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worden, einzigartig und unerfeßlich als die Schöpfung eines derf Das Wort Jungfer kommt von Jungfrau, die in der Sprache größten Genien der modernen Kunst, ebenso wie Rembrandts Nacht immer feltener gebraucht wird. Die Jungfrau war eine unver wache", an der sich vor einiger Zeit ein Frevler vergriff, und wie heiratete Dame ritterlichen Standes und hatte neben sich die männ Lionardos Mona Lisa , die lange Zeit in dem Stoffer eines liche Bezeichnung Junker, der bis ins achtzehnte Jahrhundert als Diebes lag. Besitzt auch die Venus des spanischen Großmeisters Bezeichnung eines Sohnes eines adeligen Gutsherrn üblich war; der Malerei" nicht die zauberhafte Anmut jenes berühmtesten aber heute viel allgemeiner gebraucht wird. Jungfrau ist aber Frauenbildes der Renaissance, so ist doch dieser einzige Frauenatt, überhaupt auch die Bezeichnung für die unverheiratete erwachsene den der Spanier geschaffen, ein Wert, das nicht seinesgleichen findet. Person weiblichen Geschlechtes, vielfach gleichbedeutend mit Mädchen. In der Darstellung dieses überschlanken geschmeidigen Körpers scheiden Aber man spricht auch von der alten Jungfrau". fich die Zeiten und die Stile. Wohl denkt man bei dem Motiv des In der gewöhnlichen Sprache tritt an Stelle der Jungfrau die spiegelhaltenden Cupido, dieser lässig gelagerten Frau, deren Züge Jungfer, die aber nur noch von Mädchen in dienender Stellung im Spiegelglas auftauchen, an die venezianische Renaissancekunst, gebraucht wird. So in der Zusammenfassung die Kammerjungfer. an Giorgione und Tizian ; aber die Art der Wiedergabe hat nichts Die heutige Jungfer entspricht vielfach der früheren Magd. mehr gemein mit diesen Hymnen der schönen Fleischlichkeit. Nicht Magd hieß soviel wie Mädchen und Jungfrau und galt für ein äußere Pracht und äußerer Glanz des Leibes formen diesen Körper weibliches Wesen von der Kindheit bis zur Verheiratung. Unsere zum Kunstwerk, sondern Seele und Rasse liegen in ihm. Die Venus flassischen Dichter versuchten das Wort Magd in der gehobenen des Velasquez ist der erste moderne Att, die erste Ge- Sprache der Poesie wieder einzuführen, aber ohne viel Erfolg. Wir staltung eines Frauenförpers, der ganz Nerven und ganz haben aber noch eine Form, in der die Magd verfeinert erscheint: Temperament ist, und von ihm führt die Linie über Fragonard die Maid. Das Wort Mädchen ist aus Mägdchen entstanden. Das und Goya zu den Impressionisten, zu Manets„ Olympia". Ein Ver- Wort Magd wird vielfach in verhüllender Form für Dirne gebraucht, mächtnis an die Bufunft, uns doppelt teuer, weil der große Spanier die ursprünglich natürlich nichts anderes als die Dienerin war, heute es nur einmal versuchte und sogleich wunderbar löste, ist dieses Bild, aber eine üble Nebenbedeutung hat. fern von aller Mythologie und Allegorie, mit jener unerbittlichen Wahrhaftigkeit und Schärfe gesehen, die Belasquez eigen war. Steine Göttin, sondern ein einfaches junges Mädchen aus dem Volfe; ohne jubelnden Farbenglanz, aber unendlich modern und pikant in dem hinreißenden Schwung der Linienführung, in dem Kontrast bes schwarzen Tuches und des Purpurvorhanges zu der leuchtend weißen Gestalt. Lange hat dieses Bild, das so vereinzelt steht unter den Werken des Spaniers, in Spanien ein verborgenes und wenig gekanntes Dasein geführt. Ein Engländer namens Wallis erwarb es im Jahre 1808. ind von diesem ging es in den Besig eines Mr. Morritt über, der es für 10 000 m. auf den stat des bekannten Porträtisten Sir Tho mas Lawrence faufte. In der Familie Morritts ist es dann lange geblieben, und weil es zu Rofeby in Yorfihire bewahrt wurde, führte es den Namen„ Rokeby- Venus". Als dann vor vier Jahren die Gefahr drohte, daß dieses Meisterwerk nach Amerika verkauft werden fönnte, wurde durch eine Sammlung der Kaufpreis von fast einer Million Mark aufgebracht, und seitdem prangte das Bild an einem Ehrenplay der Londoner Nationalgalerie.
Sprachkundliches.
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So wechseln die Bezeichnungen und Bedeutungen in der Sprache, mit den Massenverschiebungen gehen Sprachverschiebungen parallel. Physikalisches.
Ein Beleg, daß das Licht Wellen wirft. Freude des spielenden Jungen an den bunten Farben der von Die ihm geblasenen Seifenschaumkugel mündet gar bald in Wißbegierde: Water, warum entstehen auf der Seifenblase so schöne Farben? In solch alltäglicher und harmloser Form spielt eine der größten Nätselfragen der Natur in unser Leben hinein, und fein noch so scharfsinniger Kopf hätte auf solche Kinderfrage eine wirklich inhaltsvolle Antwort geben können. hübsche Spiel einer der zwingendsten Beweise für die Wellen. Heute ist uns das natur des Licht&, und damit ist für den Menschengeist geradezu ein Fenster geöffnet, um in den geheimnisvollen Bau der Welt hineinzusehen.
Nun besteht das Licht, wie uns der Regenbogen fast nach jedem Gewitter vordemonstriert, aus einem Gemenge von sieben Farben. Jede dieser Farben hat eine andere Wellenlänge; am längsten sind die roten, am kürzesten die violetten und blauen Lichtwellen. Man hat diese Längen sogar gemessen und hat gefunden, wie 2. Wunder in der Natur"( 1914) schreibt, daß jeder Lichtstrahl, der in Wellen von 1/1800 Millimeter schwingt, rot erscheint; jeber, der in 1/2700 Millimeter langen Wellen dahinzieht, als violett sichtbar wird. Die Werte der anderen Farben liegen zwischen diesen Extremen.
Was man Farbenspiel der Seifenblase nennt, bezeichnet die Wissenschaft als Interferenz- Phänomen, und sie versteht darunter folgendes: Wenn der Weg des Lichtstrahls eine Wellenlinie ist, dann muß es sich ereignen wie auch bei jeder Wasserwelle, Die Frau in der Sprache. Man spricht von der Frau, daß zwei zusammentreffende Wellen sich verstärken, wenn beide von dem Weibe, von der Dame. All das sind keine Zufälligkeiten, im Stadium des Wellenberges zusammenprallen; sie werden aber sondern hat seinen tieferen Sinn. Die Frau hieß im Mittelhoch- in nichts zusammenfallen, wenn ein Wellenberg auf ein Wellental deutschen Froute, und noch jetzt findet sich hie und da die poetische| trifft. Wendung von der Fraue . Man spricht weiter von unserer lieben Frauen und meint die Jungfrau Maria und doch stammt das Wort Frau von der germanischen Göttin Freya . Jedenfalls erwachsen Freha, die Göttin, und Frau dem gleichen Stamme. Die Frau bedeutet die Herrin, die Männin, denn es ist die weibliche Bildung des althochdeutschen fro, der Herr. Reste dieses Wortes finden wir in der Fronarbeit, in der Arbeit für den Herrn. Ja in dem Wort Frau ist schon ein Stück Herrschergewalt enthalten. Die Frau tvar ursprünglich die Bezeichnung für eine Person adeligen Standes, gleichviel ob sie verheiratet war oder nicht. Heute ist das Wort Frau demokratisiert; der allgemeine Ausdruck für Frau war früher Wip, das heißt ein berheiratetes weibliches Wesen. Auch heute gebührt noch in manchen Gegenden dem Worte Frau ein höherer Nang, die Mägde sprechen da von unserer Frau". Man spricht heute noch auch bei unverheirateten besonders hochstehenden Personen von Frauen. Auch eine junge Prinzeß heißt nicht Fräulein, sondern Frau Prinzeß. In unserer flassischen Literatur, so bei Schiller , fommt das Wort Frau schon als allgemeine Bezeichnung vor, da spricht Schiller von der Würde der Frauen".
Bor wenigen Jahrzehnten drängte sich für die sozial höher gestellte Frau die Bezeichnung Dame wie in früheren Jahrhunderten die Madame vor, die aber einen schweren Stampf gegen die Sprachreiniger zu führen hatten und sich nicht durchsetzen fonnten. Das Wort Madame wurde gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts aus dem Französischen übernommen und im achtzehnten Jahr hundert als Anrede für vornehme Damen allgemein üblich, dann aber immer mehr durch die gnädige Frau" ersetzt, während die Madame" dellassiert wurde und mancherorts nur noch für bestimmte Angehörige der unteren Klassen" in Brauch blieb.
Sehr an Wert gesunken ist der bei Luther häufig vorkommende Ausdrud Frauenzimmer", der ursprünglich das Frauengemach oder die weibliche Umgebung einer vornehmen Person war, nachher die Frau selbst bezeichnete und auch für vornehme Damen gebraucht wurde, dann aber, so bei Goethe, einen Beigeschmack des Verächtlichen erhalten hat.
Das Fräulein ist eine fleine Frau, das früher neben sich in der Sprache auch ein Männlein hatte, erst später wurde es die Bezeichnung für die unverheiratete Dame und wird gleichwertig der Jungfrau" und hat diese verdrängt. Das Fräulein war dem Adel vorbehalten, deshalb entrüstet sich auch noch heute die Kreuz- Zeitung " und die " Deutsche Tageszeitung", daß man nichtabeligen Mädchen oder gar einer Handlungsgehilfin oder Arbeiterin die Bezeichnung Fräulein widmet. Früher waren das französische Demoiselle vielfach verderbt in Mamsell und dann das deutsche Jungfer üblich.
Nun fönnen wir zu unserer Seifenblase zurückkehren. Lichtstrahl, der sie trifft, wird von ihrer spiegelnden Oberfläche zurüdgesendet. Gin anderer dringt in sie ein und wird von der Innenseite ihrer dünnen Haut gespiegelt. Auf seinem Rückweg in unser Auge ist er aber um die Dicke der Seifenblasenhaut gegen den ersteren Strahl im Nachteil. Diese beiden Wellen beeinträchtigen sich also, bald löschen sie sich aus, bald verstärken sie sich. Und dieser Vorgang läßt sich mit seinen Folgen leicht berechnen. Ist z. B. die Seifenblase 1/800 Millimeter dick, so wird die Seifenblase grün erscheinen. Warum? Weil dadurch die roten Lichtstrahlen ausgelöscht werden. Sie sind, wie wir schon wissen, 1/1800 Millimeter lang, bei je 1/800 Millimeter haben sie ihren Wellenberg. Es stoßen von den gespiegelten zweierlei roten Strahle also stets Berg und Tal ihrer Wellenbewegung zusammen, mift dem Erfolg, daß das Rot ausgetilgt wird, weil seine Wellen z Stehen kommen. Nebrig bleibt nur seine Komplementärfar nämlich das Grün, mit dem zusammen rot als weißes Licht e scheint. Es wird demnach, wenn auf die Seifenblase weißes, d. Tageslicht fällt, diese jetzt grün schimmern.
Nun bleibt die Wand der Seifenblase nicht eine Sefunde lang von gleicher Dide. Wenn sich die Kugel vergrößert, wird sie dünner, wenn sie sich verkleinert, verdickt sich ihre Wand. Woraus dann das wechselnde Spiel ihrer Interferenzfarben leicht zu verstehen ist, kommen doch dadurch immer andere Wellenlängen in Betracht. So ist die Seifenblase der klassische Beleg für die Richtigkeit der Wellentheorie des Lichts geworden. Als aber die Wissenschaft diesen Beweis in der Hand hatte, konnte sie den Schritt vorwärts wagen, und die Identität von Licht und elektrischen Wellen, kura gesagt von Sonnenlicht und Elekrizität, annehmen und gelangte dadurch auf die Bahn der modernen Naturanschauung, wonach die Elektrizität das Urphänomen aller Alenderungen ist, die sich in unserem Bewußtsein als Erleben der Welt" spiegeln.
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Berantw. Rebatteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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