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Seele gefeffen, brüllte nun auf einmal aus ihm heraus und schluchate,[ er etwas Schweres wegschleudern wollte auf ein bestimmtes Ziel, und tobte und schrie, als ob es ihn niederwürgen wollte. wie einer, der in Flammen steht, die an seinem lebendigen Leibe Matlos stand die Frau an der Seite des Mannes und sah voll fressen, brüllt er auf in wildem Schmerz:„ Armes Tier Angst auf seinen zudenden Leib. Dann setzte sie sich neben ihm nieder und wartete wortlos, bis er nach und nach stiller wurde und strich immer wieder über seinen Rüden und über die heißen Hände, die sich wie im Krampf in das lockere Erdreich
Irallten.
Armer Ker!", sagte sie da zum erstenmal und das Brennen ihrer Augen versant hinter einem feuchten Glanz.
Nun ist es Abend geworden, und sie gibt dem Manne zum Abschied die Hand. Mit einem festeren Drud wie sonst. Dann fleht fie ihm nach, wie er noch halb bewußtlos nach diesem furchtbaren Weinen schwankend über das Moor geht. Er aber blickt nicht einmal nach ihr zurüd. Rudweise stolpert er schneller und schneller twie getrieben von ihr fort.
" Mag er trinken!" denkt die Frau in hellem Mitleid. Mag er viel trinken, daß er's vergißt..
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*
"
Still tastet sich die Nacht über das Moor. Ein schwarzer Schatten steht aufrecht in dem gedämpften Mondglanz der weißen Nacht. Es ist ein Mensch. Er blickt mit bangen, irren, suchenden Augen den Weg zurück und ruft nach seinem fleinen, zärtlichen Hunde. Er kommt nicht nie wieder wird er hinter ihm herlaufen. Da wankt der Mensch weiter. So arm war noch nie einer, der über das Moor ging, auf dem die Haide blüht. Reich und rot. Der Mann tritt mit schweren Schritten über das Blühen. „ Armes Tier. armes Tier
Vor der letzten Hütte steht der Mann still. Lichtschein dringt durch das Fenster. Ein Name wird gerufen. Da steigt ein Glühen in das Gesicht des einsamen Mannes. Seine Zähne schlagen wie im Fieber aufeinander. Aber die Gewohnheit ist eine zwingende Macht, und wie immer will er zu seinem Versted unter dem Birken viereck gehen.
Da.
was ist das?
Ein gelles, schmerzliches Schreien schreit an sein Ohr. Gs hört nicht auf. Erschrocken stößt der Mann das Fenster auf. Die Menschen drinnen hören es nicht. Ein baumlanger, wüster Kerl beugt sich über das Weib, padt es mit eisernen Riesenfäusten und schlägt es schlägt es
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Der magere Körper windet sich in schmerzhaftem Stöhnen. Dann fällt der lange Kerl über das Weib her und füßt es. Toll wie ein Sinnloser. Und das Weib schluchzt weiter. Hilflos und wie aufgelöst in Jammer. Dem lauschenden Manne faßt eine falte Hand nach dem Herzen. O, Gott ! Etwas Furchtbares wälzt sich gegen ihn heran, wie es gemeiner und häßlicher in seinem zerlumpten und verkommenen Leben noch nie auf ihn eingedrungen ist. Er kann es er kann es nicht packen aber es hat hundert Hände, ihm ins Gesicht zu schlagen und das Herz aus der Brust zu reißen. Es erstickt seinen Atem doch schreien könnte!
nicht nennen
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wenn er
Da schlägt der Mann drinnen wieder auf die Frau ein. Mit einem schrillen Schrei zwingt sie ihn wie mit übernatürlichen Kräften zurück von sich weg und eilt wie gejagt aus der Hütte. An dem Manne an dem Fenster vorbei, ohne ihn zu sehen und bricht dann unter den Birken zusammen. Fast neben dem Grabe des fleinen Hundes.
Der Mann hält noch einen Augenblick wie erstarrt auf seinem Lauscherposten aus. Wird der da drinnen nun dem Weibe nacheilen? Nein! Er bleibt still und wie erschlagen liegen.
Da tritt der Mann von dem Fenster zurück. Geht auf die Frau zu, die auf der Erde liegt und jammert. Die Frau sieht ihn nicht. Stumm blickt der Mann auf sie nieder. In seine verglasten Augen fommt für eine furze flare Sekunde die bolle Erkenntnis des Elends, das sich zu seinen Füßen windet. Sein Gesicht ist berzerrt von einem beißenden Schmerz, der über ihn herfällt und für einen Augenblick alles andere in seiner Seele zerschlägt.
Tauert.
Da bückt er sich nieder und hebt mit sicheren Händen einen großen schweren Stein, der neben dem Grabe des kleinen Hundes Armes Tier sagt er laut und feierlich. Mit ge= waltiger Wucht schleudert er den Stein auf das ihm abgekehrte Antlik der stöhnenden Frau.
Da springt in die Nacht ein Sturm von Leid und Grauen, als der Mann neben dem Weib in die Knie bricht.
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Still tastet sich die Nacht über das Moor. Die Männer im Halbfreis der Hütten flüstern mit scheuen Stimmen von der Frau, die einmal bei ihnen war.
Kleines Feuilleton.
Krankhafte Mannhaftigkeit. Es ist vielleicht nur ein Zufall, daß sich in den letzten Monaten die Veröffentlichung überraschender Forschungen über das Wesen des Geschlechtsunterschieds und seine Beeinflussung gehäuft haben. Die Frage an sich hat nie geruht, ist aber wenigstens in der willkürlichen Geschlechtsbestimmung nicht vorwärts gekommen. Jetzt hat Dr. Tuffier der Pariser Akademie der Medizin eine Mitteilung gemacht, die einen unerwarteten Zusammenhang zwischen der Geschlechtsentwickelung und frankhaften die hier eine eigentümliche Rolle zu spielen scheinen, nachdem sie Zuständen bestimmter Organe nachweist. Es sind die Nebennieren, schon durch andere Eigenschaften eine noch vor furzem nicht geahnte Bedeutung auch für die Medizin erlangt haben. Die Entdeckung von Dr. Tuffier besteht darin, daß eine Geschwulst der Nebennierendrüse nicht nur bei einem männlichen Kinde eine vorzeitige Mannbarkeit herbeiführen, sondern sogar beim anderen Geschlecht eine Entwickelung männlicher Eigenschaften bewirken kann. Das Sonder barste ist ein von Dr. Tuffier beschriebener Fall, in dem eine derartige Umwandlung sogar noch bei einer Frau in hohen Jahren stattgefunden hat. Diese Patientin war bereits 62 Jahre alt und wegen bermeintlicher Zuderkrankheit zur Behandlung gekommen. Dem Arzt fiel alsbald ihr männliches Aussehen auf, namentlich beim zweiten Besuch, als sich die Frau weniger sorgfältig rasiert hatte und infolgedessen mit einem stattlichen schwarzen Bart und Schnurrbart erschien. Eine genauere Untersuchung ergab auch noch andere Eigentümlichkeiten in derselben Richtung. Durch Befragung wurde festgestellt, daß all diese Erscheinungen erst im höheren Älter eingetreten waren. Sie hatten übrigens auch die Gewohnheiten der Frau beeinflußt, die nunmehr weit schwerere förperliche Arbeiten ohne Ermüdung zu verrichten imstande war. Eine Operation, die durch das ganze Krankheitsbild geboten wurde, ergab dann eine Geschwulst der Nebennieren, die auf die benachbarten Organe ge drückt hatte.
Die Merkmale des sogenannten Virilismus find namentlich bei weiblichen Kindern lange bekannt und schon früher studiert worden. Sie äußern sich dann auch in einer Wachstumsbeschleunigung. Besondere Aufmerksamkeit aber verdient die von Dr. Tuffier festgestellte Tatsache, daß diese krankhafte Mannhaftigfeit als Anzeichen einer Geschwulst der Nebennieren betrachtet werden kann, die dann vermutlich durch eine verhältnismäßig leichte Operation zu beseitigen wäre.
Technisches.
Wie könnte man Luftschifferplosionen ver= hüten? Die furchtbare Luftschifffatastrophe bei Wien , von der fürzlich in diesen Spalten berichtet wurde, erinnert uns an einen fesselnden Vortrag des hervorragenden, in Berlin ansässigen schweizer Gelehrten Pictet , den er anläßlich der Zerstörung des Militärluftschiffes bei Johannisthal in dem Verein Deutscher Chemiker" gehalten hat. Nicht ohne große Angst, so führte Pictet damals aus, fann ich so ein Luftschiff über unseren Häuptern manövrieren sehen. Weiß ich doch als Chemiker zu genau, wie gefährlich, wie außerordentlich explosibel das Knallgas ist, das durch die Mischung des in dem Ballon vorhandenen Wasserstoffes mit der Luft resultiert. Ein winziger Funke genügt, um dieses Gas zur Er plosion zu bringen. Natürlich muß solche Explosion ein Feuer un heimlich schnell um sich greifen lassen.
Es ist feineswegs ausgeschlossen, solche Katastrophen zu verhüten. Auch dann, wenn die Entzündung durch den Motor eines Aeroplans geschieht, wie dies neulich der Fall war. Jedenfalls fann es erreicht werden, daß ein einmal ausgebrochenes Feuer nicht mit so entseg licher Geschwindigkeit um sich greift, und dadurch würde auch schon viel gewonnen sein.
Zunächst einmal fann der Ballonstoff sehr gut gegen Feuer impräg niert werden. Weiter haben wir in dem Stickstoff ein Gas, das heutzutage auf bequeme Weise sehr billig in reinem Zustande gewonnen werden kann.
Würde man nun die Luftschiffe in jener finnreichen Weise, die Pictet vorschlägt, mit einem„ Stickstoffpanzer" versehen, so wäre es mit so grauenhaften Luftschiffkatastrophen, wie sie immer wieder Er kam nicht auf die Anklagebank. vorkommen, wohl ein für allemal vorbei. Explodiert doch der In der Frrenanstalt werden die Worte des jungen Arztes Wasserstoff im Gemisch mit Stickstoff auf feinen Fall. Ein Feuer, unsicher, die dem wahnsinnigen Manne Ruhe geben sollen, der das die Ballonhülle von unten verlegen würde, müßte augenblicklich Tage und Nächte in herzzerreißendem Jammer flagt:" Armes durch den dadurch ausströmenden Stickstoff ersticken. Eine Flamme, Tier Und dessen verlorene Seele kein die von oben einwirkte, dürfte kaum Nahrung finden und könnte sicherlich nur wenig um sich greifen. Kann man doch ein Luftschiff Die Wächter aber fürchten sich und kommen nur zu Zweien derart mit Stidstoff umpanzern, daß der Wasserstoff mit der Luft in seine Zelle. Denn oft bekommt der große Mann ein heißes nirgends in diretter Berührung steht, oder anders ausgedrückt, und rotes Geficht und beugt sich mit einer gewaltigen Kraft auf nirgends nur durch die Ballonhülle von der Luft getrennt wird. die Erde nieder und jede Muskel feines Körpers gestrafft Mögen auch die Luftschiffe durch solche Panzer etwas umfangreicher wie in einer großen Anstrengung. Dann hebt er die Arme, als ob werden, die Vorteile sind trotzdem unleugbar.
armes Tier
anderes Wort mehr findet.