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das Sprißwasser mit folcher Wucht auf den Körper, daß wir minutenlang überhaupt nicht vom Fled kommen konnten. Jeder war froh, als er wieder trockenes Zeug am Leibe hatte. ( Schluß folgt.)

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Kleines Feuilleton.

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Bom modernen Erfinder. Mit den Schwierigkeiten, die heut zutage eines Erfinders harren, der seine Erfindung durchsetzen oder auf den Markt bringen will, beschäftigt sich ein Artikel des Dut look". Eine Erfindung machen und mit dieser Erfindung auch Geld das sind zwei völlig verschiedene Angelegenheiten, und nur selten fügt es der Zufall, daß in einer Persönlichkeit die Fähig feit zur Lösung dieser beiden Fragen sich vereint. Heutzutage wäre e8 beispielsweise durchaus nicht leicht, etwa einen und zweckmäßigen Apparat zu verkaufen, der die bisher übliche Art des Geschirrabwaschens oder des Eierkochens außer Kurs setzen könnte. Jede neue Erfindung geschieht bis zum gewissen Grade auf Kosten einer älteren, die dadurch an Wert verliert; und je weiter die ältere Erfindung verbreitet ist, um so größer ist naturgemäß die Zahl der an ihr interessierten Kräfte, die ihre Anlagen in der älteren Erfindung nicht durch eine neuere Hals über Stopf im Werte vermindert sehen möchten. Dazu tommt das Mißtrauen des Publikums gegen alle weittragenden Neuerungen. So häufen sich überall die Schwierigkeiten, die einem modernen Erfinder in den Weg treten, wenn er durch sein Geistes­produkt auch reich werden will. Will er das wirklich. dann muß er auch die Kraft( vor allem also auch das Kapital) haben, selbst zum Unternehmer zu werden, wie das Edison tat und nicht weniger

Marconi  .

Aber auch dann noch gehört eine vorausschauende Phantasie dazu, um die praktischen Möglichkeiten, die in einer neuen Erfindung stecken, richtig abzuschäzen und zu erkennen. 1877 bielt man das Telephon für eine Erfindung von so geringer praktischer Zukunft, daß beispielsweise die Western Union Telegraph Company  es entschieden ablehnte. Graham Bells   Patente für 400 000 W. zu faufen. Ein Journalist, der das alleinige Recht erworben hatte, in Neuengland   Telephone einzurichten und einen Telephondienst zu be­treiben ein Monopol, für das heute Duzende von Millionen bezahlt würden, überließ dieses Recht der ersten gegründeten Telephon­gesellschaft unter der Bedingung, daß er, der Journalist, fortan fostenfrei in den ganzen Vereinigten Staaten seine persönlichen Fern­gespräche erledigen dürfte.

Sodann sind die Kosten, die vielfach dem Zustandekommen einer neuen brauchbaren Erfindung voraufgeben, gewaltig gewachsen, so daß das Resultat bereits mit einer schweren Hypothet belastet ist. Um eine Uhr zu bauen, die für 4 m. verkauft werden konnte, opferte ein amerikanischer Fabrikant weit über 200 000 M. für Versuche, und als die Schreibmaschine auf dem Markte erschien, waren für die Ausarbeitung der Erfindung und für die Versuche bereits rund zwei Millionen Mark geopfert. Man braucht nicht bis zu solchen Summen hinaufzugreifen, um darzutun, wie elend die Lage des Proletariers ist, der zum Erfinder wird. Er wird es aus seiner Arbeit heraus, aber die beste Frucht seiner Arbeit wird ihm nur in den seltensten Fällen und nie ungeschmälert zufallen. Sie halft ihm in der Regel ein Märtyrerlos auf.

Kulturbilder.

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sich das lehrende Paar ab. Sie ein bedauerlicherweise stellen. loses Dienstmädchen und Er das Urbild eines Tanzstundenlöwen. Ringsherum fißen die Familien des Nordens mit ihren Töchtern, betrachten das farblos- harmlose Paar, das knigt, schreitet und versucht, sich nicht auf die Füße zu treten und am Schluß schüchtern für den Beifall der kalten Mamsell" und des Portiers dankt. Die Argentinier denkt man sich in Berlin   N. seit Einführung diefes Anschauungsunterrichtes als eine Nation von Konsistorial­räten. Ich habe den Tango an den Stätten der Lust gesehen, in den Tanzlokalen der Friedrichstadt  , im Prunk und Flitter des Nachtlebens, ha!, da wo die Sünde lockt und verführt. Und habe den Eindruck gewonnen, daß es um die Ertüchtigung unsres Volkes nicht schlecht bestellt sein kann, wenn solch ernste Probleme noch beim Seft gelöst werden. Wohin der schäfernde Frohsinn, die mädchenhafte Ausgelassenheit, deren Schimmer eben noch die Züge der Huldinnen so frisch belebte, daß sich die Schminke in feinen Plättchen loslöste? Woher dieser sittiche Ernst, der traun am grauen Morgen, im moralischen Stater besser am Platz wäre? Welche Trauerkunde stimmt das zwanglose Geplauder zum Flü stern herab, als sei eben ein Bankdefraudant verhaftet worden, ehe er seine Zeche bezahlt hatte? Tango hats geschlagen! Nun erheben sich todernste Baare und beginnen das schwere Werk: ihrer Verantwortung bewußt starren sie einander auf die Füße, sie ver­meiden jede Bewegung, die als Lustempfinden gedeutet werden könnte, sie wissen, hier ist eine Weltanschauung zu verteidigen, hier handelt es sich um einen Akt der immanenten Gerechtigkeit: worinnen jemand gesündigt hat, darin soll er gestraft werden! Der unsinnliche Ernst, mit dem der Tänzer die Tänzerin zu sich heranholt, ist ein Symbol: jeder begehrliche Gedanke sei ferne, sogange das Mysterium zelebriert wird, in dem die Zucht über die Unzucht triumphiert.

Wäre der Tango das Morgengebet und die Teeandacht und die Abendpostille von Berlin   W. geworden, wenn er die in ihm Versammelten nicht streng in Graduierte und Bublifum teilen würde? Der Tango bedarf der Oeffentlichkeit, er muß von Zu­schauern exekutiert werden, wenn er einen Sinn haben soll. Er ist ein Schautanz. Bejizz der Wenigen, die wünschen, daß die vielen Maul und Nase aufsperren sollen. Und er hat das Glück, seine eifeigsten Propheten unter denen gefunden zu haben, die ant meisten Zeit haben: unter den Schiebern. Was der unter die Näder gekommene Adelige, Offizier, Sohn aus guter Familie für den Auto- und Pferdehandel oder für den Wechselverkehr war, das wurde er nun auch für den Tango. Der repräsentative Schieber hat erkannt, daß hier etwas zu verdienen sei. Er hat den Tango einer gelangweilten Gesellschaft als treffliches Mittel mundgerecht gemacht, der allein seligmachenden und zeitungs­notizenfähigen Oeffentlichkeit teilhaftig zu werden. Der Schieber pfiff, die Herrschaften tanzten und wir wurden freundlichst ein­geladen, den Hymnus abzufassen."

Aus der Phyfit.

Geheimnisvolle Echos. In den Gärten von Aug Rochers in Frankreich  , in der Nähe des alten Städtchens Vitré  , liegt ein Schloß, das einst der Madame de Sévigné  , deren Briefe noch heut als Muster von graziösem Geist gelten und diel gelesen werden, gehörte. Ein breiter Kiesweg führt durch den Park nach dem Schlosse. In einem Gemach des Schlosses, an einem bestimmten Play, stellt man den Lauscher, 10 bis 12 Meter von einer anderen Person entfernt hin. Diese spricht zu ihm in einem leisen, werden auch schon Zehntausende von unsichtbaren Stimmen laut. faum vernehmbaren Geflüster. Und in demselben Augenblick jeder Stein die Gabe der Sprache befäße. Mit einem etwas Es ist so, als wenn sie von unten heraufdrängen, oder als wenn beinahe dem Wirbeln fleiner Schrotkörner durch die Luft. Entfernt zischenden Tone werden die Worte wiederholt und das Echo ähnelt man sich aber von bewußter Stelle, wenn auch nur einen halben fühlbar vermindert und in ein paar Schritt Entfernung hört man Schritt, so wird die Intensität der Wiederholung des Flüsterns sie überhaupt nicht mehr. Zimmers unterhöhlt wäre und hat vor kurzem bis zu einer be­Man nahm an, daß der Boden des trächtlichen Tiefe gegraben, ohne jedoch einen Schlüssel des Geheim­

Berliner Tangokultur. In der Frankfurter Zeitung  " plaudert Ulrich Rauscher   aus der Gesellschaft", aus der Berliner  nämlich. Wir geben folgenden Ausschnitt aus der Rubrif:" Ich Habe Frau Direktor Maher bei einem Tangotee kennen gelernt, den sie seit ihrer gesellschaftlichen Aufklärung regelmäßig besucht. Sie weiß längst, daß Majestät gegen den argentinischen Eindringling"( wie sie sagt) eingenommen ist und würde ihn( wie sie sagt) nie in ihrem Hause dulden. Wegen der Offiziere, die jest bald fällig sind. Aber so in der hall eines Hotels... Das ist nämlich eine der raffiniertesten Formen der privaten Deffent: lichkeit, die Berlin   ausgebildet hat: Tango- five o'clock! Meist ist es ein Klub, der sich hier zu fröhlichem Tun versammelt, oft auch nur ein Unternehmer, immer aber sieht man die gleichen Herren, die, in der Mitte zwischen Oberkellner und Cherpriester, baber- nisses zu finden. schreiten und ihre weiblichen Opfer mit einem feierlichen Neigen des Hauptes bezeichnen. Ich habe den Tango überall gesehen: tann man in den Lunay- Höhlen bei Washington   hören. Wohl mit die merkwürdigsten und die schönsten Echos der Welt Sut Jardin du Nord", einem engen, stickigen Caféchantant an der es viele folossale Stalagmiten, und manche davon befizen die Eigen­Elsasser Straße, wo die Kellnerinnen zigarettenrauchend zu uns an schaft, daß, wenn man sie leise anschlägt, sie Töne von sich geben, den Tisch saßen und auf der kleinen Bühne zwischen einer rosa- die dem Geläut großer, gut abgestimmter Glocken gleichen. bläulichen Frühlingslandschaft vier Grazien einen Grazierich pre- In Woodstock Park, Orfordshire, soll das Echo tiösester Sorte umgaufelten, bis er die gestikulierend vorgetragene fiebzehnmal und in der Nacht zwanzigmal das gesprochene Wort am Tage Sehnsucht jeder einzelnen befriedigte und mit jeder in den schwie- wiederholen. rigen Konvulsionen des Tango erstarrte. Nachher trugen sie ihn Werken zu finden ist, wurde sie doch jüngst erst von dem Rev. Obgleich die Behauptung in vielen wissenschaftlichen auf den Händen von der Bühne, was das Publifum zu Ovationen J. M. Bacon in Abrede gestellt. Der genannte Herr meint jedoch, Hinriß. Die Tanzenden taten sehr fündig, aber es wollte keine be- daß die Abnahme dieses Klassischen Echos wahrscheinlich der Beseiti­geisterte Stimmung für das Nachtleben aufkommen. Ich habe den gung mehrerer Gebäude, die in der Nachbarschaft standen, zuzu­Tango am Weinbergsweg gesehen, im Restaurationsjaal des schreiben ist. Das Wesentliche bei der Entstehung eines Echos liegt Walhallatheaters", wo er jeden Abend um 18 Uhr unentgeltlich ja darin, daß von gewissen Hindernissen der Schall reflektiert gelehrt wird, bis um daneben im Theatersaal der Tango- wird. Scharfe Laute werden schon bei 55 Fuß Entfernung reflek­rausch" beginnt. Der Saal ist sehr groß, an einem Ende scheint tiert, ein einsilbiger Ton braucht hingegen 112 Fuß, und so geht das ein Klavierspieler zu sitzen und zwischen einigen Tischen müht weiter.

Dort gibt

Berantw. Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vortvärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.