Br. 208.- 1914. Unterhaltungsblatt des Vorwärts Dienstag, 20. Oktober.

25 Jahre Freie Volksbühne.

Am 20. Oktober 1890 eröffnete die wenige Wochen vorher ge­gründete Berliner Freie Voltsbühne ihre Vorstellungen mit Jbiens Stüßen der Gesellschaft", denen dann Hauptmanns soziales Erst lingsdrama Bor Sonnenaufgang" an zweiter Stelle folgte.

täten

"

fich ständig erhöhte. In den letzten Jahren waren es 17 000 bis 18 000. graues Automobil herannahen sehen. Es kommt geradenwegs auf Eifrig wurde die künstlerische Arbeit gepflegt und ihr Umkreis noch uns zu. Für uns erscheint es als ein Rettungsengel, der uns auf über den ursprünglichen Rahmen hinaus durch Opernaufführungen, den richtigen Weg zurückführen kann. Der Wagen hält hundert Konzerte und große Choraufführungen des mit dem Verein eng Meter von uns. Es entsteigen ihm vier Soldaten mit schußferti­liierten Arbeiterfängerchors, zeitweise auch durch kleinere musikalische gem Gewehr. Wir erheben die Arme und können dann unsere und deklamatorische Kunstabende ergänzt. Ausweispapiere vorlegen. Auch hier erweisen diese ihren wohl­

nennen.

Ein ele­

Die Neue freie Volksbühne, die in ihrem ersten Jahrzehnt stagnierte, tätigen Einfluß. Man gibt uns Auskunft über den einzuschlagen­erlebte im zweiten, nachdem sie die geschlossene Organisationsform den Weg, und wir fahren einen Kilometer über Rübenfelder, Der Boden für das Unternehmen war in der sozialistischen elastischer gestaltet hatte, eine um so rapidere Expansion. Sie zählte immer auf dem Ausguck, um die Feldgrauen zu vermeiden. Aber Berliner Arbeiterschaft, an die sich die Gründer wandten, wohl vor- 1910 schon 37 000, im Winter 1913/14: 50 000 Mitglieder. Der auch diesmal fahren wir wieder in der Runde und verzweifeln bereitet. Der damals machtvoll vordringende, von rückhaltslosem plan, ein eigenes großes Boltsbühnentheater zu bauen, lag unter diesen immer mehr daran, zu den französischen Linien zurückzukommen. Wahrheitsdrang getragene, großenteils zugleich gefellichaftskritische Umständen nahe. Schon 1908 war mit den Sammlungen für diesen Da plöblich taucht vor unseren Augen in geringer Entfernung Naturalismus ſchien dem Geiſt der sozialistischen Bewegung in Zweck durch Einführung eines Zehnpfennigzuschlages auf den eine französische Trifolore auf. Sein Zweifel, es find die Farben mancherlei Berührungspunkten nah verwandt. Ein Zug der Auf- Monatsbeitrag begonnen worden. Ein Grundstock von 800 000 m. Frankreichs. Wir treten mit aller Kraft in die Pedale, um rasch lehnung und radikaler Prüfung regte sich in ihm. Das galt vor ward so und durch private Zeichnungen herbeigeschafft. Das Ent- heranzukommen. Aber o Schreck! Zwischen dem Rübenkraut allem auch bon Jbiens Dramen, die das Individuum gegenkommen der Berliner Stadtverordnetenversammlung, die für wimmelt es von Feldgrauen. Es sind deutsche Dragoner. Man zum Kampfe gegen gedankenlos als bindend angenommene Autori - den projektierten Bau am Bülowplay eine Hypothek von anderthalb hat uns bereits gesehen, und es ist zu spät, um uns aus dem Staube riefen, und Bolas im großen Panoramenstile Millionen bewilligte, sicherte endgültig die Durchführung des Planes. zu machen. So zeigen wir denn unseren Talisman. die moderne Gesellschaft und ihre Klassentämpfe spiegelnden Romanen. In diesem Herbst sollte das neue Haus 2000 Size faffend ganter, liebenswürdiger Offizier empfängt uns lächelnd und mit Die Parteipresse hatte sich einfichtsvoll bestrebt, soweit als möglich die feine Pforten öffnen; da, ein paar Wochen vor der Fertig- offenen Armen. Auf unsere erstaunten Blide ruft er:„ Kommen Sie, Kenntnis dieser neuen Dichtung ihren Lesern im Feuilleton zu ver- ftellung, brach der Krieg aus und erzwang die vorläufige Ver- kommen Sie schnell und sehen Sie! Wir haben soeben einen mitteln. So war in diesen Kreisen ein Interesse für moderne tagung. französischen Zweideder mit zwei lebendigen Fliegern gefangen." Literatur herangebildet, das nur des Anstoßes durch die im Winter Das Kühne Brojekt verlangte die Verbindung der beiden bisher mit der französischen Fahne hatte es also seine Richtigkeit, aber Wir werden unverzüglich 1889-90 erstandene Brahm- Schlenthersche Freie Bühne" be­getrennt marschierenden Vereine, die wie ihre Mitglieder- fie war leider in deutschen Händen. Und die Offiziere wetteifern burite, um sich dem Drama zuzuwenden. Im" März veröffentlichte masse sich nach wie vor in der Hauptsache aus Arbeiterkreisen zu dem wertvollen Fang geführt. das„ Berliner Volksblatt", der damalige Vorwärts" den Aufruf rekrutierten, die das gleiche fünstlerische Ziel verfolgten. Man in dem Bestreben, uns in gutem Französisch zu erklären, wie sie Bruno Willes. Das Theater, heißt es da, folle Quelle hoben einigte sich um so leichter, da der im Jahre 1911 erschienene die Beute gemacht haben, ihre Namen und die der Gefangenen zu Kunstgenusses, fittlicher Erhebung und fräftiger Anregung zum Jagowiche Polizeierlaß, der beide Verbände unter Zensur stellte, und Nachdenken über die großen Zeitfragen" fein. Der Kapitalismus habe wiederum die Bestätigung des Oberverwaltungsgerichts fand, das" Der eine ist Graf Renaud de la Frégolière," erklärt einer es zu einer Stätte fader Schöngeisterei und Unterhaltung erniedrigt. Jest Bewußtsein gemeinsamer Intereffen intensiv gesteigert hatte. Als der Herren, der im vergangenen Winter noch in Davos mit un­aber, wo doch Dichter wie Tolstoi und Dostojewski , Zola, Ibsen und lebergang zu einer später zu erwartenden Verschmelzung wurde ein serem Kronprinzen in demselben Bobsleigh zusammen gesessen Stielland, sowie mehrere deutiche Realisten in dem arbeitenden Volle Kartellvertrag geschlossen, auf Grund dessen der alte Verein ent- und dem Wintersport obgelegen hat. Wir waren nicht weit entfernt Berlins einen Reſonanzboden gefunden", bestehe für das Bolt die sprechend seiner Mitgliederzahl an den Aufführungen im neuen von hier, als wir bemerkten, daß ein französisches Flugzeug landete. Es müsie eine Arbeiter Saufe teilhaben, der Abschluß sonstiger Pachtverträge durch den Nach der Anweisung des Kommandos hat niemand einen Schuß organisation fich bilden lassen, die als Verein wie die Freie Bühne Kartellvorstand für beide Körperschaften gemeinsam vorgenommen Feinde abgenommene Flugzeuge in Gebrauch sind, die noch die abgegeben, aus dem Grunde nicht, weil bei uns derzeit viele dem zenfurfrei spiele, für Beträge, die Arbeitermitglieder erschwingen werden sollte. fönnten. französischen Fahnen und Kennzeichen tragen. Unsere Annahme, Mit 70 000 Mitgliedern hoffte der Bund, das fünfundzwanzig daß Die Anregung schlug ein. Im Juli erklärte eine große Bolts- jährige Jubiläum der Voltsbühnenbewegung in feinem felbft ab es sich um ein Flugzeug der Unserigen handelte, rechtfertigte bersammlung ihre Sympathien mit dem Plan. Ein der ersten Mit geschaffenen stolzen Heim feiern zu können. Unermüdliche Arbeit sich hier um so eher, als der Zweidecker dicht bei uns niederging. zwei französische Flieger, gliederversammlung vorgelegter und von ihr angenommener Statuten hatte den Weckruf" Die Kunst dem Volke". der damals erit bei die damit beschäftigt waren, eine Panne ihres Motors in Ord­Wir liefen sofort herbei und fanden entwurf fegte die grundlegenden, in der Hauptsache noch heute wenigen Tausenden Widerball gefunden, in die breitesten Schichten nung zu bringen." geltenden Bestimmungen fest. Die geschäftliche Leitung wurde einem aus getragen. Das Wert hatte Wurzeln getrieben, start genug, auch dem Und mit verbindlichem Lächeln seßte der vornehme Offizier wenigen Personen bestehenden Vorstande, die künstlerische dem literarischen Kriegssturme zu trozen. So viele ins Feld gezogen, fo biele dem mit dem schneidigen Einglas im Auge hinzu: Mein Name ist Graf Ausschuß zusammen mit dem Vorstand, die Wahl beider der General- furchtbar lähmenden Drucke der durch den Krieg heraufbeschworenen 2., Eskadronchef und Führer einer Patrouille des.... Dragoner­versammlung des Vereins übertragen. Die Verwaltungsarbeit, vor Arbeitslosigkeit verfallen sind, ein volles Drittel feines Mitglieder- Regiments. Sein Leutnant Graf M. begleitete uns zu dem Zwei­allem die laufende Abrechnung mit den Ladeninhabern, die sich zur standes hat der Bund trotzdem auch in diefer schwersten Zeit zu be- decker. Nachdem wir den Apparat besichtigt hatten, statteten wir Errichtung von Zahlstellen für Mitgliederbeiträge bereit erklärten, baupten vermocht. So darf die Wolfsbühne vertrauen, bei der den beiden gefangenen Fliegern, zwei jungen Leuten, einem blonden follte das Amt eines bejoldeten Kassierers sein. Die Sorge für die Wiederkehr des Friedens ihre eigene große Friedens- und Kultur- und einem brünetten, unseren Besuch ab. Sie waren über das Ordnung im Theater lag den ehrenamtlich gewählten Ordnern arbeit mit ungeschwächter Kraft fortiezen zu können und immer neue unliebsame Abenteuer selbstverständlich etwas mißmutig, aber sonst ob. Die Mitglieder vollständig gleich zu stellen, wurde ein einheit- Scharen den freien Freuden, der geistigen Erholung, die Kunst dem durchaus zuversichtlich gestimmt. Man hätte sagen können, daß licher monatlicher Mitgliedsbeitrag( damals bei den noch billigen Menschen bietet, zuzuführen. sich zwischen ihnen und den Offizieren, die sie mit aller Rücksicht Theaterpachten erft nur 50 f.) festgesetzt und die Verlosung der überwachten, schon eine„ Entente cordiale " angebahnt hatte. Dann Pläße vor jeder Vorstellung beschlossen. Zehn Stücke sollten jedes ging es weiter; leider immer in der Jrre. Unsere Odyssee endete Jahr zur Aufführung gelangen und vor allen Abteilungen, in die schließlich bei einem deutschen Boften, der uns unserem Talisman würde, zum Troß für gefangen erklärte und uns nach dem General­tommando bringen ließ."

dt.

der Verein bei steigendem Umfange fich gliedern würde. Die verhafteten italienischen Kriegs­

wiederholt werden. Als Spielzeit wurden die Sonntags nachmittage festgesezt. Ein Teil der Vorstellungen sollte durch das Ensemble der gemieteten Theater, ein Teil unter der Leitung eines beionderen Vereins- Regisseurs erfolgen. Den anfänglichen Brauch, Vorträge zur Besprechung der gewählten Stüde zu ver­anstalten, erf gte bald die Einführung besonderer diesem Zweck ge­

widmeter Theaterhefte.

forrespondenten.

O. Bitetti, einer der Kriegsberichterstatter. des Mailänder Corriere" hat sich zusammen mit seinem Kollegen Scarfoglio, durch seine journalistische Wißbegierde bekanntlich dazu verleiten lassen, einen Abstecher auf das Schlachtfeld der Riesenschlacht in Nordfrankreich zu machen, auf die Gefahr hin, bei dieser Extra­tour in deutsche Gefangenschaft zu geraten. Dieses Schicksal ist denn auch den beiden italienischen Beitungsleuten nicht erspart geblieben. Ueber ihre Jrrfahrten, die mit ihrer Gefangennahme endigten, veröffentlicht Bitetti in seinem Blatt einen ausführlichen Bericht, dem wir einige Einzelheiten entnehmen.

Im zweiten Jahre führten Differenzen zu einer Spaltung. Von der alten Voltsbühne zweigte sich unter Willes, ihres früheren Vor­fizenden, Führung, die„ Neue Freie Volksbühne", in der der lite­rarische Ausschuß eine selbständigere Stellung erhalten sollte, ab 1895, als der alte Verein es bereits auf 8000 Mitglieder gebracht hatte, machte die Polizei den ersten Vorstoß gegen die Freiheit beider Drganisationen. Sie berlangte unter dem Vorwande, daß die Volkss Unser Ausweis", schreibt Bitetti, hatte sich bisher noch immer bühnen nur loſe Bereinigungen, nicht Vereine im juristischen Sinne als ein wahrer Talisman bewährt. Dessen ungeachtet hielten wir feien, die Unterwerfung ihrer Aufführungen unter die für öffentliche es beim Anblid einer feldgrauen Uniform immerhin für angezeigt, Theater bestehende Benjur. Gegen das Urteil des Oberverwaltungs- uns auf die Räder zu schwingen und einen verschwiegenen Seiten gerichts, das den polizeilichen Anspruch bestätigte, demonstrierte der pfad einzuschlagen. Wir radeln nun bereits die fünfte Stunde alte damals von Mehring geleitete Verein durch seine Auflösung. und haben trotzdem erst zwanzig Kilometer zurückgelegt. Die Aber das einmal gewedte Bedürfnis ließ sich nicht zum Schweigen Geschüße hören nicht auf, ihre Donnergrüße herüberzusenden. Alle bringen. 1897 schlossen sich die früheren Mitglieder bereits von zwei oder drei Sekunden fällt ein Schuß. Wir nehmen an, daß die neuem zur Boltsbühne zusammen und setzten es durch, daß sie, gleich Batterien an die zehn Kilometer von uns entfernt sind; aber wir dem Willeschen Berein, um den Preis gewisser Statutenveränderungen haben keine Ahnung, wo sie stehen. Wir müssen uns leider mehr noch viele Jahre zenfurfrei spielen fonnten. Raich füllten fich und mehr mit dem Gedanken abfinden, daß wir die Orientierung die Reihen. 1898 gab es bereits 6000 Mitglieder, deren Zahl im Maße, verloren haben, und niemand ist da, der uns den Weg weist. Ent­als durch erweiterte Theaterpachtungen Raum gefchaffen werden konnte, I mutigt nahmen wir am Straßengraben Platz, als wir plötzlich ein

1]

Portepeefähnrich Schadius.

Von Detlev b. 2iliencron.

General Faidherbe hatte seit einigen Wochen seinen leich ten Lendenschurz, den er am heißen Senegal getragen, mit einem tüchtigen Pelz in Lille vertauscht.

der ersten Schlacht bei Amiens , im Dezember, eine aus den drei Hauptwaffen gemischte Truppe zusammengesetzt, die den Auftrag erhielt, die Linie Rheims- Rethel- Mézières unter fortwährender Beobachtung zu halten. Alles Uebrige war dem Kommandeur durchaus überlassen. Die gemischte Abteilung bestand aus meinem Infanterieregiment, aus den 41. Husaren und einer reitenden Batterie.

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Das französische Kampfgelän

Im Utrechtsch Dagblad" äußert sich J. F. Niermeijer, Professor der Erdkunde an der Utrechter Universität, über die Beschaffenheit des Bodens in Nordfrankreich, wo die Schlacht noch immer währt. Er sagt unter anderem:

schen, dort die Verbündeten Stellungen eingenommen, die durch die Auf einzelnen Teilen der Gefechtsfront haben hier die Deut­Bodenbeschaffenheit besonders stark sind; doch kann man nicht be­haupten, daß das auf dem größten Teil der Front der Fall wäre. Es gilt zum Beispiel nicht für das Zentrum. Dort dehnt sich zwischen Reims im Westen und dem Argonnenwald im Osten die Haute Champagne aus, ein fanft gewelltes Land von sehr geringer Frucht­barkeit, ein Teil der" staubigen Champagne ", ein trockener weißer Streideboden, der früher nicht viel Baumbestand aufwies, nur längs der Flüsse finden sich lange Reihen von Weiden , Pappeln, Eschen und Elsen, die den Flußlauf bereits aus der Ferne erkennen lassen. Auch die Dörfer erstrecken sich längs der Bäche und Flüsse, deren milchartig gefärbtes Wasser die Bewohner benußen, da überall sonst das Wasser tief im Boden bersinkt. Es ist ein Land von küm­merlichem Graswuchs, in dem hauptsächlich Schafzucht getrieben

Reineswegs pochte uns das Herz vor Lust", in den Guerillakrieg zu ziehen. Dabei kam nichts heraus, das wußten wir. Ging die Kolonne geschlossen vor, dann würden die Franktireurs schnell wie die Wiesel in ihren Schlupflöchern, die sie überall hatten, verschwinden; zeigten wir uns einzeln, in kleinen Abteilungen, dann, ja dann würden die Banden zum Vorschein kommen, um uns zu überfallen. Während der General uns seine Belehrungen gab und, Als Befehlshaber war uns von Versailles ein junger wie gesagt, in furzen, martigen Sägen seine Absichten für Mit schnellkräftiger Hand hatte er die dort vorgefundenen Reitergeneral gesandt, der erst vor kurzem die schmalen Biesen die nächsten Tage verkündete, hatte ich Zeit, ihn zu betrachten. Truppen gerüttelt, geschüttelt, gemengt, gesondert, hatte sich seiner Hose in breite rote Streifen umgewandelt jah. Die Nicht oft wohl hat es einen schöneren Mann gegeben. Früher neue Bataillone geschaffen, alte aufgefrischt und ihnen wieder ganze Armee kannte ihn schon seit Jahren. Sein Ruf als Lebensmut eingeblasen, und war nun wie ein zierlicher Fechter Sportsmann, als Pferdekenner, als ein leidenschaftlich die von der großen nordischen Stadt aus vorgestoßen, einmal, Frauen Verehrender war bekannt, nicht minder aber auch, zweimal, dreimal, viermal... unermüdlich. Aber einmal, daß er als einer der vorzüglichsten und lebhaftesten Offiziere zweimal, dreimal, viermal hatte er von den Deutschen emp galt. Aus diesem Grunde, so hieß es bei uns, fei er vom findliche Schläge gefühlt. Jedesmal gelang es ihm, sich mit Großen Hauptquartier hierhergeschickt. Man fand dort keine besonderer Geschicklichkeit aus der Schlinge zu ziehen und in rechte Verwendung für den feurigen, oft tollkühnen Mann. seinen vielfach Lille umgebenden größeren und fleineren Festungen zu verschwinden. Bahlreiche Gefangene und zahl­reiche Stiefel und Schuhe, die das gute England in seiner bekannten Parteilofigkeit den Franzosen geliefert hatte, blie ben jedesmal in unseren Händen. Die Gefangenen wurden nach Deutschland gesandt; die Stiefel und Schuhe ließen wir stehen, weil sie gar zu schlecht gearbeitet waren. Endlich bei St. Quentin, am 19. Januar, an einem grauen, mißmutigen Wintertage, schlug ihn der geniale, flar­geist ge General Goeben für immer zurück.

durch Jahre im großen Generalstab beschäftigt, laa ihm noch, durch Jahre im großen Generalstab beschäftigt, lag ihm noch, überaus angestrengte Arbeit gräbt ihn unseren Generalstabs­ich möchte es so nennen, der leidende Zug im Gesicht. Die offizieren ein. Aber andererseits, wie wir dies namentlich bei den jüngeren dieser Herren finden, war ihm aus jener Beit das( im guten Sinne natürlich) Geschniegelte und Ge­bügelte" geblieben. Wie faß ihm die Schärpe. Wie sehr gepflegt glänzte der starke, schwarze, in zwei scharfgedrehte Spißen auslaufende Schnurrbart.

Also, meine Herren, den Stab in die Hand," schloß der

Ich erinnere mich der Stunde, als ich ihn zum ersten Mal sah, sehr deutlich. Unser Kommando stand einige hundert Schritte nördlich von Amiens auf der Landstraße. Wir er­warteten den gestern Abend spät eingetroffenen Führer, um General. In den ersten Tagen und auch fernerhin hatten wir keine uns dann sofort in Bewegung zu setzen. Schon eine Stunde wohl hatten wir in den Gräben gesessen, geplaudert, gefrüh- Belästigungen, solange wir geschlossen blieben. Dennoch war ftüdt, manchen Schluck getan, als sich uns von der Stadt her die äußerste Vorsicht geboten. Diese ewige Vorsicht" brachte rasch eine fleine Staubwolfe näherte. An die Gewehre!" unieren Nerven nicht gerade Ruhe. Sobald wir ins Quartier An die Pferde!" An die Geschüße!" rief es durcheinander. tamen, mußten wir erst alles durchsuchen, die Kirchen, die General Faidherbe, flug, durchgreifend, weiten Blides. Aber ehe noch Gewehr in die Hand!" fommand ert war, rafte Böden, die Keller, die Abseiten, jede kleinste Räucherkammer. hatte während seiner sich wiederholenden Vorstöße er sollte wie auf einem durchgehenden Pferd der General bei uns vor- Starke Wachen zogen auf, dichte Poſtenlinien wurden aus­unsere Nordarmeee zum Abrücken auf Baris verhindern, fie bei. Er hielt seinen Gaul erst beim vordersten Mann an. gestellt, Patrouillen gingen hin und her, hierhin und dorthin. deshalb stets am Mantel zupfen gewissermaßen au seiner Dannn schrie er mit lauter Stimme: Die Herren Offiziere!" Und dazu das ungünstigste Wetter; Schnee und Regen linfen Seitendedung, in der östlichen Picardie, in den Ar- und Die Herren Offiziere!" flang im Echo der Ruf der tauschen fortwährend. Der Wind blies schwach, so daß wir dennen im nördlichen Teil der Champagne Freiſchärler- Abtei Unterkommandeure. Bald hatten wir um ihn einen Kreis nicht den Vorteil hatten, von ihm getrocknet zu werden. Mit lungen, große und kleine, gebildet, die uns mancherlei Abbruch gebildet und hörten num sein erstes Wort:„ Meine Herren! durchnäßten Kleidern, oft bis aufs Hemd, rückten wir in die Räubertag Freudentag!" Er wollte uns damit sagen, wie großen, falten Kirchen und Scheunen als in unsere Massen­taten, uns zum wenigsten recht unbequem wurden. Der Franftireur in Masse, das heißt: in Trupps geteilt, fein Herz vor Luft poche, auf die Sajenhebe zu reiten, und behausung ein. An ein wärmendes Feuer war, der Gefahr in Uniformen gekleidet, und wenn auch nur durch ein gemein- wie auch wir uns wohl glücklich schäkten, mit dem Gesindel wegen, nicht zu denken. Und wie aufgeweicht schwammen die fames Abzeic- n fenntlich, wurde stets als regelrechter Feind uns herumzuschlagen. Dann hielt er in furzen Säßen eine Wege; wir versanten in ihnen bis über die Stnöchel. Der behandelt, trar er uns so gegenüber. Aber icder Franftireur, fleine Ansprache, wie er die Sache anzufangen gedenke. Der Däne hat hierfür das hübsche Wort: ssapssig. Das waren wirklich Strapazen und fast übergroße An­der einzeln, vom Hinterhalt aus, einen einsam reitenden Batterie befahl er, an den Kopf der Kolonne zu fahren, zu Adjutanten, eine Ordonnanz, einen Feldposten erschoß, wurde unserem allseitigen inneren Entseten! Eine Batterie vorn- strengungen. Die Verpflegung wurde schlechter und schlechter. auf der Stelle an den nächsten Baum geknüpft, wenn wir weg! Das war noch nicht vorgekommen. Freilich, beim An- Langer Marsch und frostig Dach, und was das schlimmste war: seiner habhaft werden konnten; denn das blieb und bleibt in marsch trabte er mit einer Schwadron eine halbe Meile vor, wir fahen und hörten nichts vom Feinde. Wenn wir uns doch so daß die Geschüße doch nicht ganz in den blauen Dunst tüchtig hätten einmal raufen können: das wäre eine Erlösung jedem Fall Meuchelmord. Beschönigungen gibt es nicht. gewesen. ( Forts. folgt.) Um diesem Unwesen entgegenzutreten, wurde, gleich nach hineinrollten.

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