und gegen Morgen schien er leichter

almen. Er tag aufammen Ens hat man zuerst geglaubt, dann bekämpft, begiveifelt, unb gefauert, und es jah fast aus, als wollte er sich wieder erholen. Aber als Gegenbeweis hat man neue wägungen angestellt, die ergaben, am nächsten Abend verschlimmerte fich sein Zustand. Es ging zu daß die Lebre von der Multiplikation der Wasserstoffatome falsch Ende. Man hatte die Kinder in dem Wagen zur Ruhe gebracht. fei. Da geschah etwas unerwartetce. Jut Jahre 1840 stellte der Die Frau fühlte, daß sie nicht die Kraft hatte, im letzten Augenblick große französische   Chemifer Dumas neuerdings das Atomgewicht babei zu sein und blieb bei den kleinen. Nur der Vater und der des Kohlenstoffes als genau das Zwölffache des Wasserstoffes feft. älteste Sohn waren bei dem sterbenden Löwen und beobachteten Vierundzwanzig Jahre später war ein weiterer bedeutsamer Fort­jede seiner Regungen. Die rauhe Junge hing ihm weit aus dem schritt erzielt. Der Engländer Newlands bemerkte, daß, wenn Maul, er atmete mühsam und laut pfeifend. Plöglich gab es einen man die Elemente in der Reihe ihrer Atomgewichte zusammenstellt, mächtigen Rud durch den großen Körper. Er setzte sich auf und jedes achte dann bestimmte Eigenschaften seiner Borgänger wieder­exhob sich auf seine schwachen Beine. holt. Und dort, wo diese Regel nicht zutrifft, müssen wir eine Lüde der Kenntnisse annehmen, die sich denn auch wirklich schon mehrfach durch neuentdeckte Elemente ausfüllen ließ. Auf solchen Erfahrungen beruht die Wende der chemischen Grundüberzeugungen, die zu der Aufstellung des periodischen Systems der Slemente" durch den Deutschen   Lothar Meyer   und den Russen Dimitry Mendelejeff führte.

" Cäsar, Cäsar!" rief der Vater. Doch schon war er wieder zurüdgefallen und lag nun ausgeftredt auf dem Boden. Mit An­strengung aller Kraft streďte er die eine Pfote vor, wie er es so oft vor dem Publifum getan hatte, um ihm für seinen Beifall zu danken. Aber noch ehe sein Herr sie fassen fonnte, hatte Cäsar fich zusammengerollt und alle vier Pfoten von sich gestreckt. Er war tot. Water und Sohn blieben einen Augenblick unbeweglich stehen. Sie waren vor Kummer fast erstarrt. Der Knabe: trat dann zu dem Tier heran, nahm seinen Kopf in die Hände und hob ihn auf. Er sank schwer zurück. Auf den Zehenspißen verließen sie beide bas Zelt.

" Nun?" fragte die Frau, als der Mann zu ihr trat. Er ist tot," antwortete er leise.

Ohne ein Wort zu sagen, sahen sie sich alle drei an. Dann umarmte der Mann seine Frau und seinen Sohn. Tiefe Stille Herrschte in dem Wagen. An der Dede bildete die kleine Lampe einen runden Fleck. Auf der Kommode tickte die kleine Weduhr. Draußen pfiff der Wind und zerrte an dem Zelt.

Am nächsten Tage blieben die Vorübergehenden vor dem ge­schloffenen Belt stehen und lafen eine Aufschrift, die mit großen schwarzen Lettern auf ein weißes Stüd Papier   gemalt war: Wegen Todesfall geschlossen.

Der Urstoff des Weltalls.

Von H. Faltenfels.

Zu den durch die Bildung unserer Zeit schivirrenden Schlag­worten gehört auch das von dem verwirklichten Traum der Alchemi­sten. Seitdem es dem englischen Physiker gelungen ist, aus dem Element Radium   das Element Helium durch den freiwilligen Zerfall des Radiums zu erhalten, stellen sich viele wissenschaftlich gebildete Menschen vor, es sei nur mehr eine Frage der Zeit, wann der Mensch aus Eisen Gold, aus jedem Urstoff einen beliebigen anderen machen könne.

Wenn es nun auch damit noch gute Weile haben mag, so be­freundet fich aber auch die wissenschaftliche Chemie unserer Tage mit dem Gedanken, daß es eine sehr unvollkommene Ansicht vom Bau der Welt sei, wenn wir derzeit annehmen, die Erde mit allem was auf ihr lebt und ebenso alle anderen Geftirne bestünden aus etiva SO Urstoffen, die man Elemente nennt und von deren Her­funft man nichts weiß.

Schon wenn man ein wenig nachforscht, wie denn dieser Begriff dieses Urstoffes entstanden sei, gelangt man bald darauf, daß bei feiner Entstehung der menschlichen Unvollkommenheit eine sehr be­deutende Rolle zukam.

Das erste Element, das man entdeckte, konnte vor kurzem sein hundertjähriges Jubiläum feiern. Der berühmte englische   Chemiker Davy stellte es her, als er zum erstenmal Pottasche unter den Einfluß der damals neuentdeckten Voltaschen Batterie brachte. Es geschah damals etwas, was man im ersten Neberschwang für ein Bunder hielt. Es schied sich aus der Pottasche durch die Elektrizität ein weißes Metall aus, das so leicht war, daß es auf dem Wasser schwamm. In dem Augenblick aber, da es das Wasser berührte, flammte es auch auf und verbrannte mit weißblendender Flamme.

Tavy nannte diese neue unbekannte Substanz Potassium  . Später erhielt sie den Namen Kalium, und da es gar nicht gelang, fie mit der größten aller bekannten Naturfräfte, mit der Elektrizität, inciter au gerlegen, wurde sie als Urstoff, als Element bezeichnet. Mit Hilfe des elektrischen Stromes wurde bald ein weiteres Gle­ment: das Natrium hergestellt, bald auch das Barium, das Cal­cium uft. Daby und seine Zeitgenossen waren sich aber dabei flar, daß es sich nur um noch nicht weiter zerlegbare" Stoffe handle, später aber verlor sich dieser Vorbehalt und man gewöhnte sich daran, die Elemente als die echten, von Anbeginn der Zeiten und auch für immer bestehenden Bausteine der Welt anzusehen, aus deren Kombination alle vorhandenen Körper zustandekommen.

Taran glaubte alle Welt, mit Ausnahme der Philosophen und einiger Chemiker, die( in jeder Generation seit Davy waren sie an den Fingern abzuzählen) daran festhielten, daß die Welt einheitlich, die vielen Elemente aus einander oder aus einem Urelement ent­standen sein müffen. Schon im Jahre 1815 machic einer dieser Zweiffer, der englische   Arzt Dr. W. Proust, darauf aufmerksam, dah die sehr verschiedenen Atomgewichte der Elemente( sie bejagen, um wie viel schwerer die gleiche Menge eines Elements als Sauer floff ist), in höchst merkwürdiger Weise voneinander abweichen. Verschiedene Elemente sind in dieser Hinsicht genau ein Vielfaches des Wasserstoffes, woraus Proust den Schluß zog, fie feien teine Elemente, sondern aus Wasserstoff gebildet.

Wer noch Zweifel daran hegte, daß alle Elemente zusammen gesetzte Körper seien, die sich als ein Bielfaches von Wasserstoff" chemisch auffassen lassen, mit anderen Worten als eine Kombination von Wasserstoffatomen, dem bot die Spektralanalyse des Himmels gerade in neuester Zeit wieder Beweise über Beweise.

Die Sternenforschung hat gezeigt, daß in der Sonne fast alle wesentlichen Elemente des Erdballs vertreten sind. Aber fic find in einem anderen Mengenverhältnis da als in der irdischen Welt. Die Atmosphäre der Sonne enthält riesige Mengen Wasserstoffe  . In dem Spektrum anderer Sonnen, nämlich in dem vieler Fix­sterne erkennen wir fast ausschließlich nur Wasserstoff, so z. B. in dem des Sirius, der als die heißeste aller Sonnen gilt. Der Sirius ist eine weiße Sonne; die Sonne, die unsere Tage bes leuchtet, ist schon in einem späteren Entwickelungsstadium. Sie gilt für eine rote Sonne; in ihrem Spektrum überwiegt das Eisen und andere Schwermetalle.

Aus solchen Einsichten bildete sich allmählich das fühne Welt­bild des modernen Chemikers, dem zuerst der englische   Forscher J. Lodyer Ausdruck verlieh; wofür man auf ihn das Ehren­prädikat eines Darwins der chemischen Welt" prägte.

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Der moderne Chemiker sagt sich, daß, wenn schon unsere Sonne aus weniger Elementen bestehe als die Erde und die noch elementareren" weißen Sonnen überhaupt nur als Wasserstoff bestehen, wohl dieses das einzige Element, der wahre Urstoff der Welt sei, zumindestens diesem Urstoff am nächsten stehe.

Auch ohne die Wunder des Radiums glaubt der Chemiker von heute an eine Umwandlung und Entwidelung der Elemente, weil er sie nicht mehr für Urstoffe, sondern für zusammengesetzt hält. Freilich ist dies alles nur eine hypothese, und noch dazu eine Iuftige, die im Streit der Meinungen steht und mannigfacher Be­feftigungen bedarf. Aber schon, daß man so fühne Gedanken im Ernst zu diskutieren wagt, zeigt, wohin der Weg der Geistes­entwickelung führt.

Wenn der Physiker es gelernt hat, die ganze bunte Er fcheinungswelt des Geschehens als Ausströmung, sagen wir Wellen­bewegung einer einheitlichen Urkraft, als die sich immer deutlicher die Elektrizität vorstellt, aufzufassen, so kommt ihm nun der Chemiker nach mit dieser Idee vom einheitlichen Urstoff der Welt, und wenn beide nun fich einigen, den Stoff nur als Ausdrucks­form der Energie aufzufassen, so erscheint hier schon von ferne das fünftige Weltbild. Es ist ein vergeistigtes Bild der Welt, das man aus diesen Entwickelungslinien der Wissenschaft ahnt, und alles deutet darauf hin, daß die Philosophie unserer Enkel ein neuer naturivissenschaftlicher Idealismus sein wird.

Kleines Feuilleton.

Technisches.

Schwindeltrids der Kinofabrit. Man sieht oft im Kino Filmaufnahmen, deren Herstellung einem nur unter den aller­größten Schwierigkeiten möglich erscheint, und immer wieder wird ja auch berichtet, wie ganze Expeditionen in ferne Länder aus gerüstet und die kompliziertesten Vorkehrungen getroffen werden, um die Darstellung irgend eines spannenden Dramas zu ermöglichen. Es gibt aber auch allerlei Geheimnisse in den Kinofabriken, durch die auf einfache Weise eine Aufnahme erzielt wird, deren Zustande kommen fich der Laie gar nicht vorstellen kann. Neber solche finematographischen Sunststüde berichtet Ernst Schmidt  in einem Aufsatz der bei der Deutschen Verlagsanstalt erscheinenden Zeitschrift leber Land und Meer". Es soll z. B. eine Person von einem Auto überfahren werden. Dazu sind zwei einander ähnlich gemachte Personen nötig: ein Mann mit und einer ohne Beine. Dem Krüppel werden hölzerne umkleidete Schenkel angebunden. Der Gefunde liegt nun scheinbar betrunken mitten auf der Straße. Das Auto rast heran und hält dicht vor dem daliegenden Körper. Dann wird das Objektiv ges schlossen und der Gesunde durch den Krüppel ersetzt. Nach Deffnung des Objektivs geht darauf das Auto über die Holzschenkel hin weg und hält wieder. Man reicht dem leberfahrenen die Hand zum Aufstehen. Indessen ist das Objektiv wieder geschlossen und der Krüppel durch den Gefunden ersetzt worden, der nun zum Erstaunen des Publikums heil und ganz aufspringt.