So verschieden die Völker ,. so mannigfach der Modus der Be-| Ofen dar, bestehend aus einer Feuergrube mit Roft aus Eisen- find nur in ganz beschränfem Maße zulässig, etwa nur beim Fluge stäben und darüber geschichteten Feldsteinen, die fich binnen einer in geringer Höhe, um so eine Landung unnötig zu machen. Die Stunde zur Hellrotglut erhigen. Die den Körpern mitgeteilte Heißluft soll die verbrennbaren Teile vollkommen vernichten.

Wer die Dresdener   Ausstellung 1911 besucht hat, dem werden noch die Türme des Schweigens" in Erinnerung sein, die ernste Totenburg, wo das Volk der Parsen   seine Abgeschiedenen in freier Luft bestattet, danrit die Vögel als Sendboten des Himmels auch die s die sterblichen Reste der Heimat wieder nahebringen.

optischen Signale find hier vielleicht das einzige, was einigermaßen Erfolg verspricht, vor allem sind sie bei Aufklärungsflügen der Artillerie flugzeuge von großer Bedeutung, damit der Batteriechef rasch und ficher die vorgekommenen Abschäßungsfehler berichtigen fann.

Auf dem Breguetschen Flugplage bei Versailles   sind nun kurz vor Ausbruch des Krieges vom französischen   Kriegsminister Versuche mit einem einfachen Lichtsignulapparat veranstaltet worden, die einen Verwendung finden.

Wer den ruffiſch- japanischen Krieg verfolgt hat, kennt viel Die Behandlung der Schußwunden. vollen Erfolg bedeuten und allgemein in der franzöſiſchen   Luftflotte

leicht den Brauch, daß den Kämpfern des religiösen japanischen Boltes vor der Bestattung der Kehlkopf und ein Teil der Haare genommen wird, um in die Heimat entsendet zu werden.

Es gibt für Kulturvölker drei Möglichkeiten: die Beerdigung, die Verbrennung und die Kombination beider Bestattungsarten. Bei großen Schlachten mit Maffenverlusten, bei Belagerungen, bei irregulären Verhältnissen und bei Bodenformationen, die das Begraben in einer Weise erschweren, daß Zeit und Kräfte der Leben­den in unverhältnismäßigem Grade absorbiert werden, fann an eine Beerdigung nicht gedacht werden.

der Bauprodje ihre angered as the Chirurgie des triedens.de Die Zeichensprache braucht nur vorher vereinbart zu

werden.

Bilderſtürmer.

Der Generalarzt von Angerer hat in der Landärztlichen Bei­Der Hauptteil des Apparates besteht aus einem ungefähr lage, die von der Münchener Medizinischen Wochenschrift heraus zwanzig Liter fassenden, mit Ruß angefülltem Behälter, der unter gegeben wird, einen Aufsatz lleber die Behandlung von Schuß dem Flugzeug angebracht ist und in einem mit einem Ventil ver wunden im allgemeinen" veröffentlicht, wobei auch auf persönliche schlossenen Rohre endigt; diefes kann vom Piloten durch einen Hebel Erfahrungen aus dem Krieg 1870/71 zurückgegriffen werden geöffnet und verschlossen werden. Im Behälter herricht ein Drud fonnte. Daraus geht erst mit voller Klarheit hervor, wie sich von etwa 1 kilogramm. Deffnet man das Ventil, so fällt der Ruß die Schußverletzungen selbst und insbesondere ihre Behandlung heraus und verursacht schwarze, lange sichtbare Rußwollen, größere oder geändert haben. Abgesehen von den Gelegenheiten zur Beobachtung fleinere, je nach der Dauer des Deffnens des Ventils. Mit den auf während der späteren Kriege kann auch die Chirurgie zu Friedens diese Art erzeugten Fleden zeichnet der Pilot wie beim Morse zeiten als eine ausreichende Vorbildung betrachtet werden, und alphabet in der Luft schwarze Punkte und Striche, und der auf der In diesen Situationen ändern sich die Verhältnisse völlig. Nicht der Generalarzt spricht geradezu aus, die Kriegschirurgie sei in Erde stehende Beobachter tann den Batterien leicht die Berichtigungen vergeſſen ſind die Bilder, wie in und um Mes, besonders da, wo die Armee Bazaines gelagert hatte, geradezu pestilenzialische Verhält- Unter den Wandlungen, die sich in den letzten 50 Jahren werden. Auch Angaben über Truppenbewegungen des Gegners, niffe herrschten. Nicht umsonst stehen in älteren Kriegsberichten vollzogen haben, ist diejenige in der Untersuchung der Wunden seine Stärke usw. fönnen auf diese Weise schnell verraten werden. grauenhafte Schilderungen zu lesen, wo halbverscharrte Soldaten- besonders hoch zu bewerten. Wenn man bedenkt, daß man damals Bei den oben angedeuteten Versuchen waren die schwarzen leichen auf den Nehrichthaufen der Häuser gefunden wurden, und vorschriftsmäßig die Wunden mit Sonden und Fingern auszu- Punkte und Striche dieses optischen Telegraphen trog heftigen nichts mindert die Bedeutung der Tatsache, welche Ende, 1870 die fundschaften hatte, wobei der Schußkanal oft gespalten werden Windes noch volle zwei Minuten vollkommen sichtbar und erkennbar, mußte, und daß auch das Herausziehen von Geschossen als eine Kanton- Polizeikommissare im Auftrag der deutschen   Regierung unerläßliche Aufgabe erschien, so wird man den Fortschritt, der nachdem das Flugzeug längst außer Sehweite   war. feststellten: daß von der Schlacht vom 16. August allein im Kanton allein durch die Röntgenuntersuchung geschaffen worden ist, im Gorze gegen 14 000 Soldatenleiber, insgesamt auf den Schlacht- ganzen Umfang verstehen. Vor allem aber fommt die aseptische feldern aber etwa 30 000 Menschen, zum Teil kaum mit Erde be- Wundbehandlung hinzu, die unzählige Menschenleben zu retten dect" waren, daß in einzelnen Kantonen die Brunnen nicht mehr imstande ist. War doch früher die Ansteckungsgefahr durch die Aus dem Berliner   Kupferstichkabinett kommt die Nachricht, daß zu benuzen seien" und verschiedentlich die Sterblichkeit zunehme. Beripundung viel schlimmer als diese selbst. auf Beschwerden des Publikums die bisher ausgestellten Lithographien Was die Wirkung des Kleinkalibrigen Geschosses betrifft, so bon Daumier und Holzschnitte von Doré zurüdgezogen worden sind. Diese Zahlen sprechen eine fürchterliche Sprache und dienen gewiß nicht dazu, die Beerdigung als den allein heilbringenden prägt Angerer den grundlegenden Saß, daß Schußwunden mit Man fann gespannt sein, ob die Herren, die bisher eifrig über Kunst fleiner Einschuß- und kleiner Ausschußöffnung keine Infektion beschrieben, gegen Bestattungsmodus auf den Schild zu heben. finden laffen, obgleich die Kleider und die Haut durchschlagen werben. Wir pre Siberſtürmerei die notwendigen Worte finden und dadurch vielleicht einige frankheitserregende Keime in die wir uns fügen. Wir möchten, so weit wie irgend möglich, den Krieg; diefem unheilvollen Zustand müssen Wunde gelangt sind. Man kann darauf bauen, daß diese wenigen Strieg. in den wir gestürzt wurden, zivilisiert geführt wissen, wir Reime von den Abwehrmitteln des Körpers unschädlich gemacht möchten ihn aus den Bereich der Waffen nicht in die Welt der Infolgedessen würde eine Infektion und dadurch ein Kultur einbrechen fehen. Französische   Kanonen und russische Spieße eintreten. Das Geschoß selbst scheint meist steril zu sein, einmal Großen der Kunst ist, zu kämpfen, ist eine Lächerlichkeit. Nur schlimmer Verlauf nur bei einer unzweckmäßigen Behandlung sollen jetzt abgetan werden; gegen Daumier, der einer der ganz megen der Erhizung, die es im Gewehrlauf erfährt, ferner auch nationale Hysterie fann davon faseln, daß nach dem Kriege, nadh wegen einer gewiffen batterienfeindlichen Eigenschaft des Metalls. Sem Siege ein völlig neues Deutschland   beginnen werde, ein Der Kriegschirurg wird daher heute nicht mehr nach frecken- Deutschland, losgelöst von aller geschichtlichen Gewöhnung und trium gebliebenen Kugeln suchen, auch nicht einmal nach etwa mit phierend über die Völker der Erde. Das gerade war die Macht des gerissenen Fremdförpern, da durch solche Eingriffe eine Ber  - deutschen   Geistes von jeber, daß er naiv und darum fruchtbar das schlimmerung herbeigeführt werden kann, die durch den Rußen gar höchste und Schönste, was die Menschheit hervorgebracht hat, ver nicht aufzuwiegen ist. Die Schußkanäle werden auch nicht mehr ehrte und in fich hineinzog. Wollen wir wirklich jest anfangen, durch Einsprißung antiseptischer Lösungen desinfiziert, noch mit Shakespeare   zu verleugnen, Newton und Darwin   abzuschwören; einer Drainage" versehen. wollen wir Dostojewski   und Tolstoi ächten; sollen wirklich die Maler, Hat eine Wunde so muß das Eingreifen gründlicher erfolgen, malerei nennen muß, plöglich geschmäht werden? Gegen solche um das unbrauchbar gewordene Gewebe der Weichteile zu be- Spießbürgerei müssen wir uns rechtzeitig schützen. Die Gothi!, die seitigen. Die Benutzung der sogenannten physiologischen Koch- heute ein Symbol des Deutschtums ist, fam aus Frankreich  ; nirgend falzlösung ist zur Reinigung ein vorzügliches Mittel. Für Knochen hat die Bibel, die doch schließlich ein hebräisches Buch ist, so tiefe berlegungen gelten selbstverständlich noch andere Regeln, die in ihren Einzelheiten nicht wiedergegeben werden können. Hervor. Wurzeln geschlagen wie in deutschen   Herzen. Jede Absicht, uns eine gehoben sei nur noch, daß auch Darmverlegungen, sowie Brust- nationale Reinkultur nach dem Jdeal der Jägerhemden aufzu schüsse ohne Operation durchaus nicht hoffnungslos find. Ift eine schwindeln, ist gerade um der deutschen   Art willen zurückzuschlagen. unde infiziert, so bekommt der Chirurg naturgemäß mehr au fun. Die Biersche Stauung wirkt dabei sehr günstig, auch eine Heißluftbehandlung. Die Desinfektion der Hände des Chirurgen selbst ist naturgemäß ungeheuer bedeutsam. Aber auch in dieser Die Betäubung bei Hinsicht sind vorzügliche Mittel verfügbar. Operationen wird am besten mit einer Mischung von Chloroform, Aether und Sauerstoff geschehen, wobei eine genaue Abmessung des Betäubungsmittels möglich ist. Auch wird man jekt in vielen Fällen mit einer örtlichen Betäubung der verlegten Körpergegend auskommen. Ist der Blutverlust sehr schwer, so muß an einen Ersas gedacht werden, entweder durch gesundes Blut oder durch Kochsalzlösung.

Gs kommt übrigens ein wirtschaftlicher Grund hinzu. Wird nach größeren Schlachten der Boden mit zahlreichen Einzel- und Massengräbern durchsetzt, so bedeutet dies für die Anwohner, auf denen das Joch des Krieges schon reichlich schwer zu lasten pflegt, eine große Entwertung des Gebietes auf Jahre und Jahrzehnte hinaus. Die Menschen müssen doch, wenn sie nicht aussterben wollen, den Boden der Kultur wieder nutzbar machen, müssen fäen, pflanzen und ernten!

im riege.

Wenden wir uns nun zu der Frage der Feuerbestattung Die Vorgänge aus dem Altertum, der Holzstoß der Griechen und Troer, der Scheiterhaufen der Goten, das Midingerschiff der nordischen Helden, sind Gemeingut aller Gebildeten geworden und

brauchen hier nicht genannt zu werden.

Kriegsgeschichtlich bemerkenswert aber und weniger befannt größeren Ausschuß Dagegen einen großen Einschuß und noch die jeder ehrliche Kenner die Väter aller europäischen   Gegenwarts

find Beispiele wie das der Spanier, die bei Tarragona   vom 18. Mai bis 30. Juni 1811 6000 bis 6500 Gefallene einäscherten, und das der Russen, die 1812 die Leichen der Franzosen auf dem napoleonischen Rückzug verbrannten. Nach der Schlacht bei Paris  am 30. März 1814 wurden wegen der plötzlich einsehenden Hitze die Leichen nach Montfaucon gebracht und dort, 4000 an der Zahl, auf zehn Eisen- und Steinrosten eingeäschert. Im Jahre 1892 führte auch General Dodds in Dahomey   das Verbrennungsver­fahren systematisch und mit aller Strenge durch..

Zugelassen ist die Einäscherung im Felde bei versichedenen Kulturstaaten Europas  , in Deutschland   als Ausnahme, bei den Ja­panern ist sic in reguläre und obligatorische Formen gekleidet.

Begreiflicherweise hat die Technik der Feuerbestattung sich auch bereits der Frage von feldmäßigen Verbrennungsöfen be­mächtigt. Ein einfaches Prototyp dafür stellt der Siemenssche

gefagt und nur das, was Ihnen ohne fremde Hilfe im Ge­dächtnis geblieben ist?"

- Kleines Feuilleton.

" Die volle Wahrheit." Justizrat Losso erhob sich und bat um das Wort: Schabtrig finde zwischen den heutigen Aussagen der Zeugin und ihren früheren Bekundungen einige Widersprüche, die aufzuklären der Verteidigung wünschenswert erscheint. Ich werde daher die Aussagen aus den Protokollen der Zeugin vorhalten- zur Auffrischung ihres Gedächtnisses."

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"

Die Auffrischung des Gedächtnisses der Zeugin mißlang aber vollständig: Durch Justizrat Losso in die Enge getrieben, flüchtete sie sich in die Ausrede Ich kann mich heute nicht mehr auf meine damaligen Aussagen befinnen. Aber ich habe die volle Wahrheit gesagt Dann müssen Sie früher die unwahrheit gesagt haben, denn es gibt nur eine Wahrheit. Geben Sie wenigstens zu, daß Dr. Werner, als Sie ihm den bekannten Brief vor­legten, sich viel bestimmter ausgedrückt hat, wie Sie heute befunden. Er hat Ihnen gesagt, heben Sie sich diesen Brief gut auf, er ist ein Beweis für Ihre Unschuld."

" Ja, so ungefähr hat er gesagt."

" Sie waren also der Ansicht, daß Dr. Werner nicht glaubte, daß Sie an den Betrügereien, pardon, ich will sagen, an dem, was Ihr Sohn getan hatte, beteiligt waren?" Nein, wie konnte er das denken."

Pflicht und Reklame.

Der Alkohol im Kriege.

R. Br.

Des öfteren ist jetzt von den militärischen leitenden Kreisen davor gewarnt worden, den Kriegern bei ihrem Durchmarsch irgend welche alkoholischen Getränke zu reichen, weil ihre Ausdauer und Tüchtigkeit dadurch geschwächt wird. Welch schwere Schädigungen der Genuß von Allohol für die Disziplin und die Leistungsfähigkeit eines Heeres mit fich bringt, ist von fachmännischer Seite in jüngster Zeit bes fonders hervorgehoben worden. So sagt Dr. Leitenstorfer: Der Altohol schläfert ein und steigert den Durst, Tee und Kaffee aber stillen ihn. Und ein Heer, das feinen Alfobol tonsumiert, ist immer an Willensstärke, Ausdauer und moralischem Werte dem Heere überlegen, wo er reichlich konsumiert wird. Die Ausdauer gegen Kälte und große Hige sowie die während des Marsches war immer größer bei Abstinenten". Auch die Treffsicherheit der Soldaten wird durch den Alkohol beeinträchtigt und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten ist, wie englische Werzte gezeigt haben, bei Trintern sehr biel geringer. So betrug z. B. der Prozentsaz der Erkrankungen Gegen die elenden Wichte, die die schweren Zeitläufte benutzen, im indischen Heere bei Abstinenten 5,5 und bei Nichtabſtinenten 10. um für sich irgend einen Reklamewert herauszufchinden, zichtet Gingehende interessante Mitteilungen zu diesem Thema hat auf Artur Holitscher im Berliner Tageblatt" ernste und fräftige Worte: Grund feiner Erfahrungen im Ballantriege der serbische Stabsarzt " In diesen Tagen tut jeder seine Pflicht. Ein Schurke, der fich Popovic in einem Aufsatz der Umschau" gemacht. weigert, seine Pflicht zu tun. Es versteht sich, daß es heute nur der ferbischen Kriegsgeseze befiehlt, jeden Gebrauch von Alkohol Ein Paragraph eine Pflicht gibt, und zwar die gegen die Gesamtheit. Berufe durch persönliche Veranlagung oder durch das Gesetz von Angebot und bom Heere vollständig fernzuhalten". In den anderen Balkanländern Nachfrage auferlegt, treten zurüd vor dem einen Beruf, den jeder- besteht diese Vorschrift nicht, und ebenso geben sich die türkischen  Soldaten dem Alkoholgenuß hin, denn wenn der Koran   auch mann in fich fühlen muß, der Menschenantlig trägt. In allen Rich- ben Bein berbietet, jo glauben sie doch, Schnaps und Bier ruhig tungen der Windrose stehen Männer und Frauen auf ihren Bosten, trinken zu können. Die serbischen Soldaten lebten während des schweigend, ernst und entschlossen. Keiner spricht von dem, was er Krieges faft abftinent, weil sie fich alloholische Getränke nur schwer einer gedenkt, denn das ist selbstverständlich wie tehlen. verfchaffen konnten und offiziell nur Tee und Zuder oder durch das Keiner wird so vermessen oder hirnverbrannt sein, sich deffen zu ferbische Note Kreuz Bolanta- Mineralwasser" erhielten. rühmen, was er vollbringt oder zu vollbringen im Begriff steht, fchon tranten die serbischen Offiziere Wein. denn es ist die Pflicht von jedermann.

"

Durch das Trinken der

Häufiger Indes, es steigt einem die Schamröte ins Gesicht, die Züge ber- Offiziere find übrigens mehrere schwere Schädigungen der serbischen zerren sich vor Abscheu, wenn man in den Zeitungen fleinen und Armee im Kriege vorgekommen, von denen Popovic zwei anführt, Im bulgarischen Heer wurde auch bon den gemeinen größeren Notizen begegnet, in denen aufdringlich verzeichnet steht, Soldaten täglich Branntwein getrunken, und die Soldaten daß dieser und jener, diese oder jene im Begriff stehen, seine oder Ihre ihre Pflicht zu tun. In diesen Tagen gilt der Laternenanzünder Leistungen blieben deshalb hinter denen der nüchternen serbischen erhielten sogar bor einem gefährlichen Angriff Kognat. und der Schriftsteller, die Zeitungsausträgerin und die Schau Soldaten vielfach zurüd; die Disziplin und die Operationsresultate " Und unmittelbar darauf drohte er Ihnen mit Ber- ipielerin, Kutscher und Künstler gleich. Keiner hat mehr hinzugeben des bulgarischen Heeres wurden dadurch schwer geschädigt. So er haftung und Auslieferung? Haben Sie da nicht geantwortet, als sein Leben, keiner darf weniger dem Gemeinwohl anbieten als litt a. B. die Armee des Generals Ratintscher, die sich vor dem ent Wie kommen Sie dazu, mir mit Verhaftung zu drohen, fein Leben. wenn Sie wissen, daß ich unschuldig bin?" Das wäre doch Eines der trostlosesten Zeichen seelischer Verrohung ist es, in fcheidenden Kampfe betrunken hatte, eine vernichtende Niederlage.

solchen Tagen aus der Erfüllung seiner Pflicht Kapital zu schlagen für die eigene Person. Ueber die Köpfe gefallener, stummer Soldaten, vor Müdigkeit zertrümmerter, zarter, schweigender Frauen weg ein feiles Geschrei zu erheben, das die Taten fünden soll, die man begehen wird oder zu begehen gedenkt-1

die logische Antwort auf seine Drohung gewesen." Die Zeugin schwieg, dann sagte sie eigensinnig: Er hat mir aber gedroht. Ich hatte solche Angst." Und mehr war aus der Zeugin nicht herauszubekommen. Während der Vernehmung saß Frank Werner in der Die Tauenzienstraße und der Kurfürstendamm  , auf dem fich ab­Bank zurückgelehnt, er fonnte zwischen den Schultern von scheulich prunkende Zuhausegebliebene tummeln, hat sein Gegenstüd Dr. Renker und Justizrat Losso hindurch den Kopf von Frau in so vielen Zeitungsspalten unter und über dem Strich, in denen Blinker sehen und schaute underwandt dorthin. Aus seinem man die schamloseste Selbstberäucherung und verstecktes Geschäfte­Bewußtsein schwand die Empfindung, daß dort auf dem machen mit steigendem Ingrimm beobachten kann. Stuhle eine Frau saß, die ihn verderben sollte. Die Worte famen faum sinngemäß an sein Ohr. Er sah nur das schmale, alt gewordene Geficht mit dem weißen, glatt zurückgestrichenen Haar unter dem altmodischen Kapothütchen. Und das Bild zerrann in einen flimmernden Nebel und formte sich neu zu einem anderen Kopf und so lebendig, daß er auch die Stimme seiner Mutter zu vernehmen glaubte. Eine unendliche Weh­mut hüllte ihn ein und trug ihn weit fort. Er seufzte tief auf, so schmerzlich, daß sich Dr. Renfer besorgt umwendete. Da hörte er eine andere Stimme, in harten Schwingungen tamen die Worte zu ihm, wie etwas Feindliches

Würden Sie Ihren Sohn vor der Abtretung um Rat gefragt haben, wenn Sie ihn hätten sprechen können?"

Natürlich hätte ich meinen Sohn vorher gefragt." Was war das? Was sollte dieje Frage? Franf Werner war ganz wach. Aber schon sprach der Vorsitzende: Wenn feine weiteren Fragen gestellt werden, schließe ich die Beweis aufnahme und erteile der Staatsanwaltschaft das Wort." 19( Forti. folgt.)

Berantwortlicher Redakteur: Alfrey Wielepp, Neukölln. Für den

Es heißt, die stummen Helden und Heldinnen vor der Front entweihen, wenn man es sich ausmalt, daß die Maulhelden und Maulheldinnen sich bald unter fie mengen werden. Zum Glüd jener aber sei es mitgeteilt, daß die meisten Verbreiter diefer Reklame­notizen abends um 6 Uhr wohlbehalten, geschniegelt und gebügelt auf den bekannten Spazierwegen zu sehen sind...

Nachrichtenübermittlung bei der französischen  plus phar Luftflotte.

Bei den großen Erwartungen und Hoffnungen, die Frankreich  in dem jezigen großen Entscheidungskampf an feine Aeroplane fnüpft, ist es nicht ohne Interesse, einiges über die Art und Weise der lebermittlung der Beobachtungen des Piloten oder seines Be­gleiters an die Truppenführer mitzuteilen.

mehr bei Mannschaften, die aus wein- und schnapsreichen Gegenden Nach den Beobachtungen vieler Aerzte wüteten alle Epidemien viel ſtamunten, als bei denen aus nüchternen Provinzen. Auch die Heilung von Wunden wurde durch Alkoholgenuß gehemmt, so daß den Ver­legten nur warmer Tee gereicht werden sollte.

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Notizen.

Die Wiener Freie Boltsbühne hat für die Dauer des Krieges ihre Tätigkeit eingestellt.

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Der Dreiberbans im hamburger Hafen. Im Hamburger Hafen   sind zwei Dampfer bereit gestellt, um mittel. lose Ausländer unterzubringen, die den mit Deutschland   im Krieg befindlichen Staaten angehören. Auf dem Logierschiff Sieg fried" find bis jetzt etwa 30 Ruffen und auf dem Logierschiff Ger  not" etwa 50 Engländer untergebracht worden. Die Russen segen fich aus allen Arbeiterkategorien zusammen, bei den Engländern handelt es fich durchweg um existenzlose Seeleute. Sobald es nötig sein wird, sollen auf einem dritten Schiff eriftenzlose Franzosen unter gebracht werden.

Das lateinische orfett. Eine Firma, die mit Imperial Storjetts handelt, teilt im Schaufenster ihrer Kundschaft mit, das Wort Imperial" sei nicht der französischen, sondern der lateinischen Sprache entnommen. Eine gewandte Ausrede, aber doch eine Ausrede. Indirekt stammt das Wort in der Tat aus den Alle Hilfsmittel, die die heutige Militärluftschiffahrt zur Nach Lateinischen  , aber direkt ist es wie die ganze Mode dem Erbfeind" richtenübermittlung zur Verfügung hat, find größtenteils noch un- entlehnt. Da übrigens fast der gesamte französische   Sprachschaz aus zulänglich und ihre Anwendung von Zufälligkeiten aller Art ab dem Lateinischen ftammt, tönnten alle Geschäftsleute sich auf hängig. Die gewöhnliche Drahttelegraphie und stelephonie scheidet diese Herkunft ihrer etwaigen franzöfifchen" Bezeichnungen be naturgemäß gleich von vornherein aus die akustischen Signale rufen. Inseratenteil verantto.: Th. Glode, Berlin  , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

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