616 auf Deck befindet sich der Wachtposten näher an der Gefahrstelle, als wenn er im Mastkorb steht. Außerdem befindet sich auf den großen Schnelldampfern der Mastkorb so hoch, daß der Posten nacht» wohl einen ungehinderten Ausblick auf einen weiten Horizont hat. aber höher steht als der Gipfel eines kleinen Eis- Herges, so daß er letzteren entweder übersehen oder zu spät ent- decken würde. Je strenger der Winter gelvesen ist, desto bevölkerter ist natu» lich das Eisberggebiet. Der größte Eisberg, dem die diesjährige Patrouille begegnete, war 400 Fuß lang, ZW) Fuß breit und ragte 70 Fuß ans dem Wasser. Die kleinste Scholle, die noch auf die Bezeichnung Berg Anspruch erheben konnte, war 22S Fuß lang, 100 Fuß breit und Fuß über dem Wasser. MitImperatoren" könnte sich, was von solchen Bergen sichtO»r ist, freilich nicht messen, aber die Gefahr liegt unter dem Wasser..., kleines feuitteton. Erfahrungen eines Fliegers. Der hervorragende englische   Militärflieger Oberst C o d h, der bei einem Fluge in Aldershot   ein tragisches Ende gefunden hat, hat vor wenigen Jahren über seine Flüge und Flugerfahrungen einige Mitteilungen gemacht, die gerade jetzt ein besonderes Inte» esse erwecken müssen.Die erste Grundbedingung des gewandten Flugkünstlers," so beginnt er seine Ausführungen,ist die Fähig. keit, die kleinsten Geräusche zu unterscheiden, die dem Kenner an- kündigen, wenn der Motor schwer arbeitet und zu versagen droht. Jeder Maschinenteil hat sein eigenes Geräusch, das man genau kennen mutz, wie ein Kapellmeister jedes Instrument im Orchester. Man muß mit ungleich schärferen Ohren hören, wenn man fliegt. als solange der Apparat noch am Boden ist. Die leiseste falsche Note in diesem Maschinenorchester mutz sofort als Warnungs- zeichen aufgegriffen werden. Wenn man erst mal die Höhe erreicht hat, in der man Bäume überfliegt, dann steht nicht mehr der Apparat allein, dann steht auch das eigene Leben aus dem Spiel. Zahllos sind die Möglichkeiten, auf die man vorbereitet fein mutz, Möglichkeiten, die blitzschnelle Entschlüsse und sekundenschnelle Aus- ftihrung erfordern, wenn nicht der Tod einen packen soll. Man fliegt in ziemlicher Höhe: plötzlich merkt man, wie der Apparat stockt und versagt. Dann heißt eS sofort mit dem Hauptsteuer die richtige Bewegung ausführen, um zum Boden hinabzugleiten. Zwei Sekunden überflüssigen Ueberlegens, nur ein kurzes Zögern, und alle? wäre verloren. Ich weiß kein Mittel, eine Katastrophe zu verhindern, wenn der Apparat aus großer Höhe rücklings hinab- stößt. Zweimal war ich in Situationen, in denen ich in kritischen Augenblicken durch geschickte Handgriffe das Gleichgewicht aufrecht erhalten konnte und ein gleitendes Abfallen wagen mußte. Das eine Mal in einer Höhe von 12 Meiern: e» gelang mit Hilfe de» HauptsteuerS noch vor dem Aufschlagen da? Gleichgewicht wieder- zuerlangen. Bei der anderen Gelegenheit versuchte ich das Haupt- steuer beim Landen al» Bremse zu verwerten, um einen allzu harten Ausschlag zu vermeiden. Die Maschine schoß sofort von neuem in die Luft und machte einen Sprung von etwa 40 Metern; in einer Höhe von 3 Metern blieb dann der Motor stehen. Ich stürzte mit dem Apparat ab, senkrecht wie ein Stein, der in» Wasser fällt, aber die Maschine landete auf ihren Rädern. Der «orfall war ein wertvolle» Zeugnis für die Stabilität des Flug- zeuge»: die Maschine blieb völlig unversehrt, nur eine Schwanz» stütze wurde beschädigt.... Der Mensch, der in der Luft fliegt, mutz die Luft verstehen. Wenn man gegen den Wind auf eine Baum- aruppe zufliegt, so muß man wissen, daß der Wind in seinem Zuge über die Baumkronen eine Strömung nach unten ausführt. Diese Strömung drückt das Vorderteil des Flugzeuge? herunter: wenn man schon sehr nahe an der Gruppe ist und darauf nicht Rucksicht genommen hat, ist ein Zusammenstoß unvermeidlich. DaS- selbe gilt für alle Hügel und Erhebungen. Fliegt man. dagegen mit dem Wind, so muß man in Berechnung ziehen, daß der Wind- ström hinter den Hügeln, Bäumen oder Wällen in ziemlich scharfer Kurve aufwärts flutet. Dazu kommt noch die Pflicht des Fliegers, die allgemeinen Windströmungen zu kennen und zu beobachten. Sicherlich wird es eines Tages Luftkarten geben, in denen die bei gewissen Hügeln und Höhen waltenden Luftströmungen genau ver- zeichnet sind. Ich glaube, ich könnte schon heute die Herstellung einer solchen Karte versuchen. Jeder Flieger, der größere Strecken zurücklegt, wird zumindest eine Karte des zu überfliegenden Ge- vietes, einen Kompaß, einen Windmesser und eine Uhr mitführen müssen, die während der Fahrt stets sichtbar sein sollen. Wichtig ist auch, daß die linke Hand stets am Steuerhebel bleibt, während die rechte für die Behandlung des Motors, zum Oelen oder Nach- ?ießen von Benzin, zum Signalisieren und Photographicren frei ein muß. Und dann, der Luftschiffer muß seine Nerven in der Gewalt haben. Er darf nicht zu sehr an dem Gedanken klammern, daß er zetzt in einer Flugmaschine zwischen Wolken und Erde schwebt. Er mag sich vorstellen, er sitze in einem Automobil mit rasch vorübergleitenden Bäumen zu beiden Seiten der Straße, und demgemäß darf er nicht vergessen, den Bäumen auch auszu- weichen....* Schach. Unter Leitung von S. Alapin. M. Feigl(1. Preis). Nachstehende, theoretisch nicht uninteressante, unlängst in Breslau   gespielte Partie wird uns von dort behufs Glossierung und Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Breslauisch. T. Talmann. S. Fürsicher. 1. o2-e4. s7  ; 2. Sgl£3, Sb8 c6: 3. Lfl b5(Spanisch  ') 3..... a7; 4. Lb5 a4, Sg8; 5. 0-0(De2!), 5...... SfßXel!, 8. ä2 ä4, b7 b5; 7. La4-b3, d7 d5. 8. d4Xe5..... Aus b2 a4 folgt So8Xd4! 8...... Lo8 9. o2 c3..... Sonst Soß a5Xb3. 9...... L(8 e7 10. Tfl el!..... Ein sehr guter, von Dr. Tarrasch herrütrenver Zug, von dem er mit Unrecht unlängst abgekommen ist allerdings. 10...... 0-0? Besser ist da» llaSkersche Manöver in 10...... 8c5I; 11. Lo2, Lg4! bestehend. Z. B.: 12. Sbd2. Lh5 nebst«vent. Lgß mit Ausgleich 11. Sf3 di..... Sicher und gut ist jedenfalls 11. SbdSI(JanowSN) Z.B.: 11..... So»; 12. 1.02, Lg4; 18. SbS, Lh5? (17 käme in Betracht): 14. LXh7t I. KXIi; 15. SgSf, LXS; 18. DXLf, Lhß; 17. SXc5 mit Gewinnstellung. Der Textzug ist unter dem Namen die.Tarrasch-Falle' sedr bekannt, weil er aus 11...... Dd7?; 12. 8X08 nebst eventuell TX®4 mit Fiaurengewinn spekuliert. Dr. Tarrasch nimmt aber jetzt den Zug al» angeblichen Fehler zurück. Wie nachslchend ersichtlich, ist jedoch die Fehlerhastigieit de» Zuge» noch keines- weg» erwiesen. 11...... 806X08 Diese» zweifelhaft« Figurenopser gibt der EröffiiungSvariante den Namen. VerhälwiSmägig vorsichtiger ist jedenfalls 1 1..... SX»! 12. cXdi, (e« drohte fönst 13, Sgß; h4) 13. 13, Sg5 nebst Anstrebung von o7 ob. 12. 12-13 Le7 13. f8Xe4..... 13. L14(LaSker), 13...... Sc4; 14. LXdß, SeXdß; 1B.TXL, IXeß; 18. 8X0«. Db4; 17. 8XT, KXS tc. mit annäherndem Ausgleich 13...... Dd8-h4 Die» ist der von Dr. Tarrasch vor- geschlagene neue Zug, der ihn ver- anlagt, seine früheren Angaben (.10. Dol' und.11. Sd4*) auszu- geben. Der Verlauf der gegen- wäriigen Partie scheint jedoch sein« Bedenken nicht zu bestätigen. Die BrcSlauer gaben statt de» Textzuges 13...... Lg4 an. Aber auch hierbei sehen wir trotz dcS starken AngrissS noch nicht, wie nach 14. 813! Schwarz den Minderbesitz einer Figur weit machen kann? Z.B.: 14..... SXlSf; 15. gXK. LXh2t; 18. Kg2 1 nebst cvenr. Tbl tc. 14. g2 g3..... Aus 14. Sd2 könnte Schwarz mit 14.... Sgl; 15. b3(S13? scheitert an LXh2t) 15... Dßf; 16. Khl, Dg3; 17. Sil, S12t; 18. Kgl, SXb3f; 19. Khl, Sh3f tc. ewige» Schach geben. 14...... Dh4 h3 15. Lol 14 Le6 g4 Auch 15..... Sgl; 16. Vs2, LXM; 17. gVK, c»: 18. 813 nebst event. Sg5 scheint nicht auszureichen. 16. Ddl d2 o7 o5 17. Lf4Xe5 Ld6Xe5 18. Sd4 15..... In Betracht käme auch 18. 1)12, oXdl; 19. oXdl, I-e?; 20. I-Xd». Tad8; 21. 3d2(auch 8bl c3 e2 jc.) 2t.... Kh8; 22. 813.; 23. Tacl»c. mit Behauptung de» materiellen Nebergewicht». 18...... 65X04 19. TolXvl Ta8-d8 20. 815 elf Kg8-h8 21. Te4Xe5..... Da» Opfer ist nicht erzwungen, schüttelt aber den gegnerischen An- griff ab. 21...... Td8Xd2 22. SblXd2 o5c:4 Hier sowohl al» auch später kann Schwarz zwar mehrfach ander« spielen, aber nirgend« da» materielle lieber- gewicht de» Gegner» kompensieren, der nun allmählich selbst sich de» An- griff» bemächtigt. 23. 16)3 dl£7-16 24. LdlXg4 Dh3Xg4 26. Tal 11 TIS e8 26. Te5 e4 vgl 67 27. 86715 Te8Xo4 28. Sd2Xe4 g7-g6 29. Se4X16..... Da» Danaergeschenk war vielleicht mit 864 besser ahzulehnen. 29...... Vd5 62 30. 81564 Dd2Xb2 31. 816 e8 h7 h5 32. 864-66 Db2Xc3? Selbstmord! Mit 32.... Kh7l war noch um R e m i» zu ringen. 33. Tfl 18t Kh8-h7 34. 868163 Kh7 hO 35. T13 h8chi Mit ,13...... Dhl  * scheint e» also nicht zu gehen. Dies dürfte wohl Dr. Tarrasch nunmehr veranlassen. ans die Urheberschaft derBreslauer Variante' zu verzichten, um zu seinen ursprünglichen und guten Zügen .10. Toll' und ,11. 864' zurück- zukehren.__ Bcrantw. Redakteur: Alfred Wielcpp, Neukölln. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.VerlagSaustalt Paul Singer LcCo., Berlin   8W.