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breitet sich aus, so muß das Oel zunächst an der Wellenbewegung darisches Zusammenhalten gegenüber dem Meister verlieh, und daß des Wassers teilnehmen. Eine Welle, die sich vorwärts bewegt, sie von dieser Macht oft einen recht ausgiebigen Gebrauch machten. zeigt aber vorne eine Verkürzung der Oberfläche, an der Rückseite Die Geschichte, um die es sich hier handelt, begann im Oktober eine Dehnung; wo die Wasserfläche vergrößert wird, wird also die 1790 mit einem Strach zwischen dem Rademachermeister Christian Delschicht noch weiter verdünnt, die Sparnung der Wasseroberfläche Hornig in Braunschweig und seinem Gesellen Johann Gottlieb Held nimmt hier su, und wo die Wasservoerfläde verkleinert wird, von Wernigerode , infolgedessen der Geselle seine Stellung sofort wächst die Dicke der Delschicht, und die Wasserflächenspannung yerlassen wollte. Der Meister, der jedoch das Bedürfnis fühlte, nimmt ab. Auf beiden Seiten der Welle greifen also Kräfte an, sich als„ Herren im Hause" zu erweisen, verlangte, daß der die die Wellenform abzuschwächen suchen, und bei kleinen, schwachen Geselle noch die in der Gildenordnung vorgeschriebenen vierzehn Wellen gelingt diese Abflachung tatsächlich. Die fleinen Kräuse- Tage bei ihm arbeite, und ließ, als der lange Johann sich dessen Jungen, die ein leichter Wind auf einer Wasserfläche erzeugt, können weigerte, kurzerhand dessen Felleisen und Gesellenbuch vom Büttel durch Del vollkommen unterdrückt werden. Boys hat in einem pfänden. Damit war die Angelegenheit jedoch nicht erledigt, denn Londoner Parke einmal im Versuche erprobt, wie weit diese die übrigen 15 Rademachergesellen der Stadt erklärten sich mit JoWirkung geht. Ein Löffel voll Olivenöl wurde auf eine Wasser- hann solidarisch und drohten, die Arbeit niederzulegen. Unter dem fläche geworfen und dehnte sich dabei zu einem Fettflecke aus, der Drucke der übrigen Meister gab mun Meister Hornig flein bei, aber etiva 25 Meter Durchmesser hatte. Er war etwa 1000mal jo lang die ob ihres raschen Sieges übermütig gewordenen Gesellen beund so breit wie die Fläche des Löffels, und so ließ sich, da die Höhe gnügten sich nun nicht mehr damit, sondern benügten die Gelegen der Löffelhöhlung bekannt war, seine Dicke berechnen: die Oelschicht heit, um noch eine Reihe weiterer Wünsche durchzudrücken. Die Hatte eine Dide von 0,0000025 Millimeter! Meister wären auch in diesem Falle zum Nachgeben bereit gewesen, aber die hohe Obrigkeit, die eine solche Infubordination der Gesellen nicht dulden zu können glaubte, hinderte sie daran.
Das Geheimnis der Spinne.
Die Kreuzspinne fängt ihre Fliegen genau so wie der VogelSo verließen denn die Rademachergesellen samt und sonders fänger die Vögel mit der Leimrute: betrachtet man ein Spinnen die Stadt Braunschweig , wurden aber in Hannover festgehalten und netz mit einer starken Lupe oder unterm Mikroskop, so entdeckt gezwungen zurückzukehren. Freilich nicht zur Freude ihrer Meister, man, daß es zweierlei Fäden gibt: die Speichen des Netzes sind denn wenn sie auch fürderhin wacker aßen und tranfen, so bera glatt, die anderen Fäden dagegen sind mit Hunderttausenden weigerten sie doch jede Arbeit und ließen sich selbst durch Haftstrafen winzig kleiner, Hlebriger Tröpfchen bedeckt, und eine Fliege, die bei nicht klein friegen. So verwies man sie denn endlich der Stadt der Berührung des Nches einige von ihnen berührt, bleibt an und des Landes und glaubte damit, die leidige Sache endlich ihnen fleben. Nun dauert es nur etwa eine Stunde, bis die erledigt. Nun aber brach das Unglück erst recht über die Brauns Spinne ihr ganzes Net gesponnen hat. Wie fängt sie es wohl an, schweiger Rademachermeister herein, denn die ausgewiesenen in dieser kurzen Zeit so viele Tröpfchen herzustellen? Ein Versuch, Gesellen verhängten den Schimpf" über das Gewerk. Das hieß den jeder selbst machen kann, gibt auf diese Frage Antwort: wenn aber, daß fünftig fein ehrlicher Gefelle mehr bei einem Braunman einen Strohhalm mit Rizinusöl bestreicht, bedeckt das Del schweiger Rademachermeister arbeiten dürfe, wenn er nicht selbst für nicht ununterbrochen die Oberfläche, sondern es zerfällt zu unehrlich erklärt, d. H. von allen anderen Arbeitsplägen ausTröpfchen, und zwar abwechselnd zu großen und kleinen. Eine ähn- geschlossen werden wollte. Ja, wer auch nur in der beschimpften liche Erscheinung fann man an hochpolierten metallenen Teebrettern Stadt auslernte, wurde an feinem anderen Orte als Gefelle anbeobachten, auf die etwas Wasser verschüttet ist: versucht man, das genommen, es sei denn, daß er in einer ehrlichen Stadt noch einmal Wasser mit dem Finger zu einem langen Strich auszuziehen, so in die Lehre ging. Die vorliegende Geschichte erzählt von einem überzeugt man sich sogleich, daß dies nicht gelingt, im Gegenteil, folchen Gesellen, der nirgends, nicht einmal im Auslande Ruhe fand. cs zerfällt in fleine Tropfen. Flüssigkeiten, die man sich selbst wir wollen die weiteren Phasen der interessanten Geschichte hier überläßt, zerfallen nämlich in Tröpfchen. Der Vogelleim" der nicht im einzelnen erzählen; erwähnt fei nur, daß selbst der König Spinne, der aus ihren Spinndrüsen in zylindrischer Form austritt, von Preußen sich schließlich in die Affäre mischte, afer daß es keiner zerfällt genau so, wenn er an den Fäden des Netzes sich selbst Gewalt gelang, den Trozz der beleidigten Gefellen und die Macht, überlassen ist, und so braucht die Spinne sich keine besondere Mühe die ihnen ihre im ganzen Reich verbreitete Organisation gab, zu zu geben, die Tröpfen herzustellen. brechen, so daß die Meister schließlich nach Jahren zu de- und wehmütigem Nachgeben gezwungen waren.
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Prähistorisches.
no Der musikalische Wasserstrahl. Ein Better des Telephonerfinders Graham Bell , Chichester Bell, ist der Erfinder des musikalischen Wasserstrahles", durch den Geräusche und Töne ungemein verstärkt werden können. Man Eine steinzeitliche Totenstadt in den Abruzzen. spannt dazu über ein fingerstarkes Rohr eine Kautschukmembrane und läßt auf diese einen dünnen Wasserstrahl unter startem Druck Soeben ist dem italienischen Archäologen Professor Dall' Osso eine auffallen. Es ist klar, daß die Oberfläche des Wasserstrahls für die Kulturgeschichte des Steinzeitmenschen hochwichtige Entdeckung Schwingungen, die ihr irgendwie mitgeteilt werden, auf die gelungen, Er hat nämlich in dem steinigen Tale von Vibrata in Kautschulmembrane überträgt, da der Strahl diese stärker oder den Abruzzen eine große vorgeschichtliche Begräbnisstätte gefunden, schwächer eindrückt, je nachdem er dicker oder dünner ist, und wenn in einer bisher unbekannten Ausdehnung und in einer Anlage, die man diese Einschnürungen des Wasserstrahls durch Töne oder Ge- durchaus neu ist und einen tiefen Einblick in die Begräbnisgebräuche räusche hervorruft, erfolgt das Einbeulen der Membrane genau der Steinzeitmenschen gewährt. Die Gräberstadt, denn als solche im Rhythmus der Schwingungen des Tones oder Geräusches. Ein fann man sie füglich bezeichnen, befindet sich in einem Gebiete, das Schalltrichter, der an dem Rohr der Membrane angebracht wird, feit langem als vorgeschichtliche Wohn- und Kulturstätte berühmt ist. verstärkt Töne oder Geräusche, die der Wasserstrahl spielt", noch Es sind dort mehr als 14 vorgeschichtliche Niederlassungen entdeckt weiter. Man hält 3. B. eine tidende Taschenuhr an die Ausfluß- worden. Nach kurzen Grabungen stieß Prof. Dall' Osso auf eine Reihe spike, und wenn die Ausflußspizze die richtige Entfernung von der halb unterirdischer Höhlungen von zirka 8 Meter Tiefe und 100 Meter Membrane hat, flingt jedes Licken der Taschenuhr wie der Aufprall Länge, in denen zahlreiche Skelette vorgefunden wurden, alle in eines Hammers auf den Amboß . Genau so kann man den Wasser- sehr eigenartiger Stellung. Sie lagen alle auf einer Seite, in strahl eine Melodie spielen lassen, wenn man die Ausflußöffnung Hockerstellung. Nur ein einziges Stelett befand sich in gestreckter - etwa durch einen langen Stock mit einem Musikinstrumente Lage, und dies war ein Kindersfelett. Die besondere Eigenart beverbindet, das selbst schalldicht eingeschlossen ist, und auf diese steht darin, daß die Körper nicht in Gräbern begraben sind, sondern Weise wäre es möglich, das leise, für menschliche Ohren unhörbare in Hütten, die im Hintergrunde der großen Räume stehen. Der Geräusch, das entsteht, wenn eine Fliege auf der Fensterscheibe Mittelpunkt der Hütten ist freigelassen. umhertlettert, so start werden zu lassen, wie der dröhnende Hufschall von Pferden, die über eine eiserne Brücke gehen.
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Kleines Feuilleton.
Ein Gesellenkampf aus dem Jahre 1790.
Die Hütten find den noch heute gebräuchlichen primitiven Formen nicht unähnlich. Sie besigen eine verschiedenartige Tiefe von 40 Zentimeter bis zu 12 Meter. Die Zahl der in einer solchen Totenbitte aufgefundenen Skelette steigt von 2 bis zu 8; in dreien war allerdings nur ein einziges enthalten und in einer sogar keins. Auf der Seite einer dieser Hütten, gleichsam im Mittelpunkt der ganzen Anlage, fand man einen großen runden Graben, in dem man fich jedenfalls die Opferstätte vorzustellen bat. Hier wurden die Totenopfer dargebracht und die verschiedenen Niten vollzogen. Man fand im Grunde dieses Grabens Tierknochen und Scherben von Töpferwaren.
Der Deutsche Holzarbeiterverband hat aus einer Anzahl verstaubter Alten des Preußischen Staatsarchivs ein sehr lehrreiches und ergötzliches Geschichtchen von Anno dazumal herausgeklaubt, das er Die Leichen sind verhältnismäßig gut erhalten. Sehr interessant uns in Form einer fleinen, amüsant geschriebenen Broschüre vorlegt. ist die Auffindung eines Hundesfelettes. Das Tier lag mit freuz („ Der Braunschweiger Nademacher Schimpf von Anno 1790." veise zusammengebundenen Füßen in der Mittelgrube und dürfte Berlin 1913.) Manch einer, der da glaubt, daß erst in neuerer Zeit jedenfalls irgend welchen religiösen Zwecken gedient haben. Es die Arbeiter unter dem„ verhezzenden" Einfluß von Partei und Ge- handelt sich hier um die älteste Feststellung des Hundes als Hauswerkschaft zu einem gewissen Selbstbewußtsein erwacht seien und der tier. Aus den Kulturfunden, namentlich den Töpfereien, Steinbeilen nicht genug über den Terrorismus dieser modernen Arbeiter zetern und Knochengeräten, fann man auf eine überraschend hochstehende fann, wird aus dieser aftenmäßig belegten Darstellung mit Kultur schließen. Der größte Teil dieser Gegenstände kommt in Erstaunen inne werden, daß auch in jener guten alten Zeit die Ge- das Museum von Ancona , ein anderer wandert nach Florenz sellen sich sehr wohl der Macht bewußt waren, die ihnen ein soli- und Rom .
Berantw. Redakteur: Alfred Welepp, Neukölln. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.