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Nr. 62. 17. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 15. März 1900.

führung der Kaiser Wilhelmstraße, da das von ihr

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zuführen und etwas für die Belehrung der Heiden zu thun. In gelegenen Seitenfront bis zur Rosmarinstraße reicht und mit der Kommunales. einer Zeit, wo in dem ausgesogenen Lande fast alle Einnahmen für Hinterfront direkt die Hälfte dieser Straße einnimmt, jezt ab­Zur Scheunenviertelfrage. Das Plenum der städtischen Bau- konnte es mit dem wissenschaftlichen Justitut allerdings kaum vor- richtet werden. Den Erbauern dieses Gebäudes ist nun aufgegeben Zur Scheunenviertelfrage. Das Plenum der städtischen Bau- die verschwenderische Hofhaltung des Königs verwendet wurden, gebrochen, und an seiner Stelle soll ein moderner Bankpalast er Seputation beschäftigte sich unter Vorsitz des Stadtrats Voigt in wärts gehen. Die Leistungen der Akademie blieben unbedeutend; worden, die Fronten an der Charlotten- sowie auch an der Ros-, feiner gestrigen Sitzung nochmals mit der Frage der Weiker- und als Leibniz den Vorschlag machte, die Einkünfte der Anstalt, die marinstraße um zwei Meter einzurücken. Weiterwärts Herr Friedrich Stephany, der Chefredacteur der Bossischen empfohlene Projekt Illa, welches die Abzweigung der neuen Haupt- fich im ganzen auf bare 400 Thaler jährlich beliefen, durch eine straße der Gabelung nicht vom Schönhauser Thor, sondern von der Lotterie zu heben, antwortete der König, die Societät möge gestern seinen 70. Geburtstag gefeiert. Schönhauser Allee neben der Königstädtischen Brauerei vorsah, sich durch die Zucht der Seidenwürmer etwas Geld zu ver- Beitung", will zum 1. Oktober in den Ruhestand treten. Er hat dienen suchen. vom Magistrat abgelehnt war. Mit den inzwischen Führte die Akademie mithin schon unter ihrem Begründer ein Die Beerdigung von Ludolf Parifius fand gestern nach bom Magistrat im Projekt IVa festgelegten Grundsägen elendes Dasein, so schwand ihr Ansehen vollends, als Friedrich mittag unter zahlreicher Beteiligung von Freunden und Gesinnungs­Ser Gabelung der Kaiser Wilhelmstraße, Anlegung Wilhelm I. , der Soldatenkönig , auf den Thron gekommen war. Dieser genossen des Verblichenen auf dem alten Louisen- Kirchhofe in der eines Schmuckplates an derselben und der der Endigung der beiden neuen Hauptstraßen am Schönhauser und Prenzlauer Thor Mann hatte keine Ahnung von dem Wert wissenschaftlicher Arbeiten. Von Bergmannstraße statt. Von Land- und Reichstags- Abgeordneten beiden neuen Hauptstraßen am Schönhauser und Prenzlauer Thor seinem anfänglichen Plan, die Akademie aufzuheben, fam er nur ab, wurden im Trauergefolge bemerkt: Eugen Richter , Eickhoff, erklärte sich nunmehr auch die Bau- Deputation einverstanden, beschloß weil sie sich erbot, für die militärischen Wundärzte ein medizinisch- Dr. Hermes, Dr. Mar Hirsch, Dr. Langerhans, Schneider, Streitling jedoch dem Magistrat die Annahme des Krauseschen Pro- chirurgisches Kollegium zu errichten. und Mag Schulz. Auch der frühere Oberbürgermeister Belle war jetts zu empfehlen, welches unter Beibehaltung des obigen Princips chirurgisches Kollegium zu errichten. durch Anwendung geschwungener Linien nach der Form einer Lyra eine der ganzen Regierung Friedrich Wilhelms der Zielpunkt seines Die Akademie selber blieb aber, wie Stredfuß berichtet, während anwesend. vollständig symmetrische Anlage mit zweckmäßigen Baublöcken und ein­Das böse Gewissen der Großen Berliner . Auf die streit zelnen architektonischen Schaubildern schaffe. Wenn auch zugegeben werden beraten, wie man die Tintenfleger" verhöhnen und tränten luftige Stimmung des Personals der Straßenbahn, die sich bekannt müsse, daß die geradlinige Anordnung der beiden Hauptstraßen nach tönne, ja der König ging systematisch darauf aus, die Akademie vor lich im vergangenen Jahre geltend machte, wird eine Maßnahme Projekt IVa für den Verkehr günstiger sei als die geschwungene dem Volke lächerlich zu machen. Schlechte Subjekte, welche der König zurückgeführt, welche seitens der Betriebsleitung vor einigen Tagen Linienführung im Entwurf VIII, so würden bei der letzteren doch selbst tief verachtete, wurden zu Mitgliedern gemacht; so der Gesellschaft für den Fahrdienst als wagenführer praktisch ausgebildet Verbreiterung der Kaiser Wilhelmstraße an der Gabelung und durch erhielt der berüchtigte Hofnarr des Königs, Graben zum werden sollen, während andrerseits die Wagenführer theoretische Aus­Stein, am 19. Januar 1732 die Würde eines Vice= die Anlage des großen elliptischen Schmuckplatzes die lebersichtlichkeit präsidenten. genügend gewahrt sei. Auch die größeren Mehrkosten des Unter den Aufgaben, die der König dieſem bildung im Schaffnerdienst erfahren. Auch die Controleure der Großen Vicepräsidenten zuvies, wurde die Beachtung des Kalenderwesens Berliner Straßenbahn erhalten genaue Anweisung über die Projekts VIII gegenüber dem Projekt IVa dürften bei diesem aufgezählt; er solle namentlich denen, die zukünftige Dinge wiffen Accumulatorenführung, so daß im Notfall das gesamte Betriebs­bedeutsamen Unternehmen wohl kein wesentliches Hindernis für die wollten, Rechnung tragen, auch darauf achten, daß beim Druck nicht personal zu jedem beliebigen Außendienst benutzt werden kann. Es darf wohl als selbstverständlich angenommen werden, daß trotz der Befürwortung durch die Vereinigung der Berliner Architekten guten Tage so viel als möglich angesetzt, die bösen aber vermindert Schaffner und Wagenführer sich mit der nötigen Umficht erst soli von der von der Baudeputation abermals, und zivar diesmal einstimmig werden möchten. Wenn der Vicepräsident besondere Veränderungen erscheinenden Augenblids die Direktion um so energischer zur Ges darisch organisieren, um so unter Wahrung des ihnen günstig abgelehnt worden, weil die projektierte Einführung der Ringstraße im Laufe der Gestirne bemerken solle, so, daß der Mars währung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen zwingen zu können. in die Schönhauserstraße und in die Prenzlauerstraße sowohl für den einen freundlichen Blick auf die Sonne geworfen hätte, Fuhrwertsverkehr wie für den Fußgängerverkehr Erschwernisse zur oder daß ein Wirbel des Himmels den andren ab= Das Polizeiverbot über das Beladen oder Entladen von verschlingen wollte,

wesentliche Nachteile für den Verkehr nicht eintreten, da durch die

- mehr rote Buchstaben als nötig gebraucht würden, und daß der

Folge habe, die zu den größten Unzuträglichkeiten führen schleifen und müssen.

der Kommunalbeamten"

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Fuhrwerken in bestimmten Straßen mit lebhafterem Verkehr von morgens 10 Uhr bis abends 7 Uhr hat eine Protestbewegung des Centralausschusses hiesiger kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine zur Folge gehabt. In einer Eingabe an den Magistrat der Stadt Berlin wird gebeten, dem Polizeibeschlusse seine Genehmigung zu versagen. Die Zeit von 10 Uhr morgens bis 7 Uhr abends, in der die Zu- und Abfuhr verboten sei, könne von den Geschäften nicht entbehrt werden. Zudem würde die Arbeitszeit der Angestellten dieses Gewerbes dadurch, daß sie morgens früh und abends spät Das könne den an- und abfahren müßten, übermäßig verlängert. Arbeitern, deren Lohnverhältnisse damit eine Wenderung erfahren müssen, absolut nicht zugemutet werden.

habe der Vice­präsident ohne den geringsten Zeitverlust mit den übrigen Mit­Auf der Tagesordnung für die Sizung der Stadtgliedern der Akademie darüber zu konferieren und auf Mittel und berordneten Bersammlung am Donnerstag, den 15. März, Wege, wie solchen Unordnungen abzuhelfen fei, forgfältig zu wachen. nachmittags 5 Uhr, stehen u. a. folgende Gegenstände: Fortsetzung Erst Friedrich II. hob das heruntergekommene Institut zu der Berichterstattung des Etatsausschusses, die Errichtung eines einigem äußeren Ansehen. Allerdings auf seine Weise. Er holte sich städtischen Amtes zur Untersuchung von Nahrungs- und eine Anzahl Gelehrter aus Frankreich her und französierte die Genußmitteln fowie Gebrauchsgegenständen, die Löhne Akademie von Grund aus. Bezeichnend ist, daß unter ihm die Ab­und die Arbeitszeit der in den städtischen Betrieben handlungen der deutschen Mitglieder erst ins Französische beschäftigten Arbeiter, Errichtung eines Feuer- übersetzt werden mußten, wenn sie der Akademie vorgetragen oder wehrdenkmals auf dem Hofe der Haupt Feuerwache, in ihre Denkschriften aufgenommen werden sollten. der Erlaß eines ,, Orts Statuts betreffend die Anstellung Seit jenen rauhen Tagen hat sich das Wirkungsgebiet der und der Erwerb des zur Frei Akademie um ein erfleckliches Stück erweitert. Ihren Mitgliedern ist legung der Grünthalerstraße erforderlichen Eisenbahngeländes, heute die Aufgabe zugedacht, sich in der wissenschaftlichen Leibgarde In der Narkose gestorben ist am Dienstag die 32 Jahre Berichterstattung über den Antrag von Mitgliedern der der Hohenzollern " als Kerntruppe zu bewähren. Und es scheint ja, alte Ehefrau Helene des Lehrers Schuhl aus der Gräfestraße. Versammlung betreffend die Stiftung eines Fonds von 100 000 m. als ob die Mehrzahl der Akademiker diese Aufgabe sogar mit einem Sie litt an Zahnschmerzen und entschloß sich endlich, eine Zahn­tünstlerin in der Wilhelmstraße aufzusuchen, um sich drei Zahnwurzeln zur Ehrung der Akademie der Wissenschaften gelegentlich ihrer Zweis gewissen Stolz zu erfüllen trachtet. herausnehmen zu lassen. Frau Sch., die sich vor den mit dem hundertjahr- Feier, Vorlagen betreffend die Zusicherung eines Ruhegehalts an die kontraktlich angenommenen technischen Lehrerinnen 20. 5. W. beginnt, bringt dem Berliner Publikum eine weitere langte von der Zahnkünstlerin, daß sie betäubt werde, und blieb un­,, Reform der Briefbestellung, die bereits mit dem Herausnehmen der alten Zähne verbundenen Qualen fürchtete, ver­bei eintretender Dienstunfähigkeit,- und die Umpflasterung verschlechterung der postalischen Einrichtungen. Denn das geachtet dringenden Abredens bei dem Vorsatz. Nun mußte ein und Umgestaltung des Schloßplages. Antrag von Mit­gliedern der Versammlung betreffend die Einsetzung einer gemischten wichtigste ist, daß die Anzahl der Tagesbestellungen eine bedeutende Arzt zu Hilfe gerufen werden, der die Betäubung nach Vorschrift Verringerung erfährt. Bis vor kurzem hatte Berlin eine vornahm und den Verlauf überwachte. Als die Zähne heraus­Deputation zur Beratung über die Lage bezw. Neuregelung allstündige Briefbestellung, nämlich 12 täglich. Sodann genommen worden waren und Frau Sch. nun zum Bewußtsein des höheren und mittleren Schulwesens in Berlin . Vor­infolge zurückgebracht werden sollte, war das Leben aus dem Körper ent­lagen betreffend: die Abänderung des Vertrages über die Urania - wurde eine Nachmittagsbestellung aufgehoben und der anders geregelten Früh Kastenleerung eine Saulen und die Errichtung öffentlicher Uhren, den Erlaß zweier Bormittagsbestellung. Letztere schwunden. wurde alsbald auf die Ortsstatute bezüglich der Hinterbliebenen- Versorgung der Kommunal­Der Nachtrag zum Berliner Adressbuch 1900 gelangt, gleichzeitig mit der Verbesserung Bericht- alljeitigen Beschwerden beamten und sonstigen Angestellten der Stadt Berlin . Bericht erstattung des betreffenden Ausschusses über die Anträge des der Früh- Kastenleerung wieder eingerichtet, so daß Berlin heute noch wie alljährlich, im Laufe des nächsten Monats zur Ausgabe. Alle, Magistrats wegen Waisenpflegerinnen auf Grund des täglich 11 Bestellgänge hat. Nun wird die allstündliche Bestellung seit dem Erscheinen des Jahrgangs 1900 eingetretenen Veränderungen Artikel 77, 82 des Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch. aufgehoben und dafür die 1/ 2stündige eingeführt; statt der 11 Be- sollen in diesem Nachtrag berücksichtigt werden. Zum Zwecke der Außerdem findet am Beginn dieser Sizung die Einführung und Ver- ftellungen erfährt Berlin sodann nur noch 9 Bestell- Erreichung größter Genauigkeit und Vollständigkeit werden alle pflichtung der neugewählten Stadtverordneten Schriftsteller Wurm gänge. Die beiden ersten Bestellungen um 7½½ und 9 Uhr mor- Beteiligten deshalb gebeten, Geschäftseröffnungen und-Verlegungen, und Bürstenfabrikant Hittmann statt. gens bleiben bestehen; die übrigen Bestellungen erfolgen in Wohnungs- und Grundbesiz- Veränderungen, die zum nächsten Abständen von 11/2 Stunden. So die ergangene Ber- Umzugstermin stattfinden, möglichst umgehend, spätestens bis zum Die gemischte Deputation zur Beratung der Frage über fügung. Bereits vor zwei Jahren sickerten diese Absichten der 2. April d. J., der Redaktion des Adreßbuchs, SW., Zimmerstr. 39/41, die Kochanstalt auf dem städtischen Schlachthofe Bostverwaltung in die Oeffentlichkeit; sie wurden daraufhin auch im anzuzeigen. Allen Abnehmern der Hauptausgabe wird der Nachtrag hielt heute unter Vorsiz des Oberbürgermeisters Kirschner eine Reichstag besprochen, fanden aber seitens der Berliner Vertreter ent- unentgeltlich verabfolgt. Sigung ab, in welcher beschlossen wurde, dem Kuratorium des Vieh- schiedene Abweisung. Herr v. Podbielski erklärte damals Unter dem Namen Seeterrasse Lichtenberg wird im Osten und Schlachthofs aufzugeben, einen Plan ausarbeiten zu lassen( 31. Sigung vom 3. Februar 1898, Seite 797A des stenographischen Berlins an der Röderstraße ein großes Vergnügungsinstitut mit zur Uebernahme der Koch anstalt in eigne Regie zum Berichts), daß generell eine Beschränkung der Bestellgänge in Berlin Versammlungssaal, Bariétébühne, großem Garten 2c. errichtet. Die 1. April 1901. Eröffnung soll bereits zu Ostern erfolgen.

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Der Stadtverordneten Ausschuß zur Vorbereitung der Bahl des Bürgermeisters ist zu einer Sigung auf Sonn­abend, den 24. März, einberufen.

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zur Zeit nicht verfügt" worden sei. Und er stellte eine Ver­ringerung nur für kleine Städte und das Land in Aussicht, wo ein Bedürfnis nicht vorliege, wenn ein Briefträger mit 2, 3 Briefen herumgehen" müsse. Herr v. Podbielsti scheint Berlin jetzt als Klein­stadt betrachten zu wollen.

gelangt. Es kann sonach nur dringend angeraten werden, bei der

Für die Schiffahrt erschwerend ist das jetzige Hochwasser, der Spree . Gestern wurde ein großer Elbkahn, der das Mitteljoch der Friedrichsbrücke durchfuhr, durch den starken Strom gegen die, Mauer getrieben und dort festgeklemmt. Er mußte mittels Winden befreit werden.

Malan, 76 Stimmen.

Neigung für die Streifklausel der Arbeiterfeinde? Im Wie oft Postkarten ohne Aufschrift durch die Briefkasten weiteren Verlauf der Beratungen beschäftigte sich das Plenum der Die diesjährige Ausstellung von Schülerarbeiten der Fachschule städtischen Baudeputation mit dem Antrage des Verbands der Bau- eingeliefert werden und infolgedessen sowie wegen Fehlens der geschäfte von Berlin und den Vororten, betreffend die Aufnahme der Angabe des Absenders unanbringlich bleiben, geht daraus hervor; für Maler findet am 15., 16., 17. und 18. März wie alljährlich in der Streitlausel in die Bauverträge. Es scheint, so heißt es daß neuerdings während eines einzigen Vierteljahrs in fünf Gemeindeschule Brandenburgstraße 78/79 statt. Diefelbe ist für jedermann Ober Postdirektionsbezirken zusammen gegen 5000 Postkarten unentgeltlich von 10 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zu besichtigen. in dem uns zugegangenen Bericht, nicht so, als ob in der Deputation ohne Aufschrift haben vernichtet werden müssen. Für das ganze am letzten Tage, am Sonntag, den 18. März, nachmittags 4 Uhr, erfolgt viel Neigung vorhanden wäre, diesem Antrage nachzugeben, indessen Reichs- Postgebiet macht dies für ein Vierteljahr gegen 40 000, für dann die Prämien- und Diplom- Verteilung an die sich besonders aus­wurde beschlossen, daß eine von der Deputation gewählte Kommission ein Jahr gegen 160 000 Postkarten ohne Adresse aus, die endgültig zeichnenden Schüler. mit dem Arbeitgeber bunde des Baugewerbes in dieser An unbestellbar bleiben. Wird dazu noch die gleichfalls sehr große Zahl gelegenheit in Beratung treten soll. Die Streitklausel Aus den Nachbarorten. will erreichen, daß bei einem eintretenden Streit der Arbeiter die von Postkarten gerechnet, deren Aushändigung an die Empfänger wegen ungenügender oder unrichtiger Aufschrift nicht erfolgen kann, Reinickendorf . Bei der Gemeindewahl ist unser Kandidat Bauverträge während der Dauer des Streits aufgehoben werden. so ergiebt sich, daß eine außerordentlich große Zahl von Postkarten Genosse Albert Schneider leider unterlegen und zwar mit Unsere Parteigenossen im Roten Hauſe werden den dreiſten An- lediglich durch Verschulden der Absender nicht an den Empfänger 119 Stimmen gegen 145, die auf den Gegner, Hentier Hoppe, fielen. maßungen des Unternehmertums gegenüber auf dem Posten sein. Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Ausfertigung von Postkarten vor den Mitteilungen auf der Rüdseite Bei der Erſatzwahl am Dienstag erhielt unser Standidat Adolf Prüfung der Gültigkeit der Stadtverordneten stets zuerst die Adresse niederzuschreiben und diese so genau als anger 129 Stimmen, der Gegenkandidat Tischlermeister Grundner Bahlen hat unter dem Vorsiz des Stadtverordneten Justizrat möglich( nach Straße, Hausnummer usw.) anzugeben. Weiter empfiehlt erhielt 95 Stimmen und ein andrer Gegenkandidat, Holzhändler Mithin ist zwischen unserm Kandidaten Meyer am Dienstagabend beschlossen, der Versammlung zu es sich, auf Postkarten und andren Postsendungen regelmäßig Namen, Langer und dem Tischlermeister Grundner Stichwahl erforderlich. empfehlen, die am 14. v. M. im 35. Gemeindewahlbezirk der Wohnort und Wohnung des Absenders zu vermerken. Wir ersuchen alle Parteigenossen von Reinickendorf , bei der Stich III. Abteilung und im 3. Gemeindewahlbezirk der III. Abteilung Die elektrische Straßenbahnlinie Weißenburgerstraße: wahl dafür zu sorgen, daß Langer als Sieger aus der Urne erfolgten Wahlen des Reichstags- Abgeordneten Wurm und des Rixdorf wurde gestern vormittag polizeilich abgenommen. Heute hervorgeht. Bürstenfabrikanten Littmann für gültig zu erklären, und den gegen wird der Betrieb mit 30 fleinen Accumulatorenvagen aufgenommen Aus Erfner wird uns berichtet: Die Gemeindevertreter­die letzte Wahl eingelegten Protest als unbegründet zurückzuweisen. werden. Die Arbeiten zur Herstellung der Oberleitung für die Wahlen, die am Montag hier stattfanden, haben uns eine schwere Straßenbahnlinien Kottbuser Thor- Seestraße und Charlottenstraße - Niederlage gebracht. Noch vor einer Woche durften wir mit Recht Tegel sind in Angriff genommen. siegessicher sein, und selbst die Gegner rechneten mit unfrem Sieg Keine Trinkgelder an die Kellner. Die auf dem deutschen als mit einer feststehenden Thatsache. Ja, sogar die Wahlzeit war Auf die Märzfeier, welche die Freie Boltsbühne am Kellnertongreß gefaßte Resolution, in welcher gegen das Trinkgeld wider Erwarten für uns hochgünstig gelegt worden( 5-8 Uhr). Da Sonnabendabend für ihre Mitglieder veranstaltet, weisen wir noch als ein für den gesamten Wellnerstand entwürdigendes Almosen geschah das Unglaubliche. Herr Tischler Werner, der wegen aus dem Arbeiter Bildungsverein bor mals hin. Hauptsächlich kommen Gedichte und Lieder Heines zum Stellung genommen wurde, hat der Berliner Zeitung " zufolge be- feiner Quertreibereien worden war, hetzte und Vortrag. reits eine bemerkenswerte Folge gehabt. Ein Gastwirt in der einem Vierteljahr ausgeschlossen bis der Riß unter den hiesigen Partei­Invalidenstraße, in dessen Restaurant sechs Sellner beschäftigt sind, agitierte so lange, Die Akademie der Wissenschaften wird am 19. März im hat nämlich Blafate anbringen lassen mit folgender Aufschrift:" An genossen fertig war. Gegen den Arbeiter- Bildungsverein, den Ver­Weißen Saale des königlichen Schlosses mit großem Glanze die meine verehrl. Gäste! Das Abgeben von sog. Trinkgeldern an trauensmann und verschiedene führende Genossen säte er Mißtrauen. Feier ihres 200jährigen Bestehens begehen. Das ist eine Ehre, die meine Kellner wird sowohl von Ihnen als auch von mir als In der Versammlung am legten Sonnabend, in der Genosse fich das Institut bei seiner Errichtung kaum hat träumen lassen. Es Ehrentränkung aufgefaßt. Die event. Nickel bitte daher am Dr. Freudenberg- Berlin das Referat hielt, tam es, da Herr ging ihm in seiner Jugendzeit überaus kläglich. Gegründet wurde Eingange in die Sammelbüchse für die Armen der Stadt zu Werner selbst angesichts der bevorstehenden Wahlen sein Treiben nicht einstellte, zu so stürmischen Scenen, daß die Versammlung die Anstalt vom König Friedrich I. als" Societät der Sciencen". legen." Der eitle König wäre wohl faum auf den Gedanken, für In einer Zuschrift an verschiedene Blätter verwahrt sich die polizeilich aufgelöst wurde. In seiner ganzen Größe zeigte fich der Herr in der konservativ- freifinnigen Wählerversammlung am die Wissenschaft ein übriges zu thun, gekommen, wenn seine Direktion des Wintergartens von neuem dagegen, daß ihr Sonntag. Genosse Müller hatte das Kommunalprogramm der Frau, die hochgebildete Sophie Charlotte , nicht das Bedürfnis Institut eine Stätte der Unmoral fei. Besonders wendet sich die fociáldemokratischen Partei besprochen und mit besonderem Nachdruc gehabt hätte, inmitten der höfisch- militärischen Roheit ihrer Umgebung Direktion gegen die vom Reichstags- Abgeordneten Oberlandes- die Punkte 2, 5, 7 und 8 betont. Dann trat Herr Werner auf und einen Stützpunkt der Gebildeten zu schaffen. Aber die Königin mußte gerichtsrat Rören in der dritten Lesung der lex Heinze gemachte bezeichnete unsre Forderung als himmelstürmende"! Von der Ver­ihren Gatten bei der schwächsten Seite packen, indem sie ihn auf sein unterstellung, daß die Reichstags- Abgeordneten neulich nur zusammlung belacht, von uns mit ironischem, stürmischem Beifall bes Vorbild Ludwig XIV. hinwies, der zur Erhöhung seines Glanzes Retlamesweden in den Wintergarten eingeladen worden seien. lohnt, das war Herrn Werners Effekt. Wir konnten nicht anders­ja auch die Wissenschaften pflege. Nun schickte die Königin ihren Freund, den Philosophen Leibniz, ins Feld, und dieser drang mit Die Beseitigung der bekannten Engpässe zwischen der Behren wir stellten gegen Herrn Werner, den seine Freunde, aber nicht dem Plan durch, nachdem er darauf hingewiesen, daß eine Akademie straße und der Straße Unter den Linden" scheint jezt endlich an- in öffentlicher Versammlung, aufgestellt hatten, nur einen im stande sei, nicht allein die Schulbücher zu verbessern, sondern gebahnt zu werden. Bekanntlich wird das ehemals fürstlich Byronsche socialdemokratischen Standidaten auf, den Genossen Baginsky. auch die Finanzen zu heben, verbesserte Feuersprigen ein- I Haus an der Behrenstr. 46, das mit seiner an der Charlottenstraße Er unterlag, mußte natürlich unterliegen, aber das Fiasko des

Tokales.

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