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Kleines Feuilleton.
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Hygienisches.
Meter, innerhalb der Pflanzenreihe aber der Abstand von Pflanzling zu Pflanzling nur 20 Zentimeter. Dies Verfahren hat folgende Vorteile. der Innerhalb Die Gefundheitspflege des Feldfoldaten. Es Reihen schließen sich die Erdbeeren im zweiten Jahre zu einem geschlossenen Streifen. Der ift Tehrreich, sich zu vergegenwärtigen, wie viele Opfer die letzten große Abstand von Reihe zu Reihe gestattet erstens ein leichtes Kriege durch Todesfälle an Krankheiten gefordert haben. Man erAbernten der Früchte, wobei man, ohne lange herumsucher zu müssen, wartet von dem Aufschwung der Gesundheitspflege in ihrer wissenErkenntnis und jede reife Frucht sofort findet. Die Früchte erhalten zweitens von schaftlichen den darauf gegründeten sani von Feldtruppen durch zwei Seiten volle Beleuchtung. fönnen sich gut ausfärben, prächtig tären Maßnahmen, daß die Verluste mehr jezt nicht annähernd fo groß sein entwideln und in den weiten Abständen von Reihe zu Reihe ist Krankheiten brittens das Abranken und das Behacken der Pflanzungen in fönnen wie in früheren Zeiten. Verschiedenheiten der Witterung und wesentlicher Weise erleichtert. Ausgenommen von dieser Pflanz des Klimas und auch die schwankende Natur der Seuchen können die weise sind nur die kleinbleibenden Monatserdbeeren, namentlich Gefahr einmal abschwächen, das andere Mal freilich steigern. Im Buren die rantlosen, für die der halbe Reibenabstand genügt. Monats- frieg betrugen die Verluste der englischen Streitkräfte in den Schlachten erdbeeren vermehrt man am besten durch Aussaat im August; die und Gefechten felbft rund 7000, durch Krankheit über 14000 Mann, Sämlinge bringen größere Erträge. also immer noch doppelt so viel. Weit ungünstiger stellte sich das Auch Himbeeren werden nach einem neuen Verfahren in Verhältnis im ostasiatischen Krieg von 1894/95 zwischen China und ähnlicher Weise wie Erdbeeren angepflanzt; man gibt ihnen Japan . Nach der zuverlässigen Statistik starben auf der japanischen einen Reihenabstand von zwei Metern, innerhalb der Reihen Seite über zwölfmal mehr Soldaten an Krankheit als durch die aber nur einen Abstand von 35 Zentimetern. Auch bei dieser Waffen des Gegners. Aehnliche Erfahrungen haben auch die Amerikaner Pflanzweise bilden sich geschlossene Reihen, die von beiden in ihrem Krieg gegen Spanien und in ihren Feldzügen auf den Durch gemacht. die Seiten mühelos abzuernten sind. Man schneidet jetzt in den Philippinen friegerischen Ereignisse 293 Mann, nur an Krankheit aber starben Himbeerpflanzungen die alten abgetragenen Triebe heraus getötet wurden zugunsten der jungen Triebe, die im in den heimischen Lagern, also nächsten Jahre 1032, dazu noch 2649 tragen. Aber auch von diefen jungen Trieben entfernt man jegt auch etwa zwölfmal mehr. fann feinem Zweifel unterliegen, die schwächeren und läßt nur die Iräftigsten, wodurch der daß die Mehrzahl dieser Todesfälle nach dem heutigen Stande der nächstjährige Ertrag verdoppelt wird. Die Neuanpflanzung von Wissenschaft und ihrer Anwendung als vermeidbar bezeichnet Himbeerbeeten wird im Oktober vorgenommen. Nimmt man dazu werden fann. Das haben bereits die Japaner in ihrem Kriege start bewurzelte Schößlinge, so müssen diese nach beendigter gegen Rußland 1904/05 bewiesen. Sie büßten damals 58 887 Sol Pflanzung dicht über dem Boden fortgeschnitten werden. Ich habe daten in den Schlachten und Gefechten ein, dagegen nur 27 158 die Erfahrung gemacht, daß man am besten von der Pflanzung von durch Krankheit. Das ist wohl der erste Fall gewesen, in dem Schößlingen abfiebt und lieber fräftige Wurzelstücke pflanzt, die im ein Krieg um die Hälfte weniger Opfer durch Krankheit als folgenden Frühling sofort üppig austreiben und bereits im zweiten durch Waffen gefordert hat. Es ist anzuerkennen und muß scharf Jahre eine volle Ernte liefern. Hd. betont werden, daß die Japaner, die in dieser Beziehung noch zehn Jahre vorher so ungünstige Erfahrungen gemacht hatten, diefen Fortschritt zum allergrößten Teil sich selbst zu verdanken hatten. Der ärztliche Ueberwachungsdienst in ihrer Armee und Flotte war in außerordentlichem Grade vervollkommnet worden, so daß nicht nur die Verbreitung ansteckender Krankheiten erfolgreich behindert, sondern auch jedem einzelnen Soldaten die größte Aufmerksamkeit mit Bezug Die Kinderfrau. Die Revue de Paris " fezt die Veröffentlichung des auf die persönliche Gesundheitspflege erwiesen wurde. Der ärztliche Betit Pierre" von Anatole France fort. Eine föstliche Schilderung gibt Stab eines Heeres allein fann einen solchen Erfolg nicht zuwege der Dichter in dieser Selbstbiographie von der Kinderfrau Mélanie. bringen, sondern er bedarf dazu der tätigen Mitwirkung nicht nur Der fleine Pierre nimmt Abschied von der alten Wärterin, die in der Offiziere, sondern auch der Mannschaften, die mit vollem Verdie Lehren ihre Heimat zurüdtehrt:„ Man umarmte fich; um mich zu trösten, ſtändnis der Aerzte annehmen und befolgen versprach mir meine Mutter, daß sie mich bald einmal nach Jouh müssen. Außerdem aber muß jeder Mann gewisse Vormitnehmen wolle. Meine alte Mélanie war mehr tot als lebendig; bedingungen ohne besondere Aufsicht oder Belehrung erfüllen, aber etwas Tiefes, Subtiles fiel mir an ihr auf. Ich sah, daß sie namentlich die Gebote der Reinlichkeit und Mäßigkeit. Im Feide in dem Augenblid, wo sie ihre Schürzenbänder löste, auch die ist es schwerer als in gewohnten Verhältnissen, diesen Forderungen Bänder, die sie an das bürgerliche Leben fnüpften, gelöst hatte, und zu genügen, aber um so mehr Mühe und Energie muß darauf verdaß sie fortan eine andere Berion war, mit der mich nichts mehr wandt werden. Eine große Bahl von Kranken brückt die Stimmung verknüpfte, eine Bäuerin. Ich sah ein, daß ich sie unwiederbringlich im Feldlager noch mehr herab als der Abgang an Getöteten und verloren hatte, meine gute Mélanie. Wir brachten sie bis zu dem Wagen, auf dem sie mit ihrer Nichte nach Hause fabren sollte. Die Peitsche streifte die Ohren des Pierdes. Sie fuhren ab. Ich sah, wie der weiße, fäferunde Grund ihrer Bauernhaube sich entfernte. Es war mein erster Schmerz. Ich empfinde ihn noch heute. Als ich Mélanie berlor, verlor ich mehr als ich glaubte; ich verlor die Lieblichkeit und die Freude meiner ersten Jugend. Meine Mutter, die Mélanie schäzte, war edelmütig genug, auf die Liebe, die ich meiner alten Kinderfrau schenkte, nicht eifersüchtig zu sein, und wenn diese Liebe auch nicht so groß, so erhaben war wie die, die ich meiner Mutter entgegenbrachte, so war fie doch vielleicht zärtlicher und ficherlich intimer. Mélanie hatte ein Herz, das so schlicht war wie meine, und die Kürze des Gedankens brachte uns einander näher. Mélanie, die schon alt war, als ich geboren wurde, war nicht heiter; fie fonnte es auch nicht sein, da sie ein hartes Leben gelebt hatte. Aber ibre strahlende Unschuld vertrat die Stelle von Jugend und Heiterfeit. Ebenso wie meine Mutter, ja mehr noch als fie bildete Melanie meine Sprache. Ich habe das nicht zu bedauern; so unwissend sie auch war, so gut for ach fie. Sie sprach gut, denn Sie sagte die Worte, die überzeugen, und die Worte, die trösten. Wenn ich auf den Sand fiel und mir die Knie oder die Nasenspige wund schlug, sprach sie Worte, die Heilung bringen. Wenn ich fie ein bißchen anlog, wenn ich in ihrer Gegenwart ein egoistisches Gefühl an den Tag legte, wenn ich in Born geriet, sprach sie die Worte, die die Herzen wieder aufrichten, stärken, beruhigen. Ihr verdanke ich die Grundlage meiner fittlichen Ideen; und was ich da in der Folge hinzugefügt habe, ist weniger feft als dieser alte Grund. Ich habe von den Lippen meiner alten Kinderfrau die gute franzöfifche Sprache empfangen. Mélanie sprach Boltsund Bauernsprache. Und trosdem hätte sie mehr als einem Professor und Mitglied der Akademie Unterricht im Schönsprechen geben können. Man fand auf ihren Lippen die flüssige und leichte Diktion der Väter. Da sie nicht lefen konnte, sprach sie die Worte wie sie sie in ihrer Jugend gehört hatte, und die, von denen sie sie gehört hatte, waren unwiffende Menschen, die die Sprache an ihren natürlichen Quellen gefchöpft batten. Daber sprach Mélanie eine Sprache voll Saft und Kraft, diese Sprache war reich an scherzhaften Redensarten, on lucen Sprichwörtern, an volkstümlichen, ländlichen Bildern.
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Verwundeten.
Volkswirtschaft.
Die Aussichten der Welternte für das Jahr 1914. Die Aussichten der Getreideernte in den einzelnen Hauptgetreideländern sind in diesem Jahre verschiedener denn je. Denn wenn sich die halbamtlichen russischen Berichte über die trüben Ernteaussichten des bedeutendsten europäischen Getreidelandes, des Barenreiches, bewahrheiten, steht es mit den russischen Getreideernten in diesem Jahre schlecht; in manchen Gegenden ist geradezu eine Mißernte zu erwarten. Infolgedessen wird das Zarenreich fast seine ganze diesjährige Ernte zur Deckung des eigenen Bedarfes gebrauchen und würde auch dann für den Export nicht in Betracht kommen, wenn der Krieg nicht ausgebrochen wäre, um so weniger, als in diesem Jahre andere getreideausführende Länder sich ihrerseits wegen der neuen russischen Zölle auf fremdes Getreide dem Zarenreich gegenüber sehr reserviert verhalten haben würden. Dagegen stehen die Vereinigten Staaten vor einer Riesenernte. Schon jest bringen die amerikanischen Exporteure große Mengen auf den Weltmarkt, und zwar zu ermäßigten Preisen. Einen gefährlichen Wettbewerb wird der Union auch Kanada nicht machen, das zwar eine große Ernte erwartet, aber gegen das Vorjahr schlechter abschneidet. Da das Land selbst jedoch nur 12 Millionen zu ernähren hat, wird trotzdem auch aus Kanada ein größerer Zuschuß zur Weltversorgung zu erwarten sein. Immerhin bleibt, selbst wenn man die Leistungen der beiden nordamerikanischen Lieferanten zusammenrechnet, doch noch mindestens bie Hälfte des europäischen Bedarfs zu decken, für die also die übrigen getreidebauenden Länder aufzukommen hätten. Und da steht es außer in Rußland auch in Rumänien nicht zum besten. Italien und auch Frankreich , das ebenfalls vor einer schlechteren Ernte als im Vorjahre steht, mögen zusehen, woher sie ihren Bedarf decken. Ein erfreulicheres Bild bietet dafür wieder Deutschland . Die außergewöhnliche Hize der letzten Wochen war dem Reifeprozeß auf den Feldern sehr förderlich. Die Roggenernte hat überall schon begonnen. Ueber den Ertrag lassen sich zuverlässige Angaben noch nicht machen, doch steht fest, daß man in diesent Jahre mit ganz ausgezeichneten Qualitäten rechnen kann. Die Statistik bietet also inmitten der Kriegsnot einen kleinen Trost. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.