Bater aber sagt mit seiner alten Ruhe wieder:

-

...

-

-

583

Aber Kinder, laßt mich doch mal erst verschnaufen. Go jetzt den Mantel ab... So und jetzt den Hausrod an.. Da seh ich, wie es heiter über Mutters Büge blizt: fie drängt nicht mehr, sie weiß genug.

Und so war es auch. Vater hatte wieder eine Stelle. Vater hatte wieder eine Gießerei. Noch größer als die erste. Und nach ciner Weile hatte er in diese doch noch seine Wurzeln gefentt... Was soll ich noch erzählen.

-

Wie? Der Bart? Der schwarze Bart? Also der ja, der ist langsam wieder weiß geworden- ja, wieder weiß doch von der Sorge nicht...

-

Populäre Kunftbücher.

Wir befizen heute eine recht ansehnliche Reihe von Kunstbüchern, die bei einem Preise, der ihre Anschaffung jedem einzelnen möglich macht, zahlreiche Abbildungen und einen mehr oder weniger be­friedigenden Tegt enthalten. Meistens ruht der Hauptnachdrud heute auf den Abbildungen. Diese nun find gegen früher nicht nur zahl reicher, sondern auch bedeutend besser, schärfer und treuer geworden. Diese beiden Dinge, Bereicherung der Zahl und Verbesserung der Qualität, die sich doch sonst auszuschließen pflegen, ließen sich in der Buchillustration dadurch vereinen, daß die modernen photomechanischen Reproduktionsverfahren weit billiger find, als der früher übliche Holzschnitt oder Kupferstich, und gleichzeitig, da sie ja auf der mechanisch bearbeiteten photographischen Aufnahme beruhen, auch weit zuverlässiger als die freie Uebertragung einer Zeich­nung auf den Holzstock oder die Kupferplatte. Denn hierbei hatte oft genug derjenige, der die Originalzeichnung auf den Druck­stod übertrug, das Objekt selbst gar nicht gesehen, so daß zwei mög nicht geleertigteit der liche Fehlerquellen bestanden: mangelnde Zuverlässigkeit dessen, der das Originalobjeft sfizzierte, fagen wir des Reisenden, der einen Tempel in Griechenland   abzeichnete, und zweitens die mangelnde Zuverlässigkeit des Xylographen, der diese Skizze auf das Holz über­trug. Beide Fehlerquellen fallen jetzt fort. Die Aufnahme des Gegenstandes besorgt der unbestechliche photographische Apparat, und die Fertigstellung der Aufnahme zum Druck erfolgt durch eine Reihe von rein mechanischen und chemischen Prozeffen, die jede Trübung des wahren Tatbestandes ausschließen, wenn nicht etwa finnlose Retuschen vorgenommen werden. Gleichzeitig aber ist diese Art der mechanischen Herstellung naturgemäß billiger, als wenn es tünstlerisch ausgebildeter Zeichner, Holzschneider und Graveure bedarf.

-

Die bekannte Sammlung Göschen führt ebenfalls einige der Kunst gewidmete Bändchen( a 80 Pf.). Richard Muther  behandelte für sie vor zehn Jahren in fünf Bändchen eine Ge­schichte der Malerei", die nicht unbedingt empfohlen werden kann, obgleich fie sehr feffelnd geschrieben.( Apsildungen fekten.) Ge eigneter für unsere Swede find Stegemanns Plastif des Abend­landes"( mit mehreren Tafeln) und ganz besonders die Archäologie" von Koepp in drei Bändchen, die ganz vorzüglich, ja eigentlich mustergültig ist( mit zahlreichen Abbildungen).

"

"

Der Leser wird vielleicht schon die Nennung der Velhagen und Klasingschen Künstlermonographien" vermißt haben. Leider hat diese Sammlung, die so gut und empfehlenswert begann, mehr und mehr sich dem Kitsch und der Kritiflosigkeit überlassen. Die neueren Bände verdienen nur noch ganz felten Anerkennung und Lob. Wir nennen hier lieber einige der früheren, zuber lässigen und Lesenswerten Bände, so die von Thode verfaßten Mantegna  , Giotto, Correggio  , Tintoretto  , die von Knapp ge schriebenen Sarto und Perugino  , Gronaus Leibl, Stein­manns Pinturicchio.

Im allgemeinen noch weniger empfehlenswert erscheinen uns die von der gleichen Verlagsbuchhandlung herausgegebenen Bolts­bücher der Kunst"( a 60 Pf.) Nur eines dieser Hefte verdient uneingeschränktes und warmes Lob, das von Diez verfaßte Millet­heft, dessen Lektüre wir dringend empfehlen.

die Sammlung, wissenschaft und Bildung" des Verlages Bon großem wissenschaftlichen und pädagogischem Ernste wird Quelle und Meyer getragen.( Preis 1,25 M.) Es sind in dieser Sammlung einige Büchlein herausgekommen, die die weiteste Ver­breitung verdienen. Genannt seien: Altorientalische Kultur im Bilde", ,, Griechische Kultur im Bilde"( Hans Lamer  ), Römische Kultur im Bilde"( derselbe) und der Doppelband Christliche Kunst  ", dessen Tertband von Bürtner schwächer ist als der Abbildungs­band von Vitthum.

Neu ist die Serie der Xenientücher( a 2 M.) des Xenien berlages zu Leipzig  . Die uns bisher bekannt gewordenen Bände Benvenuto Cellini  ( von Corwegh) und Bonaventura Genelli   sind recht ansprechend.

Nach einem etwas anderen Standpunkt ist eine Bibliothek des G. 9. Seemannschen Verlages zusammengestellt: Berühmte sun st stätten". Es liegen hier, im Preise zwischen 3 und 4 M. schwankend, bereits über 60 Bändchen, geschmackvoll gebunden und reich illustriert, vor. Berlin  , Nürnberg  , London  , Paris  , Rom  , Benedig, Florenz, New York  , Regensburg   u. a. an alten und neuen Schäßen reiche Städte sind hier behandelt von berufenen Kennern dieser Drte. Hier hat also die moderne Technik einen dankenswerten Fort­schritt gebracht, dank dem es in der Tat dem Arbeiter größtenteilschen Stunfibücher eine große Zahl von scharfen Abbildungen fast Für den sehr niedrigen Preis von je 60 Pf. bicten die Weicher­erst möglich geworden ist, sich kunstgeschichtliche Bücher anzulegen. aller namhaften Meister. Doch fehlt hier jeder Tert vollständig, Für 1-2 Mart erhalten wir heute Bücher, die an Güte und Reich- und das Format ist ein wenig allzu klein!

tum der Abbildungen denen weit überlegen sind, die unsere Väter

"

mit dem zehnfachen Preise bezahlen mußten. Man muß es auch Ein sehr schönes, tertlich wie illustrativ gleich vollendetes Buch unferen Verlegern bestätigen, daß sie es nicht haben an Willen fehlen muß hier genannt werden, das den Anfang einer Serie darstellen laffen, als es galt, die Vorteile der Technik für das minderbemittelte soll, die der Inselverlag" plant. Der Rembrandt  " von Bublifum nuzbar zu machen. Heute nun schießen billige, allen er- mile Verhaeren.( Geb. 3 M.) Diesem wunderschönen, zu schwingliche Kunstbücher wie Pilze aus dem Boden und es ist für Herzen gehenden Buch des großen belgischen Dichters ist jetzt ein den Käufer, der sich jeden Kauf gründlich überlegen muß und jeden zweiter Band gefolat, der Rubens   geweiht ist. Es handelt sich Mißgriff ebenso in petuniärer wie in ideeller Beziehung schwer hier um Bücher, die nicht nur ihrem Inhalte ach gut und empfehlens empfindet, nicht leicht, das Richtige zu finden. Es sei deshalb in wert, sondern auch ihrem äußeren Gewande nach eine Zierde, ein. folgendem ein Ueberblick über das Vorhandene gegeben. Schmuckstüd find!

Die zunächst unabsehbare Fülle der angebotenen Bücher glieder sich bei näherem Zusehen in Gruppen. Denn die Verleger, die populäre Kunstbücher herausgeben, tun das nicht vereinzelt und aufammenhanglos, sondern in gewissen Serien, Sammlungen oder Bibliotheken. Diese Sammlungen geben also für uns den leitenden Faden ab, der uns durch das Labyrinth der Kunstliteratur führen soll.

"

Der Verlag R. Piper u. Co. in München   hat eine Serie von populären Büchern geschaffen, die einen bestimmten Stoff, ein be­ Das Tier   in stimmtes Thema durch die Jahrhunderte verfolgen. der Kunst"," Der nadie Mensch in der Kunst"( Haufenstein), Das Teuflische und Groteske in der Kunst"( W. Michel  ) find in tertlicher Beziehung nicht ganz einwandfrei, enthalten aber sehr interessantes und schönes Abbildungsmateral. Hier und da ist die Auswahl Sehr bekannt ist die von Teubner in Leipzig   herausgegebene etwas zu fenfationell". Reiner ist unsere Freude an einer anderen Sammlung" Aus Natur und Geisteswelt". Jeder Band Serie dieses Verlages, den Monographien über Hans v. Marées, foftet 1 M., gebunden 1,25 M. Mitarbeiter sind zahlreiche Fach- Cezanne, van Gogh, Manet  , Renoir   und andere Größen der männer von Ruf. Es liegt bei dieser Sammlung der Haupt- modernen Kunst, die, zum größten Teil von Julius Meyer- Gräfe nachdruck noch nicht so überwiegend auf den Abbildungen, wie bei geschrieben, allerdings in den Preisen bereits höhen gehen( 3-5 M.). den meisten anderen. Und schließlich machen doch auch die Ab- Noch etwas höher geht Engen Diederichs in Jena   mit bildungen allein noch fein Buch! Wir brauchen auch einen ge- den Bänden seiner Kunst in Bildern"( a 6 M.), die aber diegenen, zuverlässigen Text, der uns in die Zusammenhänge ein- doch genannt sein müssen, da derjenige, der tiefer dringen will und führt. In diesem Text liegt im allgemeinen die Stärke der Teubner- bereits einige Vorkenntnisse hat, ohne sie faum auskommen fann. schen Sammlung. Auf alle Bände dieser Serie, die über Kunst Die Texte müßten allerdings anders angefaßt werden. Erschienen hande In, fönnen wir natürlich nicht einzeln eingehen. H. Janzen sind von den geplanten 25 Bänden Altdeutsche Malerei"," Die schrieb über Niederländische Malerei im XVII. Jahr Frührenaissance der italienischen Malerei", Altniederländische hundert", Paul Schubring   über Rembrandt  , ust- Malerei" und" Das weibliche Schönheitsidea. in der Malerei". mann über Dürer  , Bürdner über Häusliche Kunst= Die, Klassiker der Kunst"( Deutsche Verlagsanstalt   in pflege", Lazar über die Maler des Impreffionismus. Stuttgart  ) schließlich fommen nur für Bibliotheken in Betracht. Ihr Karl Robert Langewiesche   in Düsseldorf   verlegt die Preis schwankt zwischen 6 M. und 15 M. Es seien aber furz einige Blauen Bücher", deren jedes 1,80 m. loftet. In dieser Serie der wichtigsten Bände angeführt: Raffael  , Dürer, Holbein, Thoma, find einige ganz vorzügliche Sachen erschienen. Wir nennen aus Schwind, Murillo, Velasquez  , Tizian  . ihnen Deutsche Plastit des Mittelalters"," Griechische Bilderwerke" ( Text von Sauerlandt)," Deutsche Dome"( vorzüglicher Text von Pinder)," Moderne Plastik"( Text von Radenberg), Das Haus in der Sonne", das Bilder und Zeichnungen des Schweden   Larsson bietet, und schließlich die beiden Hefte " Dänische Maler" und" Schweizer Maler". Auch ein Michel angelo Band ist vorhanden, und ein mehr landschaftliche, als tünstlerische Motive enthaltendes Buch Bilder aus Italien  ".

"

Wir wenden uns wieder niedrigeren Preiszonen zu. Die Freie Lehrervereinigung für Kunstpflege" gibt in aniprechend ausgestatteten Heften zn billigstem Preise Bilder von Hans Thoma  , Trübner, Liebermann 11. 11. monen Meistern heraus. und eine ganz besonders rühmliche Tat begingen die Nürnberger  Lehrer, indem sie eine wundervolle Albrecht Dürer   Mono graphie in großem Format mit Ferrlichen, deutlichen und scharfen Bildern zu dem sehr billigen Preise von 1,80. herausgaben. Den