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ber wirtschaftliche Schwerpunkt Deutschlands   bedeutend nach Süden Jaum Schluß beibehält. Sie wird sich wohl besonders da einführen, berschoben werden, da hier die meisten und größten Wasserkräfte wo es auf genaue Unterscheidung von Farben antommt, also in vorhanden sind. Nur die energische Aufschließung der norddeutschen Seiden- und Konfektionsgeschäften, Papier- und Farbenfabriken usw. Moore fann ein Gegengewicht bilden.

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Kleines Feuilleton. Aus der Vorzeit.

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Da die nicht nur als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere, sondern auch als Rohmaterial für die Spiritus-, Stärke und Preß­hefefabritation äußerst wichtige Startoffel längeres Lagern nicht er Der Runenstein von Yarmouth  . Auf der nor trägt, ohne zu verderben, und da fie ferner beim Lagern sehr starf wegischen Ausstellung, die dieses Jahr in Christiania   stattfindet, verliert, hat man schon seit längerem eine Reihe von Konservierungs- werden die Besucher ein interessantes Dokument aus methoden für Startoffeln zur Anwendung gebracht. Am bekanntesten skandinavischer Zeit sehen können: den berühmten großen Runen­und verbreitetsten dürfte taohl, wie Prometheus" berichtet, das ftein von Yarmouth  , der vor furzem nicht weit von Halifax   ge Trocknen sein, das eine unbegrenzt haltbare Dauerware liefert. funden wurde und seinen Namen dem Fundorte Yarmouth   verdankt. Neuerdings werden nun von der Berlin  - Anhaltischen Maschinenbau Der Stein ist ein mächtiger Felsblod von nicht weniger als Aktiengesellschaft Startoffelfonferven nach einem neuen patentierten 2000 Tonnen Gewicht. Er ist mit Runeninschriften bedeckt. Da die Werfahren erzeugt, die gegenübeer den Trodenfartoffeln namentlich Runen ausschließlich die Schrift der nordischen Völker waren, gilt der den Vorzug äußerst geringen Volumens besitzen. Die ges Stein als der Beweis dafür, daß schon vor Columbus waschenen Kartoffeln werden geschält wenn fie als Skandinavier   und zwar zu Beginn des 11. Jahrhunderts Viehfutter Verwendung finden sollen, fann das Schälen Amerika entbedt haben. Zu der norwegischen Ausstellung naturgemäß unterbleiben und dann vorgetrocknet, wobei wird der mächtige Felsblock von Kanada   aus die Reise über schon ein großer Teil des Wassers ausgetrieben wird. Das den Ozean antreten. In diesem Zusammenhang mag an den Inhalt vorgetrocknete Wiaterial wird dann in geeigneten Pressen unter Drud einer alten norwegischen Chronik erinnert werden, in der eine Ge gefeßt, der in der furzen Zeit von etwa 2 Minuten auf über schichte erzählt wird, die als eine fagenhafte Ausschmückung der 1000 Kilogramm auf den Quadratzentimeter gesteigert wird. Auf ersten Amerifafahrt gelten fann. Nach der Chronit unternahm ein diese Weise wird das Volumen der Kartoffeln auf etwa 1/8 des ur Jeländer namens Torfinn Karlsefne im Jahre 1002 von der Küste sprünglichen vermindert, und das Preßgut, das Kartoffelbrifett, zeigt Grönlands   aus mit zwei Schiffen und 140 Begleitern eine große eine ganz glatte, glasbarte Oberfläche, die es auch bei längerer Reise. Ihr Ziel war es, das sagenhafte Winland, das Land des Lagerung beibehält, so daß Feuchtigkeit und Reime nicht eindringen Weines, zu entdecken, und die nordischen Seefahrer nahmen Kurs und die Fäulnis herbeiführen fönnen. Db die Breßkartoffeln die rasch beliebt gewordenen Trodenfartoffeln verdrängen werden, wird gen Besten. Nach einigen Tagen kam Startsefne mit seinen Schiffen in der Hauptsache von den Kosten des Preßverfahrens abhängen, die an eine Küste, die er Klippeland nannte. Man nimint an, daß es sich dabei um Labrador handelte. Die Seefahrer fegten ihre Reise aber schwerlich geringer, wahrscheinlich sogar erheblich höher sind, fort und erreichten eine Küste, die sie Stopland nannten, das Land der Wälder. Das wäre Neufundland   gewesen. Nun nahm Torfinn Karlsefne Kurs nach Süden und fand hier ein gar fruchtbares und üppiges Land, dem er den Namen Winland gab.

als die des reinen Erodnens.

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Aus dem Pflanzenreich.

Man hat von dem Zeitalter, in dem wir leben, schon alles mögliche Charakteristische zu sagen versucht, man hat vom Jahr­hundert des Dampfes, der Elektrizität, des Weltfriedens u. a. m. gesprochen, aber noch niemand hat es je als das Zeitalter des Lichtes Der Kaffeebaum. Kaffeebohnen feunt jedes Kind, aber Bezeichnet, und doch wäre diese Bezeichnung vielleicht angebrachter den Kaffeebaum oder strauch, der die geschäßten Bohnen hervors als irgendeine andere. Denn wenn in einem Betracht unfere bringt, fennen nur sehr wenige, trotzdem er in den Gewächshäusern Ansprüche an das Leben unendlich über die der Vor- jedes botanischen Gartens vorhanden ist. Die Pflanze, die uns fahren hinausgewachsen find, so in betreff des Lichtes. In den beliebten braunen Trank beichert, ist ein Strauch oder kleiner welchen engen, licht und luftlofen Gassen und Winkeln lebten diefe, Baum mit immer grünen, glänzenden, dunklen Blättern, die und ohne das Bewußtsein zu entbehren! Während Kepler  , Galilei   großen Aehnlichkeit mit Kirich- und Lorbeerblättern haben. and Newton die Gesetze des Weltalls aufdeckten, während Elektrisier Der wildwachsende Kaffeestrauch wird wohl 6 bis 8 Meter maschine, Fernrohr, Mikroskop, Thermometer, Barometer und Dampf- hoch, den Kaffeeplantagen wird er aber zur Era maschine erfunden wurde, blieb die Menschheit immer noch auf die leichterung der Ernte meistens nur in 2 Meter Höhe gehalten. In trübe Dellampe und die flägliche Sterze angewiesen. Vor ähnlicher Weise wie unsere Weidenkulturen werden die Kaffee­hundert Jahren feufzte Goethe: Wüßt nicht, was sie beffer sträucher reihenweise mit Abständen von etwa 2 Metern gepflanzt; erfinden könnten, als wenn die Lichter ohne Buzzen brennten". zu ihrem Gedeihen ist aber ein schattiger Standort unbedingt er Und wenn er feine Unterredungen mit Eckermann führte, brannten forderlich, infolgedessen müssen Bäume mit schattenspendendem Laub allenfalls zwei von diesen Kerzen. Wer würde wohl heute einen dazwischen gepflanzt werden, wozu man mit Vorliebe Bananen gern gesehenen Gast beim Scheine von zwei fchlechten Kerzen nimmt. Im Alter von 4 bis 5 Jahren beginnt nach der trockenen empfangen wollen? Wir sind also fehr anspruchsvoll geworden. Und Zeit, wenn die ersten Regenfälle eingetreten sind, der Strauch es ist nicht nur die rein fünstlerische Freude am flutenden Licht, Blüten zu treiben. Ueberall in den Blattachsen sprießen fondern auch die Erkenntnis seines hygienischen Wertes, seiner feim fleine, ganz furzgestielte, schneetpeiße Blüten hervor, die, von feinem tötenden Kraft, die uns überall, im Zimmer und auf der Straße Jasminduft, die ganze Ampflanzung in ein weißes Blütenmeer ver­nach mehr Licht verlangen läßt. Aber wir verlangen nicht wandeln. Je nach der Höhenlage der Pflanzung dauert es nun nur viel Licht, sondern auch schönes Licht. Wir wollen ein Licht 6 bis 9 Monate, bis aus den Blüten sich die fugligen, firschgroßen haben, das dem zerstreuten Tageslichte möglichst gleichtommt. Beeren zur Reife entwickelt haben. Die zunächst grünen Beeren Das Problem, die Farbe des künstlichen Lichtes dem Tages- werden allmählich gelblich, dann hell- und schließlich violettrot. lichte gleich oder möglichst ähnlich zu machen, ist schon alt. Aber In diesem Neifezuftande werden die traubig zusammenfigenden, eine befriedigende Lösung hatte es bisher noch nicht gefunden. pflaumenartigen Früchte gepflückt, in Störbe gesammelt und dann Man wußte sich nicht anders zu helfen, als daß man dem nach einer mehrtägigen oberflächlichen Trocknung auf trockenem fünstlichen Lichte alle die Strahlen wegnahm, die es mehr hatte, als oder auf nasiem Wege ihres Fruchtfleisches entledigt. Jede Frucht das Tageslicht. Die prozentuale Zusammensetzung des Lichtes einer enthält zwei Bohnen, die mit den flachen Seiten aneinanderliegend elektrischen Metallfadenglühlampe aus den einzelnen Farben ist eben von einer gelblichen Schale und einem feinen Silberhäutchen eine ganz andere, als die des Sonnenlichtes. Will man also die umschlossen sind. Von 10 Pfund frischen Früchten erhält man Farbe der Lampe der des Tageslichts annähern, so muß man ihr all' 2 Pfund Bohnen. Je nach dem Alter des Strauches und dem die überschüssige Farbe wegnehmen, und damit sinkt natürlich ihre Leucht- Klima des Bodens bringt ein Strauch jährlich 1 bis 5 Pfund traft sehr start. In Amerika   hat man tatsächlich diesen Weg Bohnen hervor, den letzteren hohen Ertrag aber nur die etwa eingeschlagen, aber der Stromverbrauch solcher Lampen war denn 20 jährigen, in voller Kraft stehenden Bäume in dem reichgedüngten auch sehr hoch. Er betrug über 4 Watt pro Serze, während die Boden Brasiliens.  gewöhnliche Wolframlampe nur etwa 1-1 Watt verbraucht. Und das Ergebnis wäre noch viel ungünstiger geworden, wenn nicht unser Auge ein Empfindlichkeitsmaximum im gelbgrün befäße. Nun ist die Siemens u. Halste A.-G. mit einer Lampe an die Deffentlichkeit getreten, die sie Verico" lampe nennt, und die ohne fünftliche Hilfsmittel das aufweist, was man so lange sucht, die Farbe des Tageslichts. Es ist eine einfache Metallfadenlampe, der Stromverbrauch ist nicht viel höher, als der anderer Lampen, nur zirka 1,4 Watt pro Kerze. Jhre Farbe ist der des Tageslichts fo Wie sehr der noch zu Ende des 18. Jahrhunderts feltene Kaffee, ähnlich, daß in Räumen, in denen man am Tage Vericolampen deffen Genuß damals vielfach verboten wurde, in unserer Zeit zu brennt, ein Unterschied zwischen natürlicher und fünstlicher Beleuch einem unentbehrlichen Genußmittel der ganzen Welt geworden ist, tung gar nicht feststellbar ist. Welcher Fortschritt, wenn erhellt am besten aus der Tatsache, daß jährlich über 20 Millionen ant das bisher in solchem Falle entstehende, höchst Zentner Kaffeebohnen verbraucht werden, von denen allein Bra­unangenehme Zwielicht denkt! Die Lebensdauer der Verico- filien 12 Millionen Zentner liefert. Unter den Ländern Europa   ist Lampe   ist ungefähr die gleiche wie die einer gewöhnlichen Wotan unser Vaterland der größte Verbraucher von Kaffee, denn es werden Lampe, und das Wertvollste ist, daß sie ihre eigentümliche Farbe bis in Deutschland   jährlich 4 Millionen Zentner Bohnen fonfumiert. Berantw. Nedaffeur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Borivärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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Der Kaffee wird überall in den Tropenländern gebaut, in Afrika  und Asien   ebenso wie in Südamerika  , wo Brasilien   allein die bei weitem größte Ernte der Welt liefert. Zwei Arten des Kaffee­baumes find hauptsächlich in Kultur, der arabische Kaffeebaum, der am weitesten verbreitet ist, aber in neuerer Zeit einen Stonkurrenten gefunden hat in dem liberischen Kaffeebaum, der bedeutend wider­standsfähiger ist und deshalb in Asien   wie in Afrika  , besonders auch in Deutsch  - Dstafrifa, vielfach angebaut wird.