Dr. 178.- 1914.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Mittwoth, 9. September.

Das Maschinengewehr.

Wir lagen auf Posten. Still war die Welt, Hoch über uns glänzte das Sternenzelt. Vom Poften da drüben meldet ein Mann: " Achtung, Kam'raden, der Feind rückt an!" Ein großer Haufen kam gegen uns her.

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Auf!" Vorwärts!"-An's Maschinengewehr!" Ein Schuß!---- Es flammten die Scheinwerfer auf. Tausend Mann ftürmten das Feld herauf.

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Wie ein Gespenst faust ein Reiter daher Springt ab, tritt ans Maschinengewehr. Mit Grauen fah ich beim blendenden Schein Sein dürres, bleiches Knochengebein. Kalt lächelnd und zynisch geinst er umher Die Knochenhand am Maschinengewehr. Jest zieht er!

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Die Kugeln zischten hinaus. Viel blühendes Leben löschte ans.

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Hinweg fauft der Reiter vom Leichenfeld. Schmerzensschreie durchgellen die Welt! Die Tapferen waren in finffrer Nacht In wenig Sekunden umgebracht. Achthundert liegen verstümmelt und tot. Langfam steigt drüben das Morgenrot. Es grüßt sie der junge Tag nimmermehr

Am Wald steht das Maschinengewehe, Und auf seinem menschenmordenden Stahl Flimmert ein blutiger Sonnenstrahl.

Kunstwerke im Kriege.

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Stadttores in Binti, das in künstlerischer Beziehung das wertvollste Unter Drohungen, zu requirieren, forderten die Russen, daß alles war. Enthielt es doch Werke des Ghirlandaio Benedetto da Maiano   pünktlich abgeliefert werde. Da viele Geschäftsleute ihre Läden ab, und eine große Zahl von Bildern des Pietro Perugino  , des Lehrers geschlossen hatten und geflüchtet waren, so mußte die Stadt die Raffaels. Von ihnen allen blieb nichts als Schutt und Staub Läden, in denen sich Lebensmittel befanden, gewaltiam öffnen lassen, übrig. Benedetto   da Rovezzano hatte seine große Kapelle und das um die verlangten Vorräte entnehmen zu können. In der Nacht zum Grabmal des San Giovanni Gualberto   nahezu vollendet und war Freitag ist in Allenstein   in allen Bäckereien im Schnellbetrieb ge im Begriff, es nach Santa Trinita zu überführen. Er hatte zehn baden worden. Mehrere Bäder waren am Sonntag oder Montag Jahre mit Unterstübung einer Menge von Gehilfen an dem Kunst- geflohen und hatten ihre Bäckereien geschlossen. Die ber werk gearbeitet, als er von der Belagerung überrascht wurde; der schloffenen Bädereien mußten deshalb gewaltsam geöffnet werden. Ort wurde von der Soldateska gestürmt, die alles bernichtete und alle hiesigen Bäcker, viele Bürger, vor allem Frauen und zugleich auch das erwähnte Kunstwerkt in jenen fragmentarischen Mädchen, stellten ihre Dienste zur Verfügung und so wurden denn Bustand versette, in dem wir es noch heute im Museum del Bardello Unmengen Brot gebaden. Gleichzeitig liefen Frauen die ganze jehen. Nacht hindurch von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung und rung und jeder Sturm, den Nom oder Mantua  , Turin   oder Bien meister Bülch hatte hier, wie überall, die Leitung persönlich über Es erübrigt sich, weitere Beispiele anzuführen. Jede Belage baten überall in Brot. Jeder gab, was er hatte. Der Oberbürger erlitten, hat dergleichen beklagenswerte Episoden gezeifigt.. Der nommen. Ihm und dem Bürgermeister Schwarz gebührt das Ver­Krieg bedeutet, wenigstens für die große Menge, einen Bu- dienst, durch ihr fluges Verhalten, durch ihren unermüdlichen Eifer stand von jeelischer Trunkenheit. Er gleicht darin dem des Spie- wesentlich dazu beigetragen zu haben, daß die 24stündige Russen lers, das Gleichgewicht der Zusammenhänge zwischen den verschie herrschaft nicht noch unerfreulichere Folgen in Allenstein   gehabt hat. denen Lebenswerten erleidet eine gewaltige Störung. Was be- Tatsächlich sind den Ruffen geliefert worden: 25 096 Rilo deuten denn auch 10 Vire  , wenn Hunderte und Tausende auf dem grammi Brot, 3676 Kilogramm Zucker, 3110 setlogramm Salz, Spiele stehen! Und was bedeutet dem, der am Morgen dem Feinde 110 Kilogramm Tee, 4210 kilogramm Reis und Grüße, den Kopf einschlägt, und Diese große Liefe nett in ben Zeib tennt, der am Abend einem anderen das Bajo- 450 Kilogramm Erbsen, fein feffer. bedeutet ihm irgend eine Statue in rung, die Allenstein   den Russen liefern mußte, sollte von einer Kirchennijche, die jeden Tag bis in die Ewigkeit regungslos ihnen bar bezahlt werden. Beim Abzug der Ruffen an derfelben Stelle steht!" ol ist die Bezahlung unterblieben. Es wurde jedoch den siegreichen deutschen   Truppen eine odruffiiche Kriegstafie eingebragt, deren Inhalt sich auf 180000 Rubel beziffern soll. Die Bezahlung für die Liefe rung wird die Stadt also schon bekommen. Die Ruffen benahmen sich auch in der Nacht zum Freitag manietlich. Am Freitag .. die waren in Rußland   gefangen".ichaften machten sich russische   Soldaten über die Beinfeller und die früh batten fie offenbar großen Hunger. In einigen Gastwirt Ob es den Heineschen Grenadieren vor hundert Jahren in Speisenvorräte her. Es geschah das zweifellos gegen den Willen der Rußland   auch so gut ging wie jetzt den deutschen   Gefangenen? Offiziere." Falls man nämlich folgender Schilderung der Nowoje Wremja" trauen darf: n

Kleines Feuilleton.

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bemerkte er

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" Suntor und Satire, R

Humor und Satire.

Hätte

Nicht nur unsere verwundeten Krieger, sondern auch unsere Auch dieser Beltfrieg, in dem Deutschland   jest um sein Dasein Seinde werden überall in gastfreundlichster Weise, voll Sorgfalt und Wohlwollen behandelt. Die Leiden machen alle gleich, und die fämpfen muß, ist eine Büchtigung für unser Boll. Ohne Frage! deutsche   Herzlosigkeit und Bosheit ist bei uns unbekannt. Gewiß, Striege find die Bornesruten unjeres Gottes. Aber trligt nicht alles, die unseren stehen uns näher, ihnen geben wir die ersten Plätze, so ist dieser Krieg für uns nicht ein Ausfluß jeines richterlichen aber auch unsere Feinde lassen wir nicht ohne Hilfe, wir ver- Bornes, sondern eine väterliche Heimsuchung, dadurch er uns wohl mehren nicht ihre Leiden, wie es unsere Gegner unseren Ver- tun, uns reichen Segen zuwenden möchte. Es ging ja nicht so wundeten gegenüber tun. Das ist eben der charakteristische Zug weiter wie bisher. Immer größer wurde in deutschen Landen der der von Liebe überströmenden slawischen Natur. Unglaube, die Ablehr von Gottes Wort und damit der verderbliche Möge dies unseren Feinden als Vorbild christlicher Liebe und Dienst der Welt und Sünde. Maßlos machte sich Unzucht und Max Leopoldt. Wohltätigkeit dienen. In der Tat ist es außerordentlich wirksam. Leichtfertigkeit, maklos die parteipolitische und soziale Verhegung in Wir fahen es an einigen Dußenden deutscher Gefangener. Als sie der Preffe, im öffentlichen Leben Deutschlands   breit. zu uns famen, wußten sie nicht, was sie taten". Ihre Vor- Goit une verderben wollen, so brauchte er es nur fo weiter stellungen von den russischen Verhältnissen waren geradezu geben laffen. Wohl bald hätten wir uns mit dem Tanz ums monströs und töricht. Einer der Verwundeten geftand offen, daß goldene Kalb in die Revolution, bald mit Unzucht und um sich er während des ganzen Transportes vom Bahnhof zum Spital greifender Geburtenbeschränkung in phyfifche und politische Ohnmacht größere Angst ausstand, als je auf dem Schlachtfelde. Ich glaubte hineingearbeitet. Den Feinden wäre es ein leichtes geleien, uns Pflaster legen werde, wo man mich mit den Füßen zertreten wird." führt der Apostel Paulus aus, wie Gott   die damalige Heidenwelt daß man mich in den Fluß werfen oder auf das dann völlig zu verderben. Jm ersten Kapitel des Römerbriefes ihrer Undantbarkeit und ihres Gößendienstes willen in Im Spital beobachteten die deutschen Verwundeten heute noch jede um Bewegung des Arztes oder des Personals mit gespannter und Selbstverblendung und fittliche Verwilderung dabingegeben habe. Er gibt sie dahin, läßt sie ängstlicher Aufmerksamkeit. Einer von ihnen litt furchtbare Das ist sein richterlicher Zorn. Schmerzen; er wand sich förmlich und biß sich in den Finger, um weitermachen auf ihren verderblichen Wegen. Und nun diefer Un­feine Schmerzen zu verbergen. Als aber der Arzt dies bemerkte dant unseres deutschen   Bolles, diese unzufriedenheit, diefer Unglaube, und ihm Morphium einspriken wollte, hob er flehentlich die Hände diese Weltieligfeit! Wir hätten verzweifeln müssen, denken müssen, empor und wollte den Gingriff unter feinen Umständen zulaffen. Gott   habe uns aufgegeben, tvenn er nicht endlich eingriff. Denn Die ihnen vorgesehte Nahrung betrachteten die Verwundeten höchst ten der Herr lieb hat, den züchtigt er. Das ist sein väterlicher mißtrauisch und rühren sie nicht früher an, bis die russischen Born, der seinen Kindern strafend in den Weg tritt. ( Aus dem ReichsBofen".) Patienten zu effen beginnen. Sie sind im allgemeinen höchst miß­trauisch und hören nicht auf, fich darüber zu wundern, daß die russischen Barbaren" sie nicht in die andere Welt befördert haben. Ihre Beziehungen zu den russischen Leidensgenossen sind sehr ver­schieden. Manche benehmen sich unfreundlich und kehren den unseren den Rücken. Andere bestreben sich im Gegenteil, ein gutes Verhältnis mit den russischen Leidensgenossen anzufnüpfen. Die unseren hingegen sind stets sehr freundlich und trachten jenen, die fie vor kurzem bekämpften, in jeder Weise hilfreich zu sein.

Ein Artikel des Florentiner Marzocco", weist darauf hin, daß Italien   an Beschädigungen von Kunstwerken in Kriegs­zeiten noch ganz anders gelitten hat, als das, was heute aus Belgien   berichtet wird. Jeder Palast, er mag so groß und so berühmt sein wie er will, zählt im Ariege als Nüglichkeitsobjekt nur nach der Anzahl der verfügbaren Räume, wie der Mensch, wer er auch immer fei, nur nach den Gradzeichen, die er auf dem Aermel feines Rodes hat, eingeschätzt wird. Und es ist nur natürlich, daß die Dinge so find. Das Kastell Sant' Angelo in Florenz   wandelte sich zu einer Festung, und zur Zeit der Belagerung wurde Cellini, der in ihr eingeschlossen war, aus einem Bildhauer ein Bombardier  : Das Ge. bäude und der Mensch unterlagen, wie man sieht, dem gleichen Schidjalswandel. Während der Belagerung von Florenz   war die Basilita von San Miniato zum Mittelpunkt der Verteidigung er wählt worden. Der Glockenturm, den Baccio d'Agnolo noch nicht hatte beenden fönnen, gab den Feinden ein wundervolles Ziel. Noch heute trägt er die damals erlittenen glorreichen Wunden, und er verdankt seine Rettung nur den klugen Plänen Michelan­ gelos.  

las

Notizen.

Die Röntgenstrahlen im Ariegsdienst wird als zeitgemäßes Thema Professor Dr. Donath in der Urania, Zaubenstraße, am Donnerstag behandeln. Der Borttag wird durchaus gemeinverständlich gehalten sein und neben erläuternden Lichtbildern eine große Reihe von Versuchen und Demonftrationen bringen. Am Sonnabend wird er wiederholt.

Die Deutschen   gewöhnen sich an unser Essen, nur das Schwarz­brot mögen fie nicht. Sie beflagen sich darüber, daß rian ihnen feinen Staffee gibt; Tee trinken fie nicht. Sie sind traurig, manche Die Funtentelegraphie im Striege zu Lande, zu

Dieser zerbrach sich den Kopf, um ihn zu retten, aber nur des halb, weil er, massiv und solide, wie er war, einen ausgezeichneten Standplatz für die Artillerie bildete. Und man erzählt, daß zwei Geschütze, die dort aufgestellt waren, gegen die Kaiserlichen wahre Wunder verrichteten. Bei derfelben Belagerung hatte ein anderes Monument noch ein ungleich traurigeres Schicksal. Die von ihnen vergießen Tränen." Wahrnehmung, daß die Umgebung der Stadtmauer in der Hand des Feindes ein bedeutungsvoller Stüßpunkt werden könnte, führte

dazu, daß alles, was dem heranziehenden Feind Zuflucht hätte Ruffische Kriegskontribution.

bieten können, erbarmungslos vernichtet wurde. So wurden denn

wurden geschont..

Wasser und in der Luft" wird in der Treptow  - Sternwarte am Mittwochabend 8 Uhr von Herrn Dozent W. Baud unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder behandelt werden. Herr Dr. Archenhold hat den Kriegstometen" photographiert und seine Helligkeit in bezug Den belgischen und französischen   Städten werden von den auf die Nachbarsterne bestimmt. Der Komet wird jest allabendlich deutschen   Truppen schwere Kontributionen in Geld auferlegt. Die neben Mond und Jupiter mit dem großen Fernrohr gezeigt. Russen haben in Allenstein   Naturalien verlangt, die sie obendrein Theaterchronit. In den Kammerspielen des bezahlen wollten- tvoran fie allerdings durch die Notwendigkeit Deutschen   Theaters gehen am Donnerstag Goethes Geschwister" Der Flucht gehindert wurden. Die Allensteiner Beitung" schreibt neueinstudiert in Szene. Den Abend beschließt der Bortrag vater ländischer Dichtungen.

die herrlichsten Bauwerke zerstört, und weder Kirchen noch Klöster Außerhalb von Porta San Gallo lag ein Städtchen gleichen Namens, das durch seine vielen schönen Bauwerke berühmt war. Unter diesen war das berühmteste das große Kloster, das Lorenzo darüber: der Prächtige für die Eremiten des Ordens des Heiligen Auguftinus hatte errichten lassen. Nach dem Jahre 1530 fab man von dem Hause, von der Kirche und dem Kloster nicht mehr den Schatten einer Spur. Dasselbe Schicksal suchte das Kloster San Salvi heim, und nicht besser ging es dem Kloster bei Gefuati außerhalb des

Aus dem russisch- japanischen Kriege. und viel von den Obliegenheiten eines Militärarztes, von der

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Von W. Weressajew.

Wir fuhren über den Itral. Ningsherum fah man nichts als Steppen. Die Staffeln folgten einander wie Schnecken An den Stationen gab es überall nicht endentvollenden Auf­enthalt. In 24 Stunden legten wir nicht mehr als 150 bis

200 Werst zurück.

Die Nuffen verlangten ungeheuere Lieferungen, nämlich:- Die Nobelpreise sollen wie immer verteilt werden. 120 000 Kilogramm Brot, 6000 Kilogramm Buder, 5000 kilogramm Nur die Friedensprämie hat man zurüdgestellt, einstweilen bis zum Salz, 3000 Kilogramm Tee, 15 000 Kilogramm Grüße oder Reis 1. Juni 1915. Wir finden aber, man hätte sie zwischen den sozial und 160 Kilogramm Pfeffer. Diese ungeheueren Mengen follten demokratischen Fraktionen der ruffischen Duma und der serbischen von unserer Stadt bis Freitag früh un 8 Uhr geliefert werden. Stupichtina teilen follen. aus seinem Einzelfupee zu uns. Er erzählte uns gerne ,, und sehen Sie, auch Heu!" ,, Auch Heu? Ausgezeichnet! Nun werde ich alles bei der Militärverwaltung herrschenden Unordnung, von sogleich in meinen eigenen Wagen verladen laffen." seinen Kollisionen mit den Vorgesezten und von seinem vor- Wieso denn?" feinen Erzählungen fiel unwillfürlich eine gewisse Brahlerei nehmen, unabhängigen Verhalten ihnen gegenüber. In ,, Weil ich es gekauft habe." auf und das Bestreben, sich unsern Ansichten anzupassen. Er noff wähnte lange und sagte dann zu der neben ihm stehenden batte nur wenig Intelligenz, seine Späße waren zynischer Nichte: Nun gehen wir in den Bahnhof, um unsern Kaffee Art und seine Meinungen abgeschmackt und trivial.

Aa- a! Ich dachte, mein Verwalter.

zu trinken!"

Sulta

Bei allen Staffelabteilungen herrschte die gleiche Mit uns fuhren noch ein Apotheker, ein Bope( Pfarrer), Sauferei wie bei der unsern. Die Soldaten waren wie apei Unterbeamte und vier barmherzige Schwestern. Diese Hunderte und Hunderte von Werft folgten einander. rasend und schlugen die Büfette in den Bahnhöfen und waren einfache, wenig intelligente Mädchen. Sie sagten Dörfern in Stide. Es war nur wenig Disziplin vorhanden, Rollidor" statt Korridor, entießten sich über unsere un. Soweit man sieht, ist alles flach wie ein Tisch. Da und dort und diese aufrecht zu erhalten, war nicht leicht. Sie beruhte schuldigen Wige und lachten etwas verlegen über die zwei- zeigen sich fleine Walder und Gebüsche. Ackerfelder gibt es fast feine; überall nur Wiesen, grüne Wiesen mit großen und kleinen allein auf der Furcht; aber die Leute wußten, daß fie in den deutigen Späße des Oberarztes. Tod gingen, Womit konnte man ihnen dann Furcht ein. An einer großen Station holte uns eine Staffelabteilung fich aus der Ferne dunkel abhebenden Heufchobern. Die meisten flößen? Der Tod erwartete fie fowieso, eine andere Be- ein, in der ein zweites Lazarett unserer Division fuhr. Aus Wiesen sind jedoch nicht abgemäht. Das gelbe, bis zur Wurzel strafung, welche es auch sein mochte, war immerhin beffer dem Wagen trat mit seinem schönen, sich nachlässig wiegenden dürr gewordene Gras beugt sich unter dem Winde und es als der Tod. Deswegen ereigneten fich Szenen wie diefe. Gang der stattliche Dr. Sultanoff, ein elegant gekleidetes. rauschen und knistern die Samen in ihren trockenen Rapfeln. Der Chef des Kommandos begibt sich zu den neben dem bornehmes Fräulein am Arm führend. Sie war, wie man auf eine Station tam ein Bauernvorsteher gefahren und er­Buge in Front aufgestellten Truppen. Auf dem Flügel steht erzählte, seine Nichte. Die andern Schwestern waren eben zählte, daß feine Arbeiter mehr zu bekommen feien, da alle Er­ein Unteroffizier und raucht eine Rigarette. falls elegant angezogen, sprachen französisch und waren von wochsenen, die Landwehrmänner inbegriffent, in den Krieg ge­Stabscffizieren umschwärmt, die ihnen den Hof machten. trieben würden und das Gras auf den Wiesen wegen Mangels

Was ist das? Du Unteroffizier! Weißt Du nicht, daß das Rauchen in der Front verboten ist?" Warum pff... pff. warum soll ich denn nicht rauchen?" fragt der Unteroffizier, ruhig weiterpaffend. Es war klar, daß er damit nichts anderes wollte, als bor Gericht gestellt zu werden.

Wir führten in unserem Wagen ein eintöniges, ftreng geordnetes Leben. Wir, die vier jüngsten Aerzte, fuhren in zwei benachbarten Rupees: der älteste Ordinator Greffchichin und die jüngeren Ordinatoren Seljukoff, Schanzer und ich. Da alle sympathische Leute waren, hatten wir uns rasch mit einander befreundet. Wir lajen, disputierten, spielten Karten und Schach. Zuweilen kam auch unser Oberarzt Davidoff

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Um sein Lazarett bekümmerte sich Dr. Sultanoff wenig. an Erbeitern zugrunde gehe. Seine Leute hungerten, ebenso auch die Pferde. Eines Eines Abends schrillte plöblich unweit der Stadt Stainst Morgens früh fuhr mein Chefarzt während eines Aufent die armpfeife und sogleich blieb unser Zug mitten auf dem baltes in eine Stadt, um Seu und Safer zu faufen. Das Felde stehen. Ein Offiziersbursche fam herbeigeeilt und er­Futer wurde auf die Station gebracht und auf dem Berron zählte in großer Aufregimg, daß wir beinabe mit einem uns zwischen unserm Detachement und demjenigen Dr. Sultanoffs entgegenfahrenden Buge zusammengestoßen wären. Aehnliche abgeladen. Diefer, eben erwacht, schaute aus dem Fenster. Ereignisse waren durchaus nicht selten. Die Bugsbeamten waren Ueber den Berron ging eilig Davidoff hin. Sultanoff zeigte weit über ihre Kräfte ermüdet, und weggehen durften sie nicht, ihm schmunzelnd die Furage. da sie fürchten mußten, bors Kriegsgericht gestellt zu werden. Die Wagen waren alt, abgenügt; bald geriet eine Achie in Brand, bald wurde ein Wagen losgerissen, bald fuhr der Zug rasend an einer Weiche vorüber. ( Forts. folgt.)

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Aber was für einen Haufen Hafer ich da habe!" 60-0-0-01" erwiderte Davidoff spöttisch

fagte er.