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Kleines feuilleton.
Hauswirtschaft.
Fastnachtspfannkuchen mit Badpulver. Der umdie Verwendung von Backpulver als Triebmittel vorzuziehen. Für ständlichen Bereitung eines Hefenteiges zur Pfannkuchenbäckerei ist etwa 25 Pfannkuchen braucht man 1 Pfund feinstes Weizenmehl,
Gepulverter Schwefel findet in neuester Zeit im Gartenbau tenen Frühling an den fahlgefressenen Zeittrieben, auch daran, auch noch anderweite Verwendung, und zwar einerseits als in- daß anscheinend gesunde Bäume überhaupt nicht austreiben wollen, direktes wertvolles Düngemittel, andererseits zur Bekämpfung das Vorhandensein dieses Schädlings und findet ihn schließlich auch einer in vielen Gärten und Laubenparzellen in unheilvoller Weise nach sorgfältigem Absuchen der Krone am Tage unbeweglich und auftretenden Kohlkrankheit, der sogenannten Kohlhernie. Es bandförmig an der Rinde fißen. Handelt sich hier um eine Bakterienkrankheit, die in den Wurzeln Die Schildläuse, die Kern und Steinobst gleichmäßig aller Kohlgewächse auftritt, namentlich auf fleinem Gelände, da, heimsuchen und oft Stämme und Aleste dicht bedecken, sind jetzt wo fein richtiger Fruchtwechsel betrieben wurde und in furzen wenig empfindlich. Gegen sie geht man am besten in der ersten Zwischenräumen immer und immer wieder Kohl auf dasselbe Aprilhälfte vor, und zwar durch träftige Tabakbrühe, mit der man Band tam. Diese Krankheit wird auch Braun- und Schwarzfäule die befallenen Stämme und Aeste gründlich abbürstet, genannt. Die oberirdischen Teile der befallenen Pflanzen kümmern, während sich die Wurzeln mit knollenartigen Geschwülsten bedecken. Ist die Krankheit einmal vorhanden, dann tritt sie von Jahr zu Jahr wieder auf. Das einzige Gegenmittel, das man bisher kannte, bestand im Aussehen des Anbaues der Kohlgewächse durch mehrere aufeinanderfolgende Jahre. Jetzt wird folgendes Verfahren mit durchschlagendem Erfolge angewendet. Hm Herbst oder Winter wird das verseuchte Land mit Aeiskalt getalft. Man rechnet auf einen halben preußischen Morgen 225 Kilogramm Aleztalt. Im Frühling bringt man dann auf das so gekalfte Land und auch auf seine nähere Umgebung gemahlenen Schwefel, und zwar 75 Kilogramm auf einen halben Morgen. Danach erfolgt dann die übliche Bearbeitung, nach dieser die An- 2-3 Eklöffel voll Zucker, 8-4 Pfund Butter oder Margarine, 4 Eier, 4 geriebene bittere Mandeln, eine Prise Salz, etwas abpflanzung mit Kohl. Neben dieser Pilzkrankheit werden die Kohlgewächse auch viel- geriebene Bitronenschale, 1-2 Löffel Milch, 1 Bädchen Backpulver fach von im Boden lebenden kleinen Maden, den sogen. Nema- für 10 Pf., zum Ausbaden 4-1 Pfund Balmin. Die erweichte Dazu kommt der Zucker mit boden, heimgesucht, die übrigens auch bei verschiedenen Zimmer- Butter wird schaumig gerührt. pflanzen, gewissen Brimeln, Begonien und Farnträutern, natürlich den ganzen Eiern. Das Backpulver rührt man durch ein Sieb in anderen Arten, die teils in der Blattsubstanz schmaroßen, auf- zu dem Mehl und mischt dies mit den Gewürzen unter tüchtigem treten. Im Gemüsegarten befallen sie in erster Linie alle Kohl- und auch sofort, ohne daß man ein Aufgehen abwartet, gebacken Rühren und Schlagen unter den Teig, der kalt verarbeitet gewächse, aber auch Radieschen und Rettiche. Sind sie einmal vorHanden, dann erhalten sie sich dauernd lebensfähig in der Erde, werden muß. Auf einem mit Mehl bestreuten Backbrett wird der auch wenn man die von ihnen heimgesuchten Gewächse durch Jahre Teig in Bleistiftdicke ausgerollt. Notfalls muß noch etwas mehr und Jahrzehnte nicht anbaut. Mancher Laubentolonist wird schon dazu gegeben werden, bis er nicht mehr flebt. im Sommer die Beobachtung gemacht haben, daß Kohlgewächse mitten im freudigsten Wachstum plöblich weifen und absterben. Fazt man diese Gewächse dann am Echopfe, so lassen sie sich wie ein Stück Draht aus dem Boden herausziehen. Am Wurzelstock ist dann von Fajerwurzel nichts mehr zu sehen, außerdem zeigt sich die ganze Haupt- oder Pfahlwurzel vollständig zerfressen. Diese Nematoden sind Feinschmecker, sie ziehen allem anderen den zarten Blumenkohl vor. Wenn man diesen abwechselnd mit Weiß-, Not- und Wirsingkohl pflanzt, so wird man immer zunächst die Blumenkohlpflanzen welken und absterben sehen, dann kommen erst Bum Baden läßt man soviel Palmin in einer niedrigen Kasserolle die übrigen an die Reihe. Alle Pflanzen, die die Krankheit durch ergehen, daß die Pfannkuchen darin schwimmen können. Den richtigen ihr welkes Aussehen erkennen lassen, müssen ausgezogen und ver- Hisegrad des Badfettes erprobt man, indem man ein kleines Teigbrannt werden, unter feinen Umständen darf man sie auf den flümpchen hineingibt. Färbt es sich bald goldbraun oder zischt ein Komposthausen werfen, da man dadurch die Verbreitung der Nema- hineingefprigter Tropfen Waffer, so fann man sofort mit dem Baden toden nur fördert. Als erfolgreiches Gegenmittel wendet man beginnen. Es ist wichtig, hierauf zu achten, daß nicht genügend erSchwefeltohlenstoff an. Einige Zeit vor der beabsichtigten Die Pfannkuchen müssen auf beiden Seiten schön gelbbraun backen. Mit higtes Fett in die Pfannkuchen hineinzieht und sie unschmackhaft macht. Anpflanzung wird das betreffende Grundstück sachgemäß bearbeitet, bann macht man immer in allseitigen Abständen von je 50 Benti- einem zugespizten Streichholz sticht man neben der Füllung hinein. ameter ein 20 Zentimeter tiefes Loch in die Erde. In jedes dieser Haftet kein Teig mehr an dem Hölzchen, so sind die Pfannkuchen Löcher gießt man je 20 Rubikzentimeter Kohlenschwefelstoff. So- gar. Man nimmt fie mit dem Schaumlöffel heraus, läßt das Fett bald dieser Schwefelfohlenstoff in ein Loch eingegossen ist, schließt man es gut. Einige Wochen später kann dann unbedenklich die beabsichtigte Pflanzung vorgenommen werden.
Der vorerwähnte Schwefelfohlenstoff ist auch ein vorzügliches Mittel zur Bekämpfung fleiner lästig werdender Säugetiere, wie Wühlratten, Maulwürfe und Feldmäufe. Es gibt besondere Apparate, mittels derer der Koblenschwefelstoff in die Gänge der genannten Säugetiere gebracht wird, deren Oeffnung man danach schließt.
stecher werden runde Scheiben ausgestochen. Will man die Pfann Mit einem Glase, einem Eierbecher oder einem blechernen Ausfuchen füllen, so muß man etwas Pflaumenmus oder steifgekochte Marmelade vorher leicht erwärmen. Mit einem Teelöffel legt man davon in die Mitte der Platten, bestreicht den Rand mit Eiweiß die in den Eierschalen verbleibenden Neste genügen hierzu bedt leere Teigscheiben darauf. Man drückt die Ränder fest zusammen oder sticht die Pfannkuchen noch einmal mit einem etwas fleineren Ausstecher aus.
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und
ablaufen und wälzt sie nachher in feinem Zucker. Mattgewordenes ett muß durch Zugabe von frischem Balmin wieder badfähig gemacht werden. Um das übrig bleibende fett später gelegentlich tochen. Dann läßt man es erstarren, hebt es von dem Wasser ab, wieder verwenden zu können, läßt man es mit etwas Wasser aufichmilzt es in einem pafienden Töpfchen, läßt erfalten und verwendet es später mit frischem Fett gemischt.
mehr als eine Stunde Arbeit. Sie bleiben länger als eine Woche Nach dieser Vorschrift gebadene Pfannkuchen erfordern wenig fanntlich nicht nachrühmen kann. land frisch und wohlschmeckend, was man den Bäckerpfannkuchen be m.kt.
Berkehrswesen.
Der Obstzüchter kann jetzt im Winter auch noch mancherlei andere Maßnahmen treffen, durch die er späteren Schaden durch Insektenfraß vorbeugt. Bei dem jetzt zu handhabenden Schnei den für Bäume, das aber, nebenbei bemerkt, überall da am besten unterbleibt, wo zu seiner Ausführung die nötige Sach- Die elektrische Zugförderung in Preußen. Der Tenntnis fehlt, achte man genau auf Raupennester und-gespinste. Betrieb mit Wechselstrom von 15 000 Volt Spannung und Wo man solche findet, werden sie abgenommen und mitsamt der 162 Perioden Spannung in jeder Sekunde der Strecke BitterfeldBrut verbrannt. Man findet jebt auch hier und da die um vor- Dessau wird jetzt auf die Streden nach Magdeburg , Leipzig und Halle jährige Zweige gefittete Gierringe des Ringelspinners, ausgedehnt. Drei Nebenwerke sind in Wahren, Marke und Gommern namentlich an Apfelbäumen, aber auch an Heckenpflanzen, beson- errichtet, die je drei bis vier Transformatoren von je 1500 Kilowatt ders an Weißbuchen. Jeder dieser Ringe besteht aus etwa 400 enthalten und eine doppelgleisige Fahrdrahtstrecke von 50 Kilometer dicht und spiralisch aneinander gefitteten Giern. Mit jedem ge- speisen. Das Hauptwerk Muldenstein erhält 16 neue Steilrohrkessel fundenen, abgeschnittenen und verbrannten Gierring vernichtet von je 300 Quadratmeter Heizfläche und vier 3300 Kilowatt- Turboman also etwa 400 gefräßige Raupen. Mit Beginn des neuen dynamos der Siemens- Schuckert- Werke , der Allgemeinen Elektri Wachstums schlüpfen die Näupchen aus, in den nächsten Tagen zitäts- Gesellschaft und der Maffei- Schwarzkopff- Werte. Die hie und ziehen sie sich dann des Abends in die Astgabeln der Bäume zurück, da in den Nebenwerken aufgestellten Transformatoren stammen von was auch noch eine wirksame Vernichtungsmöglichkeit bietet; dann den Bergmann- Elektrizitätswerken. Je vier Kessel, eine Turboaber verteilen sie sich über die ganze Krone, wachsen rasch zu dynamo und die zugehörigen Transformatoren und Schalteinrichstattlichen Raupen heran, die denen des Kohlweißlings ähnlich tungen bilden eine selbständige Kraftwerkgruppe. Das Schalthaus sehen, sie aber an Größe und Stärke erheblich übertreffen, und wird vom Maschinenhaus getrennt errichtet. Die Fahrleitung wird fönner in wenigen Tagen selbst ältere Bäume völlig kahl fressen. umgebaut. Für die Betriebe der preußischen Staatsbahnen find Glücklicherweise selten treten noch die erheblich größeren Raupen 72 Lokomotiven bestellt worden. Für Schnellzugslokomotiven kommen Ser Kupferglude auf. Sie sind schon im Sommer des bor - drei nebeneinander liegende angetriebene Achsen zur Anwendung, aufgegangenen Jahres den Eiern entschlüpft und überwintern, während vor und hinter ihnen je eine nicht angetriebene liegt, für bandartig dicht an der Rinde geschmiegt, an den Baumstämmen und Personen- und Güterzugslokomotiven solche, bei denen zwei Motoren Nesten. Da sie sich in ihrer Farbe von der Ninde kaum abheben, je zwei Achsen antreiben, während nichtangetriebene Achsen gar nicht find sie schwer zu erkennen. Meist merft man erst im vorgeschrit- vorhanden sind.
Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Druck u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei y.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,
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