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schon am blerten Tag bor dem Waschsaß, weil das Kind Milch zwischen den Ergebnissen weier nach den gleichen Prinzipien an brauchte und der Mann Schnaps haben wollte. Ihr Körper härtete gestellter Bersuche aufflaffle. Die englischen Bhyfifer Michelfon fich, ihre Jugend zerfiel. Forderte der Mann ihr den Lohn ihrer und Morley untersuchten die Beit, bie ein Lichtstrahl braucht, um Arbeit ab, hielt fie die Sand so lange darüber, bis er ihr ben von der Sonne auf die Erde und zurüd zu gelangen, wenn man Arm lahmgeschlagen hatte. Und sie sehte die Nächte ihrem Tage ihn spiegelt. Dem Versuch lag die Erwägung zu Grunde, daß diese gu, weil das Kind heranwuchs und Kleider und Effen brauchte. beiden Wege sehr ungleich find, da fich inzwischen die Erde gegen Miezislaus, ihr Anabe, fah mit feinen unerschrockenen Augen die Sonne au mit einer Geschwindigkeit bewegt, die etwa 10 gpo von seinem ersten Tage die Marter der Mutter an, und quälte der des Lichtes beträgt. In dem einen Fall ist der Weg um fle sich in seiner Seele mit einer unmächtigen Wut gegen seinen verlängert, wenn der Lichtstrahl in der Richtung der Erdbewegung Bater ab, den er haßte. Er verstand die Geduld und Liebe feiner läuft, im entgegengesetzten Fall ist er um den gleichen Betrag ver­Mutter nicht, der er anhing wie diese ihrem Mann, und fühlte fürzt. Trozdem man mit Sicherheit hierbei Maße von 100,000 nicht, daß der Vater der Nermere, Schwächere und Unglüdlichere Millimeter feststellen konnte, ergab sich keine Veränderung in den von beiden war. Er ließ sich von ihm nicht anfassen, ohne zu Längen.

schreien, trafen ihn aber dessen Schläge, so biß er sich in die Hand, Dieses Ergebnis ftellte wohl zufrieden, denn es war im Ein um nicht zu schreien. Sein Vater spürte tief den Saß des Knaben, flang mit dem Relativitätsprinzip, auf dem Newton und und haßte in seinem Kinde sein Weib, das es vor seinen schlimm- Galilei   vor Jahrhunderten die Mechanik begründet hatten, und sten Mizhandlungen mit ihrem eigenen Leibe schüßte. Einmal das im Kern besagt, daß ein mit einem Bewegungssystem mit­aber traf ihn als Dreizehnjährigen bei Tisch die Fauft des Vaters, bewegter Beobachter in feiner Weise seine Bewegung feststellen kann, daß ihm das Blut aus der Nase in die Suppe schoß. Da riß so lange diese gleichförmig bleibt.

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der Knabe, ehe noch die Mutter aufschreien konnte, ein Messer vom Da erfann nun der französische   Physiker Fizeau   einen sehr Tisch und warf es dem Vater mit solcher Wucht ins Gesicht, scharfsinnigen Versuch, um die gleichen Vorgänge unter Umständen daß diesem über dem Auge weg bis zu den Stirnhaaren eine zu ermessen, bei denen der Beobachter nicht mitbewegt wird. fingertiefe Wunde sich hineinschnitt und für alle Zeit eine rote ließ das Licht sich fortpflanzen in der Richtung einer mit gleich Narbe zurückblieb. Damals hatte ihn seine Mutter zum ersten- mäßiger Geschwindigkeit strömenden Flüssigkeit. Es war nach dem und einzigenmal geschlagen, bis er ohnmächtig auf der Erde ge- obigen Verfuch zu erwarten, daß die außenstehenden Beobachter legen. Doch sein Vater fürchtete ihn von Stund an, ging ihm die Geschwindigkeit des Lichtes um die volle Geschwindigkeit der aus dem Wege und erhob nie mehr die Faust gegen ihn, aber Flüssigkeit vermehrt finden. Das war aber nicht der Fall, sondern tat auch nie mehr die Lippen zu ihm auseinander. Auch schlug es fam nur ein Bruchteil der berechneten Summe hinzu. er die Mutter nicht in seinem Beisein, doch er wußte sie in ihrem Innersten um so furchtbarer zu treffen: er ging mit einem Frauen­zimmer zum Tanz, und da er in ihr das Weib fand, das er brauchte: fie schimpfte wie er, fie trant wie er, fie schlug nicht weniger fräftig zurück, so nahm er sie in sein Haus auf. ( Schluß folgt.)

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Ein Wendepunkt der Natur­wissenschaft.

Von H. Faltenfels..

Eine jener unverbürgten Anektoten, die am besten die großen Ereignisse der Weltgeschichte beleuchten, erzählt, daß Louis XVI  . bei der ersten Nachricht von den Vorgängen, die den großen Umsturz seinerzeit einleiteten, ausgerufen haben soll:" Das ist doch keine Revolution, das ist nur eine einfache Brotrebolte!"

Das ist natürlich einem Menschen aus der Lebenspraxis so gleichgültig wie jeder andere physikalische Verfuch, für den wiffen schaftlich denkenden Menschen bedeutet es aber nicht weniger, als wie wenn die Erde ihren Halt verlöre. Angesichts dieses Ergeb nisses wankt die Mathematik. Und weil auf ihr die Logik und das menschliche Denken überhaupt aufgebaut ist, ist dadurch die ganze Mechanik" unseres Weltbildes bedroht.

An der Tatsache, die man seitdem oft mit staunendem Auge sah, ließ sich nicht mehr zweifeln. Nach den Versuchen, die in der Art des Fizeauschen angestellt werden, gilt das Relativitätsprinzip nicht, nach den übrigen gilt es.

Hier liegt ein unlösbar scheinender Widerspruch vor, den man nur dadurch beseitigen kann, wenn man in der Physik, in der Mathematik, in dem Denken überhaupt sozusagen eine doppelte Buch­führung anwendet.

Das tat die Wissenschaft, als sie das Lorenz Ein steinsche Relativitätsprinzip annahm; denn dieses auf seine verständlichste Form gebracht, jagt nichts anderes, als daß dieselbe gei: gleichzeitig" verschieden sein kann, je nach den Standpunkt, den der Beobachter einnimmt. Umgekehrt gilt es auch: wenn der eine Beobachter mitbewegt wird und der andere ruht, jo find es verschiedene Zeitintervallen und Längen, die die beiden für identisch halten. Michelson hat einen verblüffenden Apparat konstruiert, der es Von einer solchen Brotrevolte" melden in unseren Tagen die uns vordemonstriert, daß 90 Zentimeter auf der Sonne nur 60 Jenti­wissenschaftlichen Schriften, und erst das kommende Jahrzehnt ver- meter lang sind, daß ein Ereignis, das sich an einem bestimmten mag es zu sagen, ob sie nicht auch der Anfang der größten Ulm  - Punkt der Erde abspielt, und dessen Dauer dort mit 7 Stunden ges wälzungen war, die die Wissenschaft je erlebte. wertet wird, für einen nicht mit der Erde bewegten Beobachter 10% Stunden dauert. Mit kurzen Worten auf ein Schlagwort ge­bracht: Eins ist nicht absolut eins, immer und überall eins, sondern nur hier und nur jetzt. Es gibt nichts Absolutes, alles ist relativ für des Menschen Hirn.

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In der Sprache der Gelehrten find es ganz geringfügige, an scheinend durchaus akademische", von der Welt und ihren täglichen Bedürfnissen weitabgewandte Dinge, um die man streitet. Die Zeit ift erfüllt von den gewaltigen Ereignissen der Weltgeschichte und Politik, uralte Kulturen, die man dem Absterben nahe glaubte, erstehen auf einmal mit jugendlicher Frische, ein neues Zeitalter flopft an alle Türen, eine Hochspannung aller Arbeits- und Genuß­fraft legt Beschlag auf jede Minute des modernen Menschen, und nie waren die tatkräftig und bis zum äußersten angespannt im Leben stehenden Männer weniger geneigt zu metaphysischen Grübeleien, zu stiller Nachdenklichkeit und Weltanschauungstüfteleien als jegt. Sie horchen nicht auf die Diskussion der abseits stehenden gelehrten Welt und haben nur ein Lächeln für die Revolution in den Studierstuben". Erst wenn der Gelehrte sich mit dem Techniker in Verbindung set, horchen fie auf. Jene abstrakten Grübeleien und Rechnungen werden erst dann interessant, wenn auf ihr Geheiß den Werkstätten und Fabrikslaboratorien neue Arbeitsmöglichkeiten er­öffnet sind.

Von solchen Vorarbeiten neuer technischer Wunder und Dent­fortschritte foll hier die Rede sein.

Das ist die neue Entdeckung, die die Bewohner der physikalischen Hörsäle gegenwärtig in Erregung verfeßt.

Ich nehme es niemandem übel, wenn er meint, dies sei der voll­kommene Widersinn, den er gar nicht faffen fönne. Ich bitte ihn aber nur folgendes zu bedenken: Das Verhältnis zwischen der Welt und uns ist keineswegs so, daß für die Natur eine Verpflichtung besteht, für unseren Verstand begreiflich zu sein. Das ist ja der Unterschied zwischen dem alten dogmatischen und dem neuen voraus sezungslosen Menschen. Der frühere Philosoph ging mit seiner, mashängig von der Erfahrung ausgeheckten, vorgefaßten Ansicht auf die Welt los und wählte Erscheinungen aus. Dies kann ich brauchen, fagte er, dies paßt in mein System, jenes ist mir unverständlich, an das rühre ich nicht. In ganz naiven Zeiten nannte man das für das " System" Unverständliche: Wunder", dann hieß es: Rätsel oder Spiel der Natur, Ausnahme, noch unerforschte Tatsache. Jed es System hatte einen solchen Bodensatz von unbrauchbaren Tat

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In Kürze gesagt: in den physikalischen Hörsälen und Labora- sachen". torien disputiert man seit einiger Zeit über die Frage, ob eins denn Der neue Denter ist im Begriff, das anders zu machen. Er immer und überall eine sei. So lautet, auf die höchste Verein- hat den Wahn abgelegt, als sei die Welt für ihn da, dazu gemacht, fachung gebracht, eine wissenschaftliche Frage, die der Physiker von ihm unterworfen zu werden. Er ist bescheiden geworden. Er als Lorenz Einsteinsches Relativitätsprinzip be- fühlt sich nicht mehr ebenbürtig der Welt, fähig. mit seinem Ber­zeichnet. stand ihr innerstes Wesen zu ergründen, sondern er hat gelernt, fich als ihr Geschöpf, ihr Teil zu empfinden. Er richtet sein Denken nach ihr ein, und wenn ihm die Natur für dasselbe zweierlei Wahrheiten zeigt, dann berwirft er die älteste und mächtigste seiner Lieblings­ideen: den Glauben an die absolute Wahrheit.

Alles, was damit zusammenhängt, wandelt in solchen abstrakten Dentregionen, jest so viel llebung in schärfstem logischem Denken voraus, erfordert so viel Mathematit, daß man fast verzagt, zu Nichtphysikern davon verständlich reden zu können. Wenn man es dennoch versucht, muß man sich darauf beschränken, gerade nur zu erzählen statt zu beweisen; man muß sich dann zufrieden geben, feine Leser verblüfft zu haben, statt sie zu überzeugen.

Im Wesen entsprang das Neue, das die wissenschaftlichen Ge­müter beschäftigt, dem Bedürfnis, einen Widerspruch aufzuklären, der

Aus dieser Psychologie heraus entstand die neue Relativitätslehre und mit ihr die neue Mechanit der Physik und nur aus ihr kann fie verstanden werden.

Nichts anderes hat sie getan, als den Glauben an eine absolute Wahrheit verworfen. Und schon deshalb wird auch sie auf das