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Brusthöhe ins Borderteil genäht und zwar derart, daß sie in je 1 Zentimeter Zwischenraum und von der Mitte je 7 Bentimeter Abstand zu liegen kommen. Drei bunte Perlknöpfe zieren die 3 Kreuzpunkte. Der untere Rand des Kleides ist mit einem im prägnierten Sammetstoff innen zu besetzen und durchzusteppen. Mein Modell zeigt eine gefticte fertig gekaufte Boilebluse, wie man sie für 3 M. und teurer überall täuflich erhält. Will man sie selbst an­fertigen, so schneide man sie nach der früher gegebenen Schnitt­übersicht.

Fertige Schnittmuster sind von der Unterzeichneten( Wendenschloß bei Köpenick  , Kleiststr. 7) gegen Voreinsendung von 60 Pf. für das Kleid und 40 Pf. für die Bluse zu beziehen. Bei Blusenbestellungen ist die übliche Blusengröße anzugeben, oder das Maß der Oberweite und Hüftentveite mitzuteilen. Lola Haase.

Praktische schwarze Schulschürze mit hellblauen oder rosa Schleifchen.

Border und Hinterblatt für die Schulschürze ( Zeichnung für ein 11jähriges Mädchen).

Die sehr fleid­fame Schürze wird aus zwei gleichen Teilen, wie die Zeich­nung zeigt, ge= fertigt. Die rechte Schulter­naht und die

88

11

7

Nah!

rechte Seiten 5x naht werden

mit dem Rücken­

teil( Schulter und Seite) zu einer gemein­samen Naht berbunden. Die Linke Schulter and Seite wird mit je 2 Knöpfen oder

"

Druck

Saum

Nahl

Saum

Knopf

8

Knopf

Doppalt

Saum

50 cm breit

11

Saum Knopf

Knopf

Saum

7

5

50

50

Kleines feuilleton.

knöpfengeknöpft

Seitwärts und auf der Schulter wird je eine Schleife be festigt. Den Halsrand um säume man mit

einem gleich farbigen schma

len

Bändchen oder Bierstichen.

Gebraucht wer­den 90 cm

Fall beobachtet, in dem eine gewöhnliche, in Europa   herange­wachsene Schwalbe in Südafrika   überwintert hat, also ganz Europa  und den ganzen afrikanischen Weltteil der Länge nach durchquerte, um ein Winterquartier zu finden. Die bisher beobachteten Fälle haben nach der Angabe der englischen   Fachzeitschrift für Schwalben­reisen eine solche Länge noch nicht ergeben, wenn auch schon mehr­fach einzelne im Sommer in Europa   mit Ringen gezeichnete Schwalben zur Winterszeit in der nördlichen Hälfte Afrikas   fest­gestellt werden konnten.

Völkerkunde.

Menschenschädel als Trophäen. Mit dem grau­figen Gifer, den noch heute eine ganze Reihe von Naturvölkern darauf verwenden, die Schädel und Knochenteile besiegter Feinde mit geduldigem Fleiße zu wunderlichen Trophäen und Schmuck­stücken zu verarbeiten, beschäftigt sich Prof. Verneau in einem aus­führlichen Aufsatz der" Nature". Die berüchtigten Kopfjäger von Borneo  , die Dayaks, begnügen sich oft nicht damit, die Schädel ihrer Feinde auszutrocknen und am Eingang zu ihren Hütten als drohende Zier aufzuhängen: Stunden, Tage und Wochen werden darauf verwendet, die vielbegehrte Trophäe zu einem Kunstwert umzuwandeln, das den Neid der Nachbarn erregen soll. Die Schädel werden poliert, bis die Knochenfläche in mattem matel­lofen Glanze aufleuchtet; Messingbeschläge werden angebracht, um die Ansehnlichkeit des kostbaren Stüdes zu erhöhen. Den höchsten Wert aber gewinnen die Menschenschädel, die der Sieger im Kampfe daheim mit liebevoller Sorgfalt mit dem Schnißmesser behandelt. Wunderliche Ornamente überziehen dann die Schädelfläche des er­legten Gegners. Die Arbeiten weisen bisweilen eine verblüffende Kunstfertigkeit und einen überraschend entwickelten Formensinn auf. In den Augen der Dayaks gewinnen die so geschmückten Schädel gewaltigen Wert und man kennt Fälle, in denen Kopfjäger für einzelne auf diese Weise verschönten" Trophäen 1000 M. und mehr angelegt haben, wobei man berücksichtigen muß, daß eine solche Summe für diese Wilden ein großes Vermögen darstellt.

Noch graufiger ist der Schmuck, mit dem die Eingeborenen der Marquesasinseln die erbeuteten Menschenschädel versehen. Um den Unterkiefer mit dem Schädel zu verbinden, ziehen sie rauhe Bänder durch die leere Nasenhöhle der Trophäen, umschnüren da­mit den Unterkiefer, und nicht genug damit: aus den Höhlungen des Oberkiefers ragen dann noch die mächtigen Hauer oder Stoß­zähne von Wildschweinen hervor, die man mit Mühe dem Menschen­schädel eingesetzt hat. Diese Trophäen bieten einen wahrhaft grau­figen Anblick.

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Aber noch weiter gehen die Bewohner der neuen Hebriden, die die erbeuteten Menschenschädel oft mit Perücken versehen und die Weichteile durch grotest gefärbte Pflanzenfasern ersehen. Das ganze Gesicht dieser Schädel wird dann mit grellen Farben über­malt, so daß der Reisende nicht besonders empfindlich zu sein braucht, wenn er sich beim Anblick dieser grauenvollen Zierstücke" abwendet. In Neubritannien   verarbeitet man die Schädel zu bizarren Tanzmasken, überzieht die Knochenteile mit Sofos­fasern, beklebt sie mit einem Barte, markiert durch die Farbe die Zähne und vergißt nicht, diese unheimliche Maste innen mit einem Baststrick zu versehen, die der Tänzer dann mit den Zähnen um­Klammert. Aber dieser Kult mit Menschenschädeln beschränkt sich nicht auf Borneo   und auf die Südseeinseln, er ist auch in Afrika  weitverbreitet; ja hier werden bisweilen die Unterkiefer erlegter Feinde als Schmuckstücke getragen und bilden den Stolz und den fostbarsten Besitz des Eigentümers.

Die grotestesten Formen aber hatte dieser Brauch mit den Schädeln der Feinde oder der getöteten Sklaven zu paradieren, im Stoff, 100 cm alten Merifo angenommen. Aus den Schädeln der den Gott­breit, für ein heiten geopferten Sklaven und Feinde errichtete man mächtige jüngeres Kind Denkmäler, ja ganze Bauten. Meriko besaß nicht weniger natürlich we- als fünf dieser grauenvollen Bauwerke. Das größte von ihnen, niger  , Band das in der Form eines Halbpyramidenartigen Parallelogramms zirka 2 merrichtet war, besaß von der Basis eine Höhe von mehr als 51 Meter 5-6 cm breit. und zu ihr stieg man über eine Treppe empor, deren 30 große

Stufen aus Menschenschädeln und Steinen bestanden. Rings um dieses Gebäude hingen ganze Ketten von Schädeln. Andres de Tapia hat berechnet, daß zur Errichtung dieses Hauses des Schreckens mehr als 136 000 Menschenschädel erforderlich waren. Unter den südamerikanischen Indianern findet man noch heute Stämme, die den Schädeln die Zähne ausziehen, um sie zahnlos zu bewahren, während die Zähne zu Wetten verarbeitet und als Schmuck getragen werden. Diese düsteren Gebräuche sind nicht ohne Vorläufer im Altertum. Herodot   berichtet von den Thauriern, daß sie ihren Feinden stets den Kopf abschlugen, um den Schädel mitzunehmen, und die Skythen sägten dem erlegten Aehnliche halbe Schädeldecken hat man auch in den an der Marne  Aehnliche Halbe Schäeldecken hat man auch in den an der Marne  entdeckten Gräbern der Steinzeit gefunden. Diese aus Schädel­decken gebildeten Schalen wiesen an den Rändern Spuren von Abnutzung auf, so daß es nicht ausgeschlossen erscheint, daß in prähistorischen Zeiten auch die Bewohner Europas   Menschenschädel als Trinkgefäße benutten.

Die Weltreise einer Schwalbe. Von einem seltenen Falle der Weltreise einer Schwalbe berichtet die britische Zeitschrift für Vogel­kunde British Birds". Die Zeitschrift hatte während der letzten zwei Jahre über 32 000 kleine Ringe verteilt, die von den Lesern ungezähmten Vögeln angeheftet werden sollten. Nun hat am 23. Dezember 1912 in Natal ein Bewohner Utrechts 30 Kilometer bon der Stadt auf der Farm von Roodeyand eine Schwalbe ge­fangen, die einen dieser Ringe trug. Nach der Nummer des Ringes war es leicht möglich, den Bogel zu identifizieren. Der Ring war dieser Schwalbe am 6. Mai 1911 von Mr. G. R. B. Masefield in Rosehill in Mittelengland   angelegt worden; dort hatte bie Schwalbe ihr Nest gebaut. Damit wird zum erstenmal ein Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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