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Knospentoldler ein, die aus Eiern hervorgehen, die an den vorjährigen Knospen überwinterten. Gie spinnen die werdenden Blättchen zusammen und fressen von hier aus die jungen Blüten Inospen und Triebspißen ab. Gegen diese Schädlinge hilft bei leinen Pflanzungen nur das täglich vorzunehmende sorgfältige Absuchen. Wir finden sie an allen Obstbäumen, ferner an Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren, aber auch an Rosen und anderen Biergehölzen, und zwar in zahlreichen verschiedenen Arten. Man suche sie auf und zerdrücke sie in den zusammengesponnenen Blättern. Man muß dabei vorsichtig zu Werke gehen, denn sobald sie Gefahr spüren, lassen sie sich zum Boden herabfallen und stellen sich tot. Da sich ihre Farbe bom Erdreich nicht abhebt, sind sie, auch in Rücksicht auf ihre Kleinheit, nur schwer wieder aufzufinden. Bei größeren Pflanzungen muß man giftige Sprizmittel anwenden. Die bewährtesten Sprißmittel, die vorzugsweise der Bekämpfung von Pilzkrankheiten dienen, sind die Kupferfalfbrühe und die neuerdings in Aufnahme tommende falifornische Schwefelkallbrühe. Diese Sprizmittel find auch gegen die Knospenwickler und andere schädliche Raupen und Käfer dann wirksam, wenn ihnen das höchst giftige Bleiarsenat beigemischt wird. Man rechnet davon 50 Gramm auf 100 Liter Spritflüssigkeit. Bei Anwendung dieser Sprizmittel, auch ohne Zusatz von Bleiarsenat, ist größte Vorsicht zu beobachten. Die Augen schüße man durch eine Schutzbrille, vermeide durchaus das Rauchen und Kauen während der Arbeit, und seife sich nach Beendigung Gesicht, Hände und Arme gründlich mit warmem Wasser ab.
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9
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Schach.
Unter Leitung von S. Alapin.
P. Morphy.
a
C d e
f g h
C d e 2+( ge- Te' I)
f g h
6
2
Dr. S. Tarrasch fündigt die Herausgabe einer neuen
Ich habe in den letzten zwei Jahren mit kalifornischer Broschüre an, in der er die Morphy- Legende zerstören, Schwefelfaltbrühe vorzügliche Erfolge erzielt. Bei Winterbesprißungen verrührt man einen Teil der im Handel erhältlichen d. h. an der Hand von Partiengloffen nachweisen will, daß die alltonzentrierten Brühe in zwei Teilen Wasser, während man bei gemeine Bewunderung der Korrektheit und Eleganz des Morphhichen Spieltypus nichts anderes sei als die Geschmacklofigkeit der„ tomden späteren Besprißungen, von denen eine gleich nach der Blüte, pakten Majorität" die„ Gassenhauern" huldigt, während die Spiels die zweite Ende Mai und die dritte Mitte Juni auszuführen sind, weise mancher moderner Meister zur Feinheit von Sinfonien" in 29 Liter weichen Wassers nur einen Liter Brühe verrührt. Die Frühjahrs- und Sommerbespritzungen sollen stets bei trübem fich emporschwinge.( Wir zitieren turz aber finngetreu.) Ein derartiger schachliterarischer Versuch, ist schon einst von Wetter vorgenommen werden. Die meisten Stachelbeeren sind. Steinig vorgenommen worden, scheiterte aber an einer glanzfehr empfindlich gegen Schwefelbrühe und werden deshalb nicht vollen Widerlegung von M. Tschigarin. Warten wir ab, ob es bespribt. Im übrigen find Steinfrüchte, namentlich Pfirsiche, Dr. Tarrasch besser ergehen wird. Inzwischen bringen wir nach empfindlicher als Kernfrüchte; deshalb besprite man Steinobſt nur ſtehende Partie aus dem letzten Turnier von Havanna , die Dr. Tarrasch mit einer Lösung, die einen Teil konzentrierter Schwefelbrühe auf ichon heute als Muster angeblich klassischen Stiles moderner 49 Teile Waffer enthält, also einen Liter Brühe in 49 Liter Wasser. Schach - Sinfonien" veröffentlicht. Zu berüdsichtigen ist noch, daß Schwefelbrühe Kupfer angreift; fie wird deshalb in einer Holzbütte angerührt und mit einer Messingsprite verspriti.
Kleines Feuilleton.
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Damengambit.
Hd.
D. Janowsti. 1. d2- d4
Mein Baum. Mein Baum... Nein, nicht mein Baum Nur mein Baum auf dem Hof. Zwischen drei hohen, engen Wänden, auf einem Raum, den man mit einigen Schritten hin und her mißt, fristet er sein tärgliches Sein. Wie lange schon weiß ich nicht. Man kann sein Alter nicht abschätzen, so zart ist er gewachsen. So zart und schlank und doch schön. Recht wie ein aufgepäppeltes Stadtkind. Eins aus der elegantesten Familie der Obstbäume. Ein Kirschbaum.
Einsiedeleinsam, fern von seinen Geschwistern. Kaum drei Monate im Jahre fünf Stunden Sonnenschein am Lage. Sonst nichts als Stein ringsum und oben ein Stückchen Himmel.
Arm an Licht und Luft; arm wie ein Kind der Großstadt. Einsiedeleinsam träumt er so seine Tage von Winter zu Winter. Die Kinder nur sind im Frühling und Sommer seine Gäste. Sie tanzen Reihen um ihn.
Ringelreihen
Ringel, ringel, Rosen,
Die schönsten Aprifosen,
Alle Kinder fetzen sich!
Riferiti.
Singen und tanzen, bis er fein grünes Kleid zu ihren Füßen
Streut.
.
Jetzt ist es Lenz und des Sommers Reihen beginnt. Jezt sind seine Tage Feste.
Frohleuchtend blüht er. Blüht in den Frühling. Wohin... Wofür
?
Nur furze Tage Glüd. Aber diese Tage find wie Brauttage im Blütenschnee. Feiertage für die grauen Wände und bleichen Ge fichter.
Feiertage der Seele auch für mich.
Jeden Tag grüße ich ihn, den Einsiedeleinsamen tief unter mir im Hof. Jeden Tag ein Feiergruß.
So ist das Blühn, so find die Feste in der Stadtenge. Bald, bald wird grauer Ruß und dicker Staub seine Brauttage fürzen. Bald wird das jauchzende Grün falb wie der Alltag sein. Und wenig Freund ist ihm die Sonne.
2. Sg1- f3
3. c2- c4
4. Lei- go
F. Marshall. d7- d5 Sg8Xf6
Stärker zunächst S03
4.
e7- e6
Sb8- d7
.
Weil Sc3 fehlt, könnte die Sin fonie" vielleicht durch folgenden Mißh6; ton gestört werden: 4. 5. Lh4, g5; 6. Lg3, Se4( droht h6- h5- h4); 7. Dc2, Sc6( brobt g5-84); 8. e3, h5; 9. h3, SXL; 10. fg3, Ld6; 11. Df2, h4; 12. gh, gh 2c.
L18-07
5. e2- e3 6. Lf1- d3 Morphy hätte hier 6. Sc3! gespielt, um auf 6. Se4 mit 7. LXL, fortjeßen zu können.
DXL; 8. cd5
d5c4
6. Hier war 6. Se4 angebracht. 3. B.: 7. LXL( Lf4, 15), 7.... DXL; 8. Se3( LXS, de4; Sc3, e5. Auf andere Züge fann entweder Db4+ oder f7- f5 nebst e6- e5 folgen.) SXS; 9. bc3, e5( droht e5- e4); 10. de5, dc4; 11. LXC4, SXe5 c.( Was wäre dann aus der „ Sinfonie" geworden?)
8.
7. Ld3Xc4 Sf6- d5 8. Lg5Xe7 Dd8Xe7 9.0-0 0-0 10. Sb1- c3 Sd5Xc3 In Betracht kam Sd5- b6 nebst b7- b6 Lc8- b7
c7- c5.
11. b2c3 12. Tf1- e1
13. e3-04 14. Dd1- d2
15. Dd2- f4 16. c3Xd4 17. Lc4- b3
Tf8- d8 c7- c5 coxd4
Ta8- c8 De7- f6
18. Df4- g3 Df6- g6?
Wozu? Mit 18...... Sf8( auch Te3, um den Sf3 zu fesseln,
Der Ningelreihen klingt empor durch das zarte Geäft ohne Frucht am in Betracht; 19. Tadi, b5 nebst
und Laft.
Mein Baum lispelt leise mit: einsiedeleinsam... Julius gerfaß.
Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag:
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a7- a5 und event. Sf8- g6-14 hatte Schwarz Angriff im Mittelspiel und gute Endspielaussichten auf der Damenfeite.
"
19. Dg3Xg6
20. Sf3- g5
h7Xg6
Zu diesem Zuge, in dem eigentlich Dr. Tarrasch die sinfonische" Bedeutung der Partie erblickt, bemerkt er, der Sg5 sei nicht mehr zu bertreiben."( Siehe den Bug Nr. 22.) 20. Te8-03 Ziemlich zwedlos war 20.
Am Blake Sf8; 21. Tad1, Td6 zc.
21. f2- f4
22. Tai- di
Sd7-18
Sf8- h7
Der angeblich unvertreibbare" Sg5 wird also schon nach 3 Zügen doch vertrieben!?...
23. Sg5Xh7 Kg8Xh7 24. d4- d5 e6Xd5
25. e4Xdo
Dr. Tarrasch behauptet, dieser Freibauer müsse entscheiden. Wir können dem nicht beipflichten, wie aus Nachstehendem ersichtlich.
25.
・・
Lb7- a6
Auf 25.. Te7"( was ganz gut anging) gibt Dr. Tarrasch 26. d6, Ted7; 27. Te7" als angebliche Wider legung an. Jedoch es folgt: 27. Lc6; 28. TX17( Td3, TXd6; Th3+, Kg8; TX7, Tdit) 28. TXd6 29. TXT, TXT; 30. TXa7, Td2 mit Remisschluß
26. Tel- 87
La6- c4
27. Lb3Xc4
To3Xc4
28. d5- d6
Tc4- c6
29. d6- d7
Te6- c7??
Nur dieser grobe Fehler verliert. daß Es lag auf der Hand nach 29.... Te6!; 30. TXT!, fXe6; 31. Td6!( fonst Kg8 mit Aussichten auf Gewinn) 31.... Kg8; 32. TXe6!, TXd7 2c. Schwarz cher noch besser stand.
30. g2- g41
30. TX17?, Kg8; 31. Te7, Kf8 2c. 30. b6- b5
•
31. g4- g5
Td3! hätte ofort entschieden.
31.
b5- b4
a7- a5
To7- c2t
Te2-3
b4Xc3
32. Kg1-12 33. Tai-- d3 34. Kf2- el 35. Te3Xc3 36. Kel- d1 und gewann.