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die Feststellungen über die Heeresmaffen der von den Römern| Banik über Bord. 125 Personen, unter ihnen 100 arabische Metta­bestegten germanischen und gallischen Stämme. Die Verführung, die pilger, fanden den Tod. Kaum ein Jahr später, Ende Juli oder Zahl der Gegner auf Hunderttausende anzugeben und dadurch den Anfang August 1909, verbrannte der englische Dampfer Waratah", Ruhm des Siegers zu erhöhen, war zu groß. als daß schon die der von Durham   nach London   unterwegs war; 800 Personen, dar­römischen Feldherren, später das Volk und die Geschichtsschreiber ihr unter 92 Passagiere, fanden den Tod; von dem verunglückten Schiffe Eine Brandkatastrophe nicht hätten erliegen sollen. Wenn noch Friedrich II.   und Napoleon   wurde nie wieder eine Spur gefunden. von der Stärke ihrer Heere teine genaue Kenntnis besaßen oder auf See, die in allen ihren Einzelheiten an das neueste Unglüd auf wenigstens feine genauen Angaben hinterlassen haben, so gilt das auf dem Volturno  " erinnert, ereignete fich am 7. April 1910 im felbe für Cäfar in verstärktem Grade. Daß die römischen Heere Aermelkanal  . Der Dampfer Cairnrona", der mit 900 Bassagieren nicht besonders zahlreich gewesen sein fönnen, geht schon daraus her- von London   nach Portland   unterwegs war, fiel mitten im Kanat bor, daß sie mit Germanien nicht fertig werden konnten und sich im einer Reffelerlosion zum Opfer. Da mehrere Schiffe in der Näve wesentlichen damit begnügen mußten, die Grenzen des Reichs gegen waren, so konnten die Passagiere und Mannschaften gerettet werden. Eindringlinge zu schüßen. Es ist immerhin imposant, daß dies Ziel Das sind nur einige der großen Brandkatastrophen, die sich im während des Kaiserreichs erreicht wurde, und zwar für etwa 300 legten Jahrzehnt auf See ereignet haben. So manches andere Jahre, die längste Friedensdauer der Weltgeschichte. Schiff, das sich auf wenig befahrenen Straßen in fernen Meeren beiand, mag ebenfalls durch Feuer vernichtet und mit Mann und Maus untergegangen sein. Erichreckend groß ist die Liste der Dampfer und Segler, die alljährlich den schützenden Hafen verlassen, um niemals ihr Ziel zu erreichen. Stürme und Wogen, Klippen und Untiefen mögen den meisten von ihnen zum Verderben ge­Wie viele von diesen verschollenen Schiffen den worden sein. niemand weiß es. Flammen zum Opfer gefallen find

Schließlich behandelte Delbrück   den Einfall der Normannen nach England und stellte auch hier fest, daß die Zahl der Eroberer niemals sehr groß gewesen sein fann. Sie wären gar nicht im­stande gewesen, große Armeen aufzubringen, sondern nur fleine Banden, die aber aus wirklichen Kriegern bestanden und daher felbst ein großes und reiches Land unterwerfen konnten, wenn es eines disziplinierten Schußes entbehrte. Wilhelm der Eroberer   hat nicht 60 000, auch nicht einmal 32 000 Mann gehabt, wie die Geschichts­schreiber geglaubt haben, sondern nur 6-7000. Harald aber hatte ihnen wahrscheinlich nur 4000 Mann entgegenzustellen.

Kleines feuilleton.

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Hauswirtschaft.

Preißelbeeren. Die Preißelbeere, die in Mitteleuropa  große Strecken Landes in Wäldern und auf Bergen mit ihren zier­lichen eirunden, immergrünen Blättchen bedeckt, aus denen die roten Fruchtträubchen hervorleuchten, ist eine der gesundesten Wildfrüchte. Zwar ist sie roh nicht genießbar, aber mit Buder eingekocht, liefert sie eine ebenso wohlschmeckende wie haltbare Konserve. Ihr natür­licher Gehalt an Ameisensäure und Benzoösäure ist die Ursache ihrer Haltbarkeit. In großen Mengen werden Preißelbeeren gegenwärtig Leider find sie in diesem aus Schweden   bei uns eingeführt. Aber wer es irgend erschwingen Jahre nicht so billig wie sonst. einen Vorrat dieser guten Konserve tann, sollte sich doch bereiten, die als Appetit anregende Beigabe zu dick ausgequollener Hafer- und Buchweizengrüße, zu Hirses, Reis- und Griesbrei diese billigen, nahrhaften und sättigenden Gerichte erst schmackhaft macht. Preißelbeeren eignen sich auch zur Mischung mit anderen Früchten; Sie werden dadurch ausgiebiger, während sie zugleich etwas von ihrem allzu herben Geschmad verlieren.

Schiffsbrände. Unter allen Schrecknissen, die auch bei der heutigen hohen Entwickelung der Technik und der modernen Eicher heitseinrichtungen den Seefahrer bedrohen, gibt es faum etwas Ent­fegensvolleres als der Ruf:" Feuer an Bord!" Umgeben von der unendlichen Wasserwüste des Ozeans, sehen sich Passagiere und Mannschaften des von den Flammen ergriffenen Schiffes einem furchtbaren Geschick gegenüber, sofern es nicht gelingt, des Feuers rechtzeitig Herr zu werden, oder wenigstens das Fahrzeug, wenn es nicht mehr zu retten ist, durch Hinablassen der Boote zu verlassen. Aber auch dieser letzte Ausweg bietet, wie erst jetzt wieder die Katastrophe auf dem Dampier Volturno" gezeigt hat, feineswegs Preißelbeeren müssen in tiefer Schüffel in wiederholt erneutem immer Rettung vor der drohenden Lebensgefahr. Bei stürmischer Waffer gewaschen werden, wobei man die Blättchen und andere See find die Boote dem Spiel der Wellen preisgegeben; ent- Unreinigkeiten sorgfältig auslieft. Ueberreife Beeren sinken dabei auf Sie brauchen nicht weggeworfen weder sie zerichellen an den Wänden des verlassenen Schiffes den Boden der Schüffel. toche sie für sich zu Kompott, am besten oder sie werden, wenn dieses untergeht, durch den gewaltigen Strudel, zu werden; man der dabei entsteht, mit in die Tiefe geriffen. Aber selbst die Rettungs- zu Mus, das schnell weggegessen wird, oder bereite daraus Suppe boote, denen es gelingt, aus der gefahrbringenden Nähe des dem oder eine rote Grüße. An Zuder rechnet man beim Einmachen Untergange geweihten Dampfers oder Seglers zu entkommen, fönnen, ½ Pfund auf jedes Pfund Beeren. Man kann sie auch ohne Zucker der Gewalt der Elemente preisgegeben, gar leicht fentern. einkochen und diesen erst beim Gebrauch zufügen.

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und rasch

Feuer an Bord ist im allgemeinen häufiger als der Laie im See­Preiselbeeren mit 8uder. Die Beeren werden mit wesen vermutet. Man kann als ziemlich sicher annehmen, daß von ungeblautem Streuzuder gemischt und ohne Wasserzufah auf manchen Schiffsbränden die Paifagiere gar nichts erfahren. Das schwaches Feuer gestellt. Sobald sich Saft bildet, verstärke man wird immer der Fall sein, wenn der Brand an Bord recht das Feuer. Nach dem Aufkochen läßt man die Beeren noch fünf zeitig entdeckt wird, und wenn die Gewißheit besteht, daß Minuten forttochen, nimmt sie mit dem Schaumlöffel heraus, legt unauffällig gelöscht werden fann. In fie in Steintöpfe, läßt den Saft noch etwas eintochen und gießt ihn früheren Jahrzehnten soll es gelegentlich vorgekommen fein, über die Früchte. Die Töpfe werden mit Bergamentpapier ver­daß verwegene Kapitäne mit brennenden Kohlenbunfern den sicheren schlossen. Hafen verließen, weil sie die Kosten der Entladung und des un­Preißelbeeren mit Birnen. Auf 5 Pfund Preißel freiwilligen Aufenthalts scheuten. In unseren Tagen wird ein beeren nimmt man 3 Pfund Birnen, am besten Bergamotten, und Kapitän ein solches Wagnis allerdings faum mehr ristieren, mag 21%, Pfund Zucker. Die Preißelbeeren werden, wie angegeben, vor­fich nun ein Feuer in den Kohlenbunkern oder im Laderaum be- bereitet und gefocht. In dem Saft läßt man die geschälten und in merkbar machen. Es find das auch die Teile des Schiffes, in denen Spalten geschnittenen Birnen weich kochen und fügt zuletzt die am leichtesten ein Feuer auskommen tann. Ein Brand oberhalb der Beeren hinzu, die noch einmal aufkochen müssen. Das Kompott Wafferlinie oder in den Zwischendedkräumen wird faum je gefährlich wird in Steintöpfe gefüllt und nach dem Erkalten mit Bergament­werden können, da es ja nie an Waffer zum Löschen fehlt. Die Schiffsmaschinen liefern auch mit Leichtigkeit den nötigen Drud für die Bumpen) außerdem besteht die Möglichkeit, den Brand dadurch au löschen, daß man Dampf von den Kesseln in den brennenden Raum einströmen läßt und so die Flammen erstickt.

Die Art der Ladung spielt bei der Feuersgefahr ebenfalls eine große Rolle. So kann z. B. bei vielen Gütern Selbstentzündung eintreten, z. B. bei Baumwolle, die in großen Ballen zusammen­gepreßt verladen wird. Selbstentzündung ist auch gewöhnlich die

Ursache der Brände in den Kohlonbunkern.

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papier verbunden.

eintochen.

Ebenso fann man Preißelbeeren mit Aepfeln oder mit abgezogenen Pflaumen, auch mit Brombeeren Auch kann man fertiges Preißelbeerkompott beim Anrichten mit Apfelmus vermischen. Ferner schmeckt es sehr gut, wenn man es mit etwas roher Milch gemischt zu Tisch gibt.

Preißelbeeren mit Mohrrüben. Auf 5 Pfund Breißelbeeren nimmt man 2% Pfund Buder und ungefähr 1 Bfund 1, Mohrrüben, die sauber geputzt, getaschen und in fleine Würfel ge­schnitten werden. Sie werden in dem Preißelbeerfaft weich gefocht, zum Schluß mit den Beeren vermischt, nochmals aufgefocht, in Stein­töpfe gefüllt und wie vorher angegeben weiter behandelt.

Unter allen Schiffsbränden unserer Zeit, war bei weitem der schrecklichste der des General Slocum", eines New Yorker Bergnügungsdampfers, der am 15. Juni 1904 angesichts des New Yorker   Hafens im East River   in Flammen geriet. Rund 1500 Men­scheu, Mitglieder der deutsch   lutherischen St. Markus Gemeinde in Note Grüße. Preißelbeersaft wird mit etwas Wasser ver­New York, die einen Ausflug machten, waren an Bord; 1000 von dünnt, zum Kochen gebracht und gefüßt. Zu 1 Liter Flüssigkeit gibt ihnen verbrannten oder fanden den Tod in den Fluten. man 3 gehäufte Blöffel voll Kartoffelmehl oder 2 gehäufte Blöffel Die meisten Umgekommenen waren Frauen und Kinder; voll Maismebl, das in faltem Wasser Har gerührt wurde. Auch kann in verschwindender Minderzahl an Bord man 3 gehäufte Löffel voll Sago   oder 4 Löffel voll Gries, in faltem dieses alten Raddampfers gewefen. Der nächste große Schiffs Wasser geweicht, statt des Mehls verwenden. Kartoffelmehl muß brand auf hoher See ereignete sich am 24. November 1908 im unter Rühren 4 Minuten, Maismehl 8 Minuten, Sago   und Gries Mittelmeer. Der von Liverpool   nach Alexandrien   bestimmte Dampfer 10-15 Minuten kochen, um gar zu werden. Die Speise wird in Sardinien  " der Papayanni- Dampfschiffahrtsgesellschaft in Liverpool   eine mit Wasser ausgefpüte Form gefüllt und nach dem Erkalten geriet eine Seemeile von Malta   entfernt in Brand. Die Passagiere, gestürzt. Man speist die rote Grüße mit frischer Milch. 200 an der Zahl, und die Befaßung sprangen bei der ausgebrochenen

Männer waren

m.

Kt.

Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.