kurzem Abschied das elterliche Haus. Als sie hinter einer Krüm-mung des Weges verschwunden waren, wandte sich der Bater andie zwei nächsten:»Im Herbst kommt Ihr an die Reihe."Ruhig und ernsthaft nickten sie. als erwarteten sie nichts ande-res. Aber Hans Mortensson fühlte sich zufriedener denn je. SeinLeben hatte endlich die rechte Fährte gefunden, und er beschloßmit einem Seufzer der Erleichterung die rosenfarbigen Hoffnungenund kindischen Träume zu vergessen, die ihn so lange Zeit zu fastübermenschlichen Anstrengungen angespornt hatten.***Die Mittagssonne brennt auf dem Scheunengiebel, an dessemmorschen Holze einige matte Fliegen hinauskriechen, indes einganzer Schwärm auf dem Misthaufen dicht daneben summt. Aufeinem Stein am Wege fitzt ein älterer Mann. Sein spärlichesHaar ist schmutzig gelb im Nacken und an den Schläfen, und vondem schief hinabgezogenen Mundwinkel sickert ein brauner StreifenSpeichel über das Kinn. Der Rücken ist gebückt und auf denKnieen ruhen ein Paar große, platte Fäuste. Hans Mortenssonhält Mittagsruhe im Sonnenschein, während seine Gedanken zuden vier Söhnen wandern, die die Heimat verlassen haben. Derdritte von ihnen gleicht dem Vater. Er ist auch der einzige, derzuweilen die Insel besucht, und daß er eifrig über etwas grübelt,geht aus seinen Fragen über die Zustände und Ereignisse auf demEilande draußen hervor. Der Alte lacht vor sich hin und scheuchtdurch eine unwillkürliche Bewegung den Jliegenschwarm, derzornig summend aufschwirrt. Aber Hans Mortensson läßt sich nichtstören. Schwermütig haftet sein Blick am Boden bei der Erinne-rung an drei Söhne, die irgendwo in der Welt weilen. Der ältesteist in Amerika, mehr weiß man nicht von ihm. Der zweite hatfeit zehn Jahren nichts von sich hören lassen., niemand weiß, wo erumherirrt, ob er lebt oder schon längst tot ist. In dem altenHeim ist er fast vergessen. Der vierte ist nach dem Nordland ge-zogen, woselbst er in den Gruben arbeitet und ein Jahr umsandere oder alle drei Jahre einen Zettel mit Grützen nach Hauseschickt, auch wohl nach diesem und jenem fragt.Hans Mortensson nickt allmählich in der Sonnenhitze ein, wäh-rend er an die beiden Jungs denkt, die noch daheim sind. Menschen-scheu und verschlossen laufen sie beim Anblick eines Fremden davonund antworten nicht auf eine Anrede. Dem Vater ist's recht, erliebt die Stille. Zwischen den Bewohnern von Ost-Hagen werdenwenige Worte gewechselt. Die Frau fragt mit einem langen Blick.der Mann anwortet mit einem Nicken oder auch schüttelt er denKopf. Auf diese Weise wird die friedliche Stille durch keinerleiStreit gestört.Hans Mortensson lehnt sich gegen die Wand. Hier zu sitzenund sich einmal im Sonnenschein beim Summen der Fliegenrichtig auszuruhen, ist für ihn ein seltener Genutz. Vorsichtig um-kreisen seine Gedanken einen Punkt, den sie sonst vermeiden, aberheute rafft er sich plötzlich auf. denn was nützt es, einer Tatsachefeige aus dem Wege zu gehen, selbst wenn sie eine Wunde berührt.Jetzt will Hans Mortensson sich selbst Rede stehen.Ja. er, der stets der erste auf der Strecke war. um einen Wegdurch die Wildnis zu bahnen, hat einsehen müssen, daß eS etwasgebe, daß seine Kräfte übersteige. Er erreichte nie sein erträumtesZiel, wenngleich er das väterliche Gehöft rettete— für einenandren. Das mußte ihm genügen....Plötzlich, als wäre etwas Unbegreifliches geschehen, richtet sichHans Mortensson in die Höhe. Ist's denn wahr, daß er hier sitztund an einem Werkeltag faulenzt? In der nächsten Sekunde ister aufgesprungen und sagt zu sich selbst in zornigem und vor-wurfsvollem Tone, was er hundertmal vorher gesagt hat und nochoftmals wiederholen wird:„Anpacken und arbeiten, darauf kommt's an!"�eckiritcbe Rundlchau*(Bereinigte Kraft» und ArbeitSmaschinen, gespritzte Metalluber-züge, Streumaschinen.)Das Bestreben der Techniker, die in den uns zugänglichenBrennstoffen aufgespeicherte Energie ohne vorherige Umwandlungin Kraftmaschinen in Arbeit umzusetzen, hat zur Ausbildung, derVcNbrennungsmaschinen, besonders des Oelmotors und der Gas-turbinen geführt. Die wirtichastlichste Maschine vereinigt ohneZweifel Kraft» und Arbeitsmaschine in sich. Durch den Fortfalljeglicher Uebertragungsmittel werden hierbei die Verluste anEnergie auf das geringste Maß heralbgedrückt. Den ersten Schrittin dieser Richtung machte Humphrey mit seiner Gas-pumpe, in der er direkt durch die Ausdehnung verbrannterGase Wasser hebt. Eine Versuchsmaschine war bereits auf derBrüsseler Weltausstellung ausgestellt und bildete dort eines derinteressantesten Objekte. In der Zwischenzeit ist die Konstruktiongründlich durchgearbeitet worden; heute sind bereits verschiedeneAnlagen im Betrieb.Die Anordnung besteht aus einem I7»Rohr mit Schenkeln un-gleicher Länge. Der linke kurze Schenkel enthält die Explosions-bammer und ein Wasserventilgehäuse. Diesem fließt das zu für-dernde Wasser zu. Wird nun in der Explosionskammer ein zu-sammengepreßtes Gaslustgemisch entzündet, so drücken die bei derExplosion entwickelten hochgespannten Gase das Wasser im kurzenSchenkel nieder und dieses setzt die ganze im Förderrohr(demlangen Schenkel) befindliche Wassersäule in Bewegung. Gleichzeitigfließt neues Waffer zu dem oben erwähnten Gehäuse, in derExplosionskammer sammelt sich ein neues Gasluftgemisch, das zu-sammengepreht und entzündet wird. Die Gase schieden also daZWasser durch das beliebig lange Förderrohr vor sich her. DieHumphrey-Pumpe ist besonders wegen ihrer Einfachheit be-merkenswert. Außer einigen kleinen Ventilen fehlen sonstige, anallen anderen Pumpen vorhandene und zu Reibungsverlustenführende bewegliche Organe ganz. Reibung und Verschleiß sinddaher auf das denkbar geringste Maß herabgesetzt, infolgedessen istdie Maschine dauerhast und arbeitet äußerst sparsam. Währendsonst alle Explofionsmaschinen einer besonderen Kühlung durchLuft oder Wasser bedürfen, wird diese hier durch das Fördergutselbst bewirkt.Humphrey hat auch versucht, feine Konstruktion zum Kom»primieren von Luft zu verwerten. Auch hier wirken dieExplosionsgase direkt auf die Luft. Wie weit diese Versuche ge-diehen sind, ist nicht bekannt geworden. Etwas anders ging derItaliener Matricardi vor, um direkt, ohne jedes Ueber-tragungsmittel, Lust zu verdichten. Er konstruierte eine Maschine,die nur aus einem Zylinder und einem Kolben besteht. Die beidenEnden des Zylinders sind genau symmetrisch ausgebildet, d. h. derZylinder ist vollkommen geschlossen, beide Enden haben gleiche Ein-und Auslaßventile, und in beiden Enden findet der gleiche Ar-beitsvorgang statt. Der Kolben hat keine Kolbenstange, er stiegtfrei von einem Ende zum anderen, abwechselnd erhält er auf einerSeite den Antrieb, auf der anderen arbeitet er. Natürlich fehlthier, wie bei der Humphreyschen Gaspumpe auch das sonst bei Ber-brennungskraftmaschinen unerläßliche Schwungrad. Nachdem derKolben durch Preßluft genügende Energie aufgespeichert hat,strömt Luft in den Zylinder, der Brennstoff tritt— sein zer-stäübt— ein und verbrennt hierauf. Die dabei gebildeten ge-spannten Gase treiben den Kolben vorwärts, der dann auf dergegenüberliegenden Seite die Luft stark zusammenpreßt und imgegebenen Moment hinausschiebt; das gleiche Spiel wiederholt sichfortwährend aus beiden Seiten. Natürlich ist die geförderte Druck-luft nicht vollkommen rein, sondern mit Derbrennuligsrückständendurchsetzt. Das Verfahren dürfte sich wohl nach dieser Richtunghin verbessern lassen. Ob die Maschin.' allerdings überhaupt prak-tische Bedeutung, erlangt, müssen die weiteren Versuche lehren.Einen ähnlichen Gedanken wie die Humphrey-Pumpe verfolgteine Erfindung des Berliner Baurats Abraham. Es handeltsich um eine ganz wesentliche Verbesserung des bekannten h y-draulischen Widders, der das geringe Gefälle von Wasserbenutzt, um einen Teil von letzterem— ohne jede weitere Betriebs-kraft— über den Oberwasscrspiegel hinauszuheben. Diese Vor»richtungen find in ihrer Anwendung natürlich sehr beschränkt, dasie nur kleine Waffermengen zu heben vermögen; sie kommen nurfür gang kleine Wasserversorgungen— zur Viehtränkung aufWeiden usw.— in Betracht. Der Abrahamsche„H y d r o p u l s o r"gestattet nun. im Gegensatz zu den Widdern, die Förderung großerWassermengen ohne jegliche Betriebskrast. Die Konstruktion ver»einigt also ebenfalls Kraft- und Arbeitsmaschine in sich; derUnterschied ist der, daß die Hydropuls'ren durch Wasserkraft an-getrieben werden und dadurch unmittelbar die Arbeit einer Pumpeleisten. Diese neuen Wassersördermaschinen besitzen nur einendrehenden Teil, das Laufrad, das ähnlich einem Turbincnradgebaut ist. Dieses Rad setzt die in der ihm mit geringem Gefällezufließenden Wassermenge enthaltene Kraft in Stoßdruck um, derganz bedeutend höher ist, als der ursprünglich vorhandene Wasser-�druck. Der hohe Stoßdruck fördert ni.n einen Teil des Waffersaus eine Höhe, die erheblich über dem ursprünglichen Wasserspiegelliegt. Dabei wird diese Arbeit ohne komplizierte Organ«, lediglichdurch das Laufrad und verschiedene vorgeschaltete Kammern ge-leistet. Die Hydropulsoren eignen sich zur Ausnutzung großerWasscrni.ciigcn mit geringem Gefälle für die Be- und Entwässerungvon Ländereien sowie zur Gewinnung von Kraft für industrielleZwecke. Hier ist besonders ihre Verwendung in Küstengebietengedacht, um die Kräfte von Ebbe und Fjut nutzbar zu machen. Indiesem Jahre soll eine mächtige Anlage von der holländischen Re»gierung an der Schetdcmündung erbaut werden. Zwei großeHydropulsoren werden hier durch die Kraft der Ebbe und Flut an»getrieben; sie pumpen«in Hochbassin voll, aus dem einige Turbinenzur dauernden Erzeugung elektrischer Energie gespeist werden.Die neuen Waffcrfördermaschinen arbeiten ohne jede Wartung, undbrauchen zu ihrem Betrieb weder Br.nnstoff noch nennenswerteMengen Schmicrmaterial. Infolgedessen dürften sie zu Zweckender Landeskultur noch besondere Bedeutung erlangen.*Das am meisten zur Herstellung von Gebrauchsgegenständenverwendete Eisen ist gegenüber äußeren Angriffen— besonderschemischer Art— wenig widerstandsfähig. Man muß daher in derRegel zu einem Schutzüberzug greisen, um die Bildung von Rosthintanzuhalten. Als die besten Rostschutzmittel haben sich die Ueber-züge mit anderen Metallen erwiesen; hiervon ist es in erster Liniedas Zink, das gegen Oxydation am wenigsten empfindlich ist. DieHerstellung solcher Metallniederschläge hal in den letzten Jahren er-hebliche Forlschritte gemacht; besonders die Elektrizität hat hieranerheblichen Anteil. Das Galvanisieren der Metalle ist aber nur auf