Nr. 252.- 1914.
geilellt:
Unterhaltungsblatt des Vorwärts fir
Der Sturm auf Vailly.
sie erreicht.
Freitag, 11. Dezember.
Langjam geht es weiter und weiter, immer Im Handumdrehen lassen sich auf einer Anschlagjäule, in einer in heftigem Feuer, zum Teil von der eigenen Artillerie, 3eitung an 1000 Fremdwörter zusammenbringen. Und wenn man die zu kurz schoß, bestrichen. Wir liegen vor einem Astverhau und die Zahl der Sprechen, die auf Erden gesprochen werden, auf 1000 Folgender Feld postbrief wird uns warten auf Pioniere, Sie den Weg uns öffnen sollen. Während veranschlagt, so haben wir auch bei allen 1000, nicht bloß bei den zur Verfügung wir ruhig unsere Zigaretten rauchen, schlägt fnapp 10 Meter 53 europäischen, Anleihen gemacht. Von allen Eden und Enden hinter uns ein Geschoß der eigenen Artillerie ein. Es kracht, und haben wir die Wörter zusammengeholt, bis zu den Antipoden jind Totenjonntag, den 22. 11. 14. ein in der Nähe stehender Baum fnidt in seinem oberen Teile wir schuldig. Das Deutsche ist eine Mischsprache wie das Englische Rieber Kollege! zusammen. Ein Pionier wirft eine Handgranate und trifft einen oder das Portugiesische, das allein 2000 brajilische Worte hat; das Behaglich eine Zigarette rauchend, die Füße sorglich in warme Baum in der Nähe. Anstatt den Verhau zu zerstören, sind mehrere Bewußtsein davon drückt viele. Und doch ist die Angliederung von Deden eingehüllt, liege ich in einer kleinen Erdhöhle, die ich noch von uns verwundet. Endlich ist der Feind unter großen Verlusten Fremdwörtern nicht immer ein Zeichen der Armut und der Schwäche, mit einem Kameraden teile, und will versuchen, Dir einiges vorzu- aus dem dritten Schüßengraben geworfen. In einer Talmulde sondern auch ein Ausdruck einer hervorragenden Weltstellung und plaudern, vorausgesegt, daß meine Tätigkeit nicht unliebsam unter sammelt sich die Kompagnie und alle die Stürmer. Roch eine natürliche Folge des Verkehrs, der täglich neue Produkte urd brochen wird. linjere Feinde madhen sich augenblidlich in recht sollen die Erdhöhlen im Tal von einigen Franzosen bejetzt Waren auf den Markt wirft. Zunächst beweist sie, daß wir viel unangenehmer Weise bemerkbar. Eben schlugen einige Schrapnells fein. Freiwillige, sollten sie daraufhin absuchen. Ich spriße vor herumgekommen und vielerlei Gäſte bei uns gewesen sind; und daß 80 bis 100 Meter von uns ein, und durch die Deffnung meiner und mit mir noch etwa 10 Mann. Unter meiner Führung geht wir in der Fremde etwas gelernt und angenommen haben. Wir Höhle sehe ich, wie die Aeite von den Bäumen sausen und frachend es los. Entfeßliches sah ich dort, und doch ohne wirklich tiefen find fein Winkelvolk; wir leben nicht von der Welt abgeschloſſen in zur Erde fallen. Eigenartig sausend durchzischen feindliche Gra- Eindrück; denn die Nerven waren zu sehr erregt. Ungefähr zehn einem Tale, wie die Republik Andorra . Wir sind das Herz Europas . naten die Luft und schlagen weiter entfernt von uns mit gewal. Franzosen nahmen wir gefangen, und einige Verwundete holten Das Deutschtum fliegt über die Erde dahin, und unsere alte tigent Strachen ein. Die Situation ist sozusagen etwas brenzlich wir auch noch heraus. Dann ging's nach Vailly, wo die Kompagnie Sprache gleicht einem mächtigen, von unzähligen Nebenflüssen und geworden. Erst vor zwei Tagen haben wir, die wir in Reserve sich richtig sammelte und die Verluste feitgestellt wurden. Wildbächen geschwellten Strome. fiegen, durch einen Schrapnellschuß 3 Mann Verluste gehabt. Sonst Als der Abend kam und alles vorbei war, da dachte jeder nur an ist das Leben hier ganz behaglich, soweit man von Behaglichkeit sich, und vorherrschend war das Gefühl: du bist glücklich davon sprechen kann. gekommen. Später erst dachte man mit Trauer so manches lieben Toten.-
Laß Dir furz einen Tageslauf beschreiben. Bis früh um 8 Uhr liegen wir in unseren Söhlen, die gerade groß genug sind, dag 2 bis 3 Mann zur Not darin Plaz finden. Gegen Kälte sind wir darin trop des strengen Frostwetters der letzten Tage so ziemlich geschützt. Dann frieche ich langjam heraus, wede zwei Mann meiner Gruppe( ich fungiere als Gruppenführer), die Kaffee tochen. Jit der edle Trant fertiggestellt, jo nimmt jeder Mann seinen Trinkbecher, um das edle Getränk so heiß wie möglich zu genießen. Dazu ist man ein Stück troden Brot, das vortrefflich mundet. Ist dies wichtige Geschäft erledigt, dann frieche ich wieder in meine Höhle, um zu schreiben oder zu faulenzen, wenn nicht irgendeine Funktion auszuüben ist.( Aufsicht führen bei Erdarbeiten, Holzholen usw.) Mittagbrot gibt es nicht. Dafür lasse
Nun habe ich Dir ja wohl genug vorerzählt, und hoffentlich liest Du Dich durch all das Zeug hindurch. Es ist in Etappen geschrieben. Früh um 11 fing ich an, jest um 45 geht es zum Schluß. Dazwischen Vortrag des Leutnants, Besuch zweier Kriegsfreiwilliger usw. Einiges daraus wird Dich wohl interessieren, und kannst Du dem Kollegium davon Mitteilung machen. Vor 8 Tagen schrieb ich ans Kollegium, vor zirka 14 Tagen an Dich eine Karte. Nun soll's aber endgültig Schluß sein. Freund. Grüße Dir und dem Kollegium Dein.
Es ist merkwürdig, mit was für Volf wir direft oder indireft in Berührung gefommen, was für Idiome uns tributpflichtig geworden sind. Sollte mans glauben, daß wir allein von den Kariben, ich sage, von den Kariben oder den Kannibalen ein halbes Dutzend Worte haben?
Wer
ich mir Kaffee oder Kakao kochen. Als Zubrot dient wieder trodenes Fremde Wörter in unserer Sprache. fanern, indem wir Shokolade, mit den Frazzojen, indem mir
Brot. Beim Dunkelwerden wird Essen geholt aus dem% Stunden weit entfernten.... Es gibt da Reis, Bohnen usw. in genügendem Maße, nur ist das Essen infolge der weiten Entfernung meist schon falt. Gestern famen die Essenholer in feindliches Artilleriefeuer, tvas gerade nicht eine angenehme Sache ist. Daher wird nur abends Effen geholt. Nach dem Abendbrot wird Post verteilt und meist werden noch Liebesgaben( Tabak, Zigarren und Zigaretten) in Empfang genommen. So vergeht ein Tag nach dem andern, und schnell wird der Donnerstag herangerüdt sein, wo wir in. bis zum 5. Dezember Quartier nehmen sollen, um dann wieder auf längere Zeit in den Schüßengraben zu kommen. Das Leben darin habe ich zur Genüge fennen geelrnt, da ich vom 20. September bis 30. Ottober darin lebte.
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zeugen ja nur von einer gewissen Welt- und Menschenfennfnis. Wir wissen zum Beispiel, daß die Kaffern in einem Kral. zujamgren. wohnen, die Japaner in einer Jinrifisha fahren, daß in Stalien Mora gespielt, in Aegypten Haschisch geraucht, in Merifo aus dem Safte der Maguey bereiteter Pulquege trunken wird. Aber weder Mora noch as chisch noch Pulque gehört zu unserem Dasein; wir brauchen die Worte nur, wenn wir uns über Italien , Aegypten , Merifo unterhalten. Aus dem Robinson und den Lederstrumpf- Erzählungen hat jedes Kind die Begriffe eines Kaziken, einer Squaw, eines Wigwam 3, ciyes Aber diese Indianero fasiin, des Pemmikans, des Wampum 3 und des Tomahawks in sich aufgenommen. begriffe bleiben indianisch, sie erscheinen nur selten in anderent zusammenhange
wir müßten denn gerade einmal den Toma= hawt begraben. Wie anders, wenn die Dinge, wie Sant schuk, Mahagoni, Yucca, Mais und Tabat. nicht min der indianisch, eingebürgert find! Worte gar nicht mehr als fremd. Sie sind wie Hausgenossen. Es
Karibische Worte sind zum Beispiel: Orkan, Hänge matte, Ranoe, Guajat, Butanier. Barbecue, alligator- oder Advokatenbirne und Kreole. hätte noch keinen Vigognehut, feinen Vigogneftrumpf getragen? Nun, Vigogne sprechen wir zunächit den Franzosen sand Spaniern, zulegt aber den peruanischen Inka nach, die das die Vigogne liefernde Schaf einst Vicugna nonnten, und aus deren längst ausgestorbener Sprache auch die Namen 2 ama. Alpafa, Kondor, Guano und Chinarinde stammen. Denfen wir wohl daran, daß wir Tag für Tag mit den Chinesen reden, indem wir Tee, mit den Arabern, indem wir Kaffee, mit den MeriAognat trinken, und mit den Spaniern, indem wir 3igarren Alsbald nach Ausbruch des Krieges jeßte ein Iebrauchen, Diese Spezialitäten sind so alt. hafter Kampf gegen die Fremdwörter cin. Mif Recht Die Gewohnheit tut freilich viel. Unzählige Fremdwörter wurde viel Modenärrisches ausgemerzt. Andererseits fann freilich eine Kultursprache des fremden Gutes nie entbehren. In wie hohem Grade wir im Deutschen fremde Wörter eingebürgert haben, zeigt Dr. Rudolf Kleinpaul in dem anregenden Schriftchen Das Fremdwort im Deutschen( Verlag der Göschenschen Verlagshandlung, Preis geb. 90 f.). Wir geben das Einleitungsfapitel daraus gekürzt wieder. Wir leiden, wie bekannt, keinen Mangel an Worten, die unserer Am 30. Oktober war bekanntlich der Sturm auf Bailly. Du Sprache von Haus aus nicht angehören, mit feiner deutschen Wortwirst vermutlich davon gelesen haben, wahrscheinlich aber fein lippe zusammenhängen, sondern nachweislich einmal aus einer fremden Sprache herübergenommen worden sind. Wir haben eine großes Gewicht auf die betreffende Nachricht gelegt haben, was Menge Fremdwörter im Deutschen , angeblich 70 000; über hundert übrigens nur natürlich war. Für das Regiment insbesondere werden schon in der Bibel des filas gezählt. Man sagt, daß auf für die.. Kompagnie war dieser Tag von großer Bedeutung. Den Tag vorher, ebenjo in der Nacht, hatte unsere Artillerie lieben deutsche Worte je ein fremdes komme. Nach den Aufschriften Dann betrachten wir die ein überaus heftiges Feuer eröffnet. Aeußerst interessant war und Anfündigungen in der Stadt zu urteilen, kommt vielmehr auf für mich, am Tage vorher die Arbeit und Wirkung unserer Minen- fieben fremde 2orte je ein deutsches. Ca fé. Restaurant. Spezialitätentheater. Konzert, Theater- und werfer zu beobachten. Ungefähr 200 bis 250 Meter vor dem feindBall Gtablissement. Wiedereröffnung. des kommt vor, daß wir unsere eigenen Angelegenheiten erit durch ein lichen Schüßengraben hatten wir an genanntem Tage einen Laufgraben auszuwerfen. Links und rechts von uns jahen wir ein Varieté. Elite Mastenball. Diesen Abend im Zirkus: Wort verstehen lernen, das an einer entlegenen Küste von Natur. tabförmiges Geschoß steil in die Höhe steigen. Genan konnte a la High Life Soirée. Möbeltransport per lindern erfunden worden ist! man seine Bahn verfolgen; auf der Erde erplodierte es unter Bahn. Plazierungs Justitut Tableau. Es gibt Wir haben tausendfältige Beziehungen zu den Völkern jede Rödfin mächtigem Getöse. Eine gewaltige Rauchwolte zeigte fid), unb id genug deutsche Worte, vielleicht fünfmal soviel ale frembe, aber flaifischen Altertums gehabt, haben sie noch das Fremdwort empfiehlt in Kerbel hadt, jeder Sänger, der eine Baute mad, con Balfen, este usw. flogen in die Höhe; einzelne Sprengstüde jie kommen nicht zur Geltung fausten bis zu uns herüber. Am andern Tage fonnte ich die ver- Deutschland , und Hotel flingt vornehmer als Herberge. oder Gait Schuiterjunge, der ein Programm verfaust, jede Waschfrau.. heerende Wirkung im feindlichen Lager selbst betrachten. Ein haus, Rekommandeur vornehmer als Marttichreier, die Eureka, die Krone aller Waschmittel, benust, ja, jede Amme, graufiges Bild. Den Sturm selbst zu beschreiben, ist nicht möglich; Dompteur vornehmer als Tierbändiger, Friseur oder die ihr Kind einmiegt und das Heiopopeio fingf, spricht griceinige Einzelheiten daraus: Um 8 Uhr morgens schwieg unsere gar Coiffeur vornehmer als Kräusler, Barbier vornehmer chisch; denn das Heippopeio ist ein allgriechisches Wiegenlied, das einst eine Prinzession vom griechischen Kaiserhof in Konstantiel, Artillerie, und unsere Maschinengewehre gaben durch ihr eigen als Bartfraser, Rasiermesser vornehmer als Schermesser artiges Gefnatter das Signal zum Vorgehen. Erst ging es durch nur auf der Schneide eines Schermeijers schwebt eine nopel nach Süddeutschland verpflanzt hat. Aber unser Horizont Wald; nur langsam tamen wir bei dem dichten Unterholz vorwärts. Sache nach wie vor. Denn edel sind die Fremdwörter nicht, im reicht weit über Jtalien und Griechenland hinaus. Er veicht bis Endlich ein Schüßengraben der Unsrigen. Rein und bald wieder höheren Stile fann man sie nicht brauchen. Der Dichter fagt nicht in den fernsten Orient, bis zu den Arabern und zu den Persern, heraus; borwärts geht es. Nun liegt dicht vor uns eine Schüßen Dame, der Schauplah müßte dann wie in Schillers Handschuh bis nach Hindostan. Auf ein Genstritwort wie Punsch, ein per linie. Wir bekommen mächtigen Bunder" und müssen uns hin- cine Pariser Menagerie jein. Niemals fommt einer auf feine fisches wie Tasse, ein arabisches wie 3uder, ein armenisches Iegen. Untätig liegen wir eine Weile dort den Kopf tief zur grüne Branche, und doch ist Branche ein so beliebter Erjak wie irich e, ein tamulisches wie Patich u li kommt es uns Erde. Der erste Tote wird zurückgebracht; ein Pionieroffizier ist für Zweig. Die Fremdwörter dienen bei uns zur Reflame; es gar nicht an. Jedermann, der eine Brille trägt, hat eigentlich zwei Berylle auf der Naje, indem der durchscheinende Beryll es. Kriechend geht es in die Schüßenlinie hinein; nun ist muß alles weither sein.. mit Unkraut bewachsenes und von Zypressen beschattetes Gärtchen aussah wie ein Kirchhofwinkel. Simon dachte daran, wie er seine Kindheit und Jugend damit verbracht, über die Mauer zwischen des Onkels Hof und dem Kirchengärtchen- zit springen, und fragte sich, ob er den Sprung nicht noch einmal wagen solle, nur in umgefehrter Richtung: von dem Gärtchen bei der fleinen Kirche aus in den Hof des Onfels. Einmal da drinnen, war es leicht in die Festung einzudringen, d. h. in des Onfels Haus, dessen Winkel und Gänge niemand beffer fannte als er. Wenn er die Augen schloß. erblickte er den Mauervorsprung auf dem Flur, auf den der Onfel, bebor er das Haus verließ, den großen Schlüssel seines Simmers hinlegte, und wenn er sie wieder öffnete, dann gedachte er nicht ohne Rührung jenes großen, ein wenig geheimnisvollen, stets von einer fleinen Rampe erhellten Simmers voller Seiligenbilder und gebundener Bücher, in dem er mehr als einmal, als Kind, den Onkel überrascht hatte, wie er in Semd und Scheitelmißchen goldene Münzen zählte gleich einem Zauberer, oder in Papiergeld mit einer Nadelspike geschickt seinen Namen durchstach. Eines Tages war Simon tastend über den Fußboden gefrochen, hatte eine der kleinen achtedigen Platten des Belags aufgehoben und darunter ein Schächtelchen voller Münzen gefunden. Und jetzt dachte Simon an jene Zeit zurück, wie der Gefangene an die Tage der Freiheit.
Am Mittwoch vor Ostern ging Simon Barca zur Beichte. Er war in Verzweiflung, und der Verzweifelte aedenft gern Gottes, wie der Kranke des Arztes. Er ging alio in den Dom, das Nationalheiligtum, das noch heute das verfommene Dorf schmückt, und in dem zu jener Morgenstunde nur ein Frater aus dem anstoßenden Kloster die Messe zelebrierte, in einer der Kapellen, deren uralte Fresten die Feuchtigkeit mit einer grünen Schicht bededt hat. Die Weiber aus der Barbagia, den Kopf von der steifen Haube umschlossen und die wie Windeln so engen Kleider von filbernen Settchen verschnürt, beteten den Rosenkranz in ihrem lateinischen Dialeft; ihre Stimmen verhallten in der weiten Basilika, wie in den Ruinen eines Tempels, und aus dem Tal fam durch die weitgeöffneten Türen der berbe Duft von Euphorbien und knospenden Erlen. Simon beichtete dem Frater Brior, der mit seinem mächtigen Leibe den Beicht stuhl ausfüllte und da drinnen schnaubte und feuchte wie ein Bär im Käfig.
Priester können sich ja nicht ausstehen. Vielleicht wird er mir, um meinen Onfel zu ärgern, die Soldi geben, um den Wechsel einzulösen
Doch der Frater Prior schnaubte und schwieg. Sein heißer Atem fam Simon ins Gesicht. Und des Wartens müde, schüttelte der reuige Sünder seine bußfertige Anwandlung wie feine bösen Gedanken ab, schlug die großen, dunkeln, findlich blidenden Augen auf, und ein bitteres, spöttisches Lächeln vertiefte die Grübchen seiner bártlosen Wangen: der Frater schlief! Ach, auch der Herr ist taub für das Geschrei des verzweifelten Sünders.
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Leise, leise ging Simon von dannen, das Hers, voll Traurigkeit und den Sinn von häßlichen Gedanken erregt. Vor dem Hochalter begannen bereits die Funktionen, und man hörte die lustige Stimme Priester Barcas in den höchsten Tönen pfalmodieren. Die Leute kamen und gingen, und nun erschienen auch die Männer, groß von Gestalt, mit langen, edigen Bärten, wie zu Moses ' Zeit. Einige johen wirklich wie Propheten aus, so feierlich, ruhig und einfach traten fie auf; andere waren flein und hager, gleich unserem Simon, Bara, ich bin ein verlorener Mann: ich bin imitande, einen und wie ausgemergelt vom scharfen Wind und von bösen Christenmenschen umzubringen, so verzweifelt bin ich. Ich habe Gedanken. Auch die Weiber gemahnten an die Gestalten der Die schlimmsten Sünden begangen. Bis vor kurzem war ich ein Bibel; eine, der Simon im Hof der Basilika begegnete, eine Familienföhnchen, Bara, ein einziges Kind. Mit zwanzig Jahren große, dürre Bitme mit olivenfarbenem Gesicht und grün. Drei Tage lang stand er fast beständig an dem Fensterchen schlief ich noch bei meiner Mutter; aber kaum war fie tot, so lichen Augen, die in ihrem hieratischen Gewand staf wie in und rührte sich nur, um ein wenig Gerstenbrot und Ziegenfäje haben die böjen Kameraden mich umringt wie die liegen eine einer schwarzen Scheide, der fehlte wahrhaftig nur ein Mehren zu essen. Ja, während der Onkel seine Gelder unter dem trockene Weinbeere; und mein Onkel, der auch ein Geistlicher ist, büschel in der Hand, um für die zweite Gemahlin des Boas Fußboden aufhäufte, lebte er wie ein armer Hirte; sein Haus hat mich aus dem Hause gejagt, statt mir zu helfen. und dreht den Kopf nach der anderen Seite, wenn er mich fieht. a, alle 3 gelten. Simon erbebte, als er sie fab; er bebte vor aß, mar leer, verödet, ohne Hausgerät( das hatte er bereits verdenn die Frau war die Haushälterin Priester Barcas, und tauft), sogar ohne Türen( auch die hatte er verkauft), und die schlimmsten Sünden habe ich begangen: ich habe acivielt, ich habe ihm fam plöglich der Gedanke, in diesem Augenblid sei nie. Spinnen spannen ihre Netze auf dem Koffer aus Wildgetrunken, ich habe schlechte Weiber aufgesucht und die Baube- mand im Hause des Onfels, und als wäre es mit einem Male schweinsleder, in dem er das Brautkleid wie die Witwenkleide: rinnen befragt; ich habe dem Nächsten Böses gewünscht, nach Nacht geworden, sah er die Dinge und Menschen nur ver- feiner guten Mutter aufbewahrte. Anderer Gut begehrt und Fälschung begangen ia. Para. morren und schlich behutsam an den Mauern hin, über jeden ich habe eine Unterschrift gefälscht, und in ein paar Tagen ist der Stein stolpernd, der ihm im Wege war. So gelangte er bis Wechsel fällig.. und ich muß dann ins Gefängnis und bin ent- vor sein Haus, das aussah wie eine alte Turmruine, und da chrt... Alle Schuld trifft die schlimmen Gefellen, die mich erst war es ihm, als würde es wieder licht um ihn her. Er jezt im Stich lassen; alle Türen sind mir verschlossen... und trat ein, und gleich darauf erschien sein Gesicht an dem für mich gibt es feine offene Tür mehr. Aber ich bereue, Bara, Fensterchen des ersten und einzigen Stockwerks, so nachdent. und will ins Gefängnis geben und büßen, nur debt mir die Ab- lich wie das eines Generals, der von einer Festung herab solution, damit ich die Ostergebote halten kann und unschuldig einen Schlachtplan überdenkt. Das Schlachtfeld Simons war leiden wie unser Herr Jesus Christus . der kleine Gesichtskreis, der sich vor seinen Angen ausbreitete Der Frater Prior schnaubte und gab keine Antwort. Simon, und gebildet wurde von der Straße, durch die ein Rinnial das braune, magere Beduinengesicht in den Sänden verborgen, floß, an dem Gros und Binsen sproßten wie im freien Felde, stöhnte ebenfalls und dachte: Bielleicht ist er aufgebracht, von dem dem seinen gegenüber liegenden Hänschen der Witme, vielleicht freut er sich auch zu hören, daß die Ursache meines dem großen dunkeln Hause und dem Sof des Onfels Priester Ruins im Grunde mein Onkel ist. Die Fratres und die neben dem der Witwe, und endlich von einem Kirchlein, dessen
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Um sich zu stärken, trank er ab und zu ein Gläschen
Branntwein und kehrte dann wieder zu seinem Fensterchen zurück. Man roch den Duft des süßen Backwerks, das die Frauen zu Ostern bereiteten, und jah den Rauch durch die Sparren und Ziegel der Dächer aufsteigen; im Tal sangen die Nachtigallen, und über das Kirchengärtchen zogen die Frühlingswölfchen hin gleich weißen, jungfräulichen Stirnbinden, die der Wind von irgendeiner Hede davongetragen.
Am Gründonnerstag kam die Witwe aus dem Hause des Onfels und öffnete das für gewöhnlich verschlossen geholtene Kirchlein, und mit Beihilfe anderer Frauen aus der Nachbar. schaft nahm sie den Christus herab, legte ihn auf die Erde, stellte vier Richter und vier Teller mit feimendem Getreide herum und bildete so das Sepolcro. Aber alle Leute gingen