— 410— der Berliner „Freien Hochschule" bekannt sein wird:..Geolo» aischeS Wanderbuch für die Umgegend von Ber- I t n'(Stuttgart , Verlag von Ferdinand Enie, 3,40 M„ geb. 4 M�). Menzel hat ebenfall» die' Routenbeschreibung gewählt und gibt zehn Exkursionen. Dies« Routen decken sich nur teilweise mit denen bei Huck«, so daß also beide Bücher sehr wohl nebeneinander zu gebrauchen sind. Jedenfall» hat Menzel seine Absicht, weitere Kreise geologisch zu belehren, trefflich erfüllt, und auch sein Werk verdient die beste. Empfehlung. Besonders praktisch sind die am Schluß jeder Route verzeichneten Angaben über Fahrpreise und Fahrzeiten. WaS die Literaturairgaben angeht, so kommen für den Naturfreund nur die Nachtveise der Karten»n Betracht. Die angegebenen SpezialWerke(leider ohne Preisnennung) interessieren nur den Fachmann, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Wer auf seinen Wanderungen in die Umgebung Berlins natur. wissenschaftliche Beobachtungen anstellen will, möge sich alle drei Werke anschaffen. Erst mit der in ihnen enthaltenen Anleitung wird es möglich sein, wirklich planmäsjige Naturbeobachtungen zu treiben. Wer geologisch interessiert ist, greife zuerst zu Menzels Werk; später möge er das Buch von Hucke zu Rate ziehen. Der Freund der Botanik wird an GotbanS Werk seine helle Freude haben. Dr. A. Berg. kleines feuilleton. lverkehrswesen. Alpenvahnen. Der 3t. Mai 1013 wird für alle Zeiten zu den Merkpunkten in der Geschichte des Verkehrswesens der Völker gehören. Bringt der Tag doch die Eröffnung der neuen fchweize« rischen Eisenbahn durch den Lötschberg'Tunnel, die die Bundeshauptstadt und die Gebiete am Thuner und Bkienzer See mit dem Rhonetal, dem Kanton Wallis und dem Simplontunnel un- mittelbar verbindet. Ein bedeutsamer internationaler Verkehrsweg ist damit Ereignis geworden, eine Schienenstrabe, die sich gleich- wertig den berühmten Bahnen durch den Gotthard , den Moni CeniS und durch den Simplon anschließt. Ihre Bedeutung erhellt aus dem Umstände, daß durch die Lötfchbergbahn die Entfernung zwischen Bern und Brig , wo der Simplonwnnel beginnt, von 230 auf 130 Kilometer verkürzt wird, daß die Fahrzeit zwischen Bern und jMai- land sich auf knapp sechs Stunden, zwischen Bern und Genua auf etwa« mehr al» acht Stunden verkürzt. Wer vom Berner Oberland durch den Simplon nach Oberitalien fahren will, braucht fürder nicht mehr den weiten und kostspieligen Unttveg über den Genfer See zu machen; ihn führt der neue«.chieneniveg in fast gerader Linie durch da» Tal der Kander, durch den neuen Tunnel und das Lötschental zum Eingang deS Simplonwnnel», an dessen Südportal sich die lachenden Fluren Oberitalien « öffnen. Der kühne Gedanke eine« Eisenbahnbaues über das Gebirge wurde schon gegen Ende der ersten Hälfte deS lg. Jahrhundert» gefaßt. Die Oesterreicher waren e», die hier bahnbrechend voran- gingen; von 18S0 bis 1353 erbauten fie die Bahn über den Semmering von Gloggnitz bi« Mürzzuschlag . Ein noch weit großartigere» Werk war die Brennerbahn . die 1867 vollendet wurde, die erste große international« Schienenstraße über die Alpen , die bi» zum heutigen Tage nicht« von ihrer Bedeutung eingebüßt hat. Fast gleichzertig mit der Brennerbahn wurde in den Westalpen «in nicht minder großartige» Werk, die Bahn über den Moni Cent» begonnen und im Jahre 1371 vollendet. Doch die bedeud samste Errungenschaft, ein Jngenieurwerk, dessen schrittweise» Ge> lingen vor einem Menschenalter die gesamte Kulturwelt mit größter Spannung verfolgte, war die Durchbohrung des Gotthard ». 31 Jahre sind jetzt verfloffen, seit dieser direkte Schienenweg von Deutschland über Luzern nach Mailand dem Verkehr übergeben worden ist, und noch immer werden die grandiosen Anlagen dieser Bahn, ihre Kehrtunnel» und Schleifen, ihre kühnen Windungen ring« um die Berge zur Seite furchtbarer Abgründe, vor allem der 14 012 Meter lange Haupttunnel durch den St. Gotthard selbst alljährlich von Hunderttausenden entzückter Reifender bewundert. Im Jahre 1384 wurde der A r l b e r g t u n n e l m der Länge von 10 250 Metern dem Verkehr übergeben; an Länge<5366 Meter) weniger bedeutend, aber wegen ihrer unerhört kühnen Bauten besonder» bemerkenswert ist auch die Durchstechung de» A l b u l a t u n n e l S. Der seiner Tunnellänge nach bedeutendste Alpenbahnbau ist der durch den Simplon mit einer Durchstichlänge von 19 729 Metern; ihm folgt der Gotthardtunnel und gleich danach der jetzt dem Verkehr iibergebene Tunnel durch den Lötschberg ; beide sind mehr als 14 000 Meter lang. Doch der menschliche llnternehmungs- geist hat auch hier noch nicht Halt gemacht; plant man doch nun« mehr den Durchstich des M o n t B l a n c, ein Werk, dessen AuS« führung den Franzosen zufallen wird. Noch befindet sich dieser neue Schienenweg erst aus dem Papier der Zeichner und Ingenieure; aber grundsätzlich ist der Bau dieser Bahn bereits beschloffen. Man kann die Gewißheit hegen, daß auch diese« Werk gelingen und dazu beitragen wird, oie Völker zu verbinden und die Nationen in fried lichem Berkehr einander näherzubringen. Scbacb. Unter Leitung von S. Alapin. D. Pzepiorka. » b o<1« f g h Der Magistrat(1?) von Havanna hat 42 500 M.(I) zu einem Schachmeisterturnier daselbst gestiftet, das Anfang» 1914 statt- finden soll. Trotz unserer persönlichen Eingenommenheit für die Sache de» Schachs können wir einer derartig hohen Aufwendung aus Steuergeldern(I) keineswegs zustimmen. Caro-Kann. Vom Jubiläumsturnier de» Wiener Schachklubs im Slpril 1913. <l. Schlechter. Dr. Tartakower. 1. e2— e4 o7— 00? Die Ansichten über den Wert dieser Eröffnung find geteilt. Während Dr. Tarrasch den Zug verurteilt, .weil er sllr die Entwickelung nicht» leistet'(immerhin die Damendiägonalc 63—«5) meint Meister A.Niemzowitsch (in einer langen Rezension de» letzten Tarrasch-Büche» in der„Wiener Schachzeitung').der Textzug ent- halte den ehrgeizigen Plan, nachzu- weisen, daß 1. o2— e4 verfrüht sei'. Der Rezensent gibt aber nicht an, wie e2— e4 nach seiner Meinung vorzubereiten(?) wäre I? Wir ziehen 1...... e7— e6I ent- schieden vor. 2. 62—64 67—65 3. o4— s5..... Sehr gut ist auch 3. s6S, oäö; 4. 1,63, gtS; 5. bS ic., um den I,o3 zu beschränken. 8.. ,f... Lc8— f5 In Betracht käme: 3...... öS; 4. o«, oö ; 4. So2. 8o6; y. g3, Db6; 6. LhS, f8: 6. f4, ShÖ ; 7. Kfl, (0— Of, od; cd, fe; fe, SXe5) 7...... Le7; 8. Kg2 je. Weiß wird mit II 63 nebst event. 831—62— kl (13)— o3 sich doch günstig entwickeln können. 4. 161— 63..... Die» ist am üblichsten. Stärker Ist jedoch vielleicht 4. g4I?. I,g6; 5, 34. hS(3g?; s« I); 6.«5, s«; 7. 838 ,. B.! 7...... cB; 8. 814. Le4; S. 13, 1,15; 10. c4, 8c6; 11. cd5, 8X64; 12. d6, Sc2t; 13. K12, Dd7; 14. Sa3-c.(SXT?; Lb5) 4...... 165-63 4...... e0 1 konnte schadlos geschehen.(Nicht 4...... Lg6? wegen 5. oö I je.) 5. D61X63 e7— e6 6. Sgl— 18 D68-b6 7. 0—0 Db6— a6 Von A. Nicmzowitsch herrührend, um durch Damentausch Remi» anzustreben. Weiß steht aber auch dann etwas besser. 8. v63-b3..... Einlacher 8. Sei, DXD, 9. SXD mit bedeutendem SntwickclungS- vorsptung.(7 Tempi gegen 8.) '8...... Da6— 36 9. Db8-o8 Sg8-67 10. 32-33 Se7— 15 11. DeS— 68 06-06 12. c2— c4 1 6BXc4 13. D63Xo4 815X64 14. 813X64 05X64 16. Do4— oSf Db6— 68 18. Dc8Xb7 833—67 17. Db7— o4 S67—o5 18. De4-c6t So6-d7 19. Lol— a3..... Einfacher war mit Lb2(nebst ev. Tdl und De4) den Bd4 zu erobern. 19...... L18Xa3 20. SblXaS 0—0 21. Sa3— o4 Ta8— c8 22. Do6— 64 S67—o5 23. De4— 13 17—16 24. Dk3— gS i6Xe5 25. Dg3Xe5 Ti8— 15 26. Deö— e2 D68— 65 27. Tal— 61 To8— 18 28. 12—13 Tt5— 35 29. TU— 12 Ti8— 18 80. De2— 62 e6— e5 31. D 62-34 37—36 32. g2— g4...... Um. behus» Ablenkung de» T35 von der Deckung de» Be5, mit Dbl — bS+X®5 abzuwickeln. 32...... TI6— g6 33. T12— g2..... Stärker war 8o4— e3— g2. 33...... Th5— 33 Fall« 33.... DXk3, so 34. TU, DoB; 35. Db8+, K37; 30. Tt8 ic. 34. Db4— b8t Kg8— 37 35. Db8Xe5..... 35.... SXe5?; 30. Tb6!C. 35...... D65XI3 86. T61— II D13— c6 37. DeöX64 So5— e8 38. D64— 12 Tg6— g5 39. TU— el Se6— c5 40. D12-c2t So5— 68 41. Tg2— g3 T33Xg3 42. 32Xg3 Do6— g6 43. Tel— 61?..... Richtig war 41. Te3 1, 834 1; 42. DXDf, TXD; 43. ft3, So6; 44. Tg4, 35; 45. K12 Mit Vorteil. Der gebier im Text kostet die Partie. 43...... 44. T61— 62 45. T62-g2 46. Do2Xg2 Einlacher 46.... XD, Sei sc. 47. Dg2Xg6t 48. So4— eöf 49. Se5— 08 50. Sc6Xa7 51. Sa7— 35 52. 835— 66t Aufgegeben. Tg5Xg4! Tg�XgSt Tg4Xg2t 863—01 DXDtt: 47. K K37Xg6 Kg6'— 15 SölXa2 Sa2— 34 fe?« Vcrantw. Redaktep?: Alfred Wielepp, Neukölln.— Druck u, Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer ScEo., Berlin LlV.
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30 (31.5.1913) 104
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