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tun.)= dann sagte die andere Dame, die mit den Fältchen fauftritt, wird immer peinlicher; die Zunge wird bald trocken, alla um die Augen, etwas, was er nicht verstand. mählich wird das Schlucken schmerzhaft, ein eigentümliches Schlaf­

" Yes", antwortete die hagere Dame ,,, General- Direktor- bedürfnis überfällt den Durftenden, und bald wird nach der O Maud, what is the name of Victors Compagnie in Schilderung von Sven Hedin   in den ersten Dursttagen das Dursta

Berlin?..."

Victors compagnie in Berlin  ?

Dr. Werner horchte auf. Das war doch eigen!

The Terrain- Compagnie Westend Limited", antwortete die jüngere Dame.

Das stimmt," sagte Dr. Werner fast laut. Er stand schnell auf und suchte den Hoteldirektor auf.

Kennen Sie die Dame, die dort an dem runden Tische sitzt, neben dem weißhaarigen Engländer?"

,, Colonel Max Lean und Frau aus London  ." Nein, ich meine die hagere Dame in schwarz, mit dem dicken geldenen Arniband."

Das ist eine Mrs. Crighton, die öfters Engländer hier besucht." Stimmt. Blinker- Crighton. Wissen Sie, wo " In der Villa Elfriede."

wohnt?"

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sie

,, Danke bestens. Ich werde einen Brief schreiben. Bitte, schicken Sie den Brief sofort der Dame. Der Kellner soll auf Antwort warten."

Dr. Werner ging in das Schreibzimmer und bat Frau Blinker- Crighton um eine Unterredung noch für den Nach­mittag. ( Forts. folgt.)

Schwitzen, Dursten und Trinken.

gefühl so qualvoll, daß man den Verstand zu verlieren glaubt. Einstweilen hält die Schweißabsonderung noch an; allmählich aber erlischt sie. Nach einer Reihe von Tagen wird die Haut froden wie Bergament, die Lippen werden bläulich und die Augen werden matt und verlieren ihren Glanz.

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" Ein Tropfen Wasser, dem Durstenden in der Wüste gereicht, löscht die Sünden von hundert Jahren aus" so lautet ein Sprichwort der Orientalen. Der schlimmste Durst ist in kurzer Zeit zu stillen, alle Durstqualen fönnen in wenigen Minuten befeitigt werden, und erstaunlich rasch gewinnt der wasserarme Körper seine Spannkraft und Frische wieder. Im allgemeinen find wohl Vor­schriften über das richtige Trinken bei sommerlicher Hitze über­flüssig; daß man auf anstrengenden Märschen, wenn man erhitzt ist, unbesorgt große Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen kann( was man früher für schädlich hielt), ist längst allgemein bekannt. Auch daß man unbesorgt fühle Getränke zu sich nehmen darf, weiß ein jeder; nur ist davor zu warnen, sehr große Mengen eiskalter Flüssigkeiten auf einmal dem Körper zuzuführen, besonders, wenn es sich um reines Wasser handelt: hierdurch wird der Körper schlaff, weil seine Flüssigkeiten zu stark verdünnt werden. Eis( Frucht­eis und ähnliches) ist zwar sehr angenehm, löscht aber den Durst nur vorübergehend, worauf er verstärkt wiederkehrt. Das beste ist mäßig fühles Wasser mit irgendwelchen Zufäßen, Fruchtsaft, wenig Kohlensäure und dergleichen.

Einer, der stets zu spät kam.

Von Alfred v. Hedenstierna. Autorisierte Uebersehung aus dem Schwedischen

von Rhea Sternberg.

War man früher ein paar Jahre von seiner Heimat fortgewesen,

selben Gefühlen beseelt" sei, wie es in der Dichtersprache   heißt, so wartete fie geduldig, bis der rechte Moment zur Eheschließung nahte, und es tat gar nichts, wenn der Auserwählte zufällig für zehn bis fünfzehn Jahre eine Anstellung an einem anderen Orte bekam. Das Mädchen wartete.

Mit einem Worte, früher hatte man zu allem Zeit, und selten fam man zu spät, was man auch an den Opern erkennt, die zu jenen Zeiten spielen. Wenn sich zum Beispiel ein Held auf den Weg machen soll, um seinen Freunden zu helfen, die in Gefahr sind, von ihren Gegnern niedergemacht zu werden, so singt er: Ich eile eile eile eile­eile eile fort zu ihrer Hilfe!

Es gilt zwar nicht als vornehm, aber man tut es doch: man schwißt,( wenn man es nicht aus Vornehmheit vorzieht, zu tran­fpirieren"). Wenn die Sonne ihre sengenden Strahlen herunter­schießt und man für jeden Streifen Schatten dankbar ist, wird so fand man bei der Rückkehr alles auf demselben Blaze, nichts war die Haut feucht vom Schweiße, man flagt darüber, wie unangenehm berändert, es war, als ob man gestern fortgegangen wäre. das Schwitzen sei, tatsächlich aber ist es eine große Erleichterung Liebte man früher ein Mädchen und sagte sie, daß sie von den und, wie jedermann weiß, unbedingt erforderlich zum Wärme­ausgleich des Körpers. Was hat es nun mit dem Schwißen eigent­lich für eine Bewandnis? Meistens wird angegeben, die Schweiß­tröpfchen verdunsteten und kühlten den Körper dadurch ab. Das ist richtig und falsch zugleich, denn tatsächlich ist das Schwißen ein viel verwickelterer Vorgang. Wäre die Haut darauf angewiesen, Wasser nur in Gestalt der Schweißtröpfchen und die Wärme( außer durch Strahlung) durch deren Verdunstung abzugeben, so würden bald höchst bedenkliche Erscheinungen eintreten, weil der Schweiß den gestellten Aufgaben nicht gewachsen ist; außerdem aber gibt es Leute, die überhaupt kaum wahrnehmbar schwitzen und doch durch die Haut Wasser und Wärme genug abgeben. Mindestens ebenso wichtig, wie das Wasser, das die Schweißdrüsen absondern, find die fettigen Bestandteile, die darin enthalten sind; ihnen fällt die Aufgabe zu, die Hornschicht der Haut trocken zu halten, und dies ist von ungeheurer Bedeutung, denn gerade die Wasserabgabe durch die Hornschicht und der damit verbundene Wärmeverlust ist für das Wohlbefinden von höchster Bedeutung: dieses unsichtbare Schwitzen", wie man es wohl nennen könnte, erhält in Wahrheit bei großer Hize die Wasser- und Wärmeabgabe in Ordnung. Diese Zusammenhänge sind übrigens erst in verhältnismäßig jüngerer Zeit entdeckt worden. Ein volles Siebentel der ganzen Wärme, die der ruhende Körper täglich abgibt, wird durch dieses unsicht bare Schwitzen" abgegeben.

Das Wasser ist für den Körper nur das Mittel, die gewünschte Abkühlung zu erzielen; je mehr das Ziel erreicht wird, desto wasser­ärmer wird der Körper natürlich, und das Gegenstüd zum Schwißen ist daher der Durst, der sich an heißen Tagen, vornehmlich bei anstrengender Arbeit oder mühseliger Wanderung, besonders heftig einstellt. Wahrscheinlich gibt es zwei verschiedene Arten des Durstes: die eine hat ihren Sit nur im Munde und im Schlunde und macht sich durch ein trockenes Gefühl im Halse be­merkbar, das den Wunsch auslöst, fühle Flüssigkeit über die lechzende Zunge zu gießen. Diesem Durstgefühle kann man bei­tommen, ohne zu trinken: es genügt, die durstenden Körperteile" tüchtig anzufeuchten; Gurgeln und Ausspülen mit fühler, am besten angefäuerter Flüssigkeit genügt da vollständig. Sportsleute, die ihre Arbeitsleistung nicht durch plötzliche Flüssigkeitsaufnahme schädigen wollen, greifen zuweilen zu diesem Kniff. Ganz anders verhält es sich mit der zweiten Art des Durstes; diese beruht auf dem Wasserverluste des ganzen Körpers; da der Körper zu etwa zwei Dritteln aus Wasser besteht, verändern sich durch Wasser­berlust zunächst seine Flüssigkeiten, dann aber feine jämtlichen Gewebe, und das unangenehme Durstgefühl hat dann im ganzen Körper feinen Sib. Hier hilft nichts, als die fehlenden Flüssig­teiten zu erfeben, so daß die Körpersäfte und Körpergewebe wieder die richtigen Flüssigkeitsmengen enthalten. Geschicht dies nicht, fo wird das Dursten bald zu einer Qual. Das trodne, zusammen. schnürende Gefühl in der Kehle, das bei beiden Arten des Durstes

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mit Todesangst in Stimme und Gesten; doch anstatt rasch und ent­schlossen durch die Kulissen zu verschwinden, begibt er sich bis an die Rampe und singt seine eile" mindestens 15 Minuten lang und womöglich noch mit Wiederholung, wenn es gewünscht wird. Den noch sieht man aus dieser Verzögerung memals eine Ungelegenheit entstehen. Ein anderer Opernheld kommt auf die Bühne und erzählt eingehend, daß seine Braut im Begriff ist au sterben oder im Ge= fängnis zu verschmachten oder der Brutalität eines anderen Mannes zum Opfer zu fallen.

Aus ihrer No- 0-0-0-0- t errett' ich sie,

und tre- e- e- e- e- enne mich von ihr dann nie! versichert er und wimmert von seiner Hilfsbereitschaft so lange, daß seine Braut inzwischen tausend fürchterliche Tode sterben könnte. Statt dessen trippelt fie fein jäuberlich und unschuldig wie ein Engel vom Himmel in den nächsten Aft hinein, von ihrem Ritter zur rechten Zeit aus allen Nöten gerettet.

Hätte mein Freund Jonas Eftersting zu jenen Zeiten gelebt, fo wäre er ohne Zweifel ein großer und glüdlicher Mann geworden. Doch in unsere Tage des Dampfes, der Luftschiffahrt und der Glektrizität, wo alles nach der Uhr und der Dampfpfeife geschieht, taugte er nicht, denn er fam stets ein wenig zu spät.

Er wurde am 21. September 1843 um 12.5 Uhr nachts ge= boren und ordentlich, wie sich's gehört, in das Kirchenbuch ein­getragen.

Doch was geschieht? Die steinreiche Präsidentenwitwe der Stadt, deren einziger Sohn vor ihr dahingegangen war, vermacht ihr ganzes Vermögen den braven Knaben des Regierungsbezirks, die zufällig an demselben Tage zur Welt gekommen waren wie ihr geliebter, unvergeßlicher Agel, das heißt am 20. September 1843. Ein Versuch, im Rathause durch drei Personen beschwören zu lassen, daß der Efterstingsche Esstubenregulator zurzeit von Jonas' Geburt zehn Minuten vorgegangen, und daß der besagte Jonas also in Wahrheit einen Tag früher zur Welt gekommen fei, als der Tauf­schein es ausweise, wurde er von dem Bürgermeister zurückgewiesen,