Alle unsere Begleiter lehrten über Siating wieder nach Dpien, lieber als auf demselben Wege, zurück. Unser Garantievertrag lautete auch mur auf die einfache Fahrt, er war fein Retourbillett." Konful Weiß hat auch eine Meihe von Gesteinssammlungen und eine große Anzahl von landschaftlichen und völkerkundlichen Photographien mitgebracht.
Kleines Feuilleton.
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Sprachliches Allerlei. Man sollte es im Grunde nicht für möglich halten, daß das Kino die Sprache verdirbt. Es ist ja die bezeichnende Eigenschaft der Kinodramen, daß sie stumm sind. Wenn ein Drama aber stumm ist, fann es nicht gut an der Sprachverderbnis mit arbeiten. Wie gesagt: das sollte man annehmen. In Wirklichkeit aber stimmt es leider nicht. Die Kinodramen haben einen Titel und diese letzte Möglichkeit benußen die vortrefflichen Film fabrikanten, um zu allem anderen auch noch die Sprache zu ver
derben.
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In Berlin und anderswo wird augenblicklich ein Film gezeigt, der den schönen Titel führt: Welche sterben, wenn sie lieben." Der Titel ist die letzte Beile eines bekannten Heineschen Gedichts, und das Fürwort welche" bezieht sich auf ein Wort zurück, das in der nächſtlegten Zeile vorkommt. Wenn man dieses Wort weghackt, verliert das welche" feinen ursprünglichen Sinn und wird zu einem fragenden Fürwort. Der Titel des Films hat in seiner nackten Abgerissenheit nur mit einem Fragezeichen einen Sinn. Einige Menschen werden in der Liebe glücklich und andere wieder sterben an der Liebe. Welche sterben, wenn sie lieben?
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Wenn wir nun vom Kino zum Kumsiwart springen, bitten wir um Verzeihung. Wir schäßen die große organisatorische Arbeit des Kunstwarts, und jede lleinliche Schulmeisterei liegt uns fern. Wir fehen aber nicht ein. warum man im Kunstwart von den erreflektierten" Portraits der Futuristen spricht. Das Wort„ erreflektiert" ist einfach zungenbrecherisch und sprachlich völlig wertlos. sprachliche Wert des Fremdworts reflektieren" liegt in dem Kalten und Mechanisch- Scharfen, das in ihm mit den Mitteln der Laut malerei zum Ausdruck gebracht ist. Es geht von dem Wort etwas Erfältendes aus, das zu warmen menschlichen Empfindungen in einem guten Gegensatz steht. Mit ergrübeln" war es in diesem Fall nicht auszudrücken, weil hinter dem Grübeln eine Leidenschaft liegt, die in diesem Fali nicht vorhanden sein follte. Wohl aber könnte man von den erflügelten oder von talt ausgerechneten" Portraits der Futuristen sprechen und brauchte so das unmögliche und flanghäßliche„ erreflektieren" nicht zu bemühen.
bedeutendsten war der Gegensatz beider Körperhälften an den Beinen Der Umfang der Oberschenkel tvar um 7-8 Zentimeter verschieden. der Umfang der Kniee gleichfalls um 7 und auch noch der der Füße, um 3 Zentimeter. Die ganze Erscheinung ist zweifellos auf einen frankhaften Vorgang zurückzuführen, und Dr. Dietlein nennt das Mädchen geradezu einen Menschen, der ein Ganzes aus zwei ver schiedenen Hälften darstellt.
Luftfahrt.
Die Augen der Luftfahrer. Die wichtige Rolle, die die Eroberung der Luft zumal mit Hilfe des Flugapparates im zeugführer, überhaupt an den Luftschiffer, bestimmte körperliche modernen Leben spielt, hat dazu geführt, daß man an den FlugAnforderungen stellt, von deren Erfüllung seine Eignung zu seinem nicht leichten Berufe abhängt. In der Deutschen Medizinischen Wochenschrift( 1914, 1 und 2) befaßt sich ein Berliner Augenarzt, der selbst Amateurflugzeugführer ist, mit den Augen der Luftfahrer und stellt in weitem Rahmen die Mindestnormen auf, die für sie Geltung haben sollen. Vor allem erklärt er die eigenartige Tatsache, daß bei Luftfahrern das Gefühl des Schwindels etwas undes Blickes an irgendeiner Verbindungslinie entlang, die in die bekanntes ist. Es läßt sich daraus verstehen, daß erst das Gleiten ungewohnte Tiefe führt, den Schwindel veranlaßt. Das wird durch den bekannten Flieger Latham bestätigt, der nur einmal, und zwar als er zu dicht am Eiffelturm vorbeiflog, dieses peinliche Gefühl verspürte. Nach der Aussage eines Fliegeroffiziers trat die Empfindung des Schwindels auch dann auf, wenn auf halbem Wege unter ihm ein Luftschiff oder Flugzeug die Erde passierte, beides Belege für die Richtigkeit der angeführten Theorie von der Entstehung des Schwindels.
Scharfe Augen sollen für den Luftfahrer nicht nötig sein, da feiten der Landung und eine allgemeine Orientierung im nächstselbst bei verschivommenem Sehen noch die verschiedenen Möglichliegenden Gelände wahrgenommen werden können. In derselben Lage befinden sich ja auch scharfsichtige Flieger bei unsichtigem Wetter, bei Nebel, Schnee und Regen. Es ist sogar anzunehmen, Daß der an verschwommenes Sehen Gewöhnte in solcher Lage als der Normalfichtige. Es ist durch Versuche festgestellt, daß selbst vermöge seiner besser ausgebildeten Anpassung günstiger gestellt ist bei nur einem Siebentel bis zu einem Zehntel der Normalsichtigkeit sicheres Fliegen und Landen keine Schwierigkeiten bietet, ja ein Ingenieur, der obendrein nur ein Auge bejizt, hat sich als ein guter Flieger erwiesen, obwohl er nur über ein Fünfunddreizigstel der normalen Schleistung verfügt.
haben sich nicht bewährt, schon weil sie meist mit beiden Händen Ferngläser, die zur Orientierung auf größere Strecken dienen, bedient werden müssen; auch ist der scharfe Luftzug, der zwischen dem Okular und dem Auge entsteht, für das letztere sehr schädlich. flein sind, daß sie in einem Brillengestell getragen werden können Die Firma Zeiß hat infolgedessen Distalgläser konstruiert, die so und trotzdem eine genügende Leistungsfähigkeit aufweisen. Gewöhnliche Brillen sind natürlich wegen der erwähnten Entstehung wenn sie allseitig abgedichtet sind. Am besten hat sich immer wieder der natürliche Schußapparat des Auges, die Wimpern und der permanente Tränenstrom bewährt. Besonders gefährlich für den Luftfahrer ist die Blendung durch die Sonne oder durch grelle Lichter, namentlich Scheinwerfer. Im großen und ganzen kommt der Autor zu dem Schluß, daß der Luftfahrer nicht in dem Maße führer, der viel leichter in die Lage kommt, plöblich auf ein unauf gute Augen angewiesen ist wie beispielsweise der Kraftwagenvorhergesehenes Hindernis zu stoßen.
Im selben Aufsatz wird übrigens von einem Bildnis gefagt, daß es aus ganz anderen Wollungen" heraus stiliſiert sei. Man fann sich ja ungefähr denken, was der Autor mit dem Wort will: er will die Brunst des Wollens zum Ausdruck bringen. Aber der scharfen Zugluft unverwendbar, Schutzbrillen beschlagen leicht, warum sagt er das denn nicht in derselben einfachen und dazu noch mehr malenden Weise, in der wir es soeben gesagt haben? Ein alteingesessenes und verdienstvolles Blatt wie der Kunstwart sollte sich unseres Erachtens mit zweifelhaften sprachlichen Neuschöpfungen nicht schmücken. X
Vom Menschen.
Eine halbseitige Riesin. Der Riesenwuchs ist bei Menschen eine Erfcheimmg, die auf ganz bestimmten Zusammenhängen beruht und daher auch ihre besondere Erforschung erfordert hat. Für den einzelnen Menschen ist er ein Schicksal, das nicht viel weniger schlimm ist als der Zwergwuchs, vielleicht sogar noch bedenklicher, da die Niesen meist noch früher sterben als die Zwerge. Sie können sich bei Lebzeiten wenigstens damit trösten, daß sie bei ihren Mitmenschen eher eine mit Furcht untermischte Achtung als Heiterfeit erregen, obgleich ein gesitteter Mensch über einen Zwerg ebenso wenig lachen wird.
Zu einer Verunstaltung im höchsten Grade wird der Riesenwuchs erst dann, wenn er sich nicht auf den ganzen Körper gleichmäßig erstreckt. Es kommt nämlich auch ein halbieitiger Niesenwuchs vor, wovon Dr. Dietlein in der Münchener Medizinischen Wochenschrift" ein Beispiel beschrieben hat. Selbstverständlich können dabei nicht so große Unterschiede der beiden Körperhälften eintreten wie sonst zwischen Riesen und Menschen gewöhnlicher Größe.
Erdkunde.
Unterseevultane bei England. Daß die BermudasInseln, die England als Schildwache gegen den Atlantischen Ozean ausgestellt hat, auf einem Grunde von Korallen ruhen, war bekannt. Aber es blieb immer noch eine Frage zu beantworten. Denn man wußte, daß Korallen sich niemals in großen Tiefen ansiedeln, und so war es höchst interessant festzustellen, auf welcher Basis die Korallen, die diese kleinen Inselchen gebildet hatten, ruhten. Darum begann man vor einigen Jahren mit Tiefbohrungen. Soeben werden nun die höchft bedeutsamen Ergebnisse veröffentlicht. Von vornherein war es unwahrscheinlich, daß man Süßwasser finden würde. Diese Erwartung wurde durch die Untersuchung bestätigt, und die Bohrversuche wurden lediglich zum Zweck wissenschaftlicher Erkundung des Terrains fortgesetzt. Man bohrte bis auf 420 Meter. In den ersten 108 Metern fand man nur forallenartigen Ralf, dann in den nächsten 60 Metern grub man durch in Zerseßung begriffenes Gestein, das unzweifelhaft vulkanischen Charakter zeigte. Ebenfalls feste vulkanische Massen zeigten die legten 240 Meter.
Immerhin sind sie in dem beschriebenen Fall deutlich genug. Er betrifft ein 19jähriges Mädchen, das wegen Schmerzen im linken Bein ein Krankenhaus aufgesucht hatte. Bei der dadurch gebotenen Intersuchung wurde eine auffällige Ungleichheit beider Körperhälften festgestellt und zwar war die linke Störperhälfte stärker entwickelt. Diese Verschiedenheit betraf den ganzen Körper vom Kopf bis zum Daraus ergibt sich also, daß die Korallen, die die BermudasFuß. Im Gesicht wurde er namentlich beim Lachen oder bei anderen Inseln gebildet haben, sich auf dem Gipfel eines oder mehrerer ausdrucksvollen Bewegungen fenntlich. Auf dem Leid zeigten sich auch Rullane angesiedelt haben. Es bleibt nun die schwer zu entscheidende verschiedene Hautfärbungen rechts und links. Bas infe Ohr Frage, ob diese Bullane ursprünglich unterſeebulfane waren, oder war einen Zentimeter länger als das rechte. Der Brust ob der Meeresgrund sich an dieser Stelle vielleicht durch Ausbrüche umfang links vier Zentimeter größer, ebenso der Bauchumfang. in vergangenen Beiten gesenkt hat und die Gipfel der vulkanischen Die Länge des linken Armes übertraf die des rechten um Berge, die einst über dem Meeresspiegel lagen, in ihre jezige Tiefe einen Zentimeter, das linke Bein das rechte um 2 Zentimeter. Am hinabgezogen hat.
Beraniw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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