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Der bittere Zug um ihren Mund verschwand sofort; schmerzlich deshalb nicht haltbar, weil die Ansichten der Naturforscher über den atvar, aber doch glücklich, lächelte sie zu ihm empor.

" Ich bin ja dumm! Wir werden schon hinüberkommen über diese Zeit."

4.

törperlichen Zustand der großen Winterschläfer, wie der Bären, nach beendeter Schlafzeit durchaus voneinander abweichen. So dm behaupten die Präriejäger im Westen der Union   und Kanadas  , wo Tissus der Bär noch sehr zahlreich ist, daß Meister Peh im Frühjahr, wenn Sie faßen alle um den Küchentisch: der Vater, die Mutter und er sich torkelnd aus seinem Winterlager erhebe, erheblich feister sei Die drei Kinder, ein Mädchen von zwölf Jahren und zwei Buben als zur Sommerszeit. Er nehme sogar an Korpulenz sehr schnell ab, von zehn und sieben Jahren. Alle nähten fie Knöpfe auf Kartons sobald er sich wieder in Bewegung sebe, um seine sommerlichen auf. Am ungefchicktesten dabei war der Vater. Sie arbeiteten emfig Jagdzüge anzutreten. und schweigend. Im Küchenherd lag ein Brifett und täuschte Wärme bor  . Die Mutter und die Kinder aber hatten bunte Tücher um den Kopf und die Brust gebunden. Nur der Vater saß in Hemdsärmeln da und redete hier und da sich selbst und den Kindern ein, daß es furchtbar warm wäre. Als ihm wieder einmal die Nadel nicht durch den Karton gehen wollte, warf er die Arbeit hin und lachte in bitterem Humor auf:

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Ja, Kinder, dazu sind meine Hände nicht geschaffen. Himmel, da schaut her" er zeigte seine großen, schwieligen Hände da hinein gehört die Zimmermannsagt und feine Nähnadel!" Laß es nur sein, Water", sagte ruhig die Frau, wir werden auch so fertig zum Liefern."

Und ich schau zu, wie Du und die Kinder ein bissel Brot verdienen!"

B

Das ist halt nicht anders jezt," meinte die Frau.

Auch bei niederen Tierarten, wie Schlangen, Fröschen, Kröten und Fledermäusen läßt sich von einem Fettansah zur Zeit des Winterschlafes nichts finden. Es ist deshalb fraglich, ob jene übera winternden Tiere, die tatsächlich Felt ansehen, das tun, um durch dessen langsame Absorption den Nahrungsmangel während des Schlafes auszugleichen, oder ob nicht vielmehr dieses Fettpolster nur ein wärmendes Kleid für die Zeit des Schlafes darstellt. Suchen doch alle Winterschläfer möglichst warme Pläge auf, um sich dort zu verkriechen. Das gilt nicht nur für den größten Winter schläfer, den Bären, sondern auch für die kleineren Säugetiere, wie gel, Hamster, Murmeltiere, Beuteltiere usw. Die letteren ver­friechen sich je nach ihrer Eigenart entweder in Baumhöhlen, in ausgehöhlten Stümpfen, in Wurzellöchern oder in Felsspalten. Daß der Hamster sich in seinem kunstvollen Bau zum Winterschlaf niederlegt, ist bekannt. Murmeltiere ziehen sich in tiefere Erd­

Aber so sollte es nicht sein!" rief der Mann und schlug auf löcher zurück, die sie selbst graben. Während des Sommers leben den Tisch, daß die Knöpfe in Aufruhr gerieten.

Kannst Du's ändern?"

B

fie bekanntlich gleichfalls in Erdlöchern; sie vertiefen diese jedoch, Bowenn der Winter beginnt. Die Pelziäger, die die Schlupfwinkel dieser fleinen Ziere fennen, wissen sie aufaustöbern, und es ist ja neuerdings erst bekannt geworden, daß durch tungusische Pelzjäger die Pest in die Mandschurei eingeschleppt worden ist.

" Ich nicht aber wir alle und wir müssen's ändern!" " Das glaub' ich schon, daß Ihr es wollt. Aber bis dahin Sollen sie wenigstens sorgen, die Herren, daß man für Frau und Kind was zu tnabbern hat. Kann ich für die Krife? Aber leiden tut Ihr und tu ich am meisten darunter. Ist das nicht eine Affenschande, daß ich mit meinen fräftigen Armen hier hock und zu sehen muß, wie Ihr mein Brot verdient?!"

Es ist ja gegangen, Vater, so lange Du noch icht aus­gesteuert warst."

Die Unterstützung hat Arbeit, Arbeit

stügung!

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Es geht noch, Bater

Kinder

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uns gehalten

aber was ist Unter­die braucht der Mensch!" noch verhungern wir nicht.

Nur die

Die Frau schwieg und fuhr sich mit der Schürze schnell über das Gesicht. Der Mann sprang auf:

"

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Eine Schand' ist's mit dieser Welt! Ja, die Kinder da haben sie einem Freud' gemacht das ganze Jahr hindurch und jetzt

kann man ihnen nicht einmal zu Weihnachten slag fot

Die Kinder schauten zu ihrem Bater auf. Es lag soviel Sorge schon, so viel Hoffnungslosigkeit in diesen Kinderaugen, daß auch dem Vater die Augen feucht wurden. Er griff wieder nach dem Karton mit den Knöpfen. Aber seine Hände zitterten vor Erregung. Die Mutter schaute nach ihm hin. Endlich sagte fie:

" Trude, geh' mal' nüber zur Machlowsky'n, ob sie nicht für'n Vater die Zeitung ein wenig übrig hat."

Das Mädchen stand auf und ging. Nach kurzer Zeit kam es zurüd und gab dem Vater die Zeitung. Der legte die Arbeit wieder aus der Hand und griff nach dem Blatte. Er las. Ein Leuchten ging über fein Gesicht. Er nahm das Blatt dicht vor die Augen. Dann sprang er auf:

Kinder- es gibt noch Menschen!. Es gibt Kollegen, Genossen,

Brüder!"

Die Mutter und die Kinder legten die Arbeit aus den Händen und schauten verwundert zum Vater auf. Der las ihnen stotternd und voll Erregung den Aufruf vor, der zu Sammlungen für die ausgesteuerten arbeitslosen Kollegen aufforderte.

Ihr werdet Euere Weihnachten haben, Kinder! Die Kollegen und die Genossen helfen!" rief er.

Da ging ein frohes Hoffen über die harmvollen Kindergesichter, ein Strahl von Freude brach aus ihren Augen hervor. Dann nahmen fie mit der Mutter die Arbeit wieder auf.

Tiere im Winterschlaf.

Das Wesen des Winterschlass der Tiere ist in vielen wichtigen Buntten noch ungeklärt. Man weiß, daß z. B. viele Säugetiere sich dabei zum Schuße gegen die Kälte zusammenkugeln, wodurch Eingeweide, Luftröhre und Lungen zusammengedrückt werden. Da­durch wird die Atmung fast ganz unterbrochen, der Kreislauf des Blutes sehr verlangsamt, die Verdauung ist fast ganz gehemmt und die Körperwärme bedeutend herabgestimmt. Alles das ist aber noch keine genügende Erklärung für die seltsame Tatsache, daß Warmblüter viele Monate hindurch in vollkommener Lethargie, gewissermaßen scheintot, monatelang vegetieren können, ohne daß Die organischen Funktionen dadurch irgendwelchen Nachteil erleiden. Kehrt das Frühjahr zurück, so erwachen die Winterschläfer  , erholen sich außerordentlich schnell von ihrer Lethargie und gehen alsbald auf Nahrung aus. Es muß sich bei den Tieren, die in scheintotem Zustande einen ununterbrochenen Winterschlaf halten, wohl um einen Zustand zeitweiliger Lähmung der Funktionen handeln; denn die früher viel vertretene Anschauung, daß das schlafende Tier ge­wissermaßen von seinem im Sommer angesetzten Fett zehre, ist schon

Fast alle Reptilien und Amphibien überwintern im Schlafe. Schlangen wideln sich zu dichten Knäueln oder Ballen in Erd­löchern oder hohlen Bäumen zusammen und schlafen friedlich mit Arten zusammen, die sie in wachem Zustande aufs heftigste be­fämpfen. So findet man Ringelnattern und schwarze Vipern innig zusammengeballt, die im Sommer tödliche Feinde sind. Wie die Tiere sich beim Erwachen verhalten, wäre zu wiffen deshalb sehr interessant, ist aber noch nicht geklärt. Alligatoren, Krokodile und kleine Eidechsen kriechen ebenso wie Frösche und Kröten tief in dew Schlamm; auch die Insekten, die ja fast durchweg überwintern, verbergen sich in Rizen und Spalten. Der Alligator hat dabei die sonderbare Gewohnheit, ein großes Stück Holz zu verschlucken, bevor er sich zum Schlafe niederlegt. Alligatoren, die im Frühjahr er­legt wurden, wurden noch mit dem Stück Holz im Magen aufge­funden. Vielleicht nimmt das Reptil diese harte Substanz in sich auf, um dem Magen einen Inhalt zu geben, der dauerhaft ist. Bea merkenswert dabei ist, daß keine andere Kreatur, auch in wachem Zustande solange ohne Nahrung existieren kann wie der Alligator.

Der Winterschlaf ist nicht bei allen Tieren von gleicher Jna tensität. Viele Winterschläfer, zu denen auch die Bären gehören, erwachen zeitweilig, nehmen auch gelegentlich, sofern sie erreichbar, etwas Nahrung zu sich und schlafen weiter. Ein charakteristischer Vertreter dieser Halbschläfer ist der Hamster, der im Winter seine während des Sommers aufgespeicherten Vorräte verzehrt. Auch die Eichhörnchen verfahren ähnlich; dagegen schlafen z. B. Die Fledermäuse ununterbrochen bis zur warmen Jahreszeit. Kommt der Winter, so hängen sie sich mit Hilfe Kleiner Krallen, die sich an einem der Gelente jedes Flügels befinden, aneinander und tragen gegenseitig ihr Gewicht. Der amerikanische Zoologe Professor Browne, der als eine Autorität in dieser Frage gilt, be= hauptet, daß während des Winterschlafes oft zahllose Fledermäuse in hohlen Baumstämmen und Felsspalten dicht zusammengedrängt aneinander fleben. Er hat oft Bündel von 60 Fledermäusen ent­deckt. Dabei können die Tiere während des Winterschlafes unglaub­lich tiefe Kältegrade ertragen. Bekanntlich sinkt im Innern Nord­ amerikas  , vor allem in Kanada  , die Temperatur im Winter auf 50 bis 60 Grad Celsius unter Null: Temperaturen, die zu den niedrigsten gehören, die überhaupt auf der Erde vorkommen. Browne fand bei solcher Kälte die Flügel der außenhängenden Fledermäuse so erstarrt, daß sie bei der Berührung wie Eiszapfen brachen. Ginige dieser Tiere wurden dann durch Anwendung von Wärme bald wieder ins Leben zurückgerufen. Säugetiere ver­mögen natürlich so abnorm niedrige Temperaturen nicht zu er­tragen und erfrieren. Immerhin kann das virginische Murmeltier bei der stärksten Wintertälte, wenn es aus seiner Höhle ausgegraben wird, wie ein Ball hin und het geworfen werden, ohne daß es eine Spur von Leben zeigt. Dauert aber das Spiel mit dem zu­jammengeballten Tier längere Zeit, so daß sein Blut in Zirku­lation gebracht und die normale Körpertemperatur erreicht wird, so zeigt es wieder Spuren von Leben und wacht, sofern man es nicht in Ruhe läßt, schließlich ganz auf. Sich selbst überlassen, fällt es aber alsbald von neuem in Winterschlaf. Auch die kleinen Wasch­bären, diese possierlichen Tiere, die man bei uns aus den 300­logischen Gärten fennt, friechen in Haufen zusammen, wenn sie sich zum Winterschlaf hinlegen. Sie wählen dazu meist hohle Bäume.

Der Winterschlaf ist dem natürlichen Schlaf trotz mancherlei Verschiedenheiten ähnlich. Es ist etwa ein Stadium, mit dem zu vergleichen, in das der Mensch verfällt, wenn er in der Kälte eingeschlafen ist und allmählich. der Erstarrung entgegengeht. Der Körper tühlt sich dann ab, der Blutkreislauf verlangsamt sich und