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eine gewaltige Entwicklung vermutet, der Vermittlungsort sein. Die die Pflanzen schrieb. Um die Wende der christlichen Zeitrechnung Häfen des Bugetsunds werden aller Wahrscheinlichkeit nach für die Ostwestschiffahrt durch den Kanal die gegebenen Endpunkte sein. Darunter dürfte San Francisco doch leiden, wenn auch bei der Verkehrssteigerung zu erwarten steht, daß es nicht rückwärts gehen
wird.
Physikalisches.
gab es noch einige wenige Schriftsteller auf diesem Gebiete, dann aber folgt eine leere Zeitspanne von rund einem Jahrtausend, ehe der Deutsche Albertus Magnus mit einer großen Botanik auftrat. Aber erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts schufen eine Reihe deutscher Botaniker( darunter Leonhard Fuhs, nach dem die Fuchsien Kräuterbücher", benannt sind) die berühmten illustrierten
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weiter,
Warum sind die Bäume grün und der Himmel die die ersten Anfänge der wissenschaftlichen Botanit darstellen. blau? Man hat als die einfachste Definition eines Naturforschers Im Stil der Kräuterbücher schritt die Wissenschaft bis man dann zu Anfang des 17. Jahrhunderts mehr die Formel vorgeschlagen: er sei ein Mensch, dem das fragwürdig als 5000 Pflanzenarten fannte. Diese Masse forderte eine sei, was allen anderen Menschen selbstverständlich erscheine. Einteilung. Die Sprache unterschied bereits Bäume, Sträucher, diesen Scherz erinnern die angestrengten neueren Versuche, die Gräser, Farrnträuter usw., und diese Sammelbegriffe dienten zur Ursache des Himmelsblaus und des Pflanzengrüns zu ergründen. Schaffung eines ersten rohen Systems, das mehr anschaulich als Die erstere Frage erwies sich bei näherem Zusehen immer schwie riger, da alle aufgestellten Ansichten bald mit diesen, bald mit jenen physikalischen Tatsachen in Widerspruch gerieten. Vor allem stellte sich bei dieser Gelegenheit die Wahrheit jener vielbezweifelten Behauptung heraus, duß der Himmel auf sehr hohen Bergen immer dunkler, bei noch größerer Höhe offenbar fast schwarz erscheine. Die naheliegende Meinung, daß die in der Luft schwebenden Staubteilchen eine Brechung des Lichtes, eine Art Filtration übrig läßt, wurde schon durch den Augenschein widerlegt, daß der Himmel bei staubiger Atmosphäre sich immer mehr dem Weiß nähert, in ganz staubfreier Luft dagegen, 3.. auf dem Weltmeer, in schönstem Blau erstrahlt.
wissenschaftlich war. Mit Linné, der zwar ein künstliches System einführte, aber ein natürliches erstrebte, und der vor allen Dingen durch eine fonsequent durchgeführte Bezeichnungsweise erst die systematische Anordnung der Pflanzen ermöglichte, erreichte die Botanik einen Höhepunkt besonderer Art. Aber auch dann noch war und blieb die Benennung und Registrierung der Pflanzen die Hauptsache, und ein hervorragender Botaniker war, wer recht viele dieser Namen
beherrschte.
Humboldts Begründung der Pflanzengeographie als Wissenschaft brachte neues Leben in die Botanit, die moderne Pflanzenlehre aber ist auf Schleiben zurückzuführen, der die besondere Aufmerksam feit auf den aus Zellen zusammengesetzten Bau der Pflanzen lenkte, In dem Hin und Wider der Meinungen hat nun neuestens und auf Darwin , deffen Bedeutung an dieser Stelle nicht ge die Theorie des englischen Physiters Rayleigh am meisten An- schildert zu werden braucht. Bis auf Darwin war die Botanik zu hänger gefunden, wonach sich das Licht an den Luftmolefeln zer- einem hohen Grade eine Herbariumswissenschaft, mit ihm fam die streut, daß hauptsächlich Lichtstrahlen von der Wellenlänge des blauen Lichtes in unser Auge gelangen. Diese Theorie ist natür- fritische Beobachtung der lebenden Gewächse zu ihrem Rechte. Die Zahl derer, die sich unter der botanischen Wissenschaft ein lich daran gebunden, daß sich in einem bestimmten Quantum Luft Ragout aus lateinischen Namen, Zahlen von Staubgefäßen und tatsächlich die zu diesem Phänomen als notwendig errechnete Zahl Stempeln usw. vorstellen, ist noch immer Legion, ein Beweis für von Molekeln befindet. Dies ist nun durch neue Untersuchungen die Mangelhaftigkeit des Schulunterrichts und der botanischen Lite von E. Bauer und M. Moulin erwiesen. Die genannten For- ratur. Eine Menge populärer Schriftchen hat im letzten Jahrzehnt scher nahmen auf dem Montblanc Lichtmessungen vor, die die Rah- tüchtig Breiche gelegt in diese Auffassungen, was anerkannt werden leighschen Voraussetzungen vollständig erfüllten, zugleich aber auch foll, obwohl in dieser Literatur die Lust am Fabulieren Denn völlige Sicherheit über die Ursache des Abendrots gaben. in der Verschönerung der Wissenschaft bisweilen zu weit geht. Das sie fanden, daß das von Staubteilchen in der Luft zerstreute weiße Leben der Pflanze ist auch ohne phantasievolle Butaten, ohne AnLicht eine Verstärkung des Rot im Spektrum des Himmelslichts dichtung einer der menschlichen vergleichbaren Seele usw. märchenbewirkt. Dadurch ist es flar, warum die Sonne in eitel Purpur haft von der ersten Zellteilung im feimenden Samen bis zur und Feuerschein aufgeht und von uns Abschied nimmt, und warum Reifung der Frucht. Unter den Büchern, die in der populären der aufgehende Mond so rot zwischen den Bäumen und Dächern Behandlung der allgemeinen wissenschaftlichen Botanik obenan stehen, emporsteigt und erst hoch am Himmel silbern und weißglühend ist das Pflanzenleben des verstorbenen Wiener Botanikers Professor schimmert. Nichts anderes als die Lichtzerstreuung an den in den A. Kerner( von Marilaun) unübertroffen. Es erschien im Jahre tieferen Schichten der Atmosphäre schwebenden Staubteilchen be 1887 in erster, zehn Jahre später in zweiter Auflage. Gegenwärtig wirkt diese schönen Himmelserscheinungen. Das macht es auch erscheint die dritte Auflage, die der Gießener Botaniter Profeffor verständlich, warum der Sonnenuntergang in der staubigen Steppe A. Hansen besorgt.( Berlag des Bibliographischen Instituts in oder in den morgenländischen Wüsten von so besonderer Lohe Leipzig ; 3 Bände, gebunden zu je 14 M.) Der erste jetzt vorliegende Band behandelt die Bellenlehre und die Biologie Merkwürdigerweise steht nun aber mit diesen Erscheinungen der Ernährung. Diese nüchternen Worte geben keinen Begriff auch das erquickende Grün der Wälder und Wiesen in engstem, von dem Reichtum des Inhalts und den anschaulichen, zahlreichen nämlich in ursächlichem Zusammenhang. Der deutsche Botaniker Abbildungen. Besonders moderne Kapitel find jene, die die Er Ernst Stahl hat neuerdings darauf aufmerksam gemacht, daß nährungsgenossenschaften grünbelaubter Pflanzen und bleicher Pilze unsere Vegetation nicht grün sein könnte, wenn der Himmel nicht und die große, allgemeine Ernährungsgenossenschaft zwischen Pflanzen und Tieren behandeln. Aber auch an allen übrigen Stellen ist das Wert auf den neuesten Standpunkt gebracht. Durch seinen Umfang wird das Werk, eine der besten Zierden der deutschen Literatur, leider vielen unerreichbar. Dafür kann es Arbeiterbibliotheken, die über etwas mehr Mittel verfügen, warm zur Anschaffung empfohlen
umweht wird.
blau wäre.
Diese Tatsache beruht auf der verschiedenen Länge der Wellen des Lichtes. Danach empfindet das Menschenauge diese Wellen länge als rotes, jene dagegen als blaues oder grünes Licht. Die Pflanze, die sich des Lichts als einer Energiequelle bedient, mit deren Hilfe sie ihre merkwürdige Zersehung der in der Luft vorhandenen Kohlensäure in Stoffe, die für ihre Ernährung geeignet sind, besorgt, kann auch nicht alle Wellenlängen ausnüßen. Ihr Apparat ist nur auf eine bestimmte Wellenlänge eingerichtet, die übrigen läßt er durch. Mit anderen Worten: er strahlt sie wider. Der Apparat, mit dem die Pflanze das Licht filtriert, ist das Laubblatt. Sie verwendet die kurzwelligen roten, gelben, wenig von den blauen und gar nichts von den grünen Strahlen. Blau und grün dringen aber in Hülle und Fülle vom blauen Himmels zelt auf sie ein. Und die notwendige Folge ist: ihre Blätter, ihr gesamtes Laub erstrahlt im schönsten saftigsten Grün, einfach deshalb, weil der Himmel blau ist.
Aus dem Pflanzenleben.
werden.
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Erdkunde.
L. L.
Die größten Gletscher der Erde. Das Ehepaar Workman, das mit unermüdlichem Eifer und großen alpinistischen und auch wissenschaftlichen Erfolgen im westlichen Himalaja und im Staraforum arbeitet, hat über seine diesjährigen Forschungen Ende November zum erstenmal vor der geographischen Gesellschaft in London berichtet. Das Hauptziel waren die beiden größten Gletscher der Erde. Den ersten Rang unter ihnen nimmt der Siachen ein, den zweiten der Tarimschehr, die sich später miteinander vereinigen. Vor ihrem Zusammenfluß ist jener 4, dieser über 3 Rilometer breit. Später werden sie durch eine Verengerung des Tals zu einer geringeren Breite zusammengepreßt. Die Forscher Moderne Botanit. Die Botanik hat, wie jede Wissen haben auch mehrere Berichtigungen der Starte des Karakorum vorschaft, ihre Wandlungen durchgemacht. Jhr erstes System war genommen. Der Saltoropaß, der bisher nach dem gleichnamigen zweifellos dasselbe, das noch Heinrich Heine allen anderen vorzog, Gletscher benannt wurde, hat mit diesem nichts zu tun und daher indem er die Pflanzen einteilte in solche, die man essen und solche, den Namen nach dem Bilaphontgletscher erhalten. Der Hochgipfel die man nicht essen kann. Und mit dem Anbau von Gewächsen, des Teramfangri, der bisher au 24 560 Fuß( 7380 Meter) an deren Früchte oder Knollen gut zu essen waren, begann schon in gegeben wurde, ist auf die gewaltige Höhe von 27 610 Fuß längst verflungenen Zeitaltern die angewandte Botanit". Diefe oder faft 8300 Meter bestimmt worden und gehört also au ist in ziemlich stetiger Entwickelung, nur bisweilen von neuen den höchsten der Erde. Hinter der Dstwand des Siachengletschers Methoden und Entdeckungen schärfer aufgerüttelt, bis zur Gegen ist eine neue Gruppe von Riefengipfeln auf der turkestanischen Seite wart fortgeschritten. Viel stärkere Umwälzungen hatte die reine entdeckt worden, eine andere oberhalb des sogenannten SilberthronBotanit" durch machen, die das Studium der Pflanzen plateaus. Die höchste Spize der legten Gruppe von 7317 Meter nach allen Ridungen betreibt, ohne den Grad der Nüz- Höhe hat den Namen der Königin Mary von England erhalten. Auf lichkeit für den Menschen voranzustellen. Die alten Kultur- dem Siachengletscher sind einige Reste alter Baulichkeiten in großer böller fümmerten sich wenig um die Vielheit und Mannigfaltigkeit Höhe aufgefunden worden. Trotzdem wird die Vermutung abgelehnt, der Gewächse. Aristoteles , der Mann, der zu seiner Zeit alles daß diefer Gletscher früher als Straße nach Turkestan benußt wußte und noch Vieles dazu ergrübelte, war der erste, der auch über worden sei.
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Berantw. Rebatteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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