Nr. 220.- 1914.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Dienstag, 3. November.
Jm Polderland.
Hochstehenden Steinfultur. Große Transporte von Vieh, Butter mit dem nicht als menschliche Nahrung in Frage kommenden und Eiern gehen von hier die Vier hinab, zum großen Teile nach schwammigen Fruchtfleisch gefüllt, das die Samenförner enthält. England. Diese kleine rührige Stadt soll nach den Berichten hier Die Riesenfrüchte besigen dagegen einen sehr erheblichen Hohlraum, eintreffender Berwindeter fast gänzlich zerschossen sein. tönnen aber trotzdem ein Gewicht von 1% Zentner und mehr er
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Ant schärfsten umstritten aber ist Rosselaere. Zweimal reichen, namentlich dann, wenn wir an jeder Pflanze nur 1 bis Wir kommen foeben aus den belgischen Polderland zurück. türmten in diesen Tagen unsere Truppen die Stadt, zweimal ward 3 Früchte zur Entwicklung gelangen lassen, reichlich bewäffern, zur Wenn diese Säße vor die Augen unserer Leser kommen, wird wahr sie ihnen von den Alliierten entrissen. Endlich eroberten sie sie Hauptwachstumszeit mit flüssiger Düngung nicht sparen und vor ſcheinlich das berzweifelte Ringen der Belgier und Franzosen , unterzum dritten Male. Wie mag diese Stadt aussehen, besonders der dem Auslegen der Kerne für tiefere Bodenloderung gesorgt hatten. ſtüßt von der englischen Flotte, noch andauern. Denn das ist jedem weithin sichtbare Turm ihrer Stathedrale! Und wie viel wirtschaft- Die beste und schmackhafteste Verwendung des Speiſefurbiſſes ſtell: Laien klar, der dieses Land gesehen: es ist geschaffen wie zur Ver- licher Schaden ist diesem Lande schon jetzt zugefügt. Denn der die Kompottbereitung dar. Zu Dauerkompott wird das Fruchtfleisc teidigung, und der Angriff auch der töltühnsten Truppen fann hier Flachs lag gerade geschnitten auf den Feldern, da brach der Krieg in Zuder und Essig eingekocht. Mit diesem Einkochen wartet man nur langsam, Polder nach Polder, vor fich gehen. auch in diese bisher von ihm verschonten Gefilde ein. aber am besten bis zum Dezember, weil bis dahin das Fleisch Was ist ein Polder? Es ist dasselbe, was im Niederdeutschen Die Gegens bon Rooſelaere und weiter füdlich von Ypern baut mürber wird, während es bei frühzeitigem Einkochen nicht weid an der Nordsee Kooge oder Köge genannt wird: ein Stück Marsch viel Flachs. Beide Städte handeln auch stark in Leinenivaren. zu kochen ist. Bei der Verarbeitung der Kürbisfrüchte fallen Schale. land, das durch hohe Deiche künstlich dem Meere und den Watten Wer je einmal durch Flandern gefahren ist, dem werden die end- das weiche, schwammige Fruchtfleisch und die Kerne ab. Das weiche abgewonnen wurde. Zuerst zieht man die Dämme and Meer. losen Flachsstapel aufgefallen sein, die im Herbst längs den Flüssen Fleisch fann zur Kaninchen- und Geflügelfütterung verwendet Dann jaugt man mit gewaltigen Maschinenpumpen( Boldermühlen) und Stanälen lagern: perns ganzer Ruf beruhte ja schon im werden, die Kerne legt man dagegen 2 Tage in Wasser, reinigt sie das Wasser aus dem gewonnenen Bajjin. So entsteht fruchtbarstes Mittelalter auf seiner Weberei. Im 13. Jahrhundert sollen in dann in diesem von anhaftenden Fruchtfasern und Fleischteilen, Land, wo einst Moräfte lagen oder das Meer in Flut und Ebbe sein dieser Stadt 4000 Webstühle tätig gewesen sein. Auch um Opern breitet sie danach auf einen Bogen Bapier aus und trocknet jie an Salzwasser hin- und herwarf. tobt bekanntlich eine heftige Schlacht. Ypern , Rooselaere, Dir- der Luft, was jest nur in geheiztem Zimmer möglich ist. Aus den muiden und Dieuport zeigen ungefähr die Stampflinie an, auf der geirodneten Kernen scheidet man die leichten, nicht keimfähigen aus, heute gefämpft wird jene Linie, die sich dann nach Süden in die die guten, schiveren füllt man in eine Tüte, auf die man den Namen große Schlachtlinie der nordfranzösischen Stämpfe fortsetzt. Diese der Sorte und das Erntejahr schreibt, und bewahrt sie dann auf. Rinie geht quer durch das überschwemmte Polderland. Sie zieht n gleicher Weise soll man auch mit den Samen der ausgereiften zum großen Teile an dem schon genannten jer- Kanal entlang. wendet zu werden, verfahren. Zu beachten ist nur, daß man ledigGurten, die jetzt noch lagern, um als Senf- und Schmorgurfen verSie zeigt jedem, welch ungeheure Schwierigkeiten unsere Soldatenlich die Samen der schönsten Kürbis- und Gurkenfrüchte in der gehier zu überwinden haben. Aber sie zeigt auch in ihrer charakte- schilderten Weise präpariert und aufbewahrt, denn nur von solchen ristischen Krümmung, welch hoher Siegespreis ihnen winkt, wenn Samen lassen sich durch Zuchtwahl Pflanzen erzielen, die später befie durchhalten wie bisher. Ueber die Kämpfe selber kann erst später friedigende Ernten vollendeter Früchte liefern. Durch fortgesetzte berichtet werden. Auf das Leben in Ostende , Brügge und Gent Zuchtwahl erzielt man Hochzucht, die größte und beste Ernten gehaben die Schlachten in Westflandern natürlich einen großen Ein- währleistet. Bei Gurken und Kürbissen ist auch für den fleinsten fluß ausgeübt. Ostende ist in den Teilen, die nach der See zu Büchter die Selbstzucht des Saatgutes insofern von ganz besonderer liegen, so gut wie verlassen. In andern Teilen kampieren die Leute zum Teil in Kellern. Gin großer Teil der Bevölkerung ist wurde, daß nur aus älterem Saatgut hervorgegangene Gurken-, Wichtigkeit, als durch langjährige Pragis einwandfrei festgestellt nach Brügge geflohen. Und was für Offende gilt, gilt auch für Stürbis- und Melonenpflanzen die besten Ernten liefern. Bei Blankenberghe. Gurken und Melonen erstreckt sich die Dauer der Keimfähigkeit auf 6 bis 8 Jahre. Die besten Ergebnisse liefern bei Gurfen, Melonen und Kürbissen Samen, die bereits 3 bis 4 Jahre gelagert haben. Diese bejizen noch die volle Keimkraft, die aus ihnen gezogenen Pflanzen zeigen aber einen mäßigeren Ranken- und Blattwuchs, ung der Früchte. dafür aber einen stärkeren Fruchtansatz und eine. beffere Entwid
Das echte Bolderland ist nicht Belgien , sondern Holland . Solland hat nicht nur an der Meerestüste, sondern auch im Innern durch Trockenlegung großer Seen( z. B. des Haarlemer Sees) gewaltige Bolder geschaffen. Das vielbesprochene Projekt der Trockenlegung des Zuiderfees ist auch nichts anderes als der Plan, aus dem See durch Ziehen von Querdeichen und darauffolgendes Auspumpen ein Riesensystem von Poldern zu machen. Das belgische Polderland erstreckt sich über die westliche Hälfte der Provinz Westflandern . Die militärische Lage brachte es mit sich, daß wir aus eigener Anschauung nur einen fürzen Streifen des belgischen Polderlandes, und zwar den öftlichen, fennen lernten. Dag in von ganz Das übrige Polderland befand sich teils noch in belgischen bänden, teils fand dort der Aufmarsch des deutschen Seeres statt.
Vom Meere ist das Polderland heute durch die Dünen und großen Deiche getrennt, auf Senen ein Strang bekannter Seebäder von Ostende bis Dünkirchen sich hinzieht. Wandert man die breite und während der Badezeit immer stark belebte Landstraße zum Entrée des Tribunes bei Oftende hinaus, jo gelangt ntar in einer guten halben Stunde nach Mariaterte, in ebenso langer Zeit nach Middelkerke , beides Seebäder ersten Ranges. Diese Straße war belebt bon lustwandelnden Soldaten, als wir unseren Ausflug begannen. Heute liegt fie im Schußbereich englijcher und deutscher Stanonen, und nach einer Verordnung des deutschen Admirals b. Schröder ist das Betreten dieses Seedammies verboten. Natür lich ist heute auch der Zutritt zu der berühmten Seepromenade von Oftende felber unmöglich. Vor ein paar Tagen saßen wir noch im Hotel Majestic und verfolgten durch das Fenster die Bewegungen der englischen Schiffe. Heute zeigt dasselbe Sotel ein paar fräftige Beulen, die von englischen Schiffsfanonen herrühren.
Als wir vor etiva acht Tagen durch Brügge auf Ostende zu fuhren, da war vom Kriege hier wenig zu merfen. Heute liegt die Stadt dicht hinter der Feuerlinie. Durch ihre stillen Straßen jagen die Automobile des Roten Kreuzes. Immer neue Kolonnen mit ihren schwerbeladenen Wagen ratfern über den Markt und Nacht. Das Grollen der Geschüße entfernt sich manchmal, Tag manchmal scheint es ganz nahe. Gefangene passieren nachts die dunkeln Straßen.
Der Laubenkolonist.
Fast alle Gemüse- und Blumensamen, die wir zur Bestellung der Laubenparzellen verwenden, sind länger als ein Jahr keimfähig. Da die kleinste Portion, die man von einer Art oder Sorte in den Samenhandlungen erhält, oft viel zu groß für die eigene Saat ist, also immer Saatgut übrig bleibt, sollte man den Ueberfluß nicht fortwerfen, sondern für das kommende und unter In den Laubenkolonien ist jetzt eine gewisse Ruhezeit ein Umständen noch für das übernächste Jahr aufbewahren. Bevor wir Die wichtigsten Orte des belgischen Polderlandes sind zugleich getreten. Durch die Laube pfeift der Herbstwind, die Beete sind aber ältere Blumen- und Gemüsesamen aussäen, von denen uns diejenigen Orte, um die heute am heftigsten gekämpft wird. Nieu- zum Teil abgeerntet und die Gente in Sicherheit gebracht. Wo nicht bekannt ist, wie lange sie feimfähig bleiben, machen wir erst port, Dirmuiden, Rooſelaere und pern. Nieuport foar bis vor unseren nach Ausbruch des Krieges erteilten Ratschlägen Folge ge- Steimgruben, um uns davon zu überzeugen, ob sie und in welchem furzem bas Zentrum der feindlichen Stellung. Wir fonnien von leistet wurde, da steht kein Beet leer. Im August ausgesäter Spinat Prozentsah sie noch keimfähig sind. Zu diesem Zweck nimmt man dem Badeorte Nieuport nur den Leuchtturm und ein paar Häuser und Feldsalat ist bereits verbrauchsfähig, zu gleicher Zeit ge- zwei durchfeuchtete wollene Lappen, legt einen davon auf einen sehen. Die Stadt selber liegt 3 Kilometer landeinwärts. Ganz pflanzter Grünkohl wartet nur auf die ersten droite, um die volle flachen Teller und zählt dann von den zu erprobenden Samen eine nahe dagegen waren wir an Westende heran, das jetzt durch englische Schmadhaftigfeit zu erlangen, und am Stamme und in den Blatt- Anzahl Körner, vielleicht je 10 Stüd, ab. Diese abgezählten Körner Schiffsartillerie start mitgenommen sein soll. Die Umgegend der inteln des Rosenfohls formen sich die Rosen, die vom November legt man, jede Sorte getrennt, auf den feuchten Wollappen, deckt sie Stadt Nieuport ist zum großen Teil noch recht jandig. Sier und und Dezember ab eines der schmadhaftesten Gemüse liefern. Die dann mit dem zweiten Lappen zu und stellt den Teller möglichst da werden spärliche Kartoffeln dem Boden abgerungen. Möwen wichtigste Berbiternte, die zulegt eingebracht wurde, waren die warm. Je nach der Art und Sorte werden innerhalb weniger Tage, freischen über dem fischreichen Waffer der gier, die einem Sanal peisefütbijie. Der Perliner Laubentolonist baut meist die längstens nach 2 bis 3 Wochen, helle Wurzelspißen aus den so feucht, ähnlicher sieht als einem Fluffe. Sie ist in Wirklichkeit beides au- riefenfrüchtigen Sorten, die Melonen- und Zentnerfürbisse und die warm und dunkel gehaltenen Samen hervorbrechen. Je nach dem gleich. So fümmerlich aber der landschaftliche und landwirtschaft- großen Feldfürbisse, unter denen die neuere gelbe Sorte Zeppelin" Ergebnis der Keimprobe richtet sich die Dichtigkeit der später aus Tiche Eindruck dieser Gegend ist, so reich beladen ist sie mit histo- pohl die stattlichten Erträge liefert. Die Riesentürbisse sind nicht zuführenden Saat; je geringer der Prozentsatz der Keimfähigkeit rischen Erinnerungen. Auf diefem jandigen Boden wurden die die schmackhafteiten; schmackhafter und feiner find die kleineren ist, um so dichter muß gejät werden. In den großen SamenVertreter der lateinischen Stultur" schon einmal geschlagen. Die Sorten, aber fie geben an mannigfacher Bubereitung eine reiche und züchtereien und Samenhandlungen wird jede einzelne Samensorte Spanier durch Morib bon Oranien( 1600). Und auch die Fran- gut bürgerliche Stoft, die sehr lange vorhält. Denn was den Speise- vor dem Verkauf erst auf ihre Reimfähigkeit erprobt. Man hat gofen haben hier schon gefochten. 1489 fämpfte die flandrische Stadt fürbis dem Kleingärtner jo wertvoll macht, das ist seine lange Halt- dort zu diesem Zweck besondere Keimapparate, die die gleichzeitige Nieuport ftegreich gegen ein französisches Belagerungsheer. Heute barteit in unberlebtem Zustand. Wie seine nächsten Verwandten, Erprobung zahlreicher Sorten ermöglichen. Dagegen stehen die Kanonen der Blamen neben denen der Fran- die Gurten und die bei uns leider nur bei sorgfältigfter Kultur in 36fen. warmem Mijtbeet gedeihende Melone, so ist auch der Kürbis sehr Das eigentliche, das fruchtbare Bolderland erreicht man, wenn frostempfindlich. Laub und Ranten fallen bereits dem ersten Nachtmian von Nieuport die fer hinauf nach Digmuiden fährt. Diese frost zum Opfer, aber auch die Früchte verlangen eine durchaus fleine Stadt und ihre Umgebung find wie von Solland hierher ber- frostfreie Aufbewahrung. In einem gemäßigt warmen Raume pflanzt: faftige Wiesen mit schwarzweißen Stühen, Windmühlen, halten fie fidy unangeschnitten bis in den Januar, ja bis in den tollereien, Blumengärten, Obst- und Gemüsepflanzungen, alles Frühling hinein; sind sie aber einmal angeschnitten, so fordern sie tief zwischen zwischen den regelmäßig gezogenen Deichen und Däm- baldige Verarbeitung. Die fleineren feinen Kürbissorten sind sehr men. Und Digmuiden ist das Bentrum und der Stapelplas dieser vollfleischig, im Innern nicht eigentlich hohl, sondern vollständig Selbst wenn es Türfen gewesen wären wäre es auch besser gewesen. Nun, sie würden mich eine Stunde, vielleicht awei geniartert haben; doch so weiß ich noch gar nicht, wielange ich mich hier werde herumwälzen und leiden müssen. Meine Mutter, meine Zeuere! Du wirst dir deine grauen Haare austaufen, mit dem Kopf an die Wand rennen, den Zag verfluchen, an dem du mir das Leben schenktest- der ganzen Welt wirft du fluchen, daß fie, den Menschen zur Pein, den Krieg erdacht hat!
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Wenn es sich für den Liebhaber um den Anbau einer Pflanze handelt, auf deren Ertrag er besonderen Wert legt, empfiehlt es fich, auch den frisch getauften Samen zunächst in der geschilderten Art auf seine Steimtraft zu erproben, denn die Aussaat unfeimfähigen oder nur wenig feimfähigen Samens ist nicht nur mit Geld-, sondern auch mit einem erheblichen Zeitverlust verbunden, der sich unter Umständen gar nicht mehr einholen läßt.
Die diesjähreigen Herbsttage waren feucht, warm und sonnig. Jm Oftober blieben die Nächte frofffrei, während sich sonst bereits Jwanow! Kinder! Schnell hierher, er lebt! Und ruft den Doktor!"
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Nach einer halben Minute wird mir Wasser in den Mund geträufelt, Branntwein imd noch irgendetwas. Dann verschwindet alles.
Unter leichtem Schaufeln bewegen fichy die Tragbahren. Diefes taktmäßige Schaufeln lullt mich ein. Bald erwache ich dann wieder, bald schlummere ich von neuem ein. Die verbundenen Wunden schmerzen nicht; ein unbeschreiblich erquickendes Gefühl ergießt sich durch den ganzen Körper
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Und plöblich erscheinen am Uebergang über den Bach Stofafen! Blaue Uniformen, rote Hosenstreifen, Lanzen, Ge sind ihrer ein halbes Hundert. Voran, auf einem prächtigen Doch du und Maicha, ihr werdet wahrscheinlich nichts Pferde, ein schwarzbärtiger Offizier. Kaum hat die Mann- von meinen Martern erfahren. Leb' wohl, Mutter, lebe wohl, schaft den Bach passiert, als er sich mit dem ganzen Körper meine Braut, meine Liebe! Ach, wie schwer ist's, wie bitter! ,, Sa- alt! Se- eßt nieder! Heilgehilfen, vierte Abint Sattel nach hinten umwendet und laut fommandiert: Mich padt etipas ans Herz... Schon wieder diefes kleine lösung, ma- arsch! An die Tragbahren! Faßt an, ho- och!" „ Tra- aab! Ma- arich!" Sündchen! Der Portier hat es nicht geschont, stieß ihm den Dies kommandiert Peter manytsch, unser LazarettSalt! Salt, ums Simmels willen! Silfe, Silfe, Bri- Schädel an der Mauer ein, warf es in die Grube, wohin offizier, ein langer, bagerer und sehr lieber Mensch. Er ist derchen!" schrie ich; aber das Stampfen der Pferde, das man den Abfall hineinwirft und das Spiilwaffer gießt. 1o groß, daß ich, die Augen nach ihm gerichtet, stufenweise Säbelgeraffel und die geräuschvolle Unterhaltung der Stojafen Aber es lebte nocy. Und es quälte fich noch den ganzen Tag. feinen Kopf mit dem langen dünnen Bart und die Schultern ift lauter als mein heiseres Gestöhn- und man hört mich Doch ich bin unglüdlicher als jenes: denn ich quäle mich sehe, obschon die Tragbahre von vier großen Soldaten geschon ganze drei Tage. Morgen ist der vierte, dann folgt der fünfte, fechste... Tod, wo bist du? Somme, komm! Hole mich!
nicht!
O, Fluch! Ich falle vor Entfräftung mit dem Geficht auf den Boden und beginne zu schluchen. Aus der von Doch der Tod nabt nicht und bolt mich nicht. Und ich mir umgestoßenen Flasche fließt das Wasser: mein Leben, meine Rettung, mein Todesaufianib. Ich entbede es erit, liege unter dieser schrecklichen Sonne und habe keinen Schlud als vom Wasser nur noch ein halbes Glas zurüdgeblieben Wasser, um die brennende Kehle zu erfrischen, und die Leiche mich an. Sie ist ganz auseinandergefloffen. Myriaden und das übrige von dem trockenen, gierigen Boden aufgewürmer fallen von ihr herab. Mie fie fribbeln und wimmeln! saugt ist. Es ist mit nicht möglich, jenes Eritarren wiederzugeben, und die Uniform geblieben find dann komme ich an die wenn er aufgezehrt sein wird und von ihm nur die Knochen das mich bei diesem fürchterlichen Vorfall erfaßte. Ich lag Reihe. lind ich werde dann genau fo. unbeweglich da, mit halbgeschlossenen Augen. Der Wind Der Tag vergeht, Die Nacht schwindet. Immer dasselbe. änderte sich beständig und wehte mir bald reine, frische Luft au, bald unigab er mich wieder mit einem Pestilenggeruch. Es nabt der Morgen. Immer das gleiche. Es verrinnt noch Der Nachbar wurde an diesem Tage entfeblicher, als ich ein Tag.. schildern kann. Einmal, als ich die Augen öffnete, um einen Die Sträucher bewegen sich und rascheln, gleichsam leise Blid auf ihn zu werfen, erbebte ich. Ein Geficht hatte er nicht Gespräche führend. Nun wirst du sterben, sterben, sterben," mehr. Es glitt an den Knochen herab. Du wirst sie nicht sehen, nicht sehen, nicht Das ichaurige flüstern fie. Grinjen des Steletts schien mir so widerwärtig, so abscheulich, fehen!" antworteten die Sträucher von der anderen Seite her. wie sonst nie vorher, obwohl ich jonit mehr als einmal Ge-„ Aber hier konnte man sie wirklich nicht sehen!" erschallt Iegenheit hatte, Schädel in der Hand zu halten und Röpfe es da laut neben mir.
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zu präparieren. Dieses Sfelett in Uniform, mit glänzenden Ich erbebe und konne blöglich zu mir. Aus dem Gebüsch Knöpfen, machte mich erschauern.„ Das ist der Krieg," bliden auf mich Sie freundlichen blauen Augen Jakowleffs dachte ich vor mir hin, hier ist fein Abbild."
herab, unferes Gefreiten.
tragen wird.
Piotr Jwanytsch!" flüstere ich. Was, mein Täubchen?"
Peter Jwanytsch beugt sich über mich. Was hat Ihnen der Doktor gesagt? Werde ich bald sterben, Piotr Jwanytich?" ,, Was fällt Ihnen ein, Iwanow- aber...! Sterben tun Sie nicht. Ihre Knochen sind ja alle heil. So ein wie haben Sie die dreieinhalb Tage ausgehalten? Was haben Glückspilz! Weder die Knochen, noch die Arterien. Aber Sie gegessen?" " Nichts."
Was getrunken?"
Peter
sch habe beint Türken eine Flasche gefunden. anytsch, ich fann jekt nicht sprechen. Nachher Nun, Gott mit Ihnen, mein Täubchen, schlafen Sie
Von neuem Schlaf, Vergessenheit
nur." stehen Aerzte, barmherzige Schwestern, und außer ihnen sehe Ich erwachte im Divisionslazarett. lleber mich gebeugt ich noch das Geficht eines berühmten Petersburger Professors, der, bornübergebeugt, fich meine Beine ansieht. Seine Hände find mit Blut bejubelt. Er macht sich nur kurze Zeit an meinen Beinen zu schaffen und wendet sich dann an mich: Und die Sonne brennt und brät wie zubor. Sände und„ Die Schaufeln her!" schreit er. Hier lagen noch zwei, Nun, Gott ist Ihnen gnädig, junger Mann! Sie Geficht sind mir schon längst berfengt. Das übriggebliebene uens einer davon gehörte zu den Ihrigent. werden am Leben bleiben. Ein Beinchen haben wir Ihnen Wasser habe ich vollends ausgetrunken. Der Durst quälte Man braucht feine Schaufeln, man braucht mich nicht da abgenommen; nun, das ist ja eine Kleinigkeit. Können mich so start, daß ich, mich zu einem Schlüdchen entschließend, au bericharren, ich lebe!" will ich aufschreien; aber bloß ein Sie sprechen?" alles auf einmal hinuntergos. Ach, warum habe ich den schwacher Seufzer entringt sich den eingetrockneten Lippen. Aojaten nicht gutgefdyrien, als fie fo nahe bei mir waren. Herr des Himmels] Lebt er denn wirklich? Lebt er denn wirklich? Herr! richtet ward.
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Ich kann sprechen und erzähle alles das, was hier be