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Br. 50. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 1. Mary 1900.

Lokales.

Freie Volksbühne. Die letzte Vorstellung von Rosmers­holm findet Sonntagnachmittag 23/4 Uhr im Lessing- Theater für die 6. Abteilung statt. Gleichzeitig hat die 4. Abteilung im Carl Weiß- Theater ihre" Hamlet " Vorstellung. Festmarken zum Heine- Abend am 17. März find in allen Zahlstellen zu haben. Der Vorstand. J. A.: G. Winkler.

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an

Um so unverständlicher sind die Scherereien, die einer Kate- scheinen genau Bescheid wissen, auf einen solchen Schwindel hinein­gorie von Baffagieren bereitet werden, welche recht wohl entgegen- fallen konnten. Allerdings hatten die Fälscher in keinem einzigen kommend behandelt zu werden verdiente. Wir denken an die Um Falle die Namen der beiden Beamten des königlichen Leih­ftändlichkeiten, die des Mannes harren, der gezwungen ist, sich für amtes gefälscht, welche die Scheine unterschreiben müssen. feine Kinder Schülertarten ausstellen zu lassen. Wer eine Einer der Betrüger war bereits am 13. d. Mts. fest­einfache Monatskarte für die Stadt- und Ringbahn haben will, geht genommen worden. Ob er Emil Paul Voigt heißt, wie er an den Schalter, erlegt den Betrag und schreibt dann seinen Namen angegeben hat, oder ob man es mit einer andren Person zu thun auf die empfangene Starte. Damit sind alle Formalitäten erledigt. hat, bleibt noch festzustellen. Daß der angebliche Voigt in Moabit Anders, wenn ein Schüler oder eine Schülerin die Stadtbahn fein Neuling mehr ist, hat er dadurch bewiesen, daß er durch einen benutzen muß. Dann sind Förmlichkeiten von kaum glaublicher zur Entlassung kommenden Untersuchungsgefangenen aus der Haft Der Tagesbefehl, mit dem der Polizeipräsident v. Windheim Weitläufigkeit nötig. Zunächst muß man sich am Billetschalter der einen Kasfiber" an seinen Komplizen hat gelangen lassen, in welchem der Kunst die dem Freiherrn v. Mirbach genehme Richtung wies, Station, in deren Nähe man wohnt, ein Antrag formular auf er bittet, letzterer möge einen Brief an die Staatsanwaltschaft wird selbstverständlich in der Presse lebhaft erörtert. Etwas hart Ausstellung einer Schülerkarte geben lassen. Dies Formular schreiben, in welchem er ihn, den Voigt, als völlig unschuldig packt die Tgl. Rdsch.", ein Blatt von konservativer Schattierung, ist vom derart Haushaltungs- Vorstand auszufüllen, daß hinstellen solle. Dieser Kasfiber wurde zuni Verräter den Polizeipräsidenten an: er den Namen des Schülers, Zeitdauer und Wagenklasse, sowie An- dem Komplizen des angeblichen Voigt und gestern nachmittag hat Ob die Beamten der Patrouillen bei einer derartigen umfang- fangs- und Endstation der Benutzung angiebt. Dann muß er das die Kriminalpolizei diefen Komplizen und mit ihn anscheinend den reichen Thätigkeit auch noch für Spitzbuben, Mörder und Formular beileibe nicht dem Schalterbeamten, sondern dem Schul- Hauptthäter in der Person eines stellungslosen Handlungsgehilfen friminalpolizeiliche Gegenstände aller Art die volle vorsteher übermitteln, der zu bestätigen hat, daß der Schüler die Mag Wegner in einer Kaschemme" in der Alten Schön­festgenommen. Aufmerksamkeit und Geistesschärfe übrig behalten Schule besucht und der ferner die Tage, an denen Schule abgehalten hauserstraße Wegner, welcher vor werden, erscheint uns doch sehr fraglich." wird, sowie die Ferien angiebt, die in die Gültigkeitsdauer der zu einem halben Jahre einem ihm drohenden Verfahren wegen. Mit einer noch ganz bedeutend schärferen Mißachtung aber be- lösenden Karte fallen. Nach zwei, drei Tagen bringt der Junge das Kuppelei sich durch die Flucht nach England entzogen hatte, war werten die freikonservativen, Berl. N. Na chr." den, was man Stück Papier , das munmehr mit dem Stempel der Schule geziert ist, erst vor wenigen Wochen hierher zurückgekehrt. Er hat ein offenes auch sagen mag, aus der höchsten erreichbaren Höhe sittlichen Ernstes wieder nach Hause, und jetzt erst darf der Vater das Formular dem Geständnis abgelegt. Geschädigte Personen werden ersucht, sich bei entsprangenen Reuschheitserlaß, indem sie ihn in banaufischer Schalterbeamten zutragen. der Kriminalpolizei, Zimmer 43, in den Vormittagsstunden der Verständnislosigkeit schlaufweg als Fastnachtsscherz auffaffen. Eine neue Enttäuschung harrt hier des Antragstellers, denn die Wochentage einzufinden. Verhüte der Himmel, daß wir mit einer vorübergehenden Erscheinung Unterschriften von Vater und Schuldirektor, sowie der Amtsstempel von so bellagenswerter Natur, wie der Kunstpatrouille des Berliner der Schule machen immer noch nicht die erwartete Fahrkarte locker. der bekannten Firma Nöhlich in der Beuthstraße siebenunddreißig Wenn der Arbeiter alt wird. Der Vergolder B. war bel Polizeipräsidenten jemals apokryphen Spott treiben! Der Erlaß Vielmehr sendet der Schalterbeamte das Antragsformular mun erst ist echt und trägt mit so erschütternder Trene die Merkmale zeit an die Verkehrsdirektion ab. Diese behält das Formular zu geheim- Jahre lang beschäftigt. In diesen Tagen erhielt der alte Arbeiter gemäßer Christentugend an der Stirn, daß man ihn getrost einer nisvollen Zweden etliche Zeit bei sich, und erst im Verlauf von acht von seinem Brinzipal allerhand Vorwürfe wegen angeblich unte Kultur- und Sittengeschichte des Verlins der Koze-, Tausch- und bis vierzehn Tagen darf der Antragsteller" sich die Karte endlich genügender Arbeit, auch that der Chef eine Aeußerung, die der recht­Harmlofenzeit als Motto voranfeßen könnte. gegen gutes Geld am Schalter abfordern.

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etwa

schaffene Mann, der seine besten Kräfte für das Gedeihen des Ge­

Während so selbst konservative Blätter ihre schweren Bedenken hat diese Umständlichkeit im Zeichen des Verkehrs schon ihre schäfts geopfert hatte, nicht anders denn als Drohung mit Entlassung laut werden lassen, stürzt sich das liberale Berl. Tg bl." auf fchweren Bedenken, so ist die auf Bevorzugung der Zahlungs - auffassen konnte. In tiefer Niedergeschlagenheit ging B. Sommabend­den Bindheimschen Tagesbefehl, um au seiner Hand dem Kunstfähigsten hinauslaufende Preisberechnung der Schülerfarten abend aus dem Geschäft fort; Dienstag früh erhielten seine Kinder verständnis des Berliner Polizeipräsidenten ein mühlendämliches gleichfalls zu tadeln. Eine Karte dritter Klasse, die bis zur Ent: von ihm eine briefliche Mitteilung aus Stralau, in der er seinen Loblied zu fingen. Hier ist der liberale Hymns: Entschlüß, sich den Tod zu geben, ankündigte; er könne die Ent­fernung von fünf Stationen gilt, jedoch an Sonntagen und zur In der Ausführung dieses Tagesbefehls" sind, wie wir Ferienzeit nicht benutzt werden darf, fostet für einen Monat 2,20 m. laffung, die er zu befürchten habe, nicht überleben. Die Leiche des mehrfach mitzuteilen Veranlassung hatten, schon manche Mißgriffe Wer in der Lage ist, eine Karte für 6 Monate lösen zu können, hat unglücklichen hat man noch nicht gefunden.and and R vorgekommen. Wie uns aber der Herr Polizeipräsident nur 8,60 m. zu zahlen, für ein ganzes Jahr zahlt man sogar nur zwei Vannnfälle werden vom gestrigen Nachmittag gemeldet. gelegentlich einer zwischen ihm und der Redaktion des 16 M. Das ist eine offenbare lingerechtigkeit, die einem Verkehrs- Auf dem Abrißgrundstück Behrenstraße 46 fiel der 30 Jahre alte Berliner Tageblatte" in dieser Angelegenheit geführten institut wie der Stadt- und Ringbon keineswegs gut ansteht. Bauarbeiter Frig Hammer aus der Nitterstraße in der Höhe des Korrespondenz schreibt, würde es den gegebenen Instruktionen o widersprechen, wenn die Polizeibeamten die Entfernung von Nach- Die Klage Aufnahme beim Berliner Gewerbegericht be- ersten Stockwerks von der Leiter und zog sich eine schwere Berletzung bildungen der Werke Böcklins, Corregios usw. sowie andrer von ginnt werktäglich des Morgens nm 8 1hr und nicht erst, wie des Rückgrats zu. Ein Koppscher Rettungswagen brachte ihn von uns namhaft gemachter Werke aus den Auslagen verlangen vielfach angenommen wird, um 10 Uhr. Zur Zeit kommen die meisten der Unfallstation in der Kronenstraße nach dem Hedwigs- Kranken­hause. Auf einem Neubau in der Spandauerstraße 33 brach in Leute, die die Klagen zu Protokoll erklären wollen, nach 10 1hr. wollten. Es ist deniach nun wohl anzunehmen, daß der Polizei Die vorhandenen Beamten sind dann bei großem Andrang nicht in einer Höhe von 3 Meter der 37 Jahre alte Arbeiter Franz Wabbels präsident die mit der Ausführung seines Tagesbefehls Betrauten der Lage, alle Wünsche des Publikums schnell zu erledigen, so daß Tiefe. Gr brach sich beide Beine und wurde nach der Charité aus der Vorsigstraße 3 a durch ein Laufbrett und stürzte in die gebracht. wünſcht, daß möglichst auch die ihm lieb ist. Es wird deshalb ge­und

mancher länger warten

als

über das Maß ihrer Rechte gegenüber den Kunsthandlungen ganz besonders genau instruiert hat. Daß Herrn v. Wind­heint selbst jede Chikane gegenüber fünstlerischen Stunden zwischen 8 und 10 Uhr zur wissenschaftlichen Werfen fernliegt, weiß jeder, der Klage- Aufgabe benngt werden. Das Gewerbegericht befindet sich Polizeipräsidenten und fein Interesse für Bimmerſtr. 90/91 im zweiten und dritten Stock. Die Klagen werden Miß- im zweiten Stock aufgenommen.

den

tünstlerische Darbietungen fennt. Die griffe, die bisher zu konstatieren waren, kommen durchweg auf das Conto der mit der Ausführung

mieden werden.

der Socialdemokratie entriffen werden" Wählern ins Haus schickt

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Ja Verfolgungswahn machte am Mittwochnachmittag der Klempner Emil Maibusch aus den Schönholzerstr. 1, ein Mann in den dreißiger Jahren, einen Selbstmordversuch. Nachdem er bereits Die moderne Socialgesetzgebung dient wesentlich nicht allein eine Zeitlang nicht gearbeitet hatte, weil er doch nicht lange mehr betrauten zur Entlastung der öffentlichen, sondern auch der privaten leben werde, schmitt er sich gestern nachmittag an beiden Händen die Organe, und wenn es auch nach wie vor mißlich bleibt, daß Armenpflege. Diese so oft im Widerspruch zu bürgerlichen Bulsadern durch. Ein Arzt legte ihm einen Berband an und ließ Kriminalkommissare und Schutzleute ihre Meinung über das, was Blättern von uns vertretene Anschauung wird durch folgende ihn mit einem Lückschen Rettungswagen nach dem Lazarus- Kranken­in der Stunst fittlich" und was unfittlich" ist, abzugeben haben, Beitungsmeldung aufs nene bekräftigt: In der kürzlich statt- hause bringen. so darf man doch wohl hoffen, daß angesichts der Haltung des gefundenen Generalversammlung des Vereins gegen Ver- Polizeilich abgenommen worden sind für Mittwoch wieder zwei Polizeipräsidenten, Mißgriffe in Zukunft verarmung wird zur Berichtigung eines darüber in Zeitungen er- elektrische Omnibusse, die Wagen Nr. 652 und 655. Heute schienenen Berichts von zuständiger Seite folgendes mitgeteilt: Es wird der elektrische Betrieb auf der Linie Anhalter Bahnhof - Stettiner Dies Stück liberaler Jämmerlichkeit, das losgelassen ist int Ant- wurde in dem Bericht gesagt, daß die Notwendigkeit der Hilfe- Bahnhof mit drei Wagen eröffnet. Auch der vierte Wagen wird geficht der 3. B. gegen das Deutsche Theater begangenen Zenfur- leistung des Vereins sich in den letzten Jahren trotz der socialen bald in Dienst gestellt werden, wenn der Schaden, den er bei der thaten, wird die Polizei auf künstlerischem Gebiete ganz gewiß zu Gefeßgebung erhöht habe. Umgekehrt ist von der Vereinsleitung Probefahrt erlitt, wieder ausgebessert ist.. immer neuen, erfrischenden, ermutigenden Thaten ermuntern. betont worden, daß durch den Einfluß der socialen Gesetzgebung Heuerbericht. Mittwochnachmittag erfolgte ein Alarm nach Alle nicht- socialistischen Wähler sucht die Bürgerpartei die organisierte Privatwohlthätigkeit wesentlich , Goll ber Bezirk bu al- ahlbezirt für sich zu gewinnen. entlastet worden fei. Freilich sind ihr auf der andern Seite dem Stettiner Bebmb of, wo Seer auf dem Dach Feuer ge fagt der neue Aufgaben erwachsen, die zum Teil ihren Schwerpunkt in der fangen hatte. Früh 5 1hr fam Am Nordhafen 6 ein Dachstuhl­bürgerparteiliche Wahlansschuß in einem Schreiben, das er den Ergänzung der socialen Gesetzgebung suchen müssen. So wurde denn brand aus, der Bodenverschläge und einen Teil der Dachkonstruktion " so muß jeder nicht- socialistische in der Generalversammlung von dem Plan berichtet, eine besondre zerstörte. Dienstagabend 7 Uhr war strautstraße 13 ein kleiner Neue Gegen 10 Uhr brannte Wähler seine Pflicht thun; dann, aber auch nur dann ist der Einrichtung zwecks Fürsorge für Erkrankte und Zimmerbrand abzulöschen. Sieg unfer."" Dann, aber auch nur dann", rechnet also Genesende zu schaffen und damit eine der wesentlichsten Auf- riedrichstraße 5-8 in der alten Kaserne das Zwischengebält. Gegen Mitternacht wurde Vahnstraße grober lufug am öffent die Bürgerpartei auf den Sieg! Sie weiß eben, daß gaben des Vereins zu erfüllen, Schutz gegen Verarmung zu ge- lichen Melder verübt, doch konnte der Thäter nicht ermittelt werden. der Kraftprobe", die sie vor den Augen von währen. ganz Berlin ablegen will, die eigne raft nicht ausreicht. Nach einem vom Stadtrath Münsterberg aufgestellten Plan Bur selben Zeit mußte Lothringerstraße 24 ein kleiner Unfre Genossen in Moabit werden die Aufforderung des bürger- will der Verein helfend auf dem Gebiete socialer Fürsorge ein- Bimmerbrand beseitigt werden. Außerdem hatte die Wehr Frieden­parteilichen Wahlausschusses mit entsprechender Aenderung auch als greifen, soweit nicht die Organe der socialpolitischen Gesetzgebung traße 47 noch einen unbedeutenden Brand abzulöschen, der durch at sie gerichtet betrachten:" Soll der Bezirk der Socialdemokratie Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Versicherungsanstalt- übergekochtes Fett entstanden war. erhalten bleiben, so muß jeder socialistische Wähler seine hierzu berufen sind. Pflicht thun; dann, aber auch nur dann ist der Sieg unser." Pflicht Die Stadt Berlin als Universalerbin. Der verstorbene jedes socialistischen Wählers ist es, nicht nur selber am 9. März an Privatgelehrte Dr. Fedor Jagor hat dem B. T." zufolge in der Wahlurne zu erscheinen und seine Stimme für den Arbeiter seinem Testament, welches am 24. d. M. eröffnet wurde, die Stadt kandidaten Glocke abzugeben, sondern bis zum Tage der Wahl auch Berlin zur Universalerbin ernannt. Der Stadtrat Friedel, der Geh. die Säumigen anzuspornen und die Gleichgültigen Medizinalrat Prof. Dr. Fritsch von der hiesigen Universität und der zu belehren. Die Bürgerpartei betreibt eine wohlorganisierte Justizrat Arndts sind zu Testamentsvollstreckern ernannt worden. Hausagitation, und zwar mit allen Mitteln der Beeinflussung, die Ueber die Bedingungen und Bestimmungen, welche der Stadt auf ihr gegenüber den Gewerbetreibenden und Beamten zu Gebote erlegt find, wird diese zunächst vor der Annahme des sehr beträcht­stehen. Die Socialdemokratie fann und will sich dabei nur des lichen Nachlasses sich zu äußern haben. Mittels der Aufklärung bedienen. Das ist allerdings schwerer der - um so ehrenvoller ist aber ein Sieg, der mit diesem Mittel errungen wird.

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Aus den Nachbarorten. Am Sonntagnachmittag 4 Uhr findet im Lokal von Schmauser eine Bartei- Angelegenheiten in den Vororten. Adlershof . Boltsversammlung statt, in welcher Dr. Bruno Wille über Giordano Bruno " sprechen wird. Weiter folgt Bericht der Fünfer- Kommission über ihre Thätigkeit und zwedentsprechende Vorschläge. Zur Agitation für diese Versammlung findet am selben Tage vormittags 8 Uhr eine Iugblattverbreitung vom Lokal Schnaufer aus statt. Wilmersdorf . Zu der am 5. März von 10-2 und 3-6 1hr stattfindenden Gemeindewahl findet am Freitagabend eine Ingblattverbreitung statt. Die Genossen werden ers sucht, fich zahlreich daran zu beteiligen. Treffpunkt: Wittes Boltsgarten, Berlinerstr. 40. Rohr, Bariser- und Fasanenstraßen- Ecke. Rudloff, Friedenauer Viertel, Bruchsalstraße. Halensee , Brasse, Ringbahnstraße.-

über: Weien und Bedeutung der Konsumgenossenschaft. Frauen­und Mädchen Bildungsverein zu Rigdorf. Heute abend 8 1hr Versammlung bei Thomas, Hermannstr. 48-50. Vortrag des Herrn Dr. Zadek über: Pest und Influenza. Ausgabe der Billets zum Stiftungsfest.

Die Berliner Paketfahrt- Aktiengesellschaft bringt zur öffent­lichen Kenntnis, daß sie ein anr 1. März d. J. in Kraft tretendes neues Tarifbuch herausgegeben hat. Die wesentlichsten Unterschiede Die hygienischen Vortragskurse, welche die Central des neu herausgegebenen Tarifbuchs gegen die frühern bestehen in Tommission der Krantentassen Berlins für die Ar- folgendem: 1. Wegfall der erhöhten Vorortsgebühren, welche jetzt beiterschaft veranstaltet, sind nunmehr bei dem wichtigen Kapitel: den Stadtsendungen gleichgestellt sind: 2. Herabjegung der Gebühren Schöneberg . Am Donnerstagabend 8 Uhr findet im Selubhause, Hautpflege und Kleidung" angelangt. Auch die dieses für Sendungen höherer Gewichte. 3. Erhöhung der Gebühr für Hauptst. 5/6, eine öffentliche Versammlung, speciell für die Thema behandelnden Vorträge werden hoffentlich bei der Arbeiter- Pakete bis 1 kilogramm von 10 auf 15 Pf. 4. Einführung von Frauen berechnet, statt. Frau Adele Gerhard hält einen Vortrag schaft das gebührende Intereſſe erregen und einen recht großen Bestellgebühren bei Paketen bis 10 stilogramm 5 Pf., über 10-50 Zuhörerkreis finden. Denn auch auf dem Gebiet von Hautpflege und Kilogramm 10 Pf., über 50 Kilogramım 20 Pf. Sleidung herrschen ja vielfach noch allerlei Vorurteile der verschiedensten Art und bedingen ein Verhalten, das oft im ausgesprochensten Gegensatz Neue Postwertzeichen. Die zur Frankierung für offene Orts­zu den Geſetzen der Hygiene ſteht. Es sei mur z. B. an die mannigfendungen( Postkarten und Drucksachen bis 50 Gramm) vom 1. April fachen Modethorheiten erinnert, denen ja wohl das Proletariat weit ab dienenden Freimarken zu 2 Pf. sowie Postkarten zu 2 Pf, und weniger zuneigt, als die andren Bevölkerungsklassen, von denen es 2+ 2 Pf.( Antwortkarten) sind jetzt fertiggestellt und werden in der Sehr besorgt um das Wohlergehen der Bürger scheint die sich aber auch nicht ganz freizuhalten vermag, zum Teil sicherlich nächsten Zeit den Postanstalten zugeben. Zunächst gelangen Marken Polizeiverwaltung in Strasburg i. 11. zu sein. Wir meldeten deshalb, weil klare Borstellungen darüber fehlen, wie nach den Ge- mit dem bisher für die untersten Werte verwendeten älteren Marken- vor 14 Tagen, die Auflösung einer gut besuchten öffentlichen Ver­fetzen der Gesundheitspflege die Kleidung zu gestalten ist. Deshalb bilde( Wertbetrag in ovalem Rahmen mit der Kaiserkrone) zur Aus- sammlung und teilten mit, daß der überwachende Polizeibeamte hoffen wir, daß bei diesen Vorträgen gerade auch der weibliche gabe, jedoch nicht vor dem 29. März. Später findet das für die nicht dazu zu bewegen war, die Gründe der Auflösung zu nennen. Teil der Bevölkerung zahlreich vertreten sein wird. neuere Pojiwertzeichenjerie angenommene Germaniabild Ver- Auf die von dem Einberufer der Versammlung beim Bürgermeister Es sprechen über das Thema:" Hautpflege und Kleidung" am wendung.mo erhobene Beschwerde ist demselben mumehr der Bescheid zugegangen, Donnerstag, den 1. März, Dr. H. Wehl in der 80. Gemeindeschule, Wrangelstr. 128, Dr. P. Richter in der einigen Wochen durch Fälschung von Pfandscheinen des für Leben und Gesundheit der Versammelten" Schwindel mit Pfandscheinen. Ein neuer Schwindel ist seit daß die Auflösung der Versammlung wegen Ueberfüllung des Lokals und der damit verbundenen Gefahr 84. Gemeindeschule, Seibel str. 31/32, Dr. A. Boeck in der töniglichen ei hamtes ausgeführt worden. Die Schwindler 118./127. Gemeindeschule, Pant st r. 8, und Dr. D. Bloch in der manipulierten in folgender Weise: Sie kauften in Verbrecherlokalen erfolgt sei. 107. Gemeindeschule, Genthinerstr. 4. Es folgen dann am und Herbergen königliche Pfandscheine, oder sie erwarben minder­8. März die Serren Dr. M. Bischofswerder in der wertige Uhren und Goldfachen und versezten diefelben beim lösungsgründe mit ihrem Namen beden werben. 110./174. Gemeindeschule, Schönhauser Allee Nr. 166a, föniglichen Leihamte, wobei sie sich entweder gefälschter In der Allgemeinen Ortskrankenkaffe zu Charlottenburg Dr. P. Bernstein in der 189. Gemeindeschule, Stephan- oder rechtswidrig erworbener Legitimationen bedienten. So macht sich eine lebhafte Bewegung gegen die Leitung der Kasse straße 27, und Dr. A. Boeck in der 40. Gemeindeschule, dann entfernten die Fälscher mit einer äzenden Flüssigkeit den geltend. In einer dieser Tage abgehaltenen außerordentlichen General­Gneisenan str. 7. Namen des Verpfänders, sowie die Pfandsumme und die Tage dar- versammlung wurde gegen den Vorstand zunächst der Vorwurf er­Auch diese Vorträge stellen für sich ein Ganzes dar und können stellenden Zahlen und die Bezeichnung des Wertgegenstandes. An hoben, daß er die Einberufung einer ordnungsmäßig beantragten daher auch von solchen besucht werden, welche die voraufgegangenen die freien Stellen, setzten sie jodam einen andren Namen, einen Generalversammlung verweigert habe. Ferner wurde gerügt, daß Vorträge nicht oder nur zum Teil gehört haben. Der Eintritt andren Wertgegenstand, 3. B. statt einer einfachen silbernen ein nicht der Generalversammlung angehörendes Mitglied in den ist unentgeltlich. Eine Legitimation ist nicht Cylinderuhr, welche mit 4 M. belichen war, eine doppel- Borstand gewählt sei und daß der frühere Vorsitzende der erforderlich. Stadtverordneter Richard tapslige goldene Anker- Remontoiruhr, deren Beleihungssumme Kasse, in Richard Arnold, 31/2 Jahren Schülerkarten. Der Leitung der Stadt- und Ringbahn kann fie mit 170 M., und deren Taye fie mit 250 M. der Ausübung seines Amts die Summe von etwa 1500 M. für bes man im großen und ganzen nicht den Vorwurf machen, daß sie zu angaben. Diese so gefälschten Pfandscheine verkauften sie an Trödler, fondere Bemühungen liquidiert und empfangen habe. Das Kaffen­bureaukratisch verfährt. Namentlich unterscheidet sich ihr Verhältnis Pfandleiher und Handelsleute für zum Teil recht erhebliche Summen. mitglied Wilhelm Sabor, das diese Beschwerden erhob, beantragte zu den Abonnenten recht vorteilhaft von der offenen Feindseligkeit, Die Fälschungen sind in einzelnen Fällen sehr geschickt gemacht, in u. a. die Wahl einer Kommission von fünf Mitgliedern, deren Auf­mit der die Große Berliner" alle behandelt, die das Unglück haben, anderen Fällen dagegen jo plump ausgeführt, daß es schwer ver- gabe es sein soll, für Rückerstattung der der Beschwerde zufolge Arbeiter- Wochenkarten oder Monatskarten benutzen zu müssen. ständlich ist, wie die geschädigten Personen, die doch mit Pfand- unrechtmäßig erhobenen Gelder zu sorgen. Nachdem die gegen den

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ilus foll verlangen, ob auch die höheren Instanzen solche Auf­