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Schwefelgelb der hohen Schlüsselblumen, das gleißende Orange der Feigwurzen, die zarte Vergißmeinnichtfarbe gemengt mit einem überaus lieblichen Rosa des Lungenkrautes, im östlichen Teile Deutschlands   an Stelle der Märzblumen die hellere, aber nicht weniger durchbringende blaue Scilla  .

Im Auwald gesellt sich dazu das elegant geformte Pfeilblatt bes Aronstabes, zwischen dessen wuchernder Fülle überall die felt­famen bleichgrünen Zipfelmüßen der Blüten hervorlugen, die an sich schon ein wahres Frühlingswunder sind; da und dort gesellt fich bazu auch das dunkle Violett der Walderbse, im Unterholz ein leuchtend rosiger Blütenzweig des giftigen Seidelbafts, eine weiße ober rosarote Taubnessel oder sonst eines der bescheidenen, Walb­fräuter, das in diesen Tagen des allgemeinen Lebensglückes auch sein bißchen Daseinsfreude zu wahren sucht.

Arm und bescheiden sind alle diese Frühjahrsblumen des Waldes, nicht nur weil ihr Auferstehungsfest oft genug getrübt und gestört wird durch winterliche Rückfälle. Nur wenige Wochen sind den armen Angehörigen der Frühjahrsflora" gegönnt, um ihren oberirdischen Lebenskreis zu vollenden. Schon im Mai wird ihnen endgültig die Sonne entzogen das Laubdach sperrt sie von allen Freuden eines Blumendaseins ab. Bis zum vollen Frühling müssen sie sogar schon ihren Herbst vollendet, ihre Früchte gereift haben; darum müssen sie auch bereits zu einer Beit blühen, in der das Klima das faum gestattet.

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• Schach.

Unter Leitung von S. Alapin.

Dobruski.

b c d e

a b

C d e

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8

Zwischen der Schneeschmelze und der Belaubung des Waldes spielt sich ihr ganzes Dasein ab eine Woche winterlicher Rück­In zwei Zügen Matt( 80-70* T) fälle bedeutet für sie ein fast zerstörtes Leben; wenn die ganze andere Natur erst zu voller Daseinsfreude erwacht im Sonnen- bis 7 Uhr nachmittags, veranstaltet der Berliner   Arbeiter- Schachtlub Schachnachrichten. Am Sonntag, den 30. März, von 3 glanz des Maien und froh einem glücklichen Sommer entgegen einen Vortragsabend in den Königssälen", Neue Königstraße 26, ficht, da heißt es für sie wieder für fast ein ganzes Jahr hinab- Eingang Wadzeckstraße. hinab- einen steigen in die Erde. Ihre Blätter sterben unter dem Lichtmangel fpeziell für Anfänger beginnen. Alsdann wird der Welt­S. Alapin wird mit einem Vortrag langsam ab sie ziehen sich auf unterirdische Wurzelstöcke und Sprosse zurück und bauen im Sommer ungesehen an der Früh- ihm gewähltes Thema halten, wonach eine Demonstration an einem meister Dr. Emanuel Laster einen Vortrag über ein von lingsschönheit des kommenden Jahres. Wandbrette für bessere Spieler von S. Alapin folgen wird. Eintritts­geld an der Kasse 50 Pf.

Für sie ist Ostern in einem ganz anderen Sinne noch als für den Menschen ein Fest der Auferstehung, und schon deshalb sollten die zarten Blumen jedem zu heilig sein, als daß er es übers Herz bringt, Frühlingsblumen zum Spiel zu pflücken.

Kleines feuilleton.

Literarisches.

Schachfreund, für Anfänger und vorgeschrittene Spieler, eine be Ein Schachbüchlein von S. Alapin ist unter dem Titel„ Der lehrende Unterhaltung", erschienen. Verlag von T. Berkenbusch in Heidelberg  . Preis 1,50 M. Unter Berücksichtigung der Interessen besserer Spieler versucht der Verfasser darin selbst dem elemen­tarsten Anfänger im Sinne der Hebung seiner praktischen Spielstärke und seines allgemeinen Verständnisses für das Schach­spiel reell niglich zu sein.

worden. Im Turnier von Havanna   ist Marshall erster ge gnügen. Diesen folgen Janowski und Jaffe. Capablanca   mußte sich mit dem zweiten Plaz be

Ein Urteil Wagners über Hebbel  . Seit 1847, furz nach Bollendung des Lohengrin  " war Richard Wagner   auch mit der Stizzierung seiner Nibelungen beschäftigt. Im nächsten Jahre liegen die Entwürfe vor und 1852 Ende Dezember ist die vierteilige 1000 Stubel( 2160 W.) für einen Wettkampf Alechin­ In St. Petersburg   hat ein Mäzen, der ungenannt bleiben will, Dichtung des Ringes" bis auf die Niederschrift ins Neine vollendet. ewigti gestiftet, in dessen Eröffnungen Spanisch  "" Vierspringer­Wagner ließ darauf 25 oder 30 Kopien des Manuskripts durch Steinfpiel" und" Damenbauernspiel"( 1. d2- d4) nicht vorkommen drud für seine Freunde anfertigen und konnte einige Exemplare bedürfen!( Wohl um theoretische Vorkenntnisse möglichst auszu reits anfangs Februar 1853 an Liszt   nach Weimar   senden. Sehr schließen.) viel später hat er sich in einem Essay an seine Freunde des Näheren Match höchst wahrscheinlich jetzt schon gewonnen haben. Nachstehend Alechin ist im bedeutenden Vorsprung und wird den über den Einfluß, den die Bekanntgabe dieser Dichtung auf zeit- eine Partie aus der Veranstaltung. genössische Poeten verübte, ausgesprochen. Der Stoff sei von ver­schiedenen aufgegriffen, ohne indessen eine wirklich vermenschlichte Berarbeitung ähnlich der seinen gefunden zu haben. Tatsächlich ist sowohl Wilhelm Jordans Epos in Stabreimen, als Friedrich Hebbels Drama erst ein volles Jahrzehnt nach Wagners Dichtung, also 1868 der Deffentlichkeit überliefert worden.

Läufergambit.

Alechin. 1. e2- e4

2. f2- f4

3. Lf1-04

Lewigti.

e7- e5

e5X14!

Sg8- f6!

Auf ganz anderem Wege, nämlich in seinem Essay Ueber Die sich erste, von P. Morphy Schauspieler und Sänger" tommt Wagner bei Betrachtung der meistens angewendete Verteidigung. jüngsten Bühnendichtungen auch auf Hebbels Nibelungen zurück. Dh4+ derochiert zwar den Gegner, Bunächst spricht er davon, daß der deutsche Schauspieler nie aus erboniert aber die Dame( Sf3) und feiner Molle fallen kann, weil er nie drinnen ist. Er sei in einem führt zu Zeitverlust, beständigen monologischen Verkehr mit dem Publikum und seine ganze Rolle wird ihm zum à parte"( zur Seite sprechen). Und dann fährt Wagner wörtlich fort:

4. Sb1- c3

4. e5, d5 2c. Oder 4. d3, d5 2c. 4. L18- b4 leblicher und besser ist 4. Sc6!, worauf 5. Sge2( Sf3!) wegen 5. Se5 nebst f4- f3 nicht an 5. Sg1- e2 d7- do Statt dieser Opferei war SXe4 nebst d7- d5 vorzuziehen.

gängig wäre.

„ Sehr belehrend ist es zu ersehen, wie diese eigentümliche Neigung zum à parte" unseren Theaterdichtern ihren be­fonderen Stil, namentlich für die Tragödie gegeben hat. Man nehme z. B. Hebbels Nibelungen zur Hand. Dieses mehrteilige Stüd macht uns sofort den Eindruck einer Parodie des Nibelungen Liebes, ungefähr in der Weise der Blumauerschen Travestie der Aeneide". Der gebildete moderne Literat scheint hier offenbar die 6. e4Xdo f4-13 1 ihm so blinkende Groteske des mittelalterlichen Gedichts durch lächer die nichts zur eigenen Ent­Sieht besser aus als es ist. Opfer, liche Ueberbietungen zu verhöhnen; seine Helden gehen hinter die wide lung beitragen, pflegen, wenn Stulisse, verrichten dort eine monströse Heldentat und kommen dann sie nicht sofort entscheiden, in der auf die Bühne zurück, um in geringschäßigem Tone, wie etiva Herr Eröffnungsphase felten auf von Münchhausen über seine Abenteuer, darüber zu berichten. Da die Dauer Erfolg zu haben. hier alle mitsprechenden Helden auf den gleichen Ton eingehen, er 7. g2X18 sieht man, daß diese Schilderungen und Reden alle nur an das 8. d2- d4 Publikum gerichtet sind, wie, als ob jeder sagen wollte, das Besser SXd5. Ganze sei doch nur Lumperet, worunter dann ebensowohl die Nibelungen" als das deutsche Theater zu verstehen wären

Begreiflicherweise mußte einem so eminent ins Wesen der Bühne eingedrungenen Theaterpraktiker, wie Wagner  , Hebbels ab­strafte Art peinigend auf die Nerven gehen. Daher diese schroffe Berurteilung, die, wie fast alle Künstlerurteile, sehr einseitig ist.

e. k.

0-0

Lc8- h3

9. Lc1- go Lh8- g2

10. Tb1- g1

L2x131 11. Dd1- d2 Lb4- e7 Das erste Eingeständnis des

mißlungenen Opfers. Dann aber war es schon logischer, mit 11..... LXe2, 12. LXL, Dd6 nebst event. LXS und Eroberung des Bd5 auf Remis zu spielen. Lf3- g6

12. 0-0-0

18. Td1- e1

Jezt hat Weiß einen Entwickelungs­vorsprung und offene Linten ohne jegliche Schwäche. Der Gewinn fann also nur Frage der Zeit sein. 13.

B

14. Se2-14 15. h2- h4 16. Dd2- g2 17. h4- h5 18. Sf4- e6! Dies ist entscheidend. 18.

Sb8- d7

Lho- g8 T18- e8

Le7-18? Lg6- fo

17Xe8

19. d5 e6 20. e6d7 21. Tg1Xel 22. h5- h6! 23. d4- d5 24. Tel- f1

Kg8- h8

Te8Xelf Lf5d7 Ld7-06

Lc6- d7 b7- b5 Da8-88?

25. Lc4- b8

26. d5- d6

Weiß konnte hier auch einfach mit TX161 dem Todesfampf des Gegners ein barmherziges Ende machen.

26.

27. Lb3-17

Sf6- h5 De8-85

28. Dg2Xa8 endlich aufgegeben.

Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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