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Rasch, Franta, Chrill kommt, rief er. Sie gibt feinen Laut| losem Wege zu beeinflussen. Durch ein zwischengeschaltetes Milro von sich. Helft! Wasser! Ein Glas Wasser. Allmächtiger Gott  ." phon prägt man diesem Wechselstrom die Rhythmen der Töne auf, Sie liefen hinaus. Hoben ein Geflecht aus Weidenruten in die die von ihm mitgenommen und am Empfangsort abgeliefert werden. Höhe, warfen es zur Erde und Franta rüttelte die Bäuerin. Für die tragenden Schwingungen des Wechselstroms ist unser Ohr " Großmutter! Hört Ihr? He, hört Ihr nicht? Großmutter! unempfindlich, da dessen Frequenz mehrere tausend Schwingungen in Antwortet doch." Keinen Laut gab die Bäuerin von sich. Die der Sekunde beträgt, unser Hörorgan jedoch nur auf eine Frequenz dünnen Lippen waren blaurot, die gebrochenen Augen halb ge- unter tausend reagiert. Auf diese Weise hört man am Empfangs­schlossen, und die Gesichtshaut, unter der fein Fleisch war, hatte eine apparat nur die Tonrhythmen, und diese in voller Klarheit. rostbraune Farbe. Das war nicht mehr das Gesicht eines Weibes. Dbgleich die theoretische Grundlage sehr gut und sehr richtig Das war der Kopf eines bartlosen Greises, eines alten Mestizen war, fonnte man doch mit Hilfe der Bogenlampe keine besonders vielmehr. Der Knoten des bunten Kopftuches war gelockert, der günstigen Resultate erreichen. Denn die Wechselstromschwingungen, Hals zerkragt und die geballten Hände lagen auf dem flachen die von dem Lichtbogen ausgehen, sind unregelmäßig und nicht Bauch. rasch genug. Erst in der letzten Zeit gelang es, Wellen von sehr " Sie hat mich gerufen, klagte der Alte, und ich habe sie nicht hoher Gleichmäßigkeit mit Hilfe der Hochfrequenzmaschine zu er gehört. Niemand hat sie gehört." zeugen. Diese sendet einen Wechselstrom, der eine Frequenz von annähernd 180 000 Schwingungen in der Sekunde hat, in die Antenne, und die von dieser ausgehenden Wellenzüge sind nun von einer so hohen Gleichmäßigkeit und Durchdringungsfähigkeit, daß sie die ihnen aufgeprägten Sprachrhythmen 1000 Kilometer weit flar und scharf übertragen.

Chrill zog die Bäuerin in die Höhe. Sie sollte fizzen. Aber fie fiel zurüd.

Sie ist weg, die Arme." " Mach, Vincenz, daß Du nach Hause kommst. vertrunken hast, wirst Du ein andermal bezahlen. und den Hut, Cyrill. Die Stiefel. Schnell."

Rasch. Was Du Bring die Peitsche Soll ich nicht in die Stadt fahren, Franta", frug der Alte ängstlich. Seine Hände zitterten, und er wußte nicht wohin.

" Fahre nach Haus, und es ist gut. Helfen können sie ihr in der Stadt doch nicht mehr."

Das Problem ist damit als gelöst zu betrachten. Denn nicht sehr lange wird es dauern, bis die drahtlose Telephonie dieselbe Reichweite haben wird wie der Telegraph gleicher Art. Dennoch dürfte sich die praktische Ausbreitung dieser Apparate noch lange verzögern. Es ist nämlich bei der außerordentlichen Feinheit Es donnerte wieder. Schon näher. Am Himmel waren nur in den Größenunterschieden der Wellen, die die einzelnen Töne dunkle Wolken, wie ungeheuere Felsblöcke, die unsichtbare Hände übermitteln, nicht möglich, eine so vollkommene Abstimmung der höher und höher wälzten. Chrill drückte dem Alten den Hut auf Apparate zu bewirken, daß benachbarte Gespräche einander den Kopf und die Peitsche in die Hand. Die Stiefel legte er in den nicht stören. Von einer Geheimhaltung drahtloser Telephon­Wagen. Und dann hoben sie ihn, den mit einem Male ganz Hilf- gespräche fann überhaupt noch nicht die Rede fein. losen, auf das grüne Sigbrett. Es wird noch manche Erfindung gemacht werden müssen, bis wir zu dem Jdealzustand kommen, nämlich der Möglich­feit, daß ein jeder seinen fleinen Telephonapparat in der Westen­tasche bei sich trägt, mit dessen Hilfe er an jedem Drt ohne weitere Umstände und ohne jegliche Verbindung als das Aethermeer seine Freunde anrufen kann. Im Moment ist das drahtlose Telephon für den Laien nicht mehr als ein vortreffliches technisches Spielzeug.

,, Gott   vergib mir. Die verdammten Karten. Und der Wein. Und sie wollte noch nicht sterben. Sie wollte nicht. Was jetzt? Sagt doch, was jetzt?"

Man sah das Zucken seiner Backenknochen. Die kleinen, sonst sehr sanften und bescheidenen Pferde wurden unruhig. Noch wußten sie nicht, wohin es in dem Gewitter gehen sollte.

Tühi."

Zurück? Heimwärts? Das war ein Glück. Und sehr bald liefen fie mit den jagenden Staubivolken um die Wette.

Technische Rundfchau.

( Telephonie ohne Draht; Berbesserung des Telephons; das Ende des roten Rings; Hilfs­reparaturen mit Breßluft.

Eine der wichtigsten Aufgaben, die die Technik unserer Tage sich gestellt hat, ist die Ueberwindung des Raumes. Mancherlei ist hier schon erreicht worden. Unsere Gedanken reisen mit Hilfe des Telegraphen 300 000 Stilometer weit in einer einzigen Sekunde, und bekanntlich ist diese Ueberwindung des Raumes seit einer Reihe von Jahren auch schon möglich, ohne daß eine Drahtverbindung zwischen den beiden korrespondierenden Orten besteht. Nun ist ein weiterer bedeutender Schritt gelungen. Wir können die menschliche Sprache mit der gleichen Geschwindigkeit drahtlos durch den Raum übertragen.

In der Telefunkenstation zu Nauen  , die schon durch so viele technische Großtaten berühmt geworden ist, steht ein Sprechtrichter, von dem aus fupferne Röhren zu 30 Mikrophonen binführen. Wenn man einen Phonographen in den Trichter spielen läßt oder wenn man laut hinein spricht, so nehmen Empfangsapparate in Norddeich  , Dresden  , Kiei, Mezz, Wien   die Töne wahr, ohne daß eine Drahtverbindung zwischen jenen Orten und Nauen   bestände. Es vollzieht sich hier ein wahres Wunder. Nicht etwa die Luft, die, wie wir wissen, die Trägerin der Schallwellen ist, überträgt die Laute in die Ferne. Der Vorgang würde sich im luftlceren Raum ganz genau so und mit der gleichen Intensität abspielen. Die Luft würde auch viel zu viel Reibung haben, um so feine Impulse bis in so weite Entfernungen haargenau zu übermitteln. Denn das drahtlose Telephon arbeitet heute schon exakter und deutlicher als der Sprechapparat, der am Draht liegt. Die Töne reisen nicht mehr durch die Erde, wo eine Unzahl vagabundierender Ströme sie beeinflußt, sondern im freien Aether   ziehen sie ihre Bahn, in dem feinsten Gebilde, das unsere Phantasie fennt.

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Ein besonders im Geschäftsleben start empfundener Nachteil des Telephons ist es, daß jedes Gespräch eben nur etwas Vorüber­gehendes ist, feine Aufzeichnung hinterbleibt, die dokumentarischen Wert hätte. Der Kaufmann braucht das, nur was er schwarz auf weiß besigt, kann er getrost nach Hause tragen." Es kann auch vor­tommen, daß jemand während seiner Abwesenheit angerufen wird und niemand da ist, das Gespräch aufzunehmen, wichtige Nach­richten können ihn so verfehlen. Diesem Mangel abzuhelfen, haben sich Konstrukteure und Erfinder vielfach bemüht und es sind dabei sehr interessante und geistreiche Konstruktionen geschaffen worden. Der erste, der damit auf den Plan trat, war der Täue Poulsen. Er zeigte auf der Pariser Weltausstellung von 1900 sein Telegraphon", die Ver­bindung des Telephons mit einem( elektro- magnetischen) Phono­graphen. Dieser besteht aus einem feinen Stahldraht, der zwischen den Polen   eines Elektromagneten durchläuft und von diesem konstant magnetisiert wird. Um die Schenkel des Elektromagneten werden aber auch die Telephonströme herumgeführt, und die dadurch ers zeugten Schwankungen des Magnetismus markieren sich alle auf dem Stahldraht. Läßt man ihn dann vor einer Induktionsspule vorbei­laufen, so werden in dieser Ströme induziert, die vollkommen den Telephonströmen gleichen und in einem Telephon die ursprünglichen Töne mit auffallender Reinheit und Klarheit wiedergeben. Um den Draht von neuem benutzen zu können, muß man die erste Schrift aus­radieren", dazu wird der Draht einmal träftig in entgegengesetter Richtung magnetisiert, dann ist er wieder gebrauchsfähig.

Eine andere Konstruktion brachte fürzlich ein amerikanischer Erfinder heraus. Er ging davon aus, daß jedem Ton eine be­stimmte Zahl von Schwingungen der Luft entspricht. Wenn ein Körper, der imstande ist, zu schwingen, von einem Ton seiner eigenen Schwingungszahl getroffen wird, so schwingt er mit, es entsteht also eine Bewegung, die man benutzen kann, um den Hebel einer Schreib­maschine niederzudrücken. Besser ist es aber, wenn man statt der mechanischen Luftschwingungen elektrische Schwingungen erzeugen kanır, und solche sind ja z. B. die Telephonströme. Man muß dannt mit dem Telephon eine Anzahl Schwingungskreise verbinden, wie sie die drahtlose Telegraphie verwendet, auf jeden Ton spricht einer von ihnen an, schaltet seinerseits einen fleinen Elektromagneten ein und dieser drückt den Hebel der Schreibmaschine nieder. Gin Es wird wohl niemand wunder nehmen, daß die drahtlose Nachteil ist es, daß so feine orthographische, sondern eine sogen. Telephonie später geboren wurde, als die Telegraphie ohne Draht. phonetische Schrift entsteht, d. h. es wird genau die Aussprache, Denn ohne weiteres leuchtet es ein, daß es leichter ist, bestimmte aber nicht die Schreibweise aufgezeichnet. Es wird jedem zuerst grobe Rhythmen, wie das Morsealphabet sie hat, zu übermitteln, als schwer werden, solche Schrift zu lesen, aber das ist ja nur eine die äußerst feinen und differenzierten Schwingungen der Sprache. Frage der Uebung, und vor allem ist der Apparat ja nur zur Aus­Zwar die Bemühungen um eine lebertragung der Sprache ohne Hilfe da. Draht sind nicht neu. Schon vor einem Jahr fünft, als die Funfens In diesem Zusammenhang mag übrigens einer sehr dankens­telegraphie noch recht jung und unentwickelt war, hat man sich mit werten Anregung gedacht werden, die der Oberpostpraktikant diesem Problem beschäftigt. Die drahtlose Uebermittelung von Tönen Fischer in Erfurt   firzlich gegeben hat. Er schlug vor, bei jedem geschah in Anlehnung an eine Beobachtung von Poulsen zum ersten Amt eine Auftragsstelle einzurichten, die für einen abwesenden Teil­Male mit Hilfe des Lichtbogens der elektrischen Bogen nehmer bestimmte Gespräche während seiner Abwesenheit aufnimmt Iampe. Durch eine geeignete Anordnung gewann man aus den und ihm nach seiner Rückkehr zuspricht. Die Teilnehmer, die an die Kohlenenden der mit Gleichstrom brennenden Lampe einen raich Auftragsstelle angeschlossen zu werden wünschen, hätten dafür eine pulsierenden Wechselstrom, der imstande ist, Aethererschütterungen zu bestimmte Gebühr sahlen, die zugesprochenen Ge erzeugen, also einen hierfür passenden Empfangsapparat auf" draht- spräche wären extra, etwa nach dem Satz für zugesprochene