524
-
Optif.
iwurde, kann man einen Vorläufer der Romantik sehen. Die| Uferstellen nicht geschützt erscheinen. Am unteren Han, dem größten dämonische Phantestit Coleridges, die Stimmungslandschaft Scotts, nördlichen Zufluß des Jangtse , liegt zu gewöhnlichen Zeiten das das weltschmerzliche Heldentum Byrons, fie nehmen alle in wichtigen Uferland nur 1/ 8-1 Meter über dem Fluß, während dieser bei HochPunkten ihren Ausgang von den Schriften dieses hochbegabten Blau- waffer 7-8 Meter höher zwischen seinen Dämmen dahinflutet. Strumpfes, und die Maschinerie des Grauens", die Poe zuerst so Unter den Ueberschwemmungen der chinesischen Flüsse haben meisterhaft gehandhabt und die heute wieder so beliebt ist, ist von unmittelbar weniger die Menschen als die Felder zu leiden: die ihr erfunden. Auch Wildes„ Dorian Grey" ist letzten Endes Ernten werden vernichtet und die Felder versanden. Der unmittel= ein Ableger ihrer Romane. Wer war diese Frau, die bare Verlust an Menschenleben wird häufig überschätzt; denn die die Ahnherrin aller Sensationsgeschichten und die Aelter Bewohner fönnen sich in der Regel retten, zumal mit Rücksicht auf mutter aller Blaustrümpfe wurde? Anne Ward so lautete die stets drohende Gefahr die Dörfer und Gehöfte oft auf fünstlichen. ihr Mädchenname heiratete mit 23 Jahren den Rechtsanwalt Hügeln oder auf den Dämmen selbst angelegt sind. Aber auf solche William Radcliffe und schrieb ihre Romane hintereinander mit er- Wasserfatastrophen folgen unvermeidlich Hungersnöte, und dann hält staunlicher Schnelligkeit während der ersten Jahre ihrer Ehe, als ihr der Tod doch seine Ernte. Erblickt man in China in den lleber vielbeschäftigter Mann sie des Abends allein ließ. Sie erwarb schwemmungen Schickungen des Himmels oder Strafen für irgendRuhm und Vermögen durch ihre Bücher, und als gefeierte Autorin welche Misietaten, so ist es doch auch schon vorgekommen, daß man zog sie sich ebenso plößlich in das Stillschweigen ihres Privatlebens die Europäer dafür verantwortlich gemacht und bedauert hat, sie wieder zurück, wie sie daraus emporgetaucht war; sie sah es nicht rechtzeitig alle umgebracht zu haben. ruhig mit an, wie andere Schriftsteller der von ihr geschaffenen Schule des Schreckens", die sie nachahmten, Lorbeeren ernteten, wie die Romantiker das ausbildeten, was sie zuerst geahnt. Völlig unbekannt mit der Welt und dem Leben begann sie ihre abends bei Gas oder elektrischem Licht zu arbeiten, weiß, daß die Tageslicht zur Abendarbeit. Jeder, der genötigt ist, Schriftstellerei, und diese Ahnungslosigkeit der Wirklichkeit gegenüber, Augen unter der Einwirkung des fünstlichen Lichtes leicht ermüden die sie ihre Zuflucht zu geheimnisvollen Phantasien nehmen ließ, und vorzeitig an Sehkraft einbüßen. Viel schlimmer aber sind die trägt ein gut Teil zu der seltsam unheimlichen Stimmung ihrer Arbeiter daran, die bei künstlichem Licht Farben zu mischen haben, Werke bei. Die geheimnisvollen Korridore, die sich öffnenden wie bei Farbdrucken, bei der Herstellung von Tapeten, folorierten Wände, die Fall- und Geheimtiren, die unterirdischen Gewölbe und Photographien usw. In einzelnen Gewerben, zum Beispiel bei der Verließe, all diese Requisiten, die Mrs. Radcliffe in ihren Romanen Fabrikation von fünstlichen Zähnen, muß sogar bei regnerischem oder geschaffen, find uns heute aus jeber Detektivgeschichte geläufig. Bu nebligem Wetter die Arbeit eingestellt werden, weil trübes Licht Ende des 18. Jahrhunderts wirkte das alles wie eine neue Offenbarung, das hier geforderte Schaffen feinster Nuancen unmöglich macht. und in atemloser Spannung verfolgte man die Jagd nach irgend welchen In all diesen Industrien ist daher das brennende Problem, verschollenen Manuskripten, die dann des Nachts irgendwo beim Flacker- ein dem Tageslicht vollkommen gleiches Kunstlicht zu erzeugen, schein einer Kerze gelesen werden und stets da, wo es sich um die Man behalf sich bislang damit, vor den Gasglühlichtlampen: oder entscheidende Stelle handelt, unleserlich sind. Die Radcliffe ist eine den elektrischen Birnen Lichtschirme anzubringen, die nur die dem Meisterin in der Erregung von Spannung und gruseligen Ahnungen, Tageslicht entsprechenden Strahlen filtrierten. in dem Suggerieren der wildesten Vermutungen, die sich dann bei aber wurde die Lichtquelle wesentlich verringert, und die Methode Durch diese Schirme ihr zumeist auf eine höchst nüchterne und natürliche Art erklären. war insofern nicht gerade praktisch. Jetzt aber scheint man der Das historische Kolorit ist ihre schwache Seite; in einem Roman, Lösung des Problems erheblich näher gekommen zu sein. Der englische der im Jahre 1584 spielt, wirb z. B. ungeniert von den neuesten Physiker H. E. Jves tritt soeben mit dem Vorschlag an die Deffentfranzösischen Moden und der französischen Oper gesprochen. Troglichkeit, durch bunte Brillen die nicht erwünschten Strahlen des künst dem geschah dieser Erzählerin ein bitteres Unrecht, als der Biel lichen Lichtes abzublenden. Diese Brillen müßten, um ihren Zweck schreiber Götsche in seinem Pseudonym Sir John Radcliffe an sie zu erfüllen, mit einer Kollodium oder Gelatineschicht überzogen und mit sorgsam ansgesuchten Anilinfarben gedeckt sein. Die technische Schwierigkeit besteht darin, die Anilinfarben bei der Herstellung der Brillen so genau zu nuancieren, daß sie tatsächlich nur für das feit Herr zu werden, so wird es dem Arbeiter mittels der bunten Tageslichtspektrum durchlässig sind. Gelingt es nun, diefer Schwierig Brille möglich sein, mit Sicherheit auch abends die zartesten FarbenAufschwung nehmen würde. Auch dem Besucher von Gemäldenuancen zu treffen, wodurch die Farbenindustrie zweifellos einen galerien würde es sich dann empfehlen, bei trübem Wetter sich eine solche Brille zu borgen, durch welche die Farbenpracht alter Meister in ungeschwächter Herrlichkeit sich ihm darstellen würde.
erinnerte.
Länderkunde.
leberschwemmungen in China . wieder einmal die Nachricht von großen Ueberschwemmungen infolge Aus China kommt von Dammbrüchen und Austreten der Flüsse. Man könnte China das Klassische Land der Ueberschwemmungen nennen, so oft und in folchem Umfange treten sie dort auf. Die großen Ströme ſchwellen infolge der Schneeschmelze in den Gebirgen oder auch, wie jetzt, infolge starter Sommerregen in den Quellgebieten an; sie fommen dann in die weiten, flachen Ebenen, wo das Gefälle zu gering ist, um den Fluten genügend schnellen Abzug zu gewähren, sie fressen an den Dämmen und finden dann häufig einen Ausweg in das dicht bevölkerte und angebaute Land. Gewiß sind die Chinesen geschickte Wasserbautechniker, sie sind es eben dank dieser Heimsuchungen getvorden, und es gibt großartige Dammbauten; aber gegen die Naturgewalten läßt sich nicht immer mit Erfolg anfämpfen. Jit es doch nicht so lange her, daß auch bei uns zu Lande, im Weichseldelta, Dammbrüche sich wiederholten.
"
Technisches.
Neue Arten der Holzkonservierung. Unser Holzverbrauch ist ins Ungeheuerliche gewachsen, während die Bewaldung der Erde nicht zu-, sondern abnimmt. Schon deshalb ist eine möglichst große Dauerhaftigkeit der verarbeiteten Hölzer erwünscht, deren Erjazz außer den Kosten der Neuanschaffung auch noch solche an Arbeitsleistung verlangt. Besonders in tropischen Gegenden, wo die Feuchtigkeit und viele Injeften an der Holzvernichtung arbeiten, ist eine wirksame Konservierung des Holzes für Gebäude, Pfähle, Telegraphenstangen, Eisenbahnschwellen usw. ein dringendes Erfordernis. In Indien und Australien wird das Holz zu diesem Zweck vorzugsweise mit den Abfallstoffen der Zuckerfabriken be= handelt. Die zuckerhaltige Flüssigkeit wird in die mit dem Holz gefüllten Behälter eingeleitet und etwa 15 Stunden lang auf 100 Grad erhist, um die Luft aus dem Holzgewebe auszutreiben. Bei der folgenden Abkühlung, die durch Schlangenröhren bewirkt wird, dringt dann der Saft in das Holz ein, verstopft alle Poren und hindert Pilze und andere Kleinwesen am Zutritt. Da der Süßstoff aber die Insekten erst recht anloden würde, wird die Flüssigkeit noch mit giftigen Salzen der arjenigen Säure vermischt. Die Erfolge dieses Verfahrens sind sehr befriedigend gewesen, zumal auch die Festigkeit des Holzes dadurch gesteigert wird. In den Vereinigten Staaten ist neuerdings die Imprägnierung des Holzes mit Paraffin erprobt worden, das mit etwas Kiefelsäure und Naphthalin gemischt wird. Das Naphthalin dringt durch seine Flüssigkeit in die Poren des Holzes ein und bahnt der flüssigen Masse den Weg. Dadurch wird das Holz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und organischen Säuren völlig geschüßt, ohne übrigens einen Geruch anzunehmen. Auch für die gefürchteten Bohrmuscheln und andere Tiere, die unter Waffer ihr Zerstörungswert ausführen, wird das Holz unangreifbar. Das Verfahren ist bequem und billig, da die verwandte Masse nur 25 Pf. für das Kilogramm toftet. Für ein Kubikmeter Fichten- oder Eichenholz sind 27 bis 32 Kilogramm nötig, für Eichenholz etwas mehr.
Die schwersten Ueberschwemmungen in China verzeichnet wohl die Geschichte des hoangho. Nachdem er im östlichen Honan in die Ebene getreten ist, wendet er sich unterhalb der Stadt Kaiföng nach Nordosten und mündet nördlich von Schantung in wechselnden Armen ins Gelbe Meer. Das ist aber noch nicht lange so; denn bis 1853 erreicht der Strom südlich von Schantung unter 34 Grad südlicher Breite und unter Benutzung des Hweiho das Meer, d. H. er hatte von Kaiföng an eine nordöstliche Richtung. Der ursprüngliche Zustand war das indessen auch nicht. Er hatte sich erst im elften nachchristlichen Jahrhundert gebildet, während der Hoangho vorher schon ins Gelbe Meer gemündet hatte. Wir haben es also mit einem Pendeln" des Hoangho - luterlaufes zu tun, das bis in eine unbekannte Vorzeit zurückreicht und wohl auch heute noch nicht abgeschlossen ist, so start die Deiche zu fein scheinen, die gegenwärtig den weibo unterhalb Saiföng geschlossen halter. Als Richthofen 1870 diese Gegend besuchte, wurde ihm berichtet, daß die chinesische Regierung 12 Millionen Mart für die dortigen Dämme aufgewandt hätte, daß die Lage aber trotzdem unsicher wäre, weil als Baumaterial nur Sand bätte verwendet werden können. Diese wiederholte Bettverlegung ist natürlich stets mit gewaltigen Berheerungen verbunden geweien, ein Vorgang, twie man ihn ein zweites Mal auf der Erde nicht fennt. Auch Chinas zweiter Riesenstromt, der Jungtseliang, ist in seinem Unterlauf ein böser Fluß. Man braucht nur die Starte zu betrachten, um das zu erkennen. Da begleiten innerhalb der Probingen Hupe, Hunan , Kiangsi . Nganhwei und Kiangiu so viele Seen, Teiche und Hinterwasser den Strom, daß auf das unaufhörliche Vorkommen bon lleberschwemmungen geschloffen werden muß. Bei Hankou beträgt der Unterschied zwischen höchstem und niedrigstem Wasserstand 15-18 Meter, so daß auch ziemlich hochliegende Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u, Verlagsanstalt Paul Singer& Co ,, Berlin SW.