wären?

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Das Maschinengewehr.

guallererst geschliffen und zur Herstellung von Brillen verwendet Es wird sowohl von der Kavallerie wie der Infanterie mitgeführt. murde; ery II ist aber nicht mehr und nicht weniger als ein Die Maschinengewehrabteilung der Kavallerie muß natürlich sehr Wort des Prafrit, eines indischen Dialettes. Es gibt nachgerade so viele Bazare in Berlin  , wie in Kairo  , soviel Pfeffer wie In fast allen Berichten über die bisherigen Gefechte wird vor in Verbindung mit einer Probe vierspännig gefahren, während beweglich sein. Das Gewehr wird hier deshalb auf einer Lafette in Malabar und so viele& af a dus wie in dem Malauischen Ar- ellem die furchtbare Wirkung der Maschinengewehre hervorgehoben. bei den Maschinengewehrabteilungen der Infanterie zweispännige chipel, wo diese Papageien das Wort Nata du von den Malaien sind dieselben doch imſtande, in wenigen Minuten ganze Regi- Gewehrwagen genügen. Bei der Benußung bird has er lige gelernt haben sollen. Seßen wir nicht den arabischen Artikel AI menter niederzumähen. Besonders verheerend soll ihr Feuer für der Lafette beziv. dem Wagen heruntergenommen und auf einen so flott, als ob wir in den Zelten der Beduinen aufgewachsen anstürmende Reiterscharen sein, welche nicht selten von wenigen Schlitten aufgestellt. Die Bedienung beträgt 2 bis 4. Mann. Zur In Alkohol, Alfoven, Almanach, Alfali, Maschinengewehren vollständig vernichtet wurden. Nicht minder Beschießung von Flugzeugen hat man Maschinengewehre mit be­Algier, Almagest und so vielen anderen arabischen Begriffen, berderblich wie für Reiter ist das Maschinengewehr auch für die sonderen Tragvorrichtungen ausgestattet, mittels deren man sie selbst in dem der Aprikose. In unserem Arraf haben wir aus ihren gedeckten Stellungen hervorspringenden oder anstürmen- leicht auf Türme, Hausdächer usw. bringen und dort aufstellen das arabische Wort für Schweiß; in einer 3iffer das arabische den Fußsoldaten. Damit bildet dasselbe eine der furchtbarsten kann. Wort für Null; in Sirup das arabische Wort für Trant; in Waffen, welche sowohl zum Angriff wie auch vor allem zur Ver­Atlas das arabische Wort für glatt. Liegen wir nicht auf dem teidigung dient. Sofa wie ein Scheichy, tragen wir nicht Burnusse und Ba buschen wie die Beduinen, ja, die Beduinen selber, ziehen wir nicht die urbane als Tulpen jogar auf Beeten, heißt es nicht Schah mate, Schoch matt, der König ist tot, in Leipzig   und Teheran  ? Ei, die Fremdwörter sind auch inter­essant und die deutschen Fremdwörterbücher wirklich Lehrreich: in. dem jie nach allen Weltgegenden schmeden, sind sie gleichsam Dent­zettel der Weltgeschichte, Merfzeichen unseres Bandels, unserer Ent deckungen und Reisen, jedwede Entlehnung weist uns auf eine fleine merkwürdige Tatsache aus der Vergangenheit.

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Wenn uns die Entlehnung jest zur Gewohnheit geworden ist und wir sie gar nicht mehr bemerken, jo liegt, das, daran, daß unsere Vorjahren einmal Neuigkeiten erworben haben, die uns nicht auf­fallen und zwar sind dies feineswegs immer Dinge, die nicht weit her find. Die Geläufigkeit eines Fremdworts steht durchaus in feinem Verhältnis zu der Entfernung des Vaterlands. Das Wort Tabat ist, denfe ich, jo volkstümlich wie das Wort Pfeife, und doch stammt jenes von der Watlingsinsel, mo es eine 3iga rette bezeichnete, dieses aus dem Mittellateinischen( Pipa). Es kommt ja oft vor, daß sich einer an einem Ausdrud stößt, den er von seiner Frau Mutter nicht gelernt hat, aber das ist zumeist ein Ausdruck von einem Nachbarvolke. Ein Ausdrud, der nur bestimm­ten Klassen der Gesellschaft angehört. Alle Stände haben ihren be­sonderen Jargon, Wer nicht von der Kunst ist, versteht davon so biel, wie wir vom Rotwelsch   oder von der Gaunersprache.

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Man würbe sehr irren, wenn man glaubte, daß das Volk Fremdwörter ablehne; im Gegenteil, es trägt sie mie abgelegte Kleider, sie halten sich noch im Volf, wenn sie schon nicht mehr zum guten Ton gehören, zum Beispiel das vulgäre Adverbium retour. In Leipzig   jagt man Gemeindeamt, in Schlölen noch Bureau, auf der Halleschen Straße hinter Modelwiz ist das Banfett für Radfahrer verboten. Wenn in Ostpreußen   ein Hasenbraten auf den Tisch fommt, so erfährt man, daß das Läuft chen hierzulande die Lapat e genannt wird das französische  la Patte, unverändert erhalten, während anderwärts Pote und Pfote daraus ward. Aber in Berlin   fann mans erleben, daß ein Statspieler bei einem großartigen Je u die vier Wenzel in der Lama in hat. Kleine Leute haben noch Courage, jie wollen nicht parieren, es ist ihnen alles e ga I, jie nehmen endlich Raison an, sie haben feine Asche( Argent) und sind immer in der Rage. Verstandez- vous? Dergleichen Laster sind in der Franzosenzeit eingerissen und allmählich ins Wolf gedrungen, too sie sich festgesezt haben, während der gebildete Mittelstand be­reits wieder so weit ist, daß er sie abstößt. Und der? Er hat nur neue Fremdwörter, die ihrerseits wieder veralten werden. Er hat außerdem noch die ungeheure Menge derjenigen, die bislang noch nicht veraltet sind. Umsonst, wir steden allzumal voller Ausländerei und Fremdheit, das bringt die Weltgeschichte mit sich. Man gehe in das erste beste deutsche  Haus, in ein Haus am Markte einer großen deutschen Stadt, und frage sich, wieviel denn eigentlich an diesem Hause' deutsch   ist. Und man speise einmal in der ersten besten deutschen Familie zu Miftag und frage sich dann, wie viele Gerichte und wie viele Getränke in dieser Familie einen halbwegs deutschen Namen führen. Man prüfe die Einrichtung, die Ausstattung, die Draperien, Stores, Portieren und Teppiche, die Gardinen und Uebergordinen, die gesamte Lebenshaltung. Und nun noch denkent, daß die Sälfte aller deut­jæren Lezeichnungen, die der Laie für deutsch   hält, doch kein Deutsch, nichts weniger als Deutsch, sondern altes Lateinisch ist! Daß zum Beispiel diese Familie selbst mitsamt ihrem amilien leben, ihren Familienbildern und ihren Photo. graphiealbums einen völlig undeutschen Begriff darstellt, der Sem Lateinischen entlehnt ist und auf deutsch   ganz anders lauten müßte! Was bleibt denn am Ende von der deutschen Sprache übrig, die nur in den Büchern zu stehen scheint? Wie bei jeder Mischsprache: die Grammatik.  

in den Dom, wo die Leidensgeschichte. Christi dargestellt und zwei wirkliche Schächer( d. h. megen Diebstahls Verurteilte) zu Seiten des Heilands ans Kreuz gebunden wurden. Von seinem Fensterchen aus fah Simon auch den Onkel, wie er, furz und gedrungen, daherhüpfte, und die große, hürre, steife Witwe, die hinter ihm her schritt, dem Dom zu. Dann ging auch Simon hinunter; auf der Straße jedoch lehnte er sich mit der Schulter an die Mauer und stand so stundenlang, unbeweglich und nachdenklich, von ferne dém eintönigen Pfal. modieren lauschend. Es dämmerte schon; über den violetten Bergen, am zartgrünen Himmel, neigte sich der Mond zum Untergang; der Abendstern stieg auf, und es fah aus, als gingen fie einander entgegen wie Maria und Christus in den Straße des Dorfes.

In wenigen Minuten wird die Prozession hier sein! dachte Simon und regte sich; aber er schlich dicht an der Mauer entlang und fürchtete sich, an dem Sirchlein vorüberzugehen ind an dem auf dem Boden, zwischen den vier Lichtern und den vier Tellern mit jungen Kornhälmchen hingestreckten Christus.

Kleines Feuilleton.

Der Name des Krieges.

In Amerika  , das soweit vom Schuß liegt, hat man Zeit und Muße, sich über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die uns heute in Europa   einigermaßen überflüssig vorkommen. So hat es ein amerika­nisches Blatt für nötig gehalten, ein Preisausschreiben zu erlassen, um auf diese Weise für den gegenwärtigen Weltkrieg die treffendste Bezeichnung zu ermitteln. Das Ergebnis war ein Dugend Namen, die

Der europäische Krieg.

Seiner äußeren Gestalt, Fortbewegungsart und Bedienung wegen ist man auf den ersten Blick leicht geneigt, das Maschinen­gewehr für eine kleine Kanone zu halten. In Wirklichkeit ist es aber nichts anderes wie ein Gewehr, das äußerst schnell hinter­einander eine große Anzahl Schüsse abgibt. Der eigentlich wirk­same zum Fortschleudern der Geschosse dienende Teil besteht, genau wie bei den übrigen Gewehren, aus einem gewöhnlichen Lauf von dem jest gebräuchlichen Durchmesser von 8 Millimeter. Die große Grhießung des Rohres infolge der Feuergeschwindigkeit bedingt jedoch eine stete Wasserkühlung. Aus diesem Grunde ist der Lauf mit einem metallenen Kühlmantel umgeben, der dem Maschinen­gewehr das Aussehen eines fleinen Geschüßes erteilt. Dazu fommt noch als wesentlicher Teil des Maschinengewehres die äußerst finn- folgendermaßen lauten: reiche und dabei doch verhältnismäßig einfache und widerstands. fähige Ladeeinrichtung, welche die Munition selbsttätig dem Laufe zuführt. Als wirksame Kraft dient hierbei der Rückstoß der Pulver­gase, der die vollständige Bedienung des Gewehres besorgt. Schon bald nach dem Deutsch  - Französischen   Kriege im Jahre 1870 hatten deutsche   Militärtechnifer als Jdeal ein Gewehr hingestellt, bei dem der nach jedem Schusse, wirkende Rückstoß, der sich den Schüßen durch seine Schläge unangenehm bemerkbar macht, dazu benutzt würde, das Gewehr wieder schießfertig zu machen. Zu diesem 3ivede sollte der Rückstoß alle bisher von Hand ausgeführten Griffe nacheinander selbsttätig ausführen. Dazu gehört das Oeffnen des Verschlusses, das Auswerfen der Patronenhülse, das Einschieben der neuen Patrone, das Verschließen des Verschlusses, und endlich das Abfeuern der Ladung, worauf dann das Spiel wieder von neuem beginnt. Bis zur ersten praktischen Verwirklichung dieses Gedankens verging freilich noch über ein Jahrzehnt. Erst im Jahre 1883 fonnte der amerikanische   Erfinder Hiram Marim das erste brauchbare Maschinengewehr vorführen.

Die Munition wird dem Maschinengewehr mittels eines Patronengurtes zugeführt. Bei dem deutschen Maschinengewehr sind je 250 Batronen auf einen Gurt aufgereiht, der etwa 8 Kilo­gramm. wiegt. Um das Maschinengewehr in. Tätigkeit zu sehen, wird ein Ende des Gurtes in die Ladevorrichtung eingeführt und der erste Schuß von der Bedienungsmannschaft abgegeben; dann schießt das Maschinengewehr so lange fort, bis der Patronengurt abgelaufen ist oder die Einrichtung von der Bedienungsmannschaft außer Tätigkeit gesezt wird. Nach jedem Schuffe läuft das Rohr nebst Verschluß infolge des Rückstoßes zurüd. Durch einen An­schlag wird aber das Rohr bald festgehalten, während der Ver­schluß seinen Weg noch fortjent, wobei die leere Patronenhülje her­ausfällt und aus dem inzwischen ebenfalls durch den Rückstoß weiter gedrehten Patronengurt eine neue Patrone eingeschoben wird. Beim Rücklauf des Verschlusses ist aber gleichzeitig eine Feder gespannt worden, die nach Beendigung der Bewegung den Verschluß wieder vorschiebt, damit den Lauf schließt und gleich zeitig in seine alte Lage zurückbringt. Die ebenfalls durch den Rüditoß gespannte Schlageinrichtung entzündet jezt das Zünd hütchen und damit die Patronenladung. Diese ganzen Vorgänge spielen sich jedoch nahezu gleichzeitig mit Blizesschnelle so rasch ab, daß man mit einem Gewehr in der Minute 400 bis 500 Schuß abgeben kann. Die Wirkung jedes einzelnen Schusses ist dieselbe wie die unserer gewöhnlichen Gewehrgeschosse, die bekanntlich je nach der Entfernung des Zieles 2 bis 6 Personen durchschlagen fönnen. Bei dem Maschinengewehr wird die Wirkung infolge der raschen Schuhfolge jedoch erheblich erhöht. So werden ganze Baumitämme von 30 Zentimeter Durchmesser selbst noch in 400 Meter Entfernung in Bruchteilen einer Minute glatt meg­rasiert.

Der Krieg von 1914.

Der Krieg des Dreiverbandes. Kaiser Wilhelms Krieg.

Der slawisch- deutsche Krieg. Der Weltfrieg.

Der Völferkrieg.

Der englisch- französisch- russisch- deutsche Krieg.

Der Krieg der europäischeu Mächte.

Der große Konflikt.

Der Krieg.

Der legte Krieg.

Das Algemeen Handelsblad", das diese Blütenlese mitteilt, fagt dazu:" Benn wir zu wählen hätten, so würden wir uns für den legten Namen entscheiden". Eine Meinung, der sicher jedermann beipflichten wird.

Zeitungspapier aus Stroh.

Die gewaltige Entwickelung des Zeitungswesens hat die Re­gierung der Vereinigten Staaten   zu Verfuchen darüber veranlaßt, wie man das jest aus Nadelholz hergestellte Zeitungspapier durch ein anderes gleichwertiges Papier erfegen fann. Braucht doch eine Beitung, die bei einer Auflage von 100 000 mit täglich 20 Seiten erscheint, innerhalb 24 Stunden den Waldbestand von 2,6 hektar, in einem Jahre also einen Bestand von 1000 hektar. Bei größeren Blättern fann man den jährlichen Waldverbrauch ruhig auf 4000 Heftar beziffern. Um einer Ausrottung der Wälder vorzubeugen, hat die staat­liche Papiermühle von Wausau   im Staate Wisconsin   Zeitungspapier aus Stroh hergestellt, das seit einiger Zeit von einem größeren Blatte täglich verwendet wird. In den Vereinigten Staaten   bringt jede Ernte 150 Millionen Tonnen Maissiroh. Da man auf chemi­ichem Wege leicht die für das Vieh brauchbaren Nahrungsstoffe des Strobes auszuziehen vermag, würde der größte Teil zur Herstellung von Papier   verwendet werden fönnen. Außerdem stehen alljährlich zwei Millionen Tonnen Reisstroh, drei Millionen Tonnen Flachs­stroh und zehn Tonnen Millionen Baumwollstengel zur Verfügung. wie geeignet das Reisstroh für die Papierfabrikation ist, weiß man aus China   und Japan  . Die Baumwollstengel liefern zwar ein weniger gutes Papier, doch kann deren Zellulose ja mit den Reisfafern gemengt werden. Wenn es gelingt, aus diesen mannig­fachen Stroharten auch nur einen Teil des täglich gebrauchten Zeitungspapiers herzustellen, dann würden die Wälder geschont werden und das bessere Papier würde ausschließlich für Bücher und Beitschriften vorbehalten bleiben. Außerdem gibt es neues Stroh in jedem Jahr, während neu aufgeforstete Waldbestände über ein Infolge der andauernden Grhihung des Rohrlaufes würde Menschenalter brauchen, ehe sie wieder in die Papiermühle wandern dieser bald Schaden leiden, wenn er nicht ständig gekühlt würde. fönnen. Zu diesem Zwede enthält der Raum zwischen dem Kühlmantel und dem Gewehrlauf eine Füllung von etwa 4 Liter Wasser, welche den Lauf abkühlen, dadurch, daß sie dessen Wärme aufnehmen und fortleiten. Seiner Schwere von 30 Kilogramm und der großen Menge mitzuführender Munition wegen wird das Maschinen getmehr gewöhnlich wie ein kleines Geschütz von Pferden gezogen. das Plättchen unter dem einen Fuß des Bettes sich bewegte; er bückte sich, hob es mit den Nägeln heraus und fand in der Höhlung einen Blechkasten und darin zwei Banknoten 34 tausend 2ire.

Am heiligen Ostertage jagte der Priester Barca   die Witwe aus dem Hause, und in einem Nu war das ganze Dorf wie von einem bösen Wirbelwind aufgewühlt: man hatte erfahren, daß dem Prieffer mehrere tausend Lire fehlten; der eine sagte zwei, der andere drei, jener zwanzigtausend, und Bafila hätte am Starfreitagabend die Tür offen gelassen. Der Karabiniere ging in das Haus des Priesters; der aber spielte den Harm­losen und sagte nur: Kleinigkeiten, Kleinigkeiten!"

Am Dienstag wurde bei der Witwe Haussuchung gehal ten, sie selbst verhaftet und am folgenden Tage wieder in Freiheit gefeßt. Es hatte sich nichts gegen sie ergeben, aber die Bewohner oder vielmehr die Familien des Dorfes ipal teten sich in zwei Parteien: die Männer nahmen Basila in Schuß, meinten, sie hätte wohl wirklich vergessen, die Tür zu schließen, und ein Dieb dann die Gelegenheit benutzt; die Und auf einmal, vor der Tür des Onfels angelangt, Frauen aber lächelten höhnisch: Und der Dieb war gleich bei erbebte Simon: die Tür stand offen! Es befand sich also der Hand und konnte in wenigen Minuten seinen 3wed jemand im Hause, und es war unnüß, weiterzugehen. Er erreichen?" fehrte um und lehnte sich wieder an die Mauer. Aber wer Dann hörten die Leute wieder auf zu schwaben  ; aber fonnte im Sause des Onfels sein? Die Knechte, Feldarbeiter die Witwe wurde von allen mit Geringschätzung angesehen, wie Hirten, famen nur Samstags abends heim; der Priester niemand gab ihr mehr Arbeit, sie ging nicht mehr zur Kirche selbst und die Witwe gingen mit der Prozession. Er schlich and lebte elend in ihrem verfallenen Hause. Simon sah sie sich also nochmals an die Tür, pochte und rief: Basila! Basila! oft, wie sie blaß und traurig auf ihrer Türschwelle faß, aber Seine Stimme verhallte in Innern des bereits dunkeln mit ihren grünlichen Augen zum Himmel aufblickte wie die Hauses wie in einer Höhle. Er trat ein, schloß die Tür, eilte heiligen Märtyrer. die Treppe hinauf und durch die engen, gewundenen Gänge, fand den Mauervorsprung, fand den Schlüssel, schloß auf und war im Zimmer feines Onkels. Es kam ihm vor wie ein Traum. Das Fenster war geschlossen. Ein Licht wie eines der vier um den Leichnam Christi brannte vor dem Bilde der heiligen Märtyrer. Es waren ihrer viele: Männer, Frauen, Greise, Kinder; aber alle hatten sehr sanfte Gesichter und sahen vor sich nieder, und Simon fürchtete sich nicht vor. ihnen. Bei dem grünlichen Schein des Lämpchens büdte er sich und fing an, eines der Fußbodenplättchen nach dem andern zu betasten, als wäre er ein Maurer, dazu bestellt; den Fußboden auszubessern. Aber nicht ein Plättchen bewegte sich, und er richtete sich auf und strich sich mit der Hand über die Stirn, auf der falter Schweiß stand.

Simon löste den falschen Wechsel ein und faufte seine Türen und seinen Mantel zurück. Niemand wunderte sich darüber, denn er erlebte, wie jeder Spieler, häufig solchen Hoch- oder Tiefstand des Glücks, und von dem Wechsel wußte außer seinem Gläubiger niemand. Was aber die Leute mit Verwunderung sahen, war, daß Simon auf einmal ein an­deres Leben anfing: Er verkehrte nicht mehr mit schlechten Weibern noch mit schlimmen Gesellen, ging zur Kirche und grüßte den Onkel. Der aber wendete fortgesezt sein Gesicht ab, wenn er ihn sah, und als eines Tages Simon auf ihn zuging, entschlossen, ihn anzuhalten und ihm die Hand zu füffen, weigerte er ihm nicht allein den Gruß, sondern drehte ihm den Rüden und fehrte um.

Simon war betroffen. Er lehnte sich an die Mauer und stand dort wie angenagelt, von dem quälenden Gedanken überwältigt: Er weiß! ( Schluß folgt.)

Magnetische Eisenbahnpuffer..

durch Affumulatoren betriebene Rangierlotomotive ausgestellt, die Auf der schweizerischen Nationalausstellung in Bern   ist eine mit weniger Hilfskräften als bisher und dazu weniger gefabrvoll zu rangieren bermag. Ihre Hauptneuerung sind vier magnetische Buffer. Diefe Buffer, von denen hinten und vorn je zwei anstelle der alten Buffer angebracht sind, bestehen aus zylindrischen tiefung aufweisen und eingelassene Erregerwidlungen befigen. Massen, die an der Vorderfläche eine halbkugelförmige Ver In diese Vertiefung paßt der ant den Bahnwagen befind­liche Buffer, der bekanntlich aus einer Stange mit einer abgeplatteten Stugel besteht. Zum Rangieren ist nun nur ein Mann nötig, nämlich der Führer der Lokomotive. Er fährt an den zu be fördernden Wagen heran bis die Buffer aneinanderstoßen, schließt dann den Erregerstrom der Magnete und kann darauf den Wagen mit einer Stundengeschwindigkeit von 5 Kilometer an den gewünschten Ort fchleppen. Wie Prometheus  " mitteilt, beträgt die Anziehungs­traft jedes dieser Buffer bei direkter Berührung 1700 Stilogramm und 900 Kilogramm, wenn der magnetische Buffer vom Wagenpuffer 5 Millimeter entfernt ist. Die beiden Buffer einer Seite fönnen alfo eine Höchstanziehung von 3400 Kilogramm leisten, wobei die Erregung jedes Buffers 220 Watt beansprucht. Ein einfaches Aus­schalten des elektrischen Stromes genügt, um den Wagen wieder freizugeben.

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Notizen.

Theaterronit. In Abänderung des Spielplans ge­langt im Theater in der Königgräger Straße Strindbergs Rausch" am Sonntag zur Darstellung.

Sonnabend im Deutschen   Opernhause das Fest ihrer - Die Meistersinger von Nürnberg  " begehen am 25. Aufführung. Da die erste Aufführung am 21. Februar statt­fand, so hat sich der Ring des ersten Viertelhunderts, die Ferien­monate abgerechnet, in rund sieben Monaten geschlossen, während daneben noch zahlreiche Aufführungen von drei anderen Wagnerischen Werken stattfanden.

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walde

So viel Liebe und fein Mädel. Aus dem Argonnen­erhält die Frantf. 8tg." folgenden Stoßfeufzer:

Liebeshandschuh' trag ich an den Händen, Liebesbinden wärmen meine Lenden,

Liebesichals schling' nachts ich um den Kragen, Liebestognat wärmt den tühlen Magen, Liebestabat füllt die Liebespfeife, Morgens waich' ich mich mit Liebesseife, Liebesschokolade ist erlabend, Liebebesferzen leuchten mir am Abend, Schreib' ich mit dem Liebesbleistift tiefe Liebesgabendantesagebriefe.

mt der Liebestopfschlauch nachts den Schädel, Seufz' ich: So viel Liebe und fein Mädel!"

Er vernahm das Singen der Prozession und lehnte sich aitternd gegen das Bett des Onfels. Und als teilte sich der Schreden und die Aufregung des Diebes dem Bette mit, so erzitterte auch dieses und verschob sich. Da fah Simon, daß Berantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Reukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u.Verlag: Borwärts Buchdruderet u Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   S