Schach.>> p

Unter Leitung von S. Alapin.

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relative Rückgang der Geburten durch die Abnahme der Sterbe­fälle mehr als ausgeglichen, d. h. der Geburtenüberschuß zeigt bis jezt noch allenthalben steigende Tendenz. Nur Schweden und Nor­vegen, Großbritannien und Frankreich weisen bereits jeßt eine Abnahme des Geburtenüberschusses auf, obwohl gerade diese Länder an sich eine günstige Sterblichkeit befißen. Es sind eben dem Aus­gleich des Geburtenrüdganges durch die Abnahme der Sterblichkeit natürliche Grenzen gezogen. Die Geburtenzahl läßt sich wohl ver­fleinern, die Sterblichkeit aber nicht. In Deutschland speziell zeigt in den letzten Jahren der Geburtenüberschuß ebenfalls einen Meinen Rüdgang.

Die Abnahme ist bisher noch unbedeutend, aber sie ist vor­handen. Sie läßt sich wohl noch weiter durch Zurüddrängung ber Sterblichkeit aufhalten. Aber wahrscheinlich wird die Geburten­zahl noch schneller zurückgehen. Dadurch muß das Bevölkerungs­wachstum Deutschlands sich ebenfalls verlangsamen. Die leßten Jahre zeigten denn auch bereits einen fleinen Rückgang dieses Ueberschusses. Betrug er 1906 im Maximum 910 000, fo 1910 nur noch 879 000. Wir werden uns also in Deutschland auf ein etwas langsameres Tempo der Bevölkerungszunahme einzurichten haben, wie es für andere Länder schon seit längerer Zeit zu beobachten ist.

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Croibits 27

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Lyon.

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195

Kleines feuilleton.

Kunst.

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C d e

f g 2+(-99T T)

Ein Seitenstück zu dem in unserer lezten Schachipalte vor­burde geführten Gambit in der Rückband"( 1. e4, e5; 2. Sf3, 15) bildet die Eröffnung, Philidorsches oder franzöfifches Springerspiel, bas in 1. e4, eb; 2. Sf3, de bestehend, den Borstoß 3... 15 erst vorbereitet. Die Varianten beider Eröffnungen gehen teilweise in einander durch Zugumstellung über. ( Siehe Anmerkung zum vierten Ruge.) Nachstehend als Jllustration eine flaffische Morphy - Partie. Der berühmte französische Meister hilidor lebte und wirkte im 18. Jahrhundert( 1726-1795). Bis heute buldigen seinem System viele Meister. Philidors Eröffnung.

Aus den Kunstsalons. Bei Gurlitt( Potsdamer Straße 113) zeigt Mar Bechstein seine letzten Arbeiten, Bild­nisse, Landschaften und Stilleben. Man sieht mit großer Freude, wie die Malerei dieses kraftvoll Suchenden immer mehr zum Biel gelangt. Sie wächst, wie man das zu nennen pflegt, zusammen; fie bekommt einheitlichen Klang, satte Geschlossenheit und sommer lich reifende Schönheit. Einige der Stilleben besonders umfangen uns mit groß organisierter und darum bezwingender Sinnlichkeit. Da ist eins, auf dem Feuerlilien zu sehen sind, sie stehen in einem roten, bauchigen, in dünnem, gelbem Hals auslaufenden Gefäß. daneben ein flacher, schwarzer, grüngelb betupfter, innen oranger Napf; der Hintergrund ist tupfrig, Silhouetten tanzender Weiber fliegen darüber hin; auf dem Tisch liegt eine gelbgrüne, mit Rosen bedruckte Decke. Das farbige Leben dieser stillen Natur ist von prachtvoller Heftigkeit; es ist, als venn aus tiefem Schweigen plöblich glutvolle Leidenschaft hervorbricht, Alles auf dem Bilde flammt; man fühlt, wie einem die Lohe in das eigene Blut schlägt. Bilder, die folche Erregungen zeugen, gehören zu den Korsaren fahrten der kunst. Ein anderes Stilleben, ganz in Rotviolett ge­taucht, mit Tulpen uno einer auf den Hintergrund leicht gedeuteten Grablegung, zeigt, wieviel Reichtum dieser Maler zu berwalten hat, zugleich: mit welch kluger Dekonomie er dies tut. Die Wild­heit unberührter Empfindung strebt zur Meisterschaft erivogener Form. Daher fommt es auch, daß Bechstein nicht müde wird, rhythmische Experimente zu wagen. Sie gelingen ihm nicht immer; fie gefährden in hohem Maße seine Bildnismalerei; sie sind aber der stählerne Jungbrunnen seines graphischen Werkes. Was er als Lithograph und Holzschneider zu zeigen hat, diese Tänze und Apotheosen des Lebens, ist höchster Grad künstlerischer Aktivität. Bei Baul Cassirer( Viktoriastraße 35) treffen wir einen Lebten von der Garde der Neoimpressionisten. Paul Baum müht fich, feit bald zwanzig Jahren, durch die Technik des Bunktens von Gegenfarben die Natur zu erobern. Er tut es mit menschlich be­wundernswerter Treue; er kommt dabei zuweilen zu ganz lustigen Bildern. Indessen nur selten gelingt es ihm, das Handwerkliche hinter dem Sinnlichen verschivinden zu machen. Das Rezept bleibt spürbar und drückt auf die Stimmung. So fommt man nicht recht zum Genuß dieser holländischen Wiesen und Straßen; am wohltätigsten bleibt noch der Dunst, der weißviolette, den Baum die Dinge umhüllen läßt. Neben diesem tapferen Natur­burschen serviert uns Cassirer ein ganz raffiniertes Gewächs, den Russen Léon Batst. An dessen wildem Snobismus ergößten wir uns, als das russische Ballett hier tanzte; die Kostüme, die Dekorationen, auch viele der Bewegungen und Grimassen waren von Bakst entworfen. Er ist ein Mastenschneider von ungewöhn licher Bedeutung. Nun, da wir seine papierenen Stizzen( in fich fertige und rund geschlossene Blätter) vor uns sehen, müssen wir sagen, daß er mehr ist als ein ästhetischer Konfektionär: er ist ein unerhört geistreicher und köstlich temperamentholler Miniaturist. Man denkt an persische Buchillustrationen, griechische Vasenbilder, an die diskretesten Sachen Asiens und des Rokofos, Neger sprin­gen; Saremsweiber winden die nadten, gleißenden Leiber; braune Priester trinken berzückt den Duft füßen Weihrauches. Schmiege fame Linien verstriden sich zu Jergärten, der Ornamentit; aus einem muisterenden Rausch glühender Farben, strahlt und zudt goldene Efstale. , R. Br. meliofe nomlistell os

H. Bird+

P. Morphy

1. e2-04e7- e5 2. Sg1-13

d7- d6

4.

5. Sc3X04

fox04 sidund d6- d5

6. Se4- g3 Nach dem Bilguer führt 6. SXe51, dxe4; 7. Dh5t, g6; 8. SXg6, 3. d2- d4 hxg6; 9. DXT, Le6; 10. De5" Am stärksten ist hier die Entgegnung angeblich zum Gewinn. Dies ist je 3. Lfi- c41, um auf 3...... 17- f5 doch nach 10..... Dd5; 11. DXc7, durch 4. d31 das abgelehnte Königs Sd7( oder Sc6) schwer einzusehen. gambit mit einem wichtigen Tempo Das Bauernminus von Schwarz ist von seinem Figurenplus bei dem be mehr zu erlangen. deutenden Hingegen bei 3. Lc4!, f5 4. d2­Entwickelungsvorsprung dsi gar nicht ausführt?...) 4. ( wie der Bilguer angibt, der reichlich aufgewogen. e5d4; 5. Sf3- go!, Sg8- h6; 6. 0-0( 6. SXh7", g6! oder 6. DXd4, Sc6; 7. Dd1", Se5; 8. Lb3, g6 nebst event. Le7 2c.) 6...... Sb8- c6"( Steinitz) 7.Tfi­el!" kann sich Schwarz mit 7...... 8. LX4, Lg4 verteidigen.( 3. B.: f4!( vom Bilguer gar nicht erwähnt?) 9. 13, Le7; 10. SXh7?; Lh5 2c.)

d4;

3.

f7- f5

6.

7. Sf3-05 8. Lc1- g5 Vorsichtiger Le71 9. Sg3- h5

10. Dd1- d2

11. g2- g4? ( Marozy) 11..

e5- e4

Sg8- f6#sale

Lf8- d6

0-08

Dd8- e8 bi

Ausgleich war mit 11. SXS+ gxf6; 12. LXf6, TXL ; 13. Dg5t, Tg6; 14. DXT, hxg6; 15. Dxd5t, Kg7 2c. zu er Mit der Korrektheit dieses Vorzielen. Das Bauernopfer des Text stoßes steht und fällt die theoretische zuges zur Deffnung der g- Reihe ist Korrektheit der ganzen Eröffnung. inforreft. d6? wenn sonst würde 2.

augenscheinlich nur eine freiwillige und unnüße Einengung des Lf8 bedeuten.( In Betracht fame noch der vom Bilguer gar nicht erwähnte Bug 2...... De7?!)

4. Sb1- c3

Gilt als der beste Zug.( Bom be­rühmten, verstorbenen Meister Buder tort herrührend.) Mit 4. ef5, 04

zum Gambit in der

11. 12. Se5Xg4 13. Sg4- e5 14. Lf1-02 15. Se5Xc6 Beffer sofort Le3. 15.

16. Lg5- e3

17. 0-0-0

sled istingus

Sf6Xg4 Dd8Xh5 Sb8- c6 Dd8- h8 d

b7Xc6

Ta8- b8

Tf8Xf2!!

Da3Xa2

18. Le3f2Dh8- a8!

umstellung gelangt man burch Bug- 18 Rüdhand".

Der Bilguer gibt noch folgenden angeblichen Gewinnweg an:" 4. de, fe; 5. Sg5, d5; 6. e61, Sh6; 7. Sc31, c6; 8. SgXe4, dxe4; 9. Dh5+, g6; 10. De5, Tg8; 11. Lg51, Lg7; 12. e7!, Dd7; 13. Df4!, D15; 14. LXS, Le6; 15,0-0-0, DXDt; 18. bxc3, Th8( brobt h6): 19. Td6". 16. LXD, LXS; 17. Lg5!, Sd7; Jedoch trok sämtlicher obiger Aus rufungszeichen des Bilguers wird das Spiel nu Remis. 3. B.: Kf7; 20. Lc4, LXL;

19.

21. TXS, Tae8; 22. Txb7, h6 25. LXa7, LXa2 2c. 23. Le3, TXe7; 24. TXT, KXT:

19. e2- c3

20. b2- b4

20. Dc2, TXb2; 21. DXT, La3 2c. 20.

21. Kei- c2

22. Kc2- b2

Da2- alt Daf- a479

0229

22. Ke1, a5( oder ewiges Schach). 22.

24. Dd2Xb4! 23. c8Xb4 25, Kb2- c2

Ld6Xb41 Da4Xb4+ Tb8Xb4t

e4-03! Lc8- f5+

26. Lf2Xe3 27. Td1- d3 Db4- c4+ 28. Ke2- d2Dc4- a2+ 29. Kd2- d1 Da2- bit Aufgegeben. nalgu

sid

Der Bilguer, der diese Eröffnung verhältnismäßig am be­friedigendsten von allen anderen behandelt, bezeichnet fie als eine der forettesten Verteidigungen". Jedoch find in seinem et nodotolio in Variantennet sämtliche Wendungen in legter Linie immer zu­mobi gunsten von Weiß ausgeführt?

Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln.- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.