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Als letter berlasse ich das Deck und steige vorsichtig die schmale Eifentreppe hinunter. ( Schluß folgt.)
Kleines Feuilleton.
Ein Schweizer Hegenprozeß vor 140 Jahren. Im Jahre 1788, in einem deutsch redenden Staate, in einer freien Republit ward noch ein Weibsbild, nach richterlichem Spruch und Urteil, als Here getötet." So beginnt ein entrüsteter Bericht in dem genealogischen Kalender vom Jahre 1789, der höchst interessant zu lesen ist. Da heißt es:
an die See Hevantommen. Der andere Abhang ist ungefährdet. 1750 Billionen in der Selunde werden die Wellen dann wieder unDort hat sich eine Schar Fischer angesiedelt, die auch etwas Wein- fichtbar oder fönnen wenigstens nur dadurch sichtbar gemacht werden, bau betreiben foll. baß fie gewiffe Stoffe in der Dunkelheit zum Leuchten bringen. Die unsichtbaren ultravioletten Strahlen haben Frequenzen awischen 8000 und 4000 Billionen in der Sekunde. Die eigentlichen elektrischen Wellen lassen sich ähnlich wie Lichtwellen gleichsam in einem Brennglas Lonzentrieren, das aber nicht etwa aus Glas, sondern aus Hartgummi, Schwefel oder anderen für ge wöhnliches Licht undurchlässigen Stoffen hergestellt werden muß. Die Wirkungen elektrischer Wellen fönnen jetzt auch für eine große Zuhörerschaft aufs Eindrucksvollste gefennzeichnet werden. Bet einer folchen Vorführung wurden 3. B. die Säße, die ein Schul mädchen in einem Nachbarraum niederschrieb, ohne jede Verbindung nach dem Hörsaal telegraphiert und dort den Zuhörern durch ein lautes Telephon mitgeteilt. Biel einfacher und auffälliger ist die Erscheinung, daß eine Glode zu tönen beginnt, wenn der Vortragende in einer erheblichen Entfernung einen Messingstab durch Reiben auf seinem Saar elektrisch machte und an seiner Uhrkette oder an seiner Brille entlud. Auch ein fleines Geschüz fann durch elektrische Wellen abgefeuert werden, die aus einem Nebenraum stammen. Entladungen hoher Spannung von mehreren 100 000 Bolt fönnen bei einer Frequenz von 400 000 in ber Sekunde die außerordentlichsten Er fcheinungen hervorbringen. Sie durchschlagen und entzünden Holzstücke und bringen den umgebenden Raum in einen Zustand so heftiger elektrischer Erzitterung, daß Lampen ohne jede Leitung zu leuchten beginnen.
Ein neunjähriges Kind in Glarus ward frant und brach Sted nadeln aus. Mehrere Personen sahen diese Nadeln, aber nicht das Ausspeten derselben selbst. Einer der wichtigsten Zeugen fagte, fie feien troden gewefen; er nennt dies unbegreiflich, und das ist es freilich Die Krankheit wird für eine fonvulfivische Erstarrung der inneren und äußeren Glieder angegeben; und doch ging, bei dieser Er Starrung, das Nadelspeien so glücklich vonstatten, daß auch nicht eine im Schlunde steden blieb. Dabei ward des Kindes Fuß gelähmt; der Vater des Kindes, noch dazu ein Arzt, sagte: der Fuß sei so dürr gewesen, daß man ihn wie einen Zwirnsfaden hätte durch ein Nadelöhr ziehen können, und doch blieb diefer dürre Fuß start und elastisch genug, daß das Kind, wie gleichfalls erzählt ward, Sprünge bis an die Dede des( ohne Zweifel niedrigen) Bimmers tun fonnte. So läppisch ward die Sache erzählt; so wenig wurden die Um stände untersucht!
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Aus dem Pflanzenleben.
Die Zugkraft der Wurzeln. Wenn Samen auf dem Das Kind wußte von der Ursache seiner Strantheit nichts an das in die Erde hineinwächst und ein Stengeltrieb, der oberirdisch Erdboden zur Reimung gelangen, so entsteht gemeinhin ein Würzelchen, zugeben wie Kinder dies gewöhnlich nicht wissen als: daß es bleibt. Bei solchen Pflanzen nun, deren Lebensdauer nicht mit einem einige Wochen vorher einen Honigfuchen von der Magd und einem Jahre abgeschloffen ist, übt oft die Wurzel eine Zugkraft auf das Schlösser erhalten hatte. Der Vater ein Doktor ber Medizin oberirdische Stammgebilde aus, wobei deffen unteres Ende mehr fchidte zu einem abergläubijchen Vieharat; und dieser gab, nad oder weniger tief in die Erde gezogen wird. Ganz besonders iſt gründlicher und gelehrter Untersuchung der Sache, den Bescheid: dies der Fall bei folchen Gewächfen, die mit unterirdischen Drganen In den Honiglichen fei von bösen Leuten Stednadelfamen ein( Wurzelstod, Knolle, Zwiebel usw.) den Winter überdauern, während gemischt worden; dieser sei im Magen des Kindes ausgebrütet, zur der oberirdische Teil zum Winter abftirbt. Diese Bugtraft Reife gediehen, und so durch Erbrechen aus dieser ungewöhnlichen bleibt oft viele Jahre oder gar während der ganzen LebensRabelfabrit, wohl poliert und mit gehörigen Knöpfen versehen, aum dauer der Pflanzen in Tätigkeit. Unsere Waldorchideen, die Borschein gelommen." Dies glaubte der hochgelehrte Bater ( und warum sollte er nicht, da gelehrte Leute nochigt an awei Jahren leicht bis zu 10 Zentimeter unter jene Stelle des Erd rundliche und handförmige Knollen bilden, werden dieser Art in Goldfamen glauben?), dies glaubten die wohlweisen Richter. bodens hinabgezogen, an der der Samen leimte. Würde die Bug Die Magb aber selbst schien es nicht zu glauben, und entflob. traft der Wurzel dergleichen Stammgebilde bei den Keimlings Man ward ihrer wieder habhaft. Sie sollte des Kindes frummen pflanzen nicht in die Erde hineinziehen, so würde die Pflanze Fuß wieder heilen. Nach verschiedenen Ausflüchten und vergeblichen Schaden erleiden oder wohl gar nicht mehr lebensfähig sein. Bersuchen gelang dies endlich, achtzehn Tage nach angefangener Kur; wahrscheinlich von selbst. Weder Arzt noch Wundarzt war dabei nur der einfichtsvolle Herr Doktor, der Vater des Kindes selbst. Diese Wunderfur gravierte die Magd noch mehr. Man brachte sie endlich zum völligen Glauben und Erkennen und Bekennen, indem man fie sechsmal aufs fchärffte folterte. Sie bekannte, was man wollte. Der alte Schlösser entleibte sich im Gefängnis: und die Magd ward als Here mit dem Schwert hingerichtet.
Großer Thomafius, dergleichen Aberglauben herrscht noch nach beinen Zeiten und gebiert Unsinn, Menschenqual und Mord!"
Physikalisches.
stammende tiefer in den Boden hinein. Ein treffliches Beispiel Auch ältere Wurzeln ziehen durch ihre Fähigkeit das untere bieten hierfür unsere Aurifeln, wie wir sie im Garten pflegen. als natürlichen Standort liebt diese Auritel gern Felsenrize an steilen Abhängen, wo sie wunderbar gedeiht. Die Pflanze bildet mit ihrem Laube eine furze, an etwa 1 8entimeter langem Stamme sigende Rosette. Jedes Jahr wächst der Stamm einen Zentimeter länger und doch lommen die Pflanzen nie über die Felsenunterlage hinaus, sondern liegen alljährlich mit ihrer Blattrosette dem Felsen auf. Dies ist nur dadurch möglich, daß die Pflanze alljährlich um einen Bentimeter in den Boden hineinwächst. Das heißt die Bug traft der Wurzel versenft die Pflanze stets um soviel. Dabet stirbt nun gleichzeitig am unteren Stammende stets soviel ab als oben zuwächst und an dem in die Erde gezogenen Stammstück entstehen neue Burgefn.
Die elettrischen Wellen. Die Schwingungen, in denen fich die elektrische Energie fortsett und auf denen die wundersame Errungenschaft der drahtlosen Telegraphie beruht, sind zuerst von Magwell geahnt und bis zu gewiffem Grade schon festgestellt worden. Ein anderes schönes Beispiel von der Zugkraft der Wurzeln finden Diefe ersten grundlegenden Arbeiten liegen jegt ein halbes Jahr wir gelegentlich eines Waldspazierganges bei einem Brombeergebüsch. hundert zurüd. Eine eigentliche Erforschung wurde aber erst durch Da fehen wir lange schwanke Ruten mit ihrem Triebende dem Erd Heinrich Herz eingeleitet, der im Jahre 1888, also vor etwa einem boden genähert oder gar in den Erdboden hineingewachsen". Bet viertel Jahrhundert die Natur der elektrischen Wellen entschleierte, genauerer Betrachtung zeigt sich, daß die Ruten an den Spizen ihre Entstehung und Fortpflanzung nachwies. Wie die Schwingungen fleine Warzen entstehen ließen, aus denen sich Wurzeln bildeten, die der Wärme und des Lichts gehen auch die elektrischen in dem mut- in die Erde hineinwuchsen und das Triebende nachzogen. maßlichen Aether vor sich und sind einer außerordentlichen diesem Triebende entwideln sich im folgenden Jahre neue Triebe, Mannigfaltigkeit fähig. Um fich von dieser eine Vorstellung die aus der Erde hervorbrechen und zu einer neuen Pflanze auszu machen, müßte man sich einer Art Klavier mit einer wachsen. Die alte Rute, die zunächst noch die Berbindung mit der ungeheueren Folge bon Taften denken, deren jede eine unhörbare Mutterpflanze aufrecht erhält, stirbt mit der Zeit ab. Am häufigsten ätherische Note anschlägt. Die tiefsten Noten würden in der Praxis zeigt sich diese Erscheinung bei Rubus bifrons, eine Pflanze, die durch die elektrischen Schwingungen vertreten sein, die von den nicht überall wild wächst, sie tritt aber auch bei anderen Brombeergroßen Stationen für brablose Telegraphie benutzt werden und arten auf.
Aus
etwa 40 000 Wellen in der Sefunde ergeben. Die höher ab- Wie übt nun die Wurzel diese Bugkraft aus? Das Längen gestimmten fleineren Stationen gehen etwa 5 Oftaven höher hinauf wachstum der Wurzel betätigt fich für gewöhnlich nur an der bis zur Frequenz von 1 Millionen. Kleinere Apparate im Labo- Wurzelspige. Aeltere Teile der Wurzel wachsen nicht länger. J ratorium aber entsenden zwischen 100 und 30 000 Millionen diesen älteren Wurzelteilen ändern aber die Bellen ihre Gestalt, Schivingungen in der Sekunde oder fast 19 Oltaven höher als die indem sie sich verbreitern und verfürzern. Durch diese Berkürzung der großen transatlantischen Stationen. Die Frequenz läßt sich entsteht nun die Zugkraft, die sowohl nach unten, nach der Wurzel aber noch weiter steigern. Bei etwa 10 Billionen in der Sefunde spige zu, als auch nach oben, nach dem Stammende hin, sich geltend werden die Schwingungen für unsere Hautnerven wahrnehmbar und macht. Die Wurzelfpige ist aber mit ihren zahlreichen der Nahrungs erzeugen ein Gefühl der Wärme. Dies steigert sich, verschwindet aufnahme dienenden Wurzelbaaren im Erdboden fest verkittet. Der aber wieder, wenn eine Frequenz von 395 Billionen erreicht wird. Stamm bietet der Zugfraft feinerlei Hindernis. Und so äußert sich Dann gehen die Wärmetvellen in Lichtwellen über. Es erscheint zu die Kraft eben nur hier. h. h. nächst ein dunkelroter Schein, der allmählich bis zu einem hellen Rot aufleuchtet. Die rote Farbe geht dann bei weiterer Steigerung der Frequenz langsam über in Orange und dann durch die Negenbogenffala in Gelb. Grün, Blau und Violett. Bei etwa Berantw. Nebatteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.