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wenn nur erst einer mit dem Scheintoten anbandeln mochte! mal es sah, daß es doch nicht ganz im Stich gelaffen wurde, denn Bon hinten her hörte er endlich den großen Rabenvater mit einer turz vor ihm lag ein fetter Truthahn mit abgebissenem Kopf! Außer tiefen rauhen Rabenstimme ihn anreden. Sich umguden? Beileibe diesem Truthahn gab es im Hof noch dreizehn Truthühner. Alle nicht! diese hatten einmütig das Schicksal ihres hahnes geteilt, überall im Hof lagen sie herum. Sämtlich waren sie in Stücke zerrissen. Und die etwas abseits im Felde mit blutiger Schnauze stand, das war die alte Füchsin, die herüberäugte, wie ihr Baby mit dem Kapaun fertig werden würde.
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indes
Da fühlte er an den äußersten Haaren der Standarte ein vor fichtiges Bupfen. Wie elektrische Freudenschläge zuckte das durch feinen roten Fuchsbalg. Nun zupaden? Er wäre nicht Reinide Boß! Wie dummvertraut der alte Rabenbater nun mit gröhlender Stimme neben seine Nase heranhüpft und ihm in den listigen Aug- Die weiblichen Wesen scheinen auch hier besser zu sein als die fchliz starrt. Da haps hat er ihn beim Schlafittchen. ,, Gröh" männlichen. Man höre nur von der alten, schon ziemlich lahmen macht der Schwarze noch, dem die Augen vor leberraschung heraus Füchsin, die bei Beckmanns auf dem Hofe an der Kette lag. Herr quellen. Zwei Sprünge macht Reineke Voß noch im Grafe mit dem Beckmann hatte drei junge Füchse in einem Drahtfäfig mit nach schwarzen Fraß in den blanken Zähnen, zwei tolle Freudensprünge. Hause gebracht. Sein erstes war natürlich, seine fleinen Spizmäuler Er lacht den Rabenchor aus, der Zeter und Mordio frächzt aber der alten Füchsin zu zeigen. Kaum erblickte diese die fremden plöglich macht er ein verdugt ernstes Gesicht. Er äugt nach etwas Jungen, fo medelte sie wie ein Hund mit der Lunte, rannte an der Blizendem, das einem Kugellauf verteufelt ähnlich sieht. Er möchte Kette wie besessen vor Freude hin und her und wollte in den Käfig noch flüchtig werden. Dann sieht er noch ein Räuchlein, einen hinein. Herr Beckmann aber, der die fannibalischen Gewohn fleinen Knall hört er- macht noch einen leinen Freudenhopser heiten dieses Geschlechts kannte, ließ den Käfig zurückrücken. und dann sieht er und hört er nichts mehr. Onkel Valentin hebt Am Abend bei der Fütterung war er nicht wenig ihn an der Blume, an der Schwanzipize, mit bergnügtem Blick erstaunt, als die alte Füchsin das Pferdefleisch, das sie belam, nicht fraß, sondern empor. unter beständigem Winseln in Hier nahm er doch wenigstens den Ruhm der Schlauheit mit in der Schnauze bor den jungen Füchsen hin und hertrug. die ewigen Jagdgründe. Aber ich habe ihn selbst an anderer Stelle Nun wurde sie in den Käfig bineingelaffen. Das Blögliche gesehen, in der Nähe von Dessau bei einer Treibjagd, wo er sich des freudigen Herausspringens ließ aber die Jungen erschrecken. ebenso dumm wie blutgierig zeigte und das einem Angehörigen Dazu fiel der Alten noch vor Freude das Fleisch aus den Zähnen, feiner eigenen Familie gegenüber! Ich stand an einem reifen Korn- und schon stehen sie mit blanken Zähnen, zu blutigem Scharmüzel feld, dessen gesunder Duft mir tief in die Lungen quoll. Eben hatte bereit, sich gegenüber drei fleine und ein großer Rachen! Dann ich den Gewehrkolben an die Wange gelegt, um einem Rotrod", tommen sich die Nasenspizen näher, ein stummes Verhandeln tritt der angeschossen war und start schweißte, den Rest zu geben. Da ein, in den Ruten zeigt sich ein zustimmendes Wedeln, und nun sehe ich, wie, die Nafe auf der blutigen Spur, ein zweiter Fuchs stürzen alle in wahnsinnigster Freude durcheinander und in luftigstem aus dem Kornfeld heranichnürt. Jetzt hat er seinen Kollegen Stazbalgen wälzen sich die Körper der Alten und der Jungen ohne und mit ein paar mächtigen Sprüngen ist er Ende durcheinander. Einmal beginnen diese an dem Gesäuge bei ihm. Rücksichtslos fällt er über den ermatteten Krüppel der Alten, das öfter ihre Nasen streift, herumzuschnüffeln und her, als sei er ein armer schwacher Hafe oder eine junge Reh- herumzufnabbern mit den scharfen kleinen Zähnen. Da wird es der zide, die sonst zu seiner gewöhnlichen Beute gehören. Ich lasse Füchsin unheimlich und, die Nute eingezogen, zieht sie es vor, sich das Auge vom Korn und sehe mit nicht geringer Ueberraschung den drei fleinen Rachen etwas zu entziehen. Seitdem verlangte fie dieser Aeußerung von verwandtschaftlichen Gefühlen zu. Der ältere, nie mehr in den Käfig hinein, aber ihr Pferdefleisch hat sie doch angeschossene Fuchs steht ihm mit brennenden Sehern und offenem noch mit der Liebe einer zärtlichen Pflegemutter stets mit den kleinen Rachen gegenüber, nachdem er ihn durch plötzliches Umberwälzen an Pfleglingen geteilt. der Erde vom Nacken geschüttelt hat. Zwanzig, dreißig Schritt davon toben und schreien die Treiber, etwas weiter Inallen immerzu Schüsse und trotzdem springt diefer rohe Rotrod, dem die Blutgier aus den Zähnen trieft, seinem ziemlich wehrlofen, halb lahm geschoffenen Better an den Hals, würgt ihn und erhält im gleichen Moment zur Belohnung eine Kugel von mir, die alle Bosheit von ihm nimmt und ihn friedlich neben den noch etwas zappelnden Gewürgten hinlegt.
erkannt
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Früher waren bei uns die Fuchsjagden" noch nicht so selten wie heute, wo die Rotröde faft nur noch auf Schwarzwild jagen oder auch, nach englischem Muster, auf den Herrn Löffelmann". Dieser ist ja sonst auch ein Jagdtier des eigentlichen Rotrods", der genau weiß, wie ihn jeder Grünrod behandeln wird, wenn er Jeinen Pelz nicht früh genug 11t Sicherheit bringt. Darum ift er an einigen Stellen schon so raffiniert geworden, fich beim Dachs einzulogieren, um seine Spur Selbst junge reizende Füchschen zeigen schon solche nichtswürdige zu verwischen und den zweibeinigen Feind mit der Flinte unterm Zuneigung zu ihren fleinen Geschwistern. Man fann faum etwas als Arm an der Nase herumzuführen. In dem Souterrain, wo sich ein aierlicher, ergößlicher und reizvoller bezeichnen, als dies muntere Fuchs bei Meister Grimbart einlogiert, halten diese beiden auf Grimbart ist überhaupt nicht erbaut, auch Miteinander- Herumpurzeln und Sich- Durcheinanderwälzen solcher reinliche Scheidung. jungen, schon ungemein gelentigen und geschmeidigen Fuchsfamilie. nur den Eingang mit einem so verrufenen Gefellen teilen zu Aber wie ernüchtert ist man, wenn bei dem einen Moment etwas müssen. Liegt er zufällig in der Sonne vorm Bau, wenn der hiziger werdenden Gefecht der unsäglich flinken und so Eindringling heimfebrt, so iagen sie sich nur mit blanken Zähnen rührend spielerischen Pfötchen und bei dem zärtlichen Zuguten Tag. Eine Freundschaft aber, wie sie selbst schon zwischen beißen der jungen Zähne plötzlich eines der liebenswürdigen Kaninchen und Fuchs vorkam, ist hier zwischen Wirt und Gast für Füchschen eine kleine Wunde davongetragen hat, aus der es ewige Zeiten ausgeschlossen. So vereinzelt der Rotrock" auch infolge der allgemeinen Ver
blutig tropft und nun, wie auf stille Verständigung, mörderisch
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die übrigen, sonst so anmutigen Schnäuzchen fich auftun, folgung und nicht zuletzt durch sein In- Mode- kommen" geworden mit aller Blutgier des Raubtiers über den entsetzten Bruder ist, selbst nahe bei Berlin fann man ihm noch Visite machen. Eines herfallen und ihn in wenigen Sekunden zerfleischen und Abends lag ich vor wenigen Wochen im Dämmer der schönen Havelzu einem graufen blutigen Klümpchen zerfeßen und entstellen! Das landschaft des Wannsees, Cladow gegenüber. Da mußte ich plög habe ich bei einem Förster mit angesehen, der eine ganze Fuchs lich, wie unterm Fixieren eines gewissen Blickes, zur Seite schauen familie ausgegraben hatte. und wer stand da, fünfzig Meter weiter, neben einer Kiefer Als ich am nächsten Tage einem anderen Grünrock des gleichen nun er! Sein Chemisett leuchtete, seine Lichter starrten, und dann Forstes, der zur Satte Milch bei meinem Sommerwirt einfehrte, schlich er gelassen ins Schilf, vor dem er mich bei seinem Fang meine Empörung über diese Allzugefräßigen aussprach und meinte, nach einer Plöße oder einem Hecht dann vergeblich antichambrieren es fönne fich nur um einen Einzelfall handeln erzählte mir dieser ließ. Wildmeister: Ich hatte das Pech, eine säugende Füchsin anzuschießen. Sie lahmte so stark, daß sie sich nicht weiter schleppen konnte. Da Tegte ich fie das Maul sperrte ich ihr natürlich etwas furz vor ihrem Bau in eine niedrige Mulde, damit die jungen Füchse zu ihr tommen tönnten. Ich konnte die erst am anderen Morgen ausgraben. Wie ich aber zu der Arbeit ankam was denten Sie, was da noch von der alten Füchsin da war? Ein paar Knochen und das gerriffene Fell! Die Kinder hatten sich ihre Mutter gut schmecken Tassen!
Die Damen, die ihr fleines Kinn in das weiche Fell des roten Modehelden schmiegen, werden ein Grauen bekommen vor der wilden Blutgier des lebeltäters. Damit sie die schöne Trophäe aber nicht mit allzu großer Genugtuung tragen, will ich noch von einer anderen Fuchsmutter erzählen, die freilich nicht so heldenhaft war, daß sie noch eines ihrer Jungen im Maule rettete, als fie ausgegraben wurde. Sie hatte sich vorher früh genug in Sicherheit gebracht, und nur einer der jungen Füchse wurde auf das Gut getragen, in dessen Nähe der Bau war. Der Verwalter des Hofes zwängte dem fleinen Räuberhals ein Hundehalsband um- und wie unraftig und ungebärdig sich auch Reinete jun. anstellen mochte, er mußte sich dies Gängelband gefallen lassen und wurde für die Nacht vorm Fenster des Verwalters an einen Baum gebunden. Am anderen Morgen hatte sich das Füchslein trübfelig in sein Los ergeben, zu
Kleines feuilleton.
Mufit.
A. Rath.
Musikliteratur.„ Edition Schott" heißt heißt ein neues, auf Verbilligung der Musikliteratur abzielendes Unternehmen der Verlagsfirma B. Schotts Söhne in Mainz , das unlängst ins Leben getreten ist. Das gleiche Prinzip, das der Reclamsche Verlag seit einem halben Jahrhundert in seiner„ Univerjalbibliothek" berkörpert, wird unseres Wissens nun zum erstenDer enorme Reichtum an mal auch auf die Musik angewendet. Tonwerken jeder Art, dessen sich gerade auch die deutsche Nation zu rühmen hat, ist der breiten Boltsmasse größtenteils noch immer unerreichbar geblieben, da selbst sogenannte Voltsausgaben" in den meisen Fällen noch unverhältnismäßig kostspielig waren, ohne deshalb auch gleichzeitig praktischen Bedürfnissen hinsichtlich klar. fäßiger Uebersicht des Notensystems, vereinfachter Vortragszeichen, Angabe des Fingersatzes usw. zu entsprechen. Nun scheint man diese Uebelstände beseitigen zu wollen. Im gesamten Buchhandel hat sich mehr und mehr die Tendenz geltend gemacht, die Literatur