann: Das Gehöft ist zu klein, um mehr als vier solcher Mäuler wie Ihr habt, satt zu machen, das sagte mein Bater einst zu mir und meiner Schwester, jetzt ist die Reihe an mir. Damals galten sechs Reichstaler etwas, heute sind sie nicht mehr als'n Tropfen auf'n heißen Stein. Hier sind dreißig für jeden. Morgen fahrt Ihr beide zur Stadt und sucht Euch Arbeit," wandte er sich an die zwei ältesten,geht und führt Euch auf. wie Euer Gewissen und Eure Kräfte's Euch heißen! Karin bleibt daheim, für Frauen- zimmcr hält's schwer, sich brav zu halten, und einer muß Gott obenein danken, geht alles gut." Am Herde nickte die Frau sachte zu den Worten des Mannes. Ihr war's nichts Neues, eine alte Geschichte, die sie viele Male erlebt hatte und die sich ebensooft wiederholen werde. Am folgenden Morgen verließen die beiden ältesten Söhne nach