Daß von den übrigen Parteien des Hauses, vom Centrum und den Nationalliberalen, niemand das Wort ergriff, charakterisiert diese Borkämpfer bürgerlicher Freiheit. Nach Bewilligung des Ministergehalts vertagte das Haus weitere Beratung des Kultusetats auf Freitag.-
Eine echte Sammelrede
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Rupplern gleichstellt. Der Entwurf bedeute eine Entwertung des Janalytischen Chemifern beim Minister gewesen, die ihm folgende deutschen Bolfscharakters. Während Deutschland einerseits Welt- Vorschläge zur Anbahnung einer Organisation der Sache flotten baue, suche man andrerseits die besten künstlerischen Kräfte gemacht haben. 15 Besizer von Nahrungsmittel- Untersuchungsdie zu nebeln und zu vernichten.( Stürmischer Beifall.) Universitäts - Laboratorien wollen ihre Institute auf Grund einer Berprofeffor Dr. Lipps besprach den Entwurf, der, zum Gesetz ge- einbarung mit der Regierung unter Anwendung von Minimalworden, in den Händen der Richter gefährlich werden könnte. Die tarifen zur Verfügung stellen. Das festere ist wichtig, weil Richter find nicht berufen, über Kunst zu urteilen. Redner die geringen Untersuchungen auf die bisher hohen Kosten hat das absolute Vertrauen auf unsre Rechtsprechung verloren. Der zurückzuführen sind. Außer der jetzt bestehenden einzigen staatlichen Entwurf liefert die Kunst dem Denunziantentum aus. Anstalt in Dresden haben bisher nur die großen Städte eine einigerMan bedroht auch die Freiheit der Wissenschaft, siehe den Fall maßen rationelle ständige Nahrungsmittel- Kontrolle. Uebrigens Arons. Alle äußere Macht wird Deutschland nichts nüßen, wenn es wurde seitens der Regierung noch erklärt, daß in nächster Zeit das seine Geistesfreiheit morden läßt. Ein solches Vott ist wert, Reich mit diesbezüglichen Vorschlägen an die Bundesstaaten daß es zu Grunde geht. herantreten werde.
hielt der Finanzminister Miquel auf einem Festessen des Deutschen Landwirtschaftsrats. Nachdem der zweite Vorsitzende des abwesenden Staatssekretärs Posadowsky als des besten Freundes der Landwirtschaft gedacht hatte, führte Herr v. Miquel aus:
für die Bühne, Reichstags- Abgeordneter v. Vollmar über die Direktor Stollberg sprach über die Gefahr der lex Heinze Stanımtafel der lex Heinze, ihre Ahnen, das Socialisten- und Imsturzgesez, und betonte, daß die Reaktionäre aller Schattierungen an
dem Gesezentwurf beteiligt seien.
fich ein Unteroffizier des dort garnisonierenden sächsischen InfanterieMilitärische Ausschreitung. In Straßburg i. E. hat stimmenden Berichten der Tagesblätter einen schiveren Erceß zu Regiments Nr. 105 in der letzten Sonntagnacht nach den übereins Schulden kommen lassen. Er rempelte einen an ihm vorübergehenden Civilisten ohne jede Veranlassung an, zog, als letzterer sich dies verbat, blank und versetzte seinem Gegner mit dem Seitengewehr drei Siebe auf den Kopf, von denen zwei erhebliche Wunden im Gesicht zur Folge hatten. Dann ergriff der mutige Vaterlandsverteidiger die Flucht, würde aber von dem Civilisten, obwohl dieser stark blutete, verfolgt und dann von einer Patrouille festgenommen und zur Hauptwache abgeführt. Militärischerseits ist Untersuchung in der Sache eingeleitet.
" Die Landwirtschaftsfrage sei keine bloße Interessenfrage Gin einseitiges Ignorieren der Intereſſen der Landwirtſchaft sei in Deutschland nicht möglich angesichts der Lage der Dinge; wir können eine wirtschaftliche Politik wie in England nicht führen; aber wir dürfen in Deutschland auch nicht nur eine agrarische Politik treiben, weil die Industrie zu bedeutend Dr. Bernstein betonte, daß kleinliche Geseze fleinliche Richter ist. Bom staatsmännischen Gesichtspunkte aus sei ein kluges Ab- erzeugen. Er kam dann auf den Schiller- Preis zu sprechen und auf Joseph Lauff . den nur ein Mann im Deutschen Reich als Dichter wägen der wirtschaftlichen Interessen geboten; ein ausgesprochenes anerkennen werde. Was die Kunſt ſei, sagen uns nicht Die, die auf Ueberwiegen eines Intereſſenfreiſes trete nicht hoch den Thronen ſizen, sondern unsre großen Geiſter. I qu land hervor, daß man einseitige Intereffenpolitik treiben man einseitige Jntereffenpolitik treiben könne, deshalb sei die Lage auch schwieriger. Redner ge Dr. Hirth betonte im Schlußwort, daß er als guter Patriot denkt weiter des Umschwungs von der exportierenden zur im- och sagen müſſe: Was nüßt uns das Deutsche Reich, wenn es die sei eine folossale Lüde auszufüllen gewesen. Erst durch den Zustimmig angenommen: portierenden Landwirtschaft; in der Behandlung dieser Fragen Ideale des Bolls nicht zu wahren weiß. Zum Schluß wurde folgende Protest resolution einfammenschluß der Landwirtschaft werde diese Lücke ausgefüllt. Diäten für Reichstags- Abgeordnete. Nach einer ZeitungsWelche Art von Zöllen wir auch haben, ob niedrige oder weniger Die lex Heinze ist verwerflich: weil sie die Kunst und das meldung besteht in der tonservativen Partei des Reichsniedrige, immer wird der Weltmarkt eine entscheidende Rolle Schrifttum mit Faustschlägen und Fußangeln bedroht, indem sie tags die Absicht, einen Antrag auf Gewährung von spielen, die Steigerung der Preise für gewisse Waren gebe nicht die mit dem fünstlerischen Schaffen unerläglichen Voraus- Diäten für die Reichstags Mitglieder einzubringen. Man ver den Ausschlag. Die Frage des Zollschutes habe für setzungen Freiheit und Freudigkeit nimmt, weil sie geeignet ist, sichert, daß diefer Antrag bereits zahlreiche Unterschriften gefunden die Landwirtschaft mehr Bedeutung als für die Industrie. Mit der wachsenden Kultur stiegen auch das auf seine Mündigkeit stolze deutsche Volt vor sich selbst und hat, und man rechnet in konservativen Kreisen darauf, daß, wenn der die ArbeitsAntrag von konservativer Seite ausgehen werde, auch die Neichsvor dem Ausland, wo derartige Attentate auf die geistige Freiheit regierung den Widerstand aufgeben dürfte, den sie bislöhne, Kapital und Grundrente zeigen keine Tendenz zum Steigen.(!!) Die Vermögen in Preußen haben sich seit unbekannt sind, in der empfindlichsten Weise zu demütigen, weil her gegen den Diätenbezug der Reichstags- Mitglieder so konfequent drei Jahren um sechs Milliarden vermehrt! Red. des„ Vorwv."). durch mehrere Beſtintmungen des Gefeßentwurfs die geheime Unfitt- aufrecht erhalten hat.- Er gebe der Hoffnung Raum, daß bei der demnächstigen Revision lichkeit gefördert und die Rechtspflege zum Büttel einer reaktionären, unsrer wirtschaftlich- politischen Stellung Ersprießliches geleistet lichtschenen, heimtückischen Parteipolitik herabgewürdigt wird, Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. werde. Unzweifelhaft habe die Landwirtschaft trotz der schwierigen weil mit jenen Bestimmungen der Geist der Unnatur, der Heuchelei Um aus der Zwangserziehung ins Gefängnis zu kommen, bes Lage folossale Fortschritte gemacht. Sie dürfe aber nicht alles und des Denunziantentums offiziellen Einzug in die deutsche ging ein Knabe Meinhold Berger in Flchingen( Baden) eine bloß durch die Unterstützung der Regierung erreichen wollen, die Geseggebung halten; endlich, weil München unter der Herrschaft Majestätsbeleidigung. Berger war aus der ZwangserziehungsHauptsache bleibe die Selbsthilfe, und die sei ihr trop Mangels an Betriebskapital, trotz der schlechten Zeiten in hohem Grade ge Anstalt lehingen entsprungen. Alls er dorthin wieder zurückgeführt werden sollte, stieß er eine grobe Majestätsbeleidigung aus, infolge Iungen. Die Vereinsthätigkeit, der Zusammenschluß stehe dabei deren er ins Amtsgefängnis gebracht wurde. Der Fall illustriert obenan, ja sie seien von allerfapitalster Bedeutung. einmal die Sinnlosigkeit der Majestätsbeleidigungs- Prozesse, dann aber auch die Zustände in einer Zwangserziehungs- Anstalt.
Wie hilflos ist dieses diplomatische Hin- und Her- Gerede angesichts einer Thatsache, wie der FleischschauBeschlüsse, die die unversöhnlichen Interessengegensätze mit schneidender Schärfe und greller Klarheit ans Licht stellen. Die Politik der Sammlung ist die Politik der Erstarrung, des unfruchtbaren hilflosen Hindämmerns.
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eines solchen Gesezes aufhören würde, der Mittelpunkt des fünstlerischen und geistigen Lebens überhaupt„ München " 3 sein. Die Versammlung erwartet daher, daß der Neichstag wie der Bundesrat dieses volks: und kunstfeindliche, süddeutschem und bayerischem Wesen tiefverhaßte Lügengesetz mit der ihm gebührenden Brandmarkung für immer von der Bildfläche der Militärattachés in Paris . Ju nächster Zeit, noch vor der Reichgesetzgebung verschwinden lassen werden". Eröffnung der Pariser Weltausstellung, sollen, wie die Neue Freie leber die Beunruhigungen der Landwirte durch die Presse" erfährt, die Posten der Militärattachés bei den Botschaften Weizenflotte" äußert sich die eonservative Korresp." sehr der Dreibundmächte in Paris wieder befekt Uebrigens sei darauf aufmerksam gemacht, wie viel Muße ipaßhaft. Sic wittert dahinter schnödes Lockspitzelwert. Man habe werden. die Minister und Räte gefunden haben, um den Verhand- es darauf abgesehen, die Landwirte, die an sich begreiflicherweise lungen und den Schmausereien des Landwirtschaftsrats bei- ichon sehr empfindlich sind, zu reizen und sie zu flottengegnerischen super id mud Ausland. zuwohnen, während kein Regierungsvertreter die Zeit zur Auslaffungen zu veranlassen." Der ehemalige Kriegsminister General Verdy du Vernois hielt Genosse Frank van der Goes als Privatdocent für Aus Holland . Amsterdam , 5. März. Am Sonnabend Verfügung hatte, um der Einladung des social so überaus wird nicht wenig darüber erstaunt sein, daß er beabsichtige, die socialistische Oekonomie an der hiesigen Universität seine Inaugurals bedeutsamen Gastwirtsgehilfen Kongresses Folge zu Landwirte zu flottengegnerischen Auslassungen zu reizen. Schreibt rede über: Die Arbeitskraft. Ein zahlreiches Bublifum von Studenten leisten. dieser General doch in einer Betrachtung über die Flottenvorlage: und Arbeitern, darunter auch mehrere Professoren und Privatdocenten, „ Nicht in der Führung der Massen liegt in Zukunft die größte war anwesend. Schwierigkeit; meiner Ansicht nach ist sie vor allem in der Berpflegung der Massen zu suchen. Und diese erfordert bei einer auf das Dreifache gesteigerten Stärke des Heeres die Konzen - Budapest , 8. März. Jm Abgeordnetenhaus fand eine sehr trierung ganz andrer Mittel, als dafür noch im Jahre 1870 erregte Debatte statt wegen der Behauptungen des Abg. Urz now, erforderlich waren. Möge man der Produktion unfres daß der frühere Ministerpräsident Baron Banffy Gelder für eignen Landes in Bezug auf die Verpflegung noch so viel Wahlzwede der liberalen Partei aus dem Auslande zutrauen wollen wir den Unterhalt der Armee ficher- gegen materielle politische Gegenleistungen angenommen stellen, wollen wir dem übrigen Teil unsres Boltes, der haben. Ein Mitglied des Kabinetts Banffy und andrer Abgcordauf der Echelle verbleibt, die erforderliche Nahrung bieten, nete stellen die Richtigkeit der Anschuldigung entschieden in Abso werden wir unter den heutigen Verhältnissen bald einer sehr rede. reichlichen Unterstützung vom Auslande bedürfen."
In der Budgetfommission des Reichstags wurde am Donnerstag der ihr nachträglich überwiesene Etat für Kiautschou beraten. In längerer Debatte wurden nochmals die Gesundheitsverhält= nisse behandelt. Die Regierungsvertreter konnten nicht bestreiten, daß dieselben recht ungünstige sind; Herr Tirpit ersuchte darum, die Gesundheitsverhältnisse in Kiautschon nicht mit denen Deutsch lands zu vergleichen, sondern mit denen des übrigen China ; im Bergleich mit diesen seien die in Kiantschou recht günstig. Das ist Der Flottenverein hat seine Agitatoren schlecht abgerichtet. Heutein übler Trost für unfre Soldaten, die dort in der Fremde zahl- zutage muß jo ein Agitator doch wissen, daß er in Anbetracht der reich erkranten und sterben. empfindlichen" Agrarier neuerdings zu beweisen" habe, wir brauchen eine Verdoppelung der Kriegsflotte, weil wir mittelzufuhr bedürfen. Die Weltlage" hat sich eben wieder geändert.
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feiner Lebens:
versehene Höllenmaschine wurde hente abend vor dem Hause Die Bombe. Paris , 7. März. Eine mit einer Zündschnur i cards, des Generalkommissars der Weltausstellung, gefunden. Von anderer Seite wird dazu berichtet:„ Die Attentäter wurden von einem vorübergehenden Mädchen bemerkt. Um sich zu retten, schlugen sie das Mädchen zu Boden. Das Mädchen blieb liegen, während die Anarchisten eine Bombe durch das Fenster ins Zimmer warfen. Glüdlicherweise fand keine Explosion statt Die Anarchisten entfamen."
Barum es übrigens durchaus Anarchisten sein müssen? Augenblicklich find es ja wohl in Frankreich fast allein die Monar ch ist en, die Komplotte machen.
Ferner wurde festgestellt, daß die Missionsthätigfeit in Shantung durch die Besetzung von Kiautschou erschwert worden ist. Bekanntlich ist die Besayung gerade zum Entgelt für die Ermordung zweier deutscher Missionäre geschehen, sie wurde dann durch Verkündigung der Absicht, die Missionsthätigkeit zu Zur Entschädigung der Privatpost Augestellten. Die fördern, insbesondere den Centrumsfreisen schmackhaft gemacht. Breslauer Privat- Briefbeförderungsanstalt schreibt uns: Jezt stellt sich heraus, daß das Gegenteil erzielt wurde, was uns Nach den von uns gemachten Erfahrungen pflegt die hiesige nicht wundernimmt; wir hatten das vorausgefagt. Das Christentum taiserliche Ober- Postdirektion diejenigen unirer Beamten, welche sich erscheint den Chinesen in Gestalt der Fremdherrschaft; mit nach ihrer Auficht für den Reichs- Postdienst nicht eignen, darauf hindieser wird ihnen jenes verhaßt. zuweisen, daß wegen der denselben gesetzlich zustehenden Entschädi Abg. Richter wars sodann die sehr erhebliche Frage auf, gung das Erforderliche veranlagt werden wird. Paris , 8. März. Eine nene Spionage- Angelegenheit ist ob man überhaupt unire Soldaten in China unter Artikel 5 lautet aber:" Der Anspruch auf Entschädigung ist inner- entdeckt worden. Es fanden Haussuchungen in Marseille ſtatt gesundheitlich ungünstigen Verhältniffen zur halb einer Ausschlußfrist von sechs Monaten bei einer Postbehörde Wie verlautet, soll die Angelegenheit auch internationale Folgen Dienstableistung verwenden dürfe; er halte schriftlich anzumelden. Die Frist beginnt mit dem 1. April 1900, diese Verwendung rechtlich nicht für zulässig. Staatssekretär für die int legten Sage des Artitels 4 erwähnten Angestellten mit baben. Ein Millionär soll in die Angelegenheit verwidelt fein. Tirpis nahm dies Recht für die Marineverwaltung in Anspruch. dem Tage der Entlassung aus dem Postdienste." Wir warnen des- Von der nationalistischen Hezze. 9ves Guyot stößt im Abg. Gröber beantragte eine Resolution, wonach Sie im Schutz- halb jeden der Angestellten, sich etwa durch den eingangs erwähnten Siècle" einen Mahnruf gegen das sichtliche Bestreben der gebiet Stiautschou zu verwendenden Truppen thunlich st auf Grund Saz davon abhalten zu lassen, einen schriftlichen Antrag wegen Nationalisten- Bresse aus, einen Krieg mit England herauffreiwilliger Meldung zusammengestellt werden". Staatssekretär Bahlung der ihm gefeßlich zustehenden Entschädigung innerhalb der zubeschwören: ihr Ziel," schreibt er, ist flar, es ist die Vergeltung Tirpik teilt mit, daß sich im letzten Jahre 3000 Freigesetzlichen Frist zu stellen, da nach der Fassung des Artikel 5 die für das Urteil des Staatsgerichtshofs. Die Nationalisten haben be willige für Kautschou gemeldet hätten, die jedoch nach Unterlassung den Verlust der Ansprüche nach sich zieht.. griffen, daß fie troß aller Bemühung im Frieden die Republik nicht Alter und Körperbeschaffenheit sich weniger für das Klima Die hier empfohlene Vorsicht dürfte ja auch außerhalb Breslaus stürzen können, deshalb wollen fic Krieg, und diese Elenden bereiten bon Kiantschou geeignet hätten. Bebel beantragt, das angebracht fein.- ihn vor, um die Republik über den Haufen zu werfen. Sie rechnen Wort„ thunlichst" in der Resolution Gröber zu streichen; auf ein neues Sedan, wie es dem Kaiserreich ein Ende bereitet hat." Rußland.
Eier 0,5,
werde erst einmal die Verwendung vont Soldaten üblich, Agrarische Lebensmittel Ausfuhr. Während die Agrarier dann müsse man bei dem Bestreben, die Kolonien zu erweitern, auf die Grenzen für die Einfuhr von Lebensmitteln sperren, führen sie weitere Verwendung deutscher Soldaten gefaßt fein. in reichem Maße ihre eigenen Waren aus. Die Resolution Gröber wurde alsdann angenommen. Es So betrug die Ausfuhr von Lebensmitteln aus Deutschland wurde in der Kommission allseitig zugegeben, daß die Aus- 1898( in Millionen Mark): Butter 5,5( 1897: 7,0; 1896: 14,1 Mill.), lebendes Federvieh 0,6, Gerste 2,2, Hafer 6,0, dehnung der Kolonialpolitik dazu führen werde, Roggen 15,6, Weizen 22,6, Hopfen 27,1, Säfe 1,1. Kartoffeln 13,6. immer mehr Söldnertruppen zu unterhalten. Malz 3,1, Graupen usw. 7,8, Mehl usw. 20,8, Obst 8,7, Jung vieh 1,1, Kühe 1,2, Ochsen 1,6. Pferde 9,7, Schafe 3,8( 154751 Stüd), Schweine 0,3, 3uder 212.4. Mit diesen 365,3 Millionen ist die Ausfuhr agrarischer Produkte nicht erschöpft. Wir haben nur die Lebensmittel verzeichnet!
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Die Deckungsfrage des Marineplans erörtern nun auch die Miquelschen Berl. Pol. Nachr." Nachdem sie bei der ersten Anfündigung der Flottenvorlage unvorsichtig auf die Erhöhung der Getreidezölle hingewiefen haben, plädieren sie jetzt im Sinne der Kreuz- Zeitung " für Verdoppelung des Lotteriestempels, Erhöhung der Börsensteuer, und Erhöhung der Zölle auf Waren, welche ausschließlich Gegenstände des Ge- oder Verbrauchs der reicheren Minder
heit unsres Volks betreffen."
Was das für Waren sind, wird nicht verraten. Nach den bisherigen Erfahrungen werden zu diesen Lugusartikeln" Kaffee und ähnliche Produkte gerechnet.-
flissen sind, ihre Produkte ins Ausland zu verlaufen. Sperren fie Man ersieht aus den Angaben, wie eifrig unsre Agrarier bebie Grenzen gleichzeitig für die Einfuhr, so können fie nach Belieben dem Volke Bucherpreise diftieren. Oder beabsichtigen etwa die Agrarier als Ergänzung zur Lebensmittelsperre auch ein Ausfuhrverbot für agrarische Produkte zu erfassen, damit die Bersorgung des inländischen Marktes nicht Not leide.- Fleischbeschaut.
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Der Fiskus als Kuppler. Nach der lex Heinze läuft derFiskus erhebliche Gefahren, wegen Stuppelei bestraft zu werden. Die Die Hamburger Handelskammer beruft den Ehrbaren KaufBoss. 3tg." macht darauf aufmerksam, daß eines der berüchtigsten Balllokale, die Jagdsäle, vom Fistus vermietet werde. Das mann" auf den 10. März nach der Börse ein, um gegen die KomBerliner Adreßbuch verzeichnet folgende Notizen: Jägerstraße 22. missionsbeschlüsse des Reichstags bezüglich des Fleischbeschau- Gesetzes
Eigentümer: Fiskus.
Etablissement.
Vicewirt: Glienice, Geheimer
Stellung zu nehmen.
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Russische Telegrahie. Der russische Regierungsbote" teilt mit, daß die am 31. Januar 1905 ablaufende Konzession der Indo- Europäischen Telegraphen Gesellschaft auf 20 Jahre verlängert worden ist. Dafür hat sich die Gesellschaft verpflichtet, für die indischen und hinterindischen Telegramme, welche ausschließlich auf der von ihr betriebenen Linie befördert werden, der Regierung 17 Proz., statt der bisherigen 10 Proz, zu zahlen. Ferner verpflichtet sich die Gesellschaft für den Fall irgend welcher politischer Stomplikationen, die innerhalb der russischen Grenze befindlichen Linien auf die erste Aufforderung hin der russischer Regierung zur vollen Verfügung zu stellen.
Philippopel, 8. März. Einem Telegramm aus Konstantinopel zufolge ist heute der Beamte des Justizministeriums Selami Bay auf einen italienischen Dampfer geflohen.
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Parlamentarisches. Unfallversicherungs- Kommiffion.
Die Unfallversicherungs- Kommission beschäftigte sich am Donnerstag mit der Frage, in welcher Weise die Aerzte bei Feststellung der Renten zugezogen werden sollen. Die Socialdemokraten hatten den Antrag gestellt, daß vor jeder Rentenfestsetzung der den Verletzten Registrator. Burchardt, Ballsaalbesizer, Jagdsäle, Ball- Dresden, 8. März.( Eig. Ber.) Landtag. Eine lebhafte Er- behandelnde Arzt zu hören sei. Sie führten eine Reihe von Fällen Wenn der Fiskus nun, wie anzunehmen, sich eine ungewöhnlich örterung hat jetzt in der zweiten Kammer die wichtige Frage an, in denen die Untersuchung der Verlegten durch einen ganz fremden hohe Miete zahlen läßt, fo läuft er allerdings in der Aera der der Nahrungsmittel- Untersuchung erfahren. Die jächsische Regie: Arzt erfolgt sei und zu einem durchaus falschen Gutachten geführt lex Heinze für diese Borschubleistung der Unfittlichkeit Gefahren, die ung wendet dieser Angelegenheit größere Aufmerksamkeit zu, weil habe. Es fei naturgemäß, daß gerade der behandelnde Arzt sich von den Gemeinden in der Sache noch verhältnismäßig wenig gethan am ehesten ein Urteil über den Ursprung einer Verlegung und man gar nicht auszudenken wagt. wird. Beim Etat des Ministeriums des Innern war deshalb die deren Folgen für die Erwerbsunfähigkeit des Verletzten bilden könne. Errichtung einer zweiten staatlichen Untersuchungs- Diesen Ausführungen wurde von allen Seiten zugestimmt. Selbst anstalt für Nahrungs- und Genußmittel in Leipzig der Ministerialdirektor v. Schider bemerkte, daß naturgemäß der vorgesehen, und als Zuschuß die Summe von 27 800 behandelnde Arzt das erste Gutachten ausstellen sollte. Auch von eingestellt. Dieses Postulat hatte die Finanzdeputation gestrichen. den andren Parteien wurde diese Ansicht gebilligt. Für den Fall Es fam aber während der Verhandlungen zu einem Ausgleich jedoch, daß der behandelnde Arzt in einem Vertragsverhältnis zu der Es waren nämlich am Tage vorher zwei angesehene Vertreter von Genossenschaft steht, verlangten die Socialdemokraten, daß der Verlegte