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nicht betrügen, hatte er gemeint. In Wirklichkeit hatte sie das auch nicht getan. Denn nun besann Klaus sich darauf, daß ihr Auge ihm immer viel zu rund und zu glatt vorgekommen sei, und daß ihr Blick flackernd und unstet gewesen. ( Forts. folgt.)

Kleines Feuilleton.

Schutz gegen Insektenstiche.  

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quelle gewisse, durchaus nicht engbegrenzte Operationssphären bar­bieten, ist dem Erwerbssinn der Gegenwart verhältnismäßig lange vorenthalten geblieben.

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Der europäische   Durchschnittslefer weiß oder wußte bis vor furzem von den hochnordischen Länderstreden nicht viel mehr, als daß es dort oben" recht viel Schnee und Eis, ansehnliche Gletscher­berge und erschauernd niedrige Temperaturen gibt, die der spärlich vorhandenen Tierwelt in Gestalt vereinzelter Walfische, umherstreifender Robbenschwärme und beutehungriger Eisbären eine mehr als genügsame Lebensweise aufnötigen. Daß diese Auf­Die Schmerzhaftigkeit der Insektenstiche wird durch das Ein- faffung, die eine Beitlang selbst von den zünftigen Pionieren der dringen von Gift in den Körper des Gestochenen bedingt. Bei Polarkunde eine gewiffe Bekräftigung erhielt, doch nicht ganz mit häufig wiederholter Vergiftung damit fann eine Immunität oder den wirklichen Verhältnissen in der Arktis   im Einklang steht, ist nun­Giftfestigkeit entstehen, wobei der Stich wohl gespürt wird, aber mehr allerdings in unzweifelhafter Form festgestellt. Man sieht sich Giftfestigkeit entstehen, wobei der Stich wohl gespürt wird, aber mittlerweile sogar genötigt, dem allzu lebhaft gewordenen Wett­feine Entzündung und Schwellung mehr hervorruft. Sehr viel feltener als eine erworbene gibt es eine angeborene Immunität beutung der polaren Naturschäze beteiligten Seefahrtvölker mit bewerb der an der planmäßigen oder richtiger planlosen Aus­gegen folche Stiche. Am schmerzhaftesten, weil am meisten Gift einer hochfeierlichen internationalen Schutzgesetzgebung führend, sind die Stiche von Bienen und Wespen. Wird man von einer Biene gestochen, so ist es am besten, sofort den Stachel gegenzutreten. In der norwegischen Landeshauptstadt tagt in diesen Wochen eine von neun Mächten auszuziehen und Salmialgeist oder Seife auf die Wunde zu bringen. befchicte Diplomatenkonferenz, der die Aufgabe obliegt, zunächst darunter auch Deutschland  Der danach auftretende Schmerz fann durch Kokain- oder Präpofin- für die an unmittelbarsten bedrohten Landgebiete der Spiz falbe, wie durch Umschläge mit essigsaurer Tonerde gelindert werden. Gegen Wespenstiche wird außer diesen Mitteln noch der Saft des bergener Inselgruppe eine schutzkräftige Vertragsübereinstimmung zu­stande zu bringen. Spitzwegeriche und das Bestreichen mit einem zuvor mit Speichel Gab es nun wirklich in der arktischen Bone etwas zu holen? benetzten Stücke Buder empfohlen. Letzteres Mittel ist besonders gut gegen Midenstiche. Alle blüffend lehrreiche Antwort zu geben. Nach offiziellen Feststellungen Das fleine Norwegen   ist in der Lage, auf diese Frage eine ver Stechmücken, die Blut saugen, find Weibchen, die solche eiweißhaltige beziffert sich der Jahresgewinn, den die norwegische Fang- Schiffahrt Nahrung zur Ausreifung ihrer Eier brauchen, während die Männchen aus den Schäzen des Eismeeres zieht, durchschnittlich auf 22 bis fich mit Blütennettar und Harzflüssen begnügen. Damit nun das 25 Millionen Kronen( 1 Krone norw.= 1,12 Reichsmark). Von dieser gesogene Blut die feinen Röhren der Stechborste nicht durch Ge- Summe entfallen rund 18 Mill. auf die antarktische Region, die rinnen verstopfe, laffen die Weibchen beim Blutsaugen etwas die übrigen vier auf Spigbergen, Beeren- Jsland und Jan Mayen  , nebst Blutgerinnung verhindernden Speichel in die Wunde gelangen, der den für freien Verkehr zugänglichen Teilen Grönlands  . Schmerz hervorruft und zugleich in einem gewissen Umfreis die Blutgefäße lähmt, so daß das Tier leichter Blut in fich aufzunehmen sich aus den Erträgen der arktischen Küstenfischerei, insbesondere des Der weitaus größte Teil des norwegischen Gewinnes rekrutiert vermag. Um die Müden am Stechen zu hindern, ist am wirksamsten alfanges, der von den berufsmäßigen Eismeerfahrern in sich die offen getragene Haut mit einem alkoholischen Auszug aus. geradezu bewundernswerter Weise organisiert worden ist. Durch persischem Insektenpulver einzureiben, was alle drei bis vier Stunden Berbesserung der technischen Hilfsmittel, u. a. der von England ein­wiederholt werden muß. Einen guten Schutz gegen die Mücken bildet auch eine Einreibung mit Holzessig und Berubalsam. Nelkenöl geführten schwimmenden Trankochereien und so weiter ist es den gemischt mit Lavendelöl, Eukalyptusöl, eine fonzentrierte Lösung bis in die entlegenſten Regionen der arktischen Wildnis auszudehnen. schnelljegelnden Walfängern möglich geworden, ihre Exkursionen von Kampfer mit mixtura oleoso- balsamica. Aus den Wohnungen Der Ertrag eines einzelnen Fahrzeuges für die 3- bis 4monatige werden die Mücken am besten durch Anpflanzen von Onyxum Fangsaison darf auf 20 000 kronen veranschlagt werden; die viride, einem Lippenblütler, vertrieben, da sie dessen Nähe ſtrenge jährliche Gesamtausbeute von Walspec beträgt 10 000-20000 unerheblichen Beträge; allein auf Spitzbergen   werden alljährlich Tonnen. Auch die eigentliche Jagd auf Polarwild liefert keine wildmengen im Werte von 2 Mill. Kronen erbeutet. Um dieſe Gewinnziffer zu erreichen, müssen durchschnittlich 50 000 Robben, 300 Eisbären, 260 Renntiere und 120 Blaufüchse ihr Leben lassen. Hinzu kommt noch die Eiderdaunenernte im Werte von mehreren tausend Kronen. Mit der zunehmenden Erschließung der neuerdings auf Spigbergen angetroffenen Kohlenlager, deren größter Teil bisher ebenfalls in nowegischen Händen war und deren Verkaufs­wert auf 15-18 Millionen Kronen angegeben wird, hat die reguläre Jagd- und Fangausbeute allerdings eine merkliche Verminderung erfahren: eine ganz natürliche Konsequenz angesichts der Wild­verfolgung durch die auf Spitzbergen   angesiedelte internationale Bergwerksbevölkerung.

meiden.

Am besten berührt man den Mückenstich gar nicht, betupft ihn höchstens mit Speichel. Am schnellsten läßt der Juckreiz nach, wenn man eine dünne Zuckerschicht darauf anbringt durch Betupfen mit einem mit Speichel befeuchteten Stück Zucker. Weniger wirksam, aber auch gut ist das Betupfen mit einer alkoholischen Lösung von Menthol, Thymol und Lavendelöl, sämtlich in fünf­prozentiger Lösung. Gegen das Gift selbst wirft sehr gut Salmiak geist oder Seife. Gibt man zur Seife Kreolin oder zu Seifen­spiritus Menthol, so erreicht man ein Doppeltes: Berstörung des Giftes, soweit man es noch erreichen kann, und Verminderung des Reizes. Leicht erlangt man Immunität gegen Mückenstiche, diese hält aber weniger lange an als die gegen Bienenstiche. In unseren Breiten muß die Immunität in gewissem Sinne in jedem Frühling neu erworben werden. Ebenso verhält es sich mit den Bremsen stichen, gegen die dieselben Mittel anzuwenden sind.

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Astronomisches.

So wenig wählerisch die Bremsen als Blutsauger sind, so sehr find es die Flöhe. Gewisse Personen werden von ihnen voll­Eine neue Erklärung der Kometenschweife. tommen gemieden. Verirrt sich einmal ein Floh auf fie, so sucht leber die Natur der Kometenschweife sind schon so viele Ver­er bald wieder das Weite. Andere Menschen sind wahre Floh- mutungen geäußert und mit Gründen belegt worden, daß es kaum ableiter". Solche, die sonst gelegentlich von Flöhen geplagt werden, möglich erscheinen sollte, noch neue zu finden. Früher hat man ihr find in ihrer Nähe sicher. Nur wenn die Flöhe sehr ausgehungert Beuchten elektrischen Vorgängen zugeschrieben, nämlich denen, die 3. B. in Schutzhütten turz nach ihrer Eröffnung, oder beim Durchgang elektrischer Entladungen durch verdünnte Gaſe ein­wenn sie in großer Menge auftreten fann auch einmal ein treten. Dann nahm der berühmte schwedische Physiker Arrhenius  sonst von ihnen unbehelligter gestochen werden. Bevorzugt werden eine Idee von Kepler   wieder auf, die sich auf die Tatsache gründet, die Knöchelſtellen. Manche reagieren sehr stark gegen die Flohstiche daß sich die Kometenschweife immer in einer Nichtung zeigen, die durch das Entstehen heftig juckender Quaddeln oder tagelang anhal- dem Sonnenstande entgegengesett ist. Daraus ergibt sich der tender runder roter Schwellungen. Diesen Personen fann ein einziger Schluß, daß sie durch einen vom Licht ausgeübten Drud erzeugt Floh die Nachtruhe rauben. Ihre Empfindlichkeit nimmt auch nach werden, dessen sichtbare Wirksamkeit freilich eine außerordentlich Jahren nicht ab. Personen, die längere Zeit in flohverseuchten Quar- feine Verteilung des Stoffes voraussetzt. Das Leuchten der Schweife tieren wohnen mußten, beobachteten, daß bei ihnen die Empfindlich- würde damit allerdings noch keine Deutung finden, für die man teit gegen Flobstiche langsam abnahm, indem offenbar eine Immunität dagegen erworben war.

Zum Abschrecken der Flöhe ist am besten eine alkoholische Lösung von Insektenpulver sowie das Anbringen von alkoholischer Peru­balsamlösung auf die Kleider. Außerdem leistet das Einreiben von Seifenspiritus mit 1 Proz. Quassia gute Dienste. Die Wielen sollen mit terpentingetränktem Wachs ausgestrichen werden. Bei Juckreiz ist am besten Buder oder Kreolinseifenstift Dasselbe Mittel dient gegen Wanzen, gegen die man am besten mit Sublimatlösung vorgeht. Gegen Läuse ist am besten Sabadillessig mit 1 Broz. Sublimat.

demnach auf die frühere Anschauung angewiesen war. Jetzt hat der Astronom Houllevigue in der Revue Scientifique  " eine neue und durch ihre Einfachheit verführerische Aufklärung gegeben. Er geht davon aus, daß der leuchtende Kern der Kometen Elektronen, die Körperchen, unter denen man sich die Elemente der elektrischen Energie vorstellt, in den Weltraum hinausschleudert. Diese würden dann selbst in der äußerst dünnen Atmosphäre, die den Kern auf allen Seiten umgibt, ein Leuchten hervorbringen. Da sich nun die Sonne nach den neuen Forschungen von Professor Hale wie ein negativ elektrisch geladener Körper verhält, so wird er die Elektronen derselben elektrischen Ladung zurückstoßen. Diese Elektronen werden infolgedessen in den Teil des Kometen hineingeschleudert, der Arktische Naturschätze. ber Sonne abgewandt ist und rufen beim Aufprall auf die Mole­Die Erkenntnis, daß die welt- füle der gasigen Kometenatmosphäre Lichterscheinungen hervor. entlegenen Regionen des ewigen Eises nicht bloß als Betätigungs- Daraus würde also das gesamte Verhalten der Kometenschweife au feld für geographischen Entdeckerdrang, sondern auch als Bereicherungs- verstehen sein.

Länderkunde.

Dr. L. R.

Berantwortl. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.